Sporadisch rechts poltern und taumeln beim anfahren nach Links
Hallo an alle,
ich habe schon hier gesucht konnte jedoch nicht die gleiche Fehlerbeschreibung finden.
Deshalb bin ich jetzt Mitglied und bitte um eure Hilfe.
Ich habe einen C180 ATP Tour, Bj. 1996 mit Sportfahrwerk vom Werk aus. Laufleistung: 130 Tkm.
Seit einigen Monaten habe ich 195 er Reifen auf Stahlfelgen drauf.
Davor waren 225 er Reifen auf AMG Alufelgen drauf.
Eine Achsvermessung habe ich nach Reifenwechsel nicht machen lassen da keine Auffälligkeiten vorhanden waren.
Bis vor einigen Tagen war auch alles o.k.
Doch dann bemerkte ich "oft nach längerem Stand" beim ersten, ruhigen Anfahren mit Lenkung nach Links (z.B. beim raus fahren aus einer Parklücke, links auf die Fahrbahn) ein Poltern und ein unrundes rollen des rechten Reifens (Rad) . Es ist wie als würde das rechte Rad stark von der Spur abweichen, ungleich zum linken Rad stehen und dabei stark taumeln. Mir kommt vor als ob da der Reifen stark belastet wird. Bei anschließender Testfahrt um Kreis links oder rechts und beim ruhigen Anfahren mit Lenkung Links ist nichts mehr davon zu spüren. Wie erwähnt kommt es hin und wieder mal vor. Eine Taxi-Werkstatt hat alle Gummilager vom Stabilisator, Querträger, und auch die Spurstange angeschaut und konnte keine Auffälligkeiten finden. Die Stoßdämpfer und die Federn sind auch unauffällig.
Was kann das für eine Ursache haben?
Beste Antwort im Thema
Hallo an alle, da bin ich wieder mit erfreulichen Nachrichten!
Heute ist alles wieder in Ordnung gebracht worden. Ich möchte aber vorweg erwähnen dass die Werkstattpreise stark variieren. Also man kann da ganz schön ausgebeutet werden wenn man da nicht aufpasst und sich leichtsinnig auf eine Werkstatt einlässt. Preise vergleichen lohnt sich auf jeden Fall. Und wenn eine Werkstatt anfängt zu argumentieren dann hat sich eben der Fall für mich erledigt. Ich habe mir auch von einigen Werkstätten anhören müssen dass Sie die Buchsen an Querlenkern generell nicht austauchen, weil es zu schwer sei. Ich solle neue Querlenker an den neue Buchsen dran sind besorgen. Diese würden Sie dann einbauen. So ein Schwachsinn. Wie Arrogant? Für wie blöde halten manche Fachidioten die Leute eigentlich?
So jetzt zu der Ursache: Es sind am unteren Querlenker vorn die hinteren Buchsen/Gummilager kaputt gewesen.
Diese haben Risse und Ermüdungserscheinungen. Die Risse sind im montierten Zustand nicht auf Anhieb zu sehen. Da muss man schon mit einem Hebel ran und mit einer Lampe genauer hinschauen.
Bei Lenkeinschlag wird das Gummi in der Buchse stärker belastet.
Wenn diese Teile verschlissen sind, kann bei Lenkeinschlag die Spur der Vorderräder nicht mehr gehalten werden. Klartext: Wegen den Rissen am Gummi und der Ermüdung lässt das Material nach und der Querlenker (An dem das Rad mit dran hängt) wird labil. Bei Fahrt wirkt dann durch die Instabilität an den verschlissenen Teilen und der verstellten Spur am betroffenen Rad ein Druck. Gerade bei nasser Fahrbahn macht sich dann der auf den betroffenen Reifen wirkender Druck durch poltern (bei schlimmeren Verschleiß auch Schlaggeräusch) deutlicher bemerkbar, weil dann anscheinend der Reifen neben dem Rollen nach vorn auch geschoben / gedrückt wird was sich auch wie taumeln bemerkbar macht.
Die Buchsen haben die Febi- Nr.: 10356 und kosten ca. 15 Euro je Seite. Der Reparatursatz hat die Febi-Nr.: 10404 und kosten ca. 45 Euro je Seite. Im Reparatursatz sind dann neue Schrauben Scheiben und auch die vorderen Buchsen/Gummilager vom Querlenker dabei. Jedoch sollen meistens nur die hinteren Buchsen des unteren Querlenkers betroffen sein. An meiner C-Klasse war es auch so. Die alten Schrauben und Muttern hat die Werkstatt wieder verwendet. Ich brauchte also keinen Reparatursatz sondern nur die hinteren Buchsen zu kaufen. Ich rate jedoch ca. 60 Euro mehr für den Reparatursatz beider Seiten auszugeben und auch die vorderen Buchsen des Querlenkers gleich mit erneuern zu lassen. Anschließend ist eine Achsvermessung / Spureinstellung nötig. Die Reparatur ist nicht so dramatisch wie manch eine KFZ-Werkstatt es darstellt. Nachdem die Querlenker schnell ausgebaut waren, wurden die Buchsen rausgeschlagen und die neuen Buchsen problemlos eingesetzt. Manche erzählen von festsitzenden Buchsen die nur mit einer Presse sehr schwer rausgepresst werden müssen. Dies war bei meinem Fahrzeug nicht der Fall. Die Stabibuchsen und den Lenkungsdämpfer habe ich bei der Gelegenheit mit erneuern lassen.
Zusätzlich kam am Schaltgetriebe der Austausuch von je 1x Dichtring an 3 Schaltwellen und ein Dichtring (Simmer-Ring) am Getriebeausgang (Flansch wo die Kardanwelle montiert ist) dazu, weil an diesen Stellen eine Undichtigkeit festgestellt wurde.
Dann habe ich die Bremsscheiben und auch die Bremsbeläge (vorn) schon vorsorglich besorgt gehabt und gleich mit einbauen lassen.
Das ganze hat mit zwei gestandenen KFZ-Mechanikern (Keine Azubis in einer Fachwerkstatt) ca. 2,5 Stunden gedauert. Abgenommen haben Sie mir 160 Euro Lohnkosten. Ich denke das ist ein fairer Preis. Anschließend habe ich in die Spur für 40 Euro einstellen lassen. Nun ist alles wieder o.K.
Bemerkung: Ich habe hier viele Themen ohne Abschluss gelesen. Dann ist vieles sehr unsachlich.
Ich würde mich freuen wenn alle Ihre Erfolge hier abschließend und sachlich schildern würden.
Meine Empfehlung: Spricht einfach mit den Leuten die Ihr an euer Fahrzeug ran lässt und sammelt Informationen.
Viele Grüße an alle aus Berlin Reinickendorf
Kaya44 (Apricose)
16 Antworten
Dazu kann ich nur aus eigener Erfahrung schreiben.
Gut, meiner hat 120tsd, aber ich ärgerte mich schon länger über Zittern in der Lenkung, Spuruntreue etc. und habe vor kurzem den Lenkungsdämpfer endlich einmal gewechselt.
Seitdem ist Ruhe; Fahren wie am ersten Tag.
Der Dämpfer war trocken und hatte absolut keine Wirkung mehr.
Man kann ihn von unten einseitig lösen und mal prüfen. Er sollte richtig schwergängig sein.
Vibration am Lenkrad kann nur durch Unwucht an rotierenden Teilen entstehen.
Rotierende Teile sind die Räder und die Bremsscheiben.
Ich gehe davon aus dass die Räder bei Reifenwechsel ausgewuchtet wurden.
Also würde ich die Bremsscheiben mal auf Seitenschlag überprüfen.
Allerdings müsste in dem Fall beim Bremsen die Vibration deutlicher bemerkbar sein.
Der Lenkungsdämpfer war an meiner C-Klasse so richtig kaputt.
Dies machte sich aber nicht durch Vibration am Lenkrad bemerkbar.
Das beschriebene, gelegentliche Schleifgeräusch bei Fahrt mit Lenkeinschlag habe ich an meiner C-Klasse (ATP-Tour, ebenfalls leicht tiefer gelegt) als Zischen bemerkt. Ich denke es sind die Stoßdämpfer. Weil vorrangig diese bei Kurvenfahrt beansprucht werden. Bei alten Stoßdämpfern kommt es zu reduzierter Dämpfungswirkung aufgrund sinkender Viskosität des Öls und Veränderung der Materialeigenschaft des Kolbens. Der Kolben im Stoßdämpfer arbeitet eher hackend als gleitend.
Ich denke dass dabei die Zischgeräusche (bei strammer Kurvenfahrt) entstehen.