Spritpreise
Jeder von uns wird es die letzten Wochen beobachtet haben. Die Preise an den Tankstellen steigen und steigen und angeblich soll kein Ende in Sicht sein.
Heute habe ich für Diesel 1,61€ gezahlt, was ich noch nie zuvor in meinem Leben für Diesel gezahlt habe. Wie kann man sich dem entziehen?
Weniger Auto fahren - ja - aber ich fahre eh nicht so viel just for fun durch die Gegend. Trotzdem nerven mich die steigenden Preise.
Zur Zeit bin ich in der Nähe der holländischen Grenze und kann daher günstiger tanken. Aber auch das sind Preise, die ich noch als teuer ansehe. (Mehr als 1,40€ für den Liter Diesel ist teuer)
Was machen?
Zähneknirschend hinnehmen und auf Senkung von Mineralölsteuer und Anhebung von Pendlerpauschale hoffen?
Steckdosenauto kaufen? Ist das insgesamt wirklich günstiger? Wie sieht das Verhältnis zwischen Strom- und Spritpreisen in den nächsten Monaten/Jahren aus? Wenn ich genau wüsste der Spritpreis bleibt 8n den nächsten Monaten/Jahren so hoch bzw steigt noch weiter und der Stromkreis schießt nicht auch so in die Höhe, könnte ich über ein Steckdosenauto nachdenken. Aber das nützt mir nichts, wenn nach einem 3/4 Jahr (Lieferzeit) der Liter Diesel wieder 1,25€ kostet aber der Auto-Ladestrom im Verhältnis das Doppelte oder, Dreifache. Ich möchte die Entscheidung meines Autokaufs nicht zum Risiko- oder Glücksspiel verkommen lassen sondern verlange gesicherte und verlässliche Garantien für eine längerfristige Planung. Das dauernde "4xperten gehen davon aus....." nützt mir nichts.
Warum kann Sprit nicht einen stabilen Preis haben. Man hat pro Jahr einen fixen Preis pro Sprit Sorte und kann somit finanziell Planen.
Ich bin echt angepisst gerade. Ich glaub ich hole mir morgen von Aldi eine Palette Rapsöl und kipp das 8n den Tank. Leider vertragen die modernen Diesel das ja nicht mehr.
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Zitat:
@fehlzündung schrieb am 20. Oktober 2021 um 20:52:57 Uhr:
Gut, zurück zum Spritpreis:Die Besteuerung des Sprits (und anderer Energie) ist für die jeweilige Regierung zunächst sehr einfach und vorteilhaft. Denn der Konsument hat bis auf Tanken im Ausland wenig Ausweichmöglichkeiten. Die meisten Fahrten, die privat gezahlt werden, werden ja nicht aus Spaß gemacht. Man muß zur Arbeit ...
... die würde ich nichtmal als wirklich Privat bezeichnen ... der Zweck ist völlig unprivat ... zur Arbeit gehe ich, neben den Einkommen, aber überwiegend für andere.
Zitat:
Nun kann aber jeder Euro nur einmal ausgegeben werden und jeder Normalverdiener muß Prioritäten setzen oder gesetzt bekommen. Steigen also meine Energiekosten monatlich um 100 EUR, kann ich entweder
- monatlich 100 EUR weniger sparen (was voraussetzt, dass ich vorher überhaupt 100 EUR sparen konnte) oder
- monatlich 100 EUR weniger für anderes ausgeben.
Also läßt man halt mal das Essengehen ausfallen, geht nicht ins Kino, verzichtet auf den Jahresurlaub, usw.
... doer kauft das nächste Auto auch mal 2 Nr. kleiner ... die meisten jammernd über die Spritkosten ... die Gesamtkosten über die Jahre haben sie aber kaum im Blick.
Zitat:
Dann muß der Staat wiederum einspringen und notleidenden Betrieben helfen oder neue Arbeitslose versorgen.
