Start-Stopp-System – Funktion/Fehlfunktion
Moin zusammen
In verschiedenen Foren/Unterforen taucht dieses Thema immer wieder mal auf und daher dachte ich mir, dass ein etwas ausführlicher, separater Beitrag diesbezüglich nicht schaden kann.
Das Start-Stopp-System kann ein sehr komplexes und umfangreiches Thema werden und daher zitiere ich für alle Interessierten an dieser Stelle nachfolgend auch teilweise aus mir vorliegenden originalen technischen Volvo-Datenblättern und Werkstatthandbüchern.
Doch zunächst möchte ich einmal, basierend auf Erfahrungs-/Testwerte, festhalten, dass die Sekundärbatterie – alle Fahrzeuge mit Start-Stopp-Automatik haben eine 2. kleinere Hilfs-Stützbatterie – beim Laden der Hauptbatterie mit einem externen Ladegerät nicht automatisch mit aufgeladen wird.
Ich habe mir für einen/diesen externen Ladevorgang der Sekundärbatterie eigens einen Schnellanschlussladekabeladapter von CTEK in den Batteriekasten der Hauptbatterie verlegt, in dem sich ebenso ein CTEK-Anschluss von der Primärbatterie befindet.
Wer die kleinere Hilfsbatterie auf korrekte Funktionalität überprüfen möchte, kann/muss dies separat mit einem Batterietester oder dafür geeignetem Diagnosegerät erledigen.
Ein Schnellladegerät oder Boost-Ladegerät darf für beide AKKUS nicht verwendet werden!
Achtung!
Betrifft ausschließlich mit Automatikgetriebe und Start-/Stopp-Automatik ausgerüstete Fahrzeuge. Der Ladepunkt für die Sekundärbatterie befindet sich im Sicherungskasten 15/31 im Motorraum.
Laden der Batterie (Hauptbatterie)
Beim temporären Anschließen einer externen Hilfsbatterie oder eines
Batterieladegeräts darf niemals der Minuspol der Batterie (Hauptbatterie) verwendet werden. Als Massepunkt darf nur die Fahrzeugkarosserie verwendet werden. Bei korrektem Anschluss wird der Batterieüberwachungssensor aus seinem Ruhemodus heraus aktiviert, wenn der Strom durch den Sensor (in die Batterie (Hauptbatterie) 250 mA übersteigt.
Der Sensor erfasst dabei, mit welcher Stromstärke die Batterie (Hauptbatterie) geladen wird, und kann damit den korrekten Ladestatus / die korrekte
Kapazität der Batterie (Hauptbatterie) berechnen. Fällt der Strom durch den Sensor auf unter 250 mA ab, geht der Sensor in den Ruhemodus über.
Wird beim Laden der Minuspol der Batterie (Hauptbatterie) verwendet, erfasst der Batterieüberwachungssensor nicht den Ladestrom der Batterie (Hauptbatterie).
Beim Einschalten der Zündung erfasst der Batterieüberwachungssensor, dass sich die Spannung an den Polen der Batterie (Hauptbatterie) seit der vorhergehenden Erfassung geändert hat. Der Batterieüberwachungssensor kann daraus interpretieren, dass seine Berechnung des Ladestatus (SoC) der Batterie (Hauptbatterie) zum aktuellen Zeitpunkt nicht stimmt (nicht zuverlässig ist), und sendet eine Mitteilung über diesen Zustand an das zentrale Elektronikmodul (CEM), dass das Signal an das Motorsteuergerät (ECM) weiterleitet, das seinerseits nicht zulässt, dass die Funktion „Automatischer Start/ Stopp“ des Motors aktiv ist.
Damit der Batterieüberwachungssensor den richtigen Ladestatus der Batterie (Hauptbatterie) berechnen kann, muss das Fahrzeug mindestens 4 Stunden im
Ruhemodus stehen. In bestimmten Situationen sind bis zu 6 Stunden Ruhezustand erforderlich. Dies setzt voraus, dass der Zündschlüssel abgezogen ist, Türen und Deckel geschlossen sind und das Fahrzeug verriegelt ist. Ist der Ladestatus weiterhin niedrig, wird die Funktion automatischer Start/Stopp des Motors nicht zugelassen.
