Spontanes Herunterschalten

Opel Vectra C

Seit kurzem tritt folgendes Phänomen auf:
Stadtfahrt mit wenig Gas - plötzlich schaltet die Automatik eine Stufe zurück, ohne dass ich Gas gebe. Kennt jemand das Phänomen und gibt es viellecht schon eine Diagnose oder Abhilfe?

(Signum 2.2 Direct Automatik 10/2003)

10 Antworten

Hallo,
das Problem haben schon mehrere Forumsuser berichtet. Ursache scheint eine "Funktion" des Automatiksteuergerätes zu sein, die wohl Sprit sparen soll.

An sich ist es kein Fehler, man könnte es vielleicht falsche Abstimmung des Automatiksteuergerätes nennen, die viele verwirrt. Abhilfen sind mir keine bekannt.

MfG BlackTM

Hallo,

bei welcher Geschwindikeit tritt das Zurückschalten auf??

mfg.
bauto

Erstmal Danke an BlackTM für den Hinweis. Auftreten tut das "Problem" bei niedrigen Geschwindigkeiten - so zwischen 30 und 50km/h - meist also beim Kolonnezuckeln und wenig Gasgeben.

Das ist völlig normal. Denn Wandlerautomaten haben grundsätzlich die Eigenschaft stets in den höchsten möglichen Gang zu schalten, sobald kein Gas gegeben wird und die Motordrehzahl das zulässt - das war schon bei den ersten 3-Gang Getrieben so.

Je nach Motorisierung ist es nun im Bereich 30-50 km/h so, dass mindestens drei oder gar vier Gänge theoretisch möglich sind.

Der Automat will grundsätzlich im höchsten Gang bleiben; wenn dabei aber die Motordrehzahl unter einen festgelegten Wert abfällt (ca. 1000-1200/min), sperrt die Elektronik den eingelegten Gang und schaltet einen Gang zurück, d.h. das passiert nur beim Rollenlassen bei langsamer werdendem Fahrzeug. So wird übrigens auch sichergestellt, dass kurz vorm Anhalten (z.B. an einer Ampel) der erste Gang zum Anfahren gewählt wird. Diese Regelungsweise ist bei allen Wandlerautomaten gleich und äußert sich durch mehr oder weniger vernehmliches Ruckeln. In diesem Fall vermute ich, dass Kolonnefahren gerade in dem Geschwindigkeitsbereich stattfindet, der quasi die Regelschwelle für den Wechsel 2. und 3. Gang darstellt.

Dem kann man kaum entgegenwirken, denn selbst im manuellen Modus (ActiveSelect) - wenn man also den 3. Gang 'festhalten' will - schaltet das Getriebe unterhalb der Mindestdrehzahl automatisch in den 2. Gang zurück.

Bei modernen Getrieben (wie das im Vectra C) kommt zusätzlich noch eine dynamische Änderung der Schaltdrehzahlen hinzu, d.h. die Automatik passt sich der Fahrweise an: Wenige, ruhige und langsame Gaspedalbewegungen bedeuten frühes Hochschalten und Runterschalten erst bei Kickdown. Viele schnelle Bewegungen mit dem rechten Fuß lassen die Automatik spontaner zurückschalten und die Gänge höher ausdrehen. Diese Funktion bemerkt man aber eher im mittleren und oberen Geschwindigkeitsbereich - im beschriebenen Fall dürfte sie aber keine Rolle spielen.

Abhilfe kann da nur eine sorgfältigere (oder individuelle?) Abstimmung der Getriebesoftware bringen, das kann man aber auf jeden Fall auch nachträglich machen lassen 😉

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Das klingt alles sehr plausibel. Unangenehm nur, wenn bei geringer Geschwindigkeit und etwas Gas, der Motor plötzlich aufheult und man fast einen Satz nach vorne macht - beim Kolonne fahren ist der Abstand zum Vordermann ja meist nicht so üppig.

Hallo,

irgendwie habe ich das noch nicht ganz verstanden.

Oben heißt es: das Getriebe schaltet zurück, also vom 4. in den 3. Gang oder vom 3. in den 2. Gang.

Dann heißt es wieder: "das ist normal", Automaten schalten immer in den höchstmöglichen Gang.

---Irgendwas stimmt da nicht----

Dann steht da wieder, daß der Wagen im Kolonnenverkehr einen Schuß nach vorn macht, wenn die Automatik schaltet.

Also bei mir macht er das niemals, egal ob rauf oder runtergeschaltet wurde!

--------
Automaten alter Generation konnten nur hochschalten, oder beim Gasgeben schon mal zurückschalten oder beim Kick-Down auch.

Was jetzt dazugekommen ist, ist eine Fuktion oder Programmroutine, die so etwas ähnliches wie eine Motorbremse zustandebekommen soll (damit auch die Schubabschaltung zur Wirkung kommt).

Und genau das scheint hier der Fall zu sein. Wenn man langsam fährt und evtl. den Fuß etwas "lüpft" oder der Fahrwiderstand aus irgendwelchen Gründen geringer wird (Gefälle etc.) dann schaltet die Automatik schon mal zurück.

In keinem Fall macht man da einen Satz oder bremst abrupt ab, da sei dann doch der Wandler vor. (Wenn's wirklich ruckt, ist die Wandlerüberbrückung kaputt, oder die Zündverstellung hat Probleme --} auf in die Werkstatt!).

mfg.
bauto

Das stimmt schon 🙂 - Grundsätzlich schaltet die Automatik beim Gaswegnehmen in den höchtmöglichen Gang, bei gut 40 km/h als der 3.. Sinkt die Geschwindigkeit dann aber unter die Regelschwelle, dann ist der höchstmögliche nicht mehr der 3. sondern der 2. Gang, also schaltet sie wieder runter.

Die Schubabschaltung funktioniert nur bei höheren Drehzahlen, das kann man ganz gut mit dem BC überprüfen (Momentanverbrauch). Die Drehzahlschwelle ist je nach Motor unterschiedlich, beim Diesel meine ich wären das um die 1500/min, beim Benziner kann sie höher liegen - weiß das jemand genauer?

Richtig Ruckeln tut das natürlich nicht, aber man spürt halt den Schaltvorgang, in den oberen Gängen allerdings fast gar nicht, vom 2. in den 1. aber deutlich.

Und dass der Wagen dabei eben doch einen Satz machen kann, war in der Tat ein größeres Problem mit den ersten Automaten im Vectra C: Deswegen sind übrigens z.B. in Hessen massenhaft Streifenwagen der ersten Serie mit neuen Getrieben ausgerüstet worden. Bei Bj 10/2003 sollten also schon die neuen Getriebe drin sein - aber offenbar ist das Problem noch nicht ganz gelöst 😉

Vielleicht darf ich hier eine Frage anschließen:

Wenn ich längere in Active Select (z.B. lange Autobahntouren, Stufe 4+5) gefahren habe und anschließend auf den Automatikmodus D zurückschalte, so verschaltet sich mein Getriebe grundsätzlich die ersten 10km regelmäßig. Es gibt nämlich Zwischengas beim Hochschalten - ein kurzes Aufheulen des Motors in Kombination mit einem deutlicheren Schaltruck.

Opel hat nix gefunden (Getriebeöl sieht normal aus / keine Fehlercodes).

MJ2003-2, GTS, Z32SE

Johannes

Hallo,

ich kann mich noch an die ersten Kilometer mit meinem 2. Vectra erinnern. Auch dort traten ein paar signifikante Schaltfehler auf. Jetzt, wo ich das lese, kann ich mich daran erinnern, daß ich jedesmal kurz zuvor die "manuelle" Variante der Automatik ausprobiert habe.

Also ich lasse jetzt seit 11.000 km die Finger vom Schalthebel (gerade auch auf der Autobahn!) und seit dem bin ich rundum zufrieden.

mfg.
bauto

Hallo Bauto,

bei 30.000km Autobahn pro Jahr kommt es mir schon ein wenig auf Fahrkomfort an. Deswegen ja auch V6 und nicht CDTI.

So möchte ich auch zügig mit Volllast beschleunigen können, ohne das der Wagen herunterschaltet. Und dies ist leider nur im Active Select-Modus möglich.

Ansonsten bin ich rundum zufrieden mit der Automatik - sehr adaptiv, sanft und relativ (!) schnell, ausgenommen allerdings der Active Select Modus, der wirklich unter aller Sau ist.

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