Starke Vibrationen beim Bremsen + mehr Kraftstoffverbrauch

BMW 5er E60

Hallo!

Mein E60 520dA mal wieder... EZ 11/2009 und 436.000 km auf der Uhr.
Schon seit längerem habe ich ein Vibrieren im Lenkrad beim starken Bremsen aus hohen Geschwindigkeiten. Dies ist inzwischen jedoch so stark geworden, dass es sich "nicht mehr gut" anfühlt. Bevor sich jetzt alle auf die Bremsscheiben stürzen: Ich hab schon diverse Sachen auf Verdacht oder weil sie eh fällig waren gemacht. Dies alles hatte KEINERLEI Einfluss auf das Problem:
Austausch der Bremsscheiben VA & HA 2x
Andere Reifen (mehrfach)
Andere Felgen (Wechsel Sommer-Winter)
VA renoviert: neue Federbeine (komplett), Querlenker, Zugstreben, Spurstangen (komplett), Stabis, Radlager.
HA renoviert: neue Federbeine (komplett), Querlenker, Führungslenker, Pendelstützen, Schwingenlager, Integrallenker, Kugelgelenke.
2x Achsvermessung

Inzwischen drehe ich förmlich "am Rad". Wenn ich bei 160-180 auf der Autobahn plötzlich stark bremsen muss, rappelt es so extrem im Lenkrad und (etwas schwächer) im ganzen Fahrzeug, dass man das Gefühl hat, auf einer schleudernden Waschmaschine zu sitzen. Mein Schwiegervater hat neulich Angst bekommen, als ich ihn wo hin gefahren habe und er das miterlebt hat.

Die Spur ist dadurch nicht beeinträchtigt, also der Wagen will nicht nach links oder rechts weg. Beim Fahren mit langsamer Geschwindigkeit (20-30 km/h) gibt es manchmal auch ein minimales, kaum wahrnehmbares hin und her "Ticken" im Lenkrad, was aber auch keine Auswirkung auf die Spur hat. Im Normalbetrieb Landstraße ist alles ok, auch beim Bremsen aus ca. 80 km/h.

Dazu verbraucht der Wagen inzwischen auch ca. einen Liter mehr Kraftstoff als früher. Bin aktuell bei ca. 7 Liter. Wäre für jegliche Ideen dankbar...

Beste Antwort im Thema

Was ich in der Aufzählung vermisse, sind die Bremssättel.
Wenn die Kolben in diesen fest sind, kannst Du die Scheiben so oft wechseln, wie Du willst.
Nach ca. 3000 km sind sie durch Überhitzung wieder verzogen.
Überholte Sättel gibt es beim Online-BMW-Händler für 75€

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Liegt es am ABS- Ja auch ohne A.B.S. getesten. Sehr angenehm im Winter, dann vebriert auch Lenkrad nicht./..dann nicht?!

Hallo,
bitte bei der Suche systematisch vorgehen:

- Reifen
Reifen müssen rechts und links gleich sein (Dimension sowieso, möglichst auch gleicher Hersteller und Typ) und gleichmäßig abgelaufen. Möglichst auch gleiche Profiltiefe um alles zu Berücksichtigen.

- Stoßdämpfer
Sichtprüfung auf Undichtigkeit. Funktionstest (Macht der ADAC das noch?)

- Achseinstellung
Spur und Sturz müssen innerhalb der Toleranz sein.

- Schlag der Bremsscheiben
Durch neue Bremsscheiben (relativ) ausgeschlossen. Trotzdem: Mit einer Messuhr die Bremsscheiben auf Schlag prüfen. Es kann auch am Sitz der Bremsscheiben liegen (nicht ganz sauber) oder an einem Schlag der Nabe (heftig über eine Bordsteinkante).

- Freigängigkeit der Bremsen
Bei angehobenem Fahrzeug müssen sich die Räder einer nicht angetriebenen Achse leicht drehen lassen. Wenn nicht, hängen (eigentlich immer) die Bremsen fest. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten: Bremsklötze in der Führung (relativ ausgeschlossen, da schon erneuert), Führungsstifte (-> ausbauen und auf Freigängigkeit prüfen), Bremskolben im Sattel (Prüfung ist nicht trivial, benötigt Erfahrung - beruht letztlich darauf, wie leicht sich der Kolben im Sattel mit einer Zange zurück drücken lässt.)

- Radführung weich oder hat Spiel
Als erstes bei stehendem Fahrzeug am Lenkrad kurz und schnell hin und her lenken. Alternativ bei angehobenem Fahrzeug am Rad in Lenkrichtung wackeln. Bei Spiel liegt es an einem/den Kugelköpfen der Spurstange/n oder am Lenkgetriebe selbst.
Dann prüfen, ob eines (oder mehrere) der Gummi-Metall-Lager weich geworden ist. Das lässt sich am besten mit den Beweglichen Platten testen, wie sie beim TÜV verwendet werden. Die Räder werden ziemlich heftig auseinander und zusammen bewegt (da kriegt man graue Haare beim Zugucken). So lässt sich sehen, ob ein Lager viel Spiel hat. Hier auf Verdacht Lenker tauschen kann funktionieren, muss aber nicht. Vielleicht kann das Forum hier Schwachpunkte bei den Lagern benennen.

Etwas vergessen?

Ja noch etwas:
- Schlag der Räder
Fahrzeug anheben und Räder drehen. Prüfung am Felgenhorn: Es darf kein nennenswerter Schlag erkennbar sein. Prüfung der Reifen: dito.
Räder müssen sauber ausgewuchtet sein. In so einem Fall sicher gehen, dass die Unwucht unter 5 g (besser noch gegen 0) liegt.

Wenn all das nicht hilft:
Da es schleichend schlimmer geworden ist, scheidet ein Unfall (verzogener Rahmen) aus.

Ich hatte bei einem (ganz anderen) Fahrzeug einmal Folgendes:
Im Hauptbremszylinder hatte sich eine Verschraubung am Bremszylinder gelöst. Dadurch hat der Abstand der beiden Kolben (zwei Bremskreise) nicht mehr gestimmt und bei dem vorderen Bremskreis konnte sich der aufgebaute Druck nicht mehr abbauen da die Schnüffelbohrung nicht mehr freigegeben wurde. Bei kaltem Fahrzeug war das nicht zu merken. Erst wenn ich etwas gefahren war hat sich die Bremsflüssigkeit durch die Erwärmung ausgedehnt. Die dann leicht anliegenden Bremsen haben das System weiter aufgeheizt bis der Druck so stark geworden ist, dass (bei mir allerdings auch schon ohne Bremsen) der Vroderwagen gezittert hat. Beim Bremsen haben die dann schon heißen Bremsen ziemlich heftig reagiert.
Natürlich hat das dauernde Bremsen auch den Kraftstoffverbrauch in die Höhe getrieben.

Ein äußerst ungewöhnlicher Fall, war bei mir aber so. Ein neuer Hauptbremszylinder hat für Ruhe gesorgt.

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