Die Batterie (Hauptbatterie) ist zu laden.
Laden der Sekundärbatterie:
Das Laden der Sekundärbatterie erfolgt im Normalfall vorzugsweise über das Ladesystem des Fahrzeugs während der Fahrt. Beim Laden mit einem Batterieladegerät darf das Batterieladegerät nur direkt an die Pole der Sekundärbatterie oder temporär über die Anschlussstifte am Batterierelais der
Sekundärbatterie (Relais getrennt) angeschlossen werden.
Es ist bedeutungsvoll, dass:
• das Ladegerät ordnungsgemäß angeschlossen wird, da durch den Anschluss
am falschen Stift andere Bauteile beschädigt werden können.
• das Laden mit geringem Strom erfolgt, damit die Sekundärbatterie nicht
überladen wird.
• die Spannung nach dem Laden am Ladepunkt gemessen wird, um
sicherzugehen, dass die Sicherung unversehrt ist.
Das Zentrale Elektronikmodul (CEM) überwacht die Spannung der Sekundärbatterie und steuert das Laden der Sekundärbatterie. Wenn die Sekundärbatterie geladen werden muss, sendet das Zentrale Elektronikmodul (CEM) eine Anforderung an das Motorsteuergerät (ECM), dass das Sekundärbatterierelais aktiviert und mit der Fahrzeugelektrik verbunden werden soll.
Wenn der Generator bei angeschlossener Sekundärbatterie lädt, wird die Sekundärbatterie geladen.
Die Berechnung der Dauer, wie lange die Sekundärbatterie zum Laden angeschlossen bleiben muss, erfolgt durch das (CEM) – variiert in der Regel zwischen 3 und 3600 Sekunden. Eine Sekundärbatteriespannung von 12,9 V bewirkt eine Ladedauer von 5 Sekunden nach jedem automatischen Stopp im gesamten aktuellen Fahrzyklus.
Bei einer niedrigeren Sekundärbatteriespannung nimmt die Ladedauer nach jedem automatischen Stopp zu.
Das Motorsteuergerät (ECM) und das Zentrale Elektronikmodul (CEM) erkennen und speichern Informationen über die letzten zehn Ursachen, welche die Funktion Start/Stopp-Automatik des Motors blockiert haben/blockieren können, sowie die Ursachen, die zu einem systemangeforderten Autostart im Autostoppmodus im jeweiligen Systembereich und können mit einem entsprechenden Diagnosegerät ausgelesen werden.
Dabei können die Gründe/Fehlermeldungen vielfältig ausfallen und nicht unbedingt auf eine Fehlfunktion oder schlecht geladene Batterie hindeuten.
In bestimmten Situationen kann es wünschenswert sein, den automatischen Start/Stopp des Motors vorübergehend zu deaktivieren.
Dies erfolgt mit dem Ein-/Aus-Schalter, der in der Tunnelkonsole integriert ist – neuere, aktuellere Fahrzeuge verfügen nicht mehr über einen Ein-/Aus-Schalter und müssen mit dieser Situation leben.
Die Funktion Start-/Stopp-Automatik des Motors bleibt deaktiviert, bis sie mit dem Schalter wieder aktiviert oder der Motor wieder mit dem Schlüssel gestartet wird.
In bestimmten Situationen erscheinen Textmitteilungen im Informationsdisplay. Die Textmitteilungen informieren darüber, ob die Funktion aktiviert ist oder nicht, geben in bestimmten Situationen Fahrerhilfe und informieren über Fehler der Funktion. Weitere Informationen muss man aus der jeweiligen Betriebsanleitung des eigenen Fahrzeugs entnehmen.
Das System besitzt zwei Batterien: eine Batterie (Hauptbatterie) und eine Sekundärbatterie. Bei normalem Schlüsselstart wird nur die Batterie (Hauptbatterie) verwendet.
Die Batterie übernimmt während der gesamten Zeit, ausgenommen bei Autostart, die Stromversorgung des gesamten Fahrzeugs. Bei Autostart wird die Elektrik über zwei Relais so umgestellt, dass die Sekundärbatterie die Stromversorgung sämtlicher Verbraucher des Fahrzeugs, mit Ausnahme des Anlassers, übernimmt.
Der automatische Start/Stopp des Motors ist ein verteiltes System, das in bestimmtem Grad von den umfassten Steuergeräten überwacht wird.
An den verschiedenen Funktionen sind mehrere Einheiten und Bauteile beteiligt:
Motorsteuergerät (ECM), Zentrales Elektronikmodul (CEM), Fahrerinformationsmodul (DIM), Bremssteuergerät (BCM), Das Infotainment-Steuergerät (ICM) oder das Infotainment-Hauptsteuergerät (IHU), Steuergerät der Klimatisierungsanlage (CCM), Steuergerät des Zusatz-Rückhaltesystems (SRS), Verbrennungsvorwärmungsmodul (CPM), Servolenkungsmodul (PSCM), Lenkradwinkelsensor-Modul (SAS), Anhängermodul (TRM und das Handbremssteuergerät (PBM).
Das Motorsteuergerät (ECM) und das Zentrale Elektronikmodul (CEM) tragen den Hauptanteil der Funktion.
Das System umfasst außerdem folgende Bauteile:
Batterie (Hauptbatterie) mit Batterierelais (Hauptbatterie), Sekundärbatterie mit Sekundärbatterierelais, Anlasser, Hauptsicherungskasten für Batterie mit Sicherungen und Batteriediode, Batterieüberwachungssensor (BMS), Elektrische Ölpumpe (EOP) und die Elektrische Feststellbremse(EPB)
Aufgabe der Sekundär-/Stützbatterie ist die Versorgung des Großteils der Verbraucher im Fahrzeug bei laufendem Anlasser während des Autostarts.
Sowohl die Batterie (Hauptbatterie) als auch die Sekundärbatterie besitzen jeweils ein Trennrelais: ein Batterierelais (Hauptbatterie) und ein Sekundärbatterierelais. Bei Autostart wird die Elektrik über diese zwei Relais so umgestellt, dass die Batterie (Hauptbatterie) nur den Stromkreis des Anlassers und die Sekundärbatterie die übrigen Verbraucher im Fahrzeug versorgt.
Das Motorsteuergerät (ECM) steuert beide Relais. Während des Startvorgangs, wenn der Anlasser gestartet wird und den Motor dreht, verbraucht der Anlasser einen hohen Strom. Dies führt während eines kurzen Augenblicks (ca. 300 ms) zu einem starken Spannungsabfall in der Elektrik.
Dieser Spannungsabfall kann z. B. verursachen, dass Steuergeräte neu gestartet (null gestellt) werden und sich Lampen kurz verdunkeln.
Damit sich die niedrige Spannung nicht zur restlichen Fahrzeugelektrik fortpflanzt, wird während des Startvorgangs die Sekundärbatterie angeschlossen.
Dies ist die einzige Situation, in der die Sekundärbatterie im Fahrzeug verwendet wird.
Bei normalem Schlüsselstart und bei automatischem Start wird die Elektrik mittels zwei Relais umgeschaltet, sodass die Sekundärbatterie die Stromversorgung sämtlicher Stromverbraucher des Fahrzeugs, mit Ausnahme des Anlassers, der von der Batterie (Hauptbatterie) gespeist wird, übernimmt. Falls die Sekundärbatterie entladen ist oder bei bestimmten Bauteilfehlern, erfolgt der Start ausschließlich mit der Hauptbatterie, die ggf. die gesamte Elektrik und den Anlasser versorgt – betrifft ausschließlich mit Automatikgetriebe ausgestattete Fahrzeuge.
Grundbedingungen:
Grundvoraussetzungen für eine aktivierte Funktion automatischer Start/Stopp des Motors sind:
• Die Außentemperatur liegt zwischen bestimmten Grenzwerten.
Diese Grenzwerte unterscheiden sich bei den verschiedenen Motorvarianten. In der Regel ist die Start-/Stopp-Funktion zwischen ca. 0 °C und +30 °C aktiviert.
• Der Motor hat normale Betriebstemperatur.
• Die Motorraumtemperatur ist normal.
• Die Batterie (Hauptbatterie) ist geladen.
• Die Temperatur der Batterie (Hauptbatterie) liegt zwischen 0 °C und +55 °C. Bei Temperaturänderungen ändert sich die Temperatur der Batterie (Hauptbatterie) langsamer als die Außentemperatur. Wenn die Außentemperatur längere Zeit unter 0 °C gelegen hat und anschließend auf über 0 °C ansteigt, erreicht die Temperatur der Batterie (Hauptbatterie) langsamer 0 °C.
Auch bei einer Außentemperatur von über 0 °C kann die Batterietemperatur zu niedrig sein, um die Funktion Start-/Stopp-Automatik des Motors zuzulassen. Diese Trägheit der Batterie gilt auch bei hohen Temperaturen, d. h. auch in solchen Fällen folgt die Temperatur der Batterie (Hauptbatterie) nicht der Außentemperatur. Die Temperatur der Batterie (Hauptbatterie) wird vom Batterieüberwachungssensor berechnet.
• Der Batterieüberwachungssensor hat den Status der Batterie (Hauptbatterie) korrekt berechnet (Berechnung zuverlässig).
• Die Sekundärbatterie ist geladen (normale Polspannung).
• Die mittlere Spannung der Sekundärbatterie beim vorherigen Autostopp lag über 10,4 V.
• Die beteiligten Steuergeräte im Fahrzeug haben zu den zum automatischen Start/Stopp des Motors gehörenden Bauteilen oder Systemen keine Fehler erkannt (Fehlercodes gespeichert).
• Es besteht keine Gefahr von Beschlagbildung an der Windschutzscheibe.
• Das Fahrzeug befindet sich im Normalmodus (nicht im Transportmodus).
• Der Unterdruck (Luftdruck) im Bremskraftverstärker ist normal.
• Der Wärmebedarf bzw. Kühlbedarf im Innenraum ist nicht zu groß.
• Die Regenerierung von Rußpartikeln ist nicht aktiviert (nur Diesel).
Voraussetzungen, die vom Fahrer beeinflusst werden können:
• Der Fahrer ist angeschnallt.
• Die Fahrertür ist geschlossen.
• Die Gebläsegeschwindigkeit der Klimatisierungsanlage darf nicht zu hoch sein (zu hoher Strom). Das bedeutet, dass der Entfroster nicht manuell aktiviert sein darf. In diesem Modus läuft das Gebläse mit zu hoher Geschwindigkeit. Dies gilt auch für die AUTO-Funktion (automatische Heizungsregelung). Wenn die Temperatur im Innenraum niedriger oder höher ist als die gewählte Temperatur, läuft das Gebläse mit zu hoher Geschwindigkeit.
• Das Fahrzeug muss sich im Stillstand befinden.
• Schalthebel in Neutralstellung (ausschließlich Fahrzeuge mit Schaltgetriebe).
• Kupplungspedal ganz losgelassen (ausschließlich Fahrzeuge mit Schaltgetriebe).
• Bei eingelegtem Rückwärtsgang ist die Funktion nicht zulässig. Nach einer Rückwärtsfahrt muss das Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit von mindestens 5 km/h vorwärtsgefahren werden, bevor die Funktion aktiviert wird. Dies ermöglicht z. B. ein Einparken, ohne dass der Motor automatisch gestoppt wird.
Warnung:
Der Sicherheitsgurt des Fahrers darf nur dann im Gurtschloss des Fahrers befestigt sein, wenn der Fahrer auf dem Fahrersitz sitzt. Wenn der Sicherheitsgurt im Gurtschloss des Fahrers befestigt ist, ohne dass der Fahrer auf dem Fahrersitz sitzt, und sich das Fahrzeug dabei im Autostoppmodus befindet, kann der Motor plötzlich gestartet werden (systemangefordertes Wiederanlassen).
Achtung!
Das Fahrzeug muss nach jedem Autostopp eine Geschwindigkeit von 5 km/h erreichen, bevor die Funktion beim nächsten Stopp wieder aktiviert werden kann.
Systemangefordertes Wiederanlassen des Motors:
Ein Motor im Autostoppmodus kann in bestimmten Fällen ohne Anforderung durch den Fahrer wieder gestartet werden (systemangefordertes Wiederanlassen des Motors). Ein systemangefordertes Wiederanlassen ist nur möglich, wenn sich der Schalthebel in Neutralstellung befindet. Befindet sich der Schalthebel nicht in Neutralstellung, wird der Fahrer mithilfe einer Textmitteilung im Fahrerinformationsmodul (DIM) gebeten, den Schalthebel in Neutralstellung zu führen.
Folgende Ereignisse können ein automatisches Wiederanlassen des Motors im Autostoppmodus verursachen:
• Der Strom- oder Leistungsverbrauch im Fahrzeug ist zu hoch, z. B. bei zu vielen eingeschalteten Verbrauchern im Fahrzeug. • Die Betriebstemperatur des Motors oder des Automatikgetriebes ist zu hoch oder zu niedrig. • Der Ladestatus (SoC) der Batterie (Hauptbatterie) sinkt auf einen zu niedrigen Wert. • Die Spannung der Batterie (Hauptbatterie) sinkt auf einen zu niedrigen Wert. • Die Temperatur der Batterie (der Hauptbatterie) liegt nicht unter bzw. über 0 - +55 °C
• Der Batterieüberwachungssensor hat den Status der Batterie (Hauptbatterie)
nicht korrekt berechnet (Berechnung nicht länger zuverlässig).
• Die Spannung der Sekundärbatterie sinkt auf einen zu niedrigen Wert.
• Wiederholtes Pumpen mit dem Bremspedal, sodass der Unterdruck im
Bremskraftverstärker reduziert wird.
• Die beteiligten Steuergeräte im Fahrzeug haben zu den zum automatischen
Start-/Stopp gehörenden Bauteilen oder Systemen Fehler erkannt
(Fehlercodes gespeichert).
• Wenn im Autostoppmodus die Gefahr von Beschlagbildung an der
Windschutzscheibe besteht, kann das Steuergerät der Klimatisierungsanlage
(CCM) ein Starten des Motors anfordern.
• Die Gebläsegeschwindigkeit der Klimaanlage ist zu hoch (zu hoher Strom).
• Der Kühlbedarf im Innenraum ist zu groß.
• Das Fahrzeug beginnt, mit einer Geschwindigkeit von mehr als ca. 4 km/h zu
rollen.
• Der Fahrer betätigt das Gaspedal.
Folgende Ereignisse können einen Autostart blockieren:
• Der Sicherheitsgurt des Fahrers wurde gelöst.
• Ein Gang wurde ohne Betätigung des Kupplungspedals (Auskuppeln)
eingelegt.
• Es wurde ein Fehler erkannt, der einen sicheren Autostart nicht ermöglicht.
Dies kann z. B. an einem Fehler an der internen Spannungsversorgung vom
Motorsteuergerät (ECM) zu verschiedenen Bauteilen liegen.
Sekundärbatterierelais immer aktiviert/geschlossen.
Wenn bei ausgeschalteter Zündung die Batterie (Hauptbatterie) des Fahrzeugs
abgeklemmt wird und das Sekundärbatterierelais aus irgendeinem Grund ständig aktiviert/geschlossen ist, wird das Fahrzeug weiterhin mit Spannung versorgt.
Um dies zu überprüfen, wird der Minuspol der Batterie (Hauptbatterie)
angeschlossen. Anschließend versuchen, die Zündung einzuschalten. Wenn sich die Zündung des Fahrzeugs einschalten lässt, liegt vermutlich ein Fehler im Stromkreis der Sekundärbatterie vor.
Achtung!
Beim Wiederanlassen des Motors während des Autostarts steuert das
Motorsteuergerät (ECM), das Anschließen der Sekundärbatterie.
Das zentrale Elektronikmodul (CEM) liest bei jedem Einschalten der Zündung die Spannung der Sekundärbatterie ab und speichert den Wert. Wenn das Fahrzeug länger als ca. 10 Stunden mit ausgeschalteter Zündung abgestellt gewesen ist, berechnet das Zentrale Elektronikmodul (CEM) die Ladedauer der Sekundärbatterie anhand des neuen Spannungswerts. Wenn das Fahrzeug kürzer als ca. 10 Stunden mit ausgeschalteter Zündung abgestellt gewesen ist, berechnet das Zentrale Elektronikmodul (CEM) die Ladedauer der Sekundärbatterie anhand des zuvor gespeicherten Spannungswerts.
Bei jeder Aktivierung des Autostarts liest das Zentrale Elektronikmodul (CEM)
kontinuierlich die Spannung der Sekundärbatterie (während die Sekundärbatterie das Fahrzeug versorgt). Der niedrigste erfasste Wert wird im zentralen Elektronikmodul (CEM) gespeichert. Beim nächsten Autostart wird diese Sequenz wiederholt, und das Zentrale Elektronikmodul (CEM) berechnet dabei aus dem zuvor erfassten Spannungswert und dem zuletzt gelesenen Wert den Mittelwert. Der Mittelwert wird
bei jedem Autostart berechnet. Dieser Mittelwert liefert ein Maß für den Ladestatus (SoC) und die Kapazität der Sekundärbatterie. Wenn die berechnete mittlere Spannung auf unter 10,4 V abfällt, wird die Funktion automatischer Start/Stopp des Motors im aktuellen Fahrzyklus nicht zugelassen. Dadurch wird ein zu starkes Entladen der Sekundärbatterie vermieden.
Wenn der nächste Fahrzyklus beginnt, rechnet das zentrale Elektronikmodul (CEM) den gespeicherten Wert um 0,1 V hoch, damit ein automatischer Stopp zulässig ist.
Dadurch können der Ladestatus (SoC) und die Kapazität der Sekundärbatterie wieder berechnet werden. Sinkt die mittlere Spannung wieder auf unter 10,4 V ab, wird der automatische Start/Stopp des Motors nicht zugelassen. Liegt die mittlere Spannung dagegen über 10,4 V, wird der automatische Start/Stopp vorübergehend zugelassen. Grund dafür, dass die mittlere Spannung letztendlich zu niedrig sein kann, ist ein zu hoher Energieverbrauch im Fahrzeug während des Autostarts. Dies kann an zusätzlich angeschlossenem Zubehör im Fahrzeug liegen, das Energie verbraucht.
Achtung!
Bei einem unbeabsichtigten Motorstopp bei Autostart kann es vorkommen, dass die Sekundärbatterie unbeabsichtigt mit einem zu hohen Strom belastet wird. Dies kann vorkommen, wenn das Batterierelais (Hauptbatterie) geschlossen wird (deaktiviert, Kontakte werden geschlossen), bevor der Motor bei weiterhin angeschlossener Sekundärbatterie normal läuft. Beträgt die mittlere Spannung der Sekundärbatterie z. B. 9 V, sind 15 Fahrzyklen (15 Fahrzyklen mit einem jeweiligen Hochrechnen von 0,1 V) erforderlich, bevor die Funktion automatischer Start/Stopp des Motors wieder zugelassen wird, da eine mittlere Spannung von 10,5 V erreicht werden muss.
Wenn das Fahrzeug spannungsfrei gemacht wird, wird der berechnete Mittelwert null gestellt und das Zentrale Elektronikmodul (CEM) beginnt die Berechnung bei einem Wert von 13,0 V.
Wenn der Motor läuft (der Generator lädt) und die Sekundärbatterie an der
Fahrzeugelektrik angeschlossen ist, entspricht die Spannung der Sekundärbatterie der Spannung in der übrigen Elektrik. Ist die Sekundärbatterie nicht angeschlossen, ist die Spannung niedriger. Beim Trennen der Sekundärbatterie sinkt die Spannung langsam.
Bei Schlüsselstart von Fahrzeugen mit Automatikgetriebe und Start-/Stopp-Automatik ist die Startsequenz mit der bei automatischem Start identisch.
Falls die Sekundärbatterie entladen ist oder bei manchen Bauteilfehlern
erfolgt der Start jedoch mithilfe der Hauptbatterie, die ggf. die gesamte Elektrik und den Anlasser versorgt.
Bei jedem Einschalten der Zündung erfasst das Zentrale Elektronikmodul (CEM) die Spannung der Sekundärbatterie. Falls sie ausreichend hoch ist, wird zugelassen, dass der Schlüsselstart dieselbe Startsequenz wie der automatische Start nutzt.
Bei jedem Schlüsselstart liest das Zentrale Elektronikmodul (CEM) die Spannung der Sekundärbatterie (während die Sekundärbatterie das Fahrzeug versorgt). Der niedrigste erfasste Wert wird im Zentralen Elektronikmodul (CEM) gespeichert. Beim
nächsten Schlüsselstart wird diese Sequenz wiederholt, und das Zentrales
Elektronikmodul (CEM) berechnet dabei aus dem zuvor erfassten Spannungswert und dem zuletzt gelesenen Wert den Mittelwert. Der Mittelwert wird auf die Weise bei jedem Schlüsselstart berechnet. Dieser Mittelwert liefert ein Maß für den Ladestatus (SoC) und die Kapazität der Sekundärbatterie. Wenn die berechnete mittlere Spannung bei Schlüsselstart unter 8,0 V abfällt, wird in künftigen Fahrzyklen nicht mehr zugelassen, dass die Sekundärbatterie bei Schlüsselstart des Motors genutzt wird. Dadurch wird ein zu starkes Entladen der Sekundärbatterie vermieden.
Zu Beginn des nächsten Startzyklus erhöht das zentrale Elektronikmodul (CEM) den gespeicherten Wert um 0,1 V, damit die Nutzung der Sekundärbatterie wieder zugelassen wird, um somit den Ladezustand und die Kapazität der Sekundärbatterie bei Schlüsselstart des Motors berechnen zu können. Falls die mittlere Spannung anschließend wieder unter 8,0 V sinkt, wird die Nutzung der Sekundärbatterie beim
Schlüsselstart nicht zugelassen. Falls die mittlere Spannung jedoch wieder über 8,0 V steigt, wird die Nutzung der Sekundärbatterie beim Schlüsselstart des Motors vorübergehend zugelassen.
Dass die mittlere Spannung nach einer gewissen Zeit zu niedrig wird, lässt sich auf einen hohen Energieverbrauch im Fahrzeug während des Schlüsselstarts, auf wiederholte Starts bei Kälte oder darauf, dass das Fahrzeug zu kurze Strecken zwischen den Startversuchen zurücklegt, zurückführen. Ursachen hierfür können eine zusätzliche Energie verbrauchende elektrische Ausrüstung oder eine unzureichende Aufladung der Sekundärbatterie zwischen den Schlüsselstarts sein.
Dies gilt besonders bei kalter Witterung, wenn das Laden der Sekundärbatterie nach jedem Schlüsselstart mehr Zeit in Anspruch nimmt. Eine weitere Ursache für eine niedrige mittlere Spannung kann eine Funktionsstörung beim Laden der Sekundärbatterie sein, die beispielsweise auf einem Relaisfehler beruht.
Dieser Beitrag kann/darf noch beliebig erweitert oder ergänzt werden, weil sicherlich bisher nicht alle Punkte berücksichtigt oder angesprochen wurden.
Beste Grüße und schönes Wochenende
Heinz
7 Antworten
Wow! Beeindruckendes Fachwissen, das du da hast! Vielen Dank für's Teilen!
Naja, wenn man schon mit copy&paste arbeitet, sollte man auch Ex-Mitglied @brainworx dankend erwähnen.
Aber so promovieren ja auch unsere Politiker...
https://www.motor-talk.de/forum/start-stopp-t6946662.html
Oh, hat er uns verlassen?
Gruß Didi
ich hab mir das alles noch nicht durchgelesen ... wandert per copy&paste in mein digitales Werkstattarchiv
wahrscheinlich hätten die Danksagungen weitere 3 Forumsseiten beansprucht .. und das will ja auch keiner ;-)
aber trotzdem super - vielen Dank dafür!
interessanterweise hab ich den Wechsel der Haupt- und Stützbatterie evtl. ohne dieses komplette Fachwissen hinbekommen und da ich schon alt bin, hab ich vegessen, ob ich nicht doch einen Teil des oben zitierten Leitfadens genutzt habe - wünsche ein "spannungsgeladenes" WE - passt zum aktuellen Wetter
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Zitat:
@miba12 schrieb am 3. Mai 2025 um 08:59:37 Uhr:
Naja, wenn man schon mit copy&paste arbeitet, sollte man auch Ex-Mitglied @brainworx dankend erwähnen.
Aber so promovieren ja auch unsere Politiker...
https://www.motor-talk.de/forum/start-stopp-t6946662.html
Nun, nachdem ich mir den Thread zu deinem angeführten Link, den ich bislang nicht kannte, durchgelesen habe, folgende Bemerkung meinerseits:
Sofern du mir fundiert erläutern und bescheinigen kannst, dass Ex Forenmitglied brainworx – der übrigens in diesem erwähnten Thread aus der Vida-Datenbank zitiert – verantwortlich für die Veröffentlichung der originalen technischen Volvo-Datenblätter und/oder der öffentlich zugänglichen Volvo-Werkstatthandbücher von Tech-Verlagen ist, dann werde ich ihn selbstverständlich nachträglich dankend erwähnen.
Bereits im 2. Absatz hatte ich erwähnt, aus welchen Quellen die Informationen in diesem Beitrag stammen und zitiert wurden.
Und eine Beurteilung über das Promotionsverfahren unserer Politiker überlasse ich gerne dir – lächerlich.
Sonnige Grüße aus der Eifel
Heinz
Zitat
"Alles gut Heinz. Fand Deine Zusammenfassung auch sehr gut, zumal auch 'mein Thema'. Und genau deshalb stutzte ich auch ein klein wenig, weil ich einiges davon bereits so gelesen hatte. Meine Anmerkungen sollten daher auch nur ein wenig sensibilisieren, dass wer Drittes daran ja auch seinen Teil zu beigetragen hat.
Brain"
https://www.motor-talk.de/.../hilfsbatterie-testen-t6609094.html?...
Copy&Paste musst du aber noch üben, miba12, dann brauchst du nicht so oft deine Kommentare zu löschen und abzuändern. 😉
Offensichtlich kapieren es einige nach all den Jahren weiterhin nicht – möglicherweise werden sie es nie oder wollen es einfach nicht checken.
Mir geht es in erster Linie darum; und nur darum, anderen Usern/Hilfesuchenden, die über keine Werkstatthandbücher oder Vida verfügen, bestmöglich technische Informationen bereitzustellen und keinesfalls werde ich zukünftig meine Zeit damit vergeuden, gekränkte Eitelkeiten zu hofieren.
Brain konnte ausgezeichnet Spitzen austeilen, aber leider zählte Einstecken nicht zu seiner Stärke – schade!
Es sind genau solche oder ähnlich deplatzierte, unsachlichen und überflüssigen Kommentare, wie deine hier unter dem Beitrag, die oftmals Threads in allen Foren, rauf und runter, seitenlang mit Tinnef füllen; gänzlich unübersichtlich gestalten und unattraktiv hinterlassen – auch schade.
Aber unter solchen Voraussetzungen verliert irgendwann jeder das restlich verbliebene Häufchen Motivation.
Unsere Debattenkultur hier in Deutschland nimmt bedenkliche und erschreckende Züge an – diese Entwicklung ist mehr als schade; viel mehr!