Steinschlag vom Händler kaschiert?
Hallo ihr Lieben,
Wir haben uns vor einer Woche einen Audi A6 beim Händler gekauft.
Dieser zeigte zu dem Zeitpunkt keinen auffälligen Steinschlag. Heute haben wir den Wagen nun zum ersten Mal gewaschen & waren sichtlich erstaunt. Auf der kompletten Motorhaube befinden sich extreme Steinschläge. Fotos belegen, dass diese zum Zeitpunkt des Kaufes & auch vor 2-3 Tagen hier zu Hause noch nicht „sichtbar“ waren.
Nach dem Waschen sind in allen Rillen, Ecken, Gummis usw. Politurreste zu finden. Da uns das ganze Spanisch vorkam haben wir unseren befreundeten Polierer gefragt und dieser meinte es könnte sein, dass der Händler mit einer Farbpolitur die Steinschläge kaschiert hat & diese Politur sich nun durch das Waschen gelöst hat. Würde auch die ganzen Rückstände am gesamten Auto erklären. Denn auch diese sind erst nach dem Waschen sichtbar.
Meine Frage wäre jetzt wie kann man vorgehen? Hat der Händler die Möglichkeit das ganze abzustreiten?
Hat man realistische Chancen da eine Erstattung der Lackierkosten oder ähnliches zu bekommen?
LG
Beste Antwort im Thema
In diesem Thread lesen Sie: Warum Händler Gebrauchtwagen lieber nach Afrika verkloppen.
43 Antworten
Wenn man von Fahrzeugbegutachtung keine Ahnung hat sollte man beim Kauf jemand dabeihaben der sich mit sowas auskennt.
Ich sage nur:
Langstreckenfahrzeug A6, 6 Jahre alt, 145000 km (= 25000 km Lauleistung pro Jahr), der kann nur auf der Autobahn geschruppt worden sein, also hat der auch massiv Steinschläge. Völlig normal und eigentlich unvermeidbar. Wie sieht denn die Scheibe aus?. Auch kleine Steinschläge?. Mal im Sonnenschein betrachten. Haben die Scheinwerfer auch Steinschlagspuren?. Ist die Klimaanlage (Kondensator) noch dicht. Das ist auch ein Teil das oft durch Steinschlag beschädigt wird.
Ich habe mal einen 2 jahre alten bmw mit 30 tkm von einer niederlassung gekauft nach ein paar wochen entdweckte ich hinten am seitenteil 2 kratzer.
Konnte mir ehrlich gesagt nicht erklären wo die hergekommen sein sollten.
Einen befreundeter aufbereiter hab ich dann gebeten ob der die rauspliert kriegt. Der meinte dann auch die sind schon länger und wurden behelfsmäßig bearbeitet.
Scheint also gängige praxis zu sein...
Moin,
Es geht gar nicht darum, ob sowas gängige Praxis ist oder nicht. Eine Aufbereitung ist ganz und gebe und gehört ab einer bestimmten Preisklasse einfach dazu. Das ist auch kein Mogeln oder ähnliches, sondern ein normaler Vorgang.
Kommen wir Mal zum chemischen ... Politur Lasten, auch pigmentierte basieren auch verschiedenen hochschmelzenden Wachsen, Polymeren und darin eingebettet nanoförmige Pigmente. Das ganze ist NICHT wasserlöslich - weshalb man zum Testen eben wie oben angesprochen IPA, Ethanol oder eventuell sogar ein höherkettiges Olefin benötigt. Eine Wäsche - sofern sie sachgerecht durchgeführt wurde - sorgt nicht dafür, dass sich das alles verpieselt.
Jetzt gibt es mehrere Möglichkeiten, weshalb die Beobachtung stattfindet.
- ihr habt die Mängel übersehen, sei es wegen Licht oder Freude. Die Fotos sind hierbei nicht unbedingt hilfreich, da auch diese durch Lichteinfall deutlich im Eindruck täuschen können.
- die Fahrzeugwäsche wurde unsachgemäße durchgeführt, Lack vor der Wäsche nicht ausreichend runtergekühlt, Anlage mit Reinigungsmitteln falsch beschickt oder im Worst Case - Die Mängel stammen gar von der Waschanlage.
- der Lack den ihr drauf habt ist speziell sehr empfindlich und bedarf spezieller Pflege und ist für normale Waschstraße oder Hochdruckwäsche gar nicht geeignet.
