Spannungsriss im Aufbau
Hallo,
bei unserem teilintegrierten Wohnmobil (ein 12 Jahre alter Chausson), hat sich im Aufbau, genauer im Übergang zwischen Fahrerhaus und Aufbau an der Säule, wo das WoMo breiter wird, ein Spannungs-Riss gebildet, aktuell ca. 8cm lang. Womit sollte man den am besten abdichten und/oder optimalerweise begrenzen/schließen/… , oder gibt es Möglichkeiten, den Kunststoff irgendwie so zu verschweissen, dass das ganze noch minimal flexibel bleibt (beim Auