Spielende Kinder, kleine Beulen - großer Schaden
Unser Auto stand neben unserer Garage auf dem Stellplatz. An der Garage ist eine Leiste zum Schutz der Türkanten befestigt. Der Nachbarssohn dachte, er könnte diese als Stufe beim Herunterklettern von der Garage verwenden. Da die Leiste ja nur schwach - dem Zweck entsprechend - befestigt war, löste sie sich und der Junge hing an der Garage... Statt herunter zu springen, hat er gewartet, bis seine Freundin von der Garage herunterklettert und ihm hilft. Sie nahm die Abkürzung über das Auto...
Ergebnis: mehrere Beulen am Dach, starke Kratzer am Dach (bis aufs Blech), tiefe Beulen auf der Motorhaube, zerkratzte Frontscheibe.
Warum ich das hier schreibe? Weil wir kürzlich mindestens zwei Threads zu Unfallschäden jeweils mit der Bitte hatten, den Schaden zu schätzen.
Bei mir sind die Schäden auf den Fotos schwer dokumentierbar, man könnte auch meinen, es handelt sich eher um Kleinigkeiten.
Heute habe ich den Kostenvoranschlag von BMW geholt.
Schadenssumme - eine Bagatelle, nur knapp über 5.600 EUR brutto.
Dabei sind noch keine Wertminderung und kein Ersatzwagen für die Reparaturdauer drin.
Also sieht man an diesem Beispiel, dass auch vermeintlich kleiner Schaden richtig ins Geld gehen kann.
Beste Antwort im Thema
Am Dienstag war hier der Gutachter der Versicherung. Er hat sowohl den Verlauf der Schädigung wie auch die Schadenshöhe bestätigt.
Heute kam die Reparaturfreigabe der Versicherung.
Am Montag geht der Wagen zur NL zwecks Reparatur.
Also scheint das Ganze einen guten Ausgang zu nehmen.
59 Antworten
danke für eure Antworten.
Der Lack ist definitiv beschädigt. Da es sich um ein unverschuldeter Unfall handelt, der Fall wird über die gegnerische Versicherung geregelt.
Ich würde es gerne so haben als wäre der Unfall nichts passiert. Das heisst, muss ich eine Instandsetzung akzeptieren?
Wie stehe ich bei dem Weiterverkauf besser? Mit verspachtelte Tür oder mit eine neue? Wechselt man die Tür ist das Auto dann ein Unfall Auto. Bei eine Instandsetzung muss ich das dem Kaüfer offenbaren, das Auto ist aber kein Unfall Auto. Stimmt das oder liege ich falsch. Außerdem, bischer ist auf dem Auto alles Originall.
Am besten nimmst du dir einen Anwalt, der das mit der Gegenseite klärt. Unfallwagen klingt immer direkt nach großem Schaden, aber unfallfrei ist das Auto nicht und sollte auch so kommuniziert werden.
Das dürfte sich in der Markenwerkstatt auch ohne Anwalt regeln lassen.
In solchen Situationen bin ich eben immer zum Autohaus gefahren und habe dort eine Verzichtserklärung unterzeichnet, so dass das Autohaus direkt mit der gegnerischen Versicherung abgerechnet hat.
Deine Delle sieht - auch wen sie nicht sehr groß ist - böse aus. Und Alu lässt sich nach Aussage des Servicemitarbeiters meines Vertrauens nicht wirklich drücken/richten. Möglicherweise also eine neue Tür. Daraus dürfte aber - weil neu - eigentlich keine Wertminderung entstehen.
Der Anwalt kostet nichts und im Zweifel holt er mehr raus als du plus du hast weniger Arbeit.
Ist aber nur eine Empfehlung, kann im Endeffekt jeder so halten wie er will.
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Wenn es unverschuldeter Unfall ist, dann will ich nicht "mehr". Der Schaden soll fachmännisch beseitigt werden, das war's dann auch. Ich bin ehrlich kein Freund davon, mit jedem Pups zum Anwalt zu rennen. Kann aber ja jeder halten wie er will.
Mehr halte ich auch für falsch, aber wie die Versicherungen tricksen, finde ich es sehr Abartig. Ich habe so viel im Netz gelesen. Und in meinem Fall habe ich entschieden ein Anwalt zu nehmen. Danke für eure Meinungen, sobald was neues gibt gebe ich hier Bescheid.
Es geht nicht um mehr. Es geht darum sich nicht mit der Versicherung rumschlagen zu wollen, weil die eher weniger zahlen wollen.
Es geht auch nicht darum irgendwem zu drohen, weil ein Anwalt eingeschaltet wurde, sondern dass man einen Fachmann an der Hand hat, der weiß, wie solche Angelegenheiten geregelt werden.
Anwalt lohnt sich erst ab mindestens 1.000 EUR. Alles darunter kostet mehr Nerven, als es Nutzen bringt - meine Meinung.
Aber meines Erachtens nach hast Du ein Recht auf einen Ersatz für die Wertminderung, wenn es der erste Unfall ist und dadurch der Wagen als Unfallwagen gilt. Das würde ich mal klären, weil so oder so die Tür lackiert wird und das gibt auf jeden Falle einen Wertverlust beim Verkauf.
Werkstatt kannst Du normalerweise frei wählen, wenn es eine normale Markenwerkstatt ist. Ich lasse die das dann auch direkt mit der Versicherung abrechnen.
Zitat:
@WirliebenAutos schrieb am 15. Oktober 2021 um 11:37:30 Uhr:
Anwalt lohnt sich erst ab mindestens 1.000 EUR. Alles darunter kostet mehr Nerven, als es Nutzen bringt - meine Meinung.
Klar, zum Beulen ausklopfen für 80€ braucht man das nicht, aber da wird auch keiner den Schaden über die Versicherung abrechnen.
Sobald die im Spiel ist, sollte man aber darüber nachdenken.
Im gezeigten Fall die richtige Entscheidung meiner Meinung nach.
Nerven hat mich das auch noch nie gekostet. War immer sehr unkompliziert und schnell. 😉
Dann sei froh, weil die Versicherung inzwischen jeden Trick versuchen. Bei mir war auch alles klar und ich wollte es gerade machen lassen und dann kam plötzlich eine Schätzung von der Versicherung, dass mein Schaden nur 2/3 vom Kostenvoranschlag beträgt. Die haben ein Online-Gutachten gemacht.
😕
Am Ende fast 2,5 Jahre mit Gutachter für 2.500 EUR und Gerichtsverhandlung - Ende vom Lied: Die Versicherung musste den Schaden laut Kostenvoranschlag bezahlen. Wir reden hier von einem Schaden von 1.200 EUR (Delle an einer Stoßstange). Klar wurde alles von der gegnerischen Versicherung bezahlt, auch mein Anwalt, aber das nervt einen dann auch über 2 Jahre. Muss jeder selber wissen, es einem das Wert ist.
Der Wagen war auch schon über 10 Jahre alt aber bei meinem BMW würde ich auf jeden Fall auf eine Wertminderungs-Entschädigung bestehen.
Verstehe jetzt nicht wie der Anwalt daran schuld sein soll. Eher im Gegenteil: Das sind doch genau die Beispiele, weswegen man das einen Fachmann machen lässt.
Da ist kein Anwalt dran schuld - habe ich auch nicht geschrieben - aber:
1. Wenn es vor Gericht geht, kann man mal locker 2 Jahre oder länger einplanen. Wenn man also in der Zeit den nächsten Wagen bekommt, wird es irgendwann schwierig, wenn man den Wagen nicht mehr hat und ein Gutachten von der Gegenseite gefordert wird. Den Fall hatten wir schon im Bekanntenkreis und dadurch lief es dann auf einen billigen Vergleich raus.
2. Ein Anwalt hat i.d.R. keinerlei Interesse, es einfach und schnell abzuwickeln, weil er dann nicht viel verdient. Selbst wenn er das hat und die Gegenseite sich stur stellt, dann kann er das nicht beschleunigen. Zaubern kann ein Anwalt auch nicht, wenn kein Einsehen da ist.
3. Meine Erfahrung: Wenn erst einmal ein Anwalt im Spiel ist, dann nimmt sich die Gegenseite auch einen Anwalt und spätestens der hat kein Interesse an einer schnellen Abwicklung.
Fazit: Schaltet man den Anwalt ein, geht es in der Regel immer vor Gericht und das dauert und kostet Nerven. Oft versucht das Gericht das dann über einen Vergleich zu regeln und hat nicht wirklich ein Interesse auf einen längeren Streit und dann bleibt man unter Umständen auf den Anwaltskosten sitzen, wenn das nicht über eine Rechtschutz abgedeckt ist.
Das muss man wissen, bevor man einen Anwalt einschaltet. Meine Erfahrung: Wenn die Gegenseite nur etwas willig ist, bringen vernünftige Gespräche mehr, als ein Anwalt. Darum bin ich immer sehr vorsichtig mit dieser Entscheidung.
Kann ich so überhaupt nicht bestätigen. Ich weiß auch nicht woher die Auffassung kommt Anwalt = Gerichtsverhandlung. Die Aufgaben eines Anwalts gehen weit über die rechtliche Vertretung vor Gericht hinaus.
Hatte schon mehrere Fälle in der Familie und im Bekanntenkreis von defekten Schwellern bis Totalschäden. Und jedes Mal ging es mit Anwalt unkompliziert und vor allem schnell.
Die Versicherungen wissen i.d.R. wann sie was zahlen müssen und wenn erkenntlich wird, dass die Gegenseite in Form von einem Anwalt für Verkehrsrecht ebenfalls bescheid weiß, lohnt es sich für die Versicherungen auch nicht irgendwas streitig zu machen.
Klar gibt es auch die langwierigen Fälle die ggf. vor Gericht geklärt werden, dass liegt dann aber daran, dass dir die Versicherung nicht zahlen möchte, was dir zusteht (oder deine Ansprüche deutlich über den Reverenzen liegen) und hat wirklich gar nichts mit einem Anwalt zu tun.
Wenn du natürlich einen Anwalt hast, der die Streitsumme unnötig in die Höhe treibt, dann solltest du dir vielleicht einen anderen suchen.
Kurze, eindeutige Fälle sollten für jeden seriösen Anwalt ein gefundenes Fressen sein, denn es ist einfach und schnell verdientes Geld.
Für Fälle, wie sie hier im Thema beschrieben sind, würde ich das jedes Mal über einen Anwalt machen.
Glaub mir: Ich habe eine Firma und nutze darum oft Anwälte - auch weil man Verträge oder Unregelmäßigkeiten in Abläufen rechtlich absichern muss und mein Anwalt hat es bei mir nicht nötig, Geld zu akquirieren durch unnötige Verhandlungen.
Woher willst Du denn wissen, ob es ohne Anwalt nicht genauso schnell geregelt worden wäre in den von Dir genannten Fällen? Ich habe sonst noch nie einen Anwalt bei Unfällen genommen - nur das eine Mal, weil die Versicherung nicht zahlen wollte - und hatte sonst dadurch selber auch nie Gerichtsverhandlungen... und keine Anwaltskosten.
Dass Versicherungen bei einem Anwalt weniger klagen als mit, halte ich für ein Gerücht. Ich kann ja nur von meinen Erfahrungen berichten und will Deine Erfahrungen nicht schlecht reden. Wenn eine Versicherung etwas durchsetzen möchte, dann macht sie das. Im Gegenteil: Versicherungen klagen - so mein Anwalt - eher, wenn ein Anwalt eingeschaltet ist, weil sie so Präzedenzfälle zu schaffen hoffen.
Nach meiner Erfahrung würde ich erst den Anwalt einschalten, wenn es wirklich ernst wird und es um größere Summen geht, weil sich die Anwaltskosten und die Zeit rechnen sollten. So wortgewandt bin ich noch, dass ich bei einfachen Fällen keinen Anwalt brauche, um mich zu wehren und eine gute Lösung zu finden.
So hast du wohl Deine Erfahrung und ich fände es fahrlässig, wenn man das so stehen lässt, weil das Thema "Anwalt einschalten" immer zwei Seiten der Medaille hat.
Zitat:
@WirliebenAutos schrieb am 19. Oktober 2021 um 13:32:09 Uhr:
Woher willst Du denn wissen, ob es ohne Anwalt nicht genauso schnell geregelt worden wäre in den von Dir genannten Fällen?
Weil ich sonst auch den Weg ohne Anwalt genommen habe, bis mir ein Bekannter einen Anwalt empfohlen hat. Der hat dann noch mal fast 1000€ mehr rausgeholt.
Zitat:
Im Gegenteil: Versicherungen klagen - so mein Anwalt - eher, wenn ein Anwalt eingeschaltet ist, weil sie so Präzedenzfälle zu schaffen hoffen.
Das macht wenig Sinn. Zum Klagen braucht man nicht warten bis die Gegenseite einen Anwalt hinzuzieht. Außerdem kann man keine Präzedenzfälle schaffen, wenn es schon zig gibt.
Nochmal, ich rede hier von ganz eindeutigen Fällen: Jemand hat mein Auto beschädigt, ich habe überhaupt keine Schuld an dem Schaden und die gegnerische Versicherung muss für den Schaden aufkommen. Der Anwalt weiß hier einfach besser, welche Schreiben man aufsetzen muss, welche Gutachten etc. notwendig sind und welche Summen für entsprechende Schäden verlangt werden können.
Bei den ganzen anderen Fragen, wo nicht mal die Schuld geklärt ist oder Ähnliches, nimmt man sich sowieso einen Anwalt und ja dann kann es und wird es oft auch dreckig und langwierig. Es sei denn, wie du geschrieben hast, die Summe ist den Ärger nicht wert.