- ihr hattet Pech und habt die euch tatsächlich innerhalb der 3 Tage eingefangen. Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich
- die Aufbereitung ist unsachgemäß durchgeführt worden, z.B. das Auto wurde zuvor nicht ausreichend von alten Wachsen, Fett und Ölrückständen gereinigt. Dann sitzt die neue Politur nicht richtig fest. Allerdings hätte man dann - ähnlich wie bei zuviel Tensiden in der Waschstraße wohl Farbe über die Scheiben laufen sehen.
Dein Problem ist - du müsstest hier zweifelsfrei nachweisen können, dass der Mangel bei Übergabe da war, der Mangel müsste für das Alter und die Fahrleistung ungewöhnlich.sein, damit das nicht als normale Gebrauchsspuren gilt. Und was wäre ggf. Dein Anspruch. Eine Lackierung kaum.
LG Kester
Farbpolitur verschwindet nicht nach einer Wäsche. Es gibt so Wachsmaler von Sonax mit den bessere ich selber auf meinem eigenen Auto kleine Steinschläge aus und die hält locker 4 Wäschen.
Im Zweifel eben eine Flasche SONAX Polish & Wax Color schwarz kaufen und selber den schönen Zustand wieder herstellen. Sehr tief können die Einschläge ja nicht sein, wenn Politur gereicht hat sie völlig zu verstecken.
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Zitat:
Der Wagen wurde aber wie man auf dem Bild erkennen kann nicht poliert sondern mit Farbpolitur geschminkt. Leider wenden diesen Trick nicht mehr nur die Fähnchenhändler sondern auch bereits reichlich Markenhändler an.
Kann man auf den Höfen der Händler z.T. sehr gut erkennen. Verlangt etwas Übung. Oder man nimmt ein Tuch mit IPA und wischt einmal über den Lack ist das Tuch dann in Wagenfarbe ist es klar und man kann sofort die zugedeckten Kratzer usw. sehen.
Die Zeit der - Einschichtlackierungen - sind schon lange vorbei.
Bei diesen Lacken konnte man noch Farbschichten ablösen und für kurze Zeit kleine Beschädigungen überdecken.
Mit den heutigen Zweischichtlackierungen ist das nicht mehr möglich.
Nach entsprechender Grundierung wird zuerst die - Farbschicht - und Naß in Naß anschließen der - Klarlack -
aufgetragen.
In der Regel wir nur der Klarlack beschädigt. Und den kann man mit entsprechenden Polituren / Hartwachs für länger Zeit optisch aufarbeiten.
Wir die erste Schicht der Klarlack und die zweite Farbschicht beschädigt kannst du Polieren bis der Arzt kommt, das wird nichts mehr.
Polituren die zur Farbauffrischung angeboten werden, nicht aber auch gar nichts bringen (ausser man glaubt ganz fest daran) sind in meinen Augen ganz einfacher Betrug.
MfG kheinz
Die Waschanlagenchemie holt eine handelsübliche Farbpolitur mit 1-2 Wäschen runter.
Ich hatte auch mal so einen Fall. Toyota Aygo 1 Woche nach Kauf durch die Waschanlage und plötzlich massig Säureätzschäden auf dem Dach sichtbar. Da hatte der Aufbereiter schön Politur mit Farbe drauf gemacht.
Zitat:
@crafter276 schrieb am 7. Juni 2020 um 09:56:08 Uhr:
Zitat:
Der Wagen wurde aber wie man auf dem Bild erkennen kann nicht poliert sondern mit Farbpolitur geschminkt. Leider wenden diesen Trick nicht mehr nur die Fähnchenhändler sondern auch bereits reichlich Markenhändler an.
Kann man auf den Höfen der Händler z.T. sehr gut erkennen. Verlangt etwas Übung. Oder man nimmt ein Tuch mit IPA und wischt einmal über den Lack ist das Tuch dann in Wagenfarbe ist es klar und man kann sofort die zugedeckten Kratzer usw. sehen.Die Zeit der - Einschichtlackierungen - sind schon lange vorbei.
Bei diesen Lacken konnte man noch Farbschichten ablösen und für kurze Zeit kleine Beschädigungen überdecken.Mit den heutigen Zweischichtlackierungen ist das nicht mehr möglich.
Nach entsprechender Grundierung wird zuerst die - Farbschicht - und Naß in Naß anschließen der - Klarlack -
aufgetragen.
In der Regel wir nur der Klarlack beschädigt. Und den kann man mit entsprechenden Polituren / Hartwachs für länger Zeit optisch aufarbeiten.
Wir die erste Schicht der Klarlack und die zweite Farbschicht beschädigt kannst du Polieren bis der Arzt kommt, das wird nichts mehr.
Polituren die zur Farbauffrischung angeboten werden, nicht aber auch gar nichts bringen (ausser man glaubt ganz fest daran) sind in meinen Augen ganz einfacher Betrug.MfG kheinz
Toller Beitrag leider total für die Tonne. 🙁 Mit Ein- oder Zweischicht-Lacken hat das nichts zu tun.
Die Fahrzeugpfleger in der Autohäuser bekommen es nicht bezahlt eine aufwändige Politur zu machen. Damit könnten die meisten Kratzer, die nicht zu tief sind für immer entfernt werden, aber so eine Politur dauert locker einen Arbeitstag oder länger.
Es ist genauso möglich Steinschläge zu entfernen ohne eine kpl. Lackierung aber auch das ist den Autohäusern zu teuer und die Fahrzeugpfleger haben nicht das Know-how dafür.
Der Betrug ist nicht die Farbpolitur (dürfte nicht so heißen, denn polieren kann man damit nicht) sondern die Anwendung um den Käufern einen strahlenden Lack vorzugaukeln. Das böse erwachen kommt dann später und der Kunde ist meistens der Dumme. 🙁
" Das böse erwachen kommt dann später und der Kunde ist meistens der Dumme. "
Manche erwachen nie und bleiben für immer dumm....
Ganz ehrlich, euch würd ich gern mal sehen beim Gebrauchtwagenkauf. Ihr wischt sicher alle das komplette Auto mit Isopropanol ab und seht natürlich sofort, dass da irgendwo rumgetrickst wurde... suuuuuure...
Ich streiche zumindest über die Front, den spüren tut man die Einschläge trotz Farbpolitur.
Moin,
Man kann vieles prüfen und machen - die entscheidende Frage ist viel eher ... Ist das bei Auto X zum Preis Y sinnvoll/notwendig?
Kaufst du z.B. einen Lamborghini, Ferrari oder sonstwas hochpreisiges, bei dem es vielleicht sogar auf bestimmte Details ankommt - dann ist ggf. sogar eine Motorölanalyse nach einer ausgiebigen Probefahrt angebracht. Würde man jetzt bei einem 2000€ End-Off-Life Kompakten nicht machen. Am Ende entscheidet das Objekt der Begierde und seine Position was ich bei einer Begutachtung kläre, bespreche und selbst oder mit Hilfe prüfe.
Aber - das hat ja nix damit zu tun, dass bei einem 6 Jahre alten Autobahnbomber Steinschläge nicht normal wären und egal weshalb man sie jetzt bemerkt nicht unbedingt einen Mangel darstellen oder eine Lackierung rechtfertigen (zumindest nicht auf Kosten des Verkäufers). Natürlich alles unter der Prämisse, dass hier nun nicht ein besonders krasser Fall vorliegt, den man vielleicht schon als Täuschung und nicht mehr als legitime Verkaufsförderung betrachten muss.
Glaube ich aber ehrlicherweise aus eigener Erfahrung nicht, man übersieht immer etwas und über irgendwas ärgert man sich auch immer. Und so grenzwertig manch ein Händler auch agiert - den wenigsten offiziellen Händlern würde ich Geschäfte im Dunkelfeld unterstellen. Eher hat einer der Sub-Sub-Unternehmer irgendwo geschlampt und was nicht ordentlich gemacht - stellt sich dann nur die Frage, ob dem Käufer dann eine sachgemäße und vielleicht 4-8 Monate haltende Aufbereitung glücklich macht 😉
LG Kester
Wie gesagt:
Ich empfehle den Händler direkt drauf anzusprechen.
Ich denke auch: Man hätte das auto genauer prüfen müssen.
Ansonsten aber auch nicht weiter drüber ärgern und stattdessen das schöne Auto genießen 🙂
Zitat:
@gabbagand0lf schrieb am 8. Juni 2020 um 08:21:46 Uhr:
Ganz ehrlich, euch würd ich gern mal sehen beim Gebrauchtwagenkauf. Ihr wischt sicher alle das komplette Auto mit Isopropanol ab und ...
nein - warum sollte ich
mich interessiert der TECHNISCHE Zustand - und dass der Innenraum 1. geräumig und 2. wohnlich ist - und wenn der Wagen so teuer ist, dass dieser über den aktuellen TÜV-Termin hinaus halten soll, dass nix durchgerostet ist
wie das Auto von außen ausschaut ist mir egal 😉
(ok, optische Mängel erleichtern die Preisverhandlungen!)