... Hm, bei den aktuellen Spritpreisen tanke ich, ich staatlichen abgaben betrachtet, quasi gerne ... nur bekomme ich keine Spendenquittung ausgestellt.
Zitat:
Gut wäre es, die Energiekosten erschwinglich zu machen. Nicht billig, aber so, dass man es sich halt als Durchschnittsverdiener leisten kann, ohne woanders Abstriche machen zu müssen.
Das ist das Problem. Keiner will irgendwo Abstriche machen.
Zitat:
So kann die Wirtschaft angekurbelt oder am Laufen gehalten werden, was zu Konsum und zu Steuereinnahmen führt.
Den ganzen Tag spatieren fahren ist zwar nicht ökologisch, aber staatsökonomisch günster das geld so zu verbrennen wie es anderweit umzusetzen ... vorallem wenn es noch hochgradig für Importgüter ausgegeben wird.
Was bei so stark anziehenden Spritpreise interessant wäre wenn die Werbungskostenpauschale quas in Echtzeit (monatlich) vom fiskus angepasst würde. Für die die vom Einkommen her sehr kanpp ist macht das natürlich auch nur Sinn wenn sie sich den monatlichen Freibetrag in der "Sterkarte" haben eintragen lassen ... dummerwiese kenne ich einige die nichtmal eine jährliche Veranlagung einreichen ... meckern und jammern geht .... selber handeln nicht.
"Privat" dürfte hier die Differenzierung zu den Ausgaben sein, die über einen Betrieb oder Arbeitgeber abgerechnet werden. Ich zahl meinen Diesel auch privat aus dem versteuerten Einkommen. Die Sprinter und Co. hingegen werden von Fahrern gesteuert, die den Treibstoff nicht selbst bezahlen müssen. Denen ist es daher vollkommen egal, was ihre Kiste schluckt und wie hoch das Sparpotenzial wäre.
"quasi in Echtzeit (monatlich) vom Fiskus angepasst würde"
Ich lach mich weg, der Fiskus musste erst im Klageverfahren dazu gezwungen werden, seine seit Jahren überhöhten Verzugszinsen anzupassen. Da ist deine Idee ein schöner Traum.
Privatfahrten sind für mich alle Fahrten, bei denen ich nicht für den Arbeitgeber unterwegs bin. Auch Fahrten zur Arbeit. Dem Arbeitgeber ist es egal, ob ich zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Auto zur Arbeit komme oder wie weit ich es habe.
Ich gehe auch nicht für andere Arbeiten, sondern ausschließlich, damit ich Geld verdiene.
Unterschied zu sonstigen Fahrten ist halt, dass ich sie mache, um überhaupt Geld zu verdienen. Dafür ja die (viel zu niedrige) Pendlerpauschale.
Abstriche muß jeder machen. War auch schon immer so. Superreiche wie imemr ausgenommen. Auch mit 10t EUR netto im Monat kann ich mir keine Millionenyacht kaufen. Aber damit können sich eigentlich auch die meisten arrangieren.
Wenn man aber nur arbeiten geht, damit man heizen kann, zur Arbeit fahren kann und das Essen aufn Tisch kommt, geht die Motivation verloren.
Es muß daher ein vernünftiges Verhältnis bestehten zwischen Einkommen, Lebenshaltungskosten und Freizeitkosten. Das ein Gutverdiener da natürlich mehr Spielraum hat, ist klar.
Mit den Importgütern ist das so eine Sache. Es ist gar nicht mehr so einfach, das Geld für Made in Germany auszugeben. Neulich habe ich ein Produkt eines bekannten deutschen Herstellers gekauft. War aber trotzdem Made in China. Das Produkt, was ich haben wollte, gab es gar nicht in Deutschland produziert. Zumidnest habe ich es nicht gefunden.
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Zitat:
@fehlzündung schrieb am 20. Oktober 2021 um 21:09:18 Uhr:
Die Pendlerpauschale ist schon ewig bei 30ct, das war schon bei geringeren Spritpreisen nicht mehr angemessen. Komischerweise hört man davon aber nichts, dass da mal jemand eine Anhebung ins Gespräch bringt.
Öhm, wie kann man sowas verschlafen?
https://www.smart-rechner.de/pendlerpauschale/rechner.php
Zitat:
Das gleuiche gilt für die Pauschale bei dienstlichen Fahrten mit privatem PKW.
Das ist doch was völlig anders. Das ich echter cash-flow. Wenn mir mein Arbeitgeber für die Dienstfahrt mit dem privaten PKW 0,3€/km zahlt dann vollständig cash. Ich würde jubeln wenn ich alle meine (wenigen) Dienstfahrten mit dem PKW machen konnte. Mal eben 1000km als Arbeitszeit abreissen und 300€ fürs fahren bekommen und nur 130€ für Sprit und ein bischen zus. Reifenverschleiß ausgeben.
Zitat:
Energiepreise sollten so ausgestaltet sein, dass man nicht verschwenderisch mit Energie umgeht, aber auch so, dass man sich auch private Fahrten mit dem Auto und eine angemessen beheizte Wohnung ohne Probleme leisten kann. Auch, wenn man nicht zu den Gutverdienern gehört.
Der Preis eines Produkts sollte so ausgestalltet sein das es zumindest kostendeckend ist. Der Staat kann nicht alles "unnatürlich günstig" machen. die gestaffelte Pendelerpauschale ist ein Kompromiss wenigstens den Aufwendungen fürs Pendeln entgegen zu kommen ... und am Ende ist das Auto doch 2 nr. größer als "Hauptsache warm und trocken nachts zur Arbeit".
"Öhm, wie kann man sowas verschlafen?"
Die höhere Pauschale von 0,05 € (lol) gibt es erst ab dem 21. Kilometer.
Musst ein erstaunliches Auto haben. Meines kostet etwas mehr als 0,30 €/km, denn es muss zunächst gekauft werden, erleidet einen anständigen Wertverlust, ich darf Versicherung, Steuern und Wartung zahlen. Kannst deinen Arbeitgeber mal fragen, was ihn so ein Firmenwagen für die Mitarbeiter kostet und wie sehr er sich freut, wenn er diese Kosten spart und dir 0,30 €/km in den Rachen schmeißen darf.
"Der Staat kann nicht alles "unnatürlich günstig" machen. die gestaffelte Pendelerpauschale ist ein Kompromiss wenigstens den Aufwendungen fürs Pendeln entgegen zu kommen ... und am Ende ist das Auto doch 2 nr. größer als "Hauptsache warm und trocken nachts zur Arbeit"."
Unnatürlich teuer machen geht doch auch, z.B. in dem er die Steuer mit der MwSt. noch zusätzlich besteuert.
Stimmt, das hatte ich nicht bedacht, weil es mich nicht betrifft. Meine Strecke ist kürzer. Anscheinend ist das Fahren auf den ersten 20km günstiger oder macht mehr Spaß. Teuer und nervig wird es erst ab dem 21.km
Meine Frau ist viel beruflich mit Privatwagen gefahren. Für 30ct pro Kilometer. Egal, wie wir gerechnet haben, es hat sich nie gelohnt. Mit einem alten Auto ohne nennenswerten Wertverlust und wenn nichts kostspieliges kaputtgeht, konnte man es knapp schaffen. Fährt man ein Auto, was noch Wertverlust hat, sind die 30 Cent eigentlich nie kostendeckend.
Aber wenn du es für so lukrativ hältst: Es gibt sicher Jobs, wo du mit deinem Privat-PKW ordentlich fahren kannst und 30Cent pro Kilometer bekommst.
Der Staat soll auch nichts "unnatürlich günstig" machen. Es würde schon reichen, wenn er es nicht "unnatürlich teuer" macht. Und schon gar nicht mit eienr Politik unter dem Deckmantel des Klimaschutzes. Denn egal wie man es nennt, es geht um Einnahmen und nicht um Umwelt oder Klima oder sonstwas.
Man muß halt auch bedenken, dass man vor ein paar Jahren den Leuten noch gesagt hat, ihr müßt auch mobil sein und auch weitere Anfahrtswege zur Arbeit in Kauf nehmen. Kauft euch einen Diesel, da fahrt ihr gut und günstig. Und genau die, die das gemacht haben, sind jetzt gekniffen. Die zahlen viel geld, um zur Arbeit zu fahren (falls sie mit ihrem Diesel überhaupt noch in die Stadt fahren dürfen).
Taxifahrer, Kurierfahrer wären so Möglichkeiten.
Und nein, leider sind die ersten 20 km viel teurer. Das Auto ist noch nicht betriebswarm und verbraucht mehr. Schon komisch, dass im Sinne des Umweltschutzes ein längerer Arbeitsweg steuerlich besser behandelt wird. Höhere Fußgänger-/Radfahrerpauschale ab dem 21. km, das würde Sinn machen.
Läuft das Geschäft mit diesen Mitfahrzentralen, Blabla Car usw eigentlich noch?
Es würden dann andere bei mir im Auto mitfahren und wir würden uns die Spritkosten teilen.
Auf die Idee käme ich nie. Beim Fahren auf Strecke möchte ich meine Ruhe haben und kein Blablabla hören. Mich nervt es schon, wenn meine Holde auf dem Beifahrersitz mir "gute" Ratschläge gibt.
Aber einfach ausprobieren. Für den Weg zur Arbeit lässt sich einfach im Kollegenkreis nachfragen.
Der größte Teil des an der Tanke gezahlten Geldes geht an Vater Staat, und der hat ja gerade noch Anfang 2020 mit der CO²-Abgabe mal wieder kräftig an der Preisschraube gedreht und beabsichtigt das auch weiter zu tun. Vater Staat demonstriert also der Ölindustrie, dass man an deren Produkten viel mehr verdienen kann. Wer will es denen dann verdenken, dass man sich daran "beteiligt"?
Und im Übrigen finde ich es seit jeher ein Frechheit, dass auf die direkten Verbrauchssteuern zusätzlich noch die Umsatzsteuer von 19 % erhoben wird. Steuern auf Steuern zahlen?
Glücklich ist, wenn nahe Luxemburg, Polen, Tschechei wohnt. Und einen großen Tank hat. Wird nicht mehr lange dauern, da ist Diesel in Holland auch wieder günstiger als hier, dann tank ich dort.
Nach nun 3 Jahren im Elektroauto steht mein kleiner E-Up nun bei 100.000 km. Damals gebraucht gekauft ohne Förderung etc.
Der kostet mich ziemlich Konstant 3,50€ / 100 km "Kraftstoffkosten" für 2021. Unser Diesel je nach Spritpreis das doppelte bis fast dreifache.
Mit dem Elektroauto hatte ich 2019 ein Jahr lang pauschal für 15€ pro Monat eine Ladeflatrate, das hat sich bei rund 1.600 km pro Monat gelohnt.
Inspektionen beim Diesel kommen locker 300-700€ und Versicherung knapp 500€ Jährlich, der Elektriker 100-150€ pro Inspektion und 200€ Vollkasko jährlich. Steuern müssten rund 200€ gegenüber 0€ sein.
Das mal so als mein persönliches Zahlenwerk. Haus mit Photovoltaik und Wärmepumpe bauen wir gerade neu. Für mich steht glasklar fest was der/die nächsten Autos werden.
PS: Und jetzt freue ich mich auf die Kommentare die ich seit Jahren(!) höre, dass das alles ja gar nicht funktioniert und überhaupt nicht sein kann und das Böse Erwachen ja sowieso kommt 😉
Wie fit ist denn der Akku noch?
Das ist ja die größte Spekulation, da kaum einer Langzeiterfahrung hat.
Gruß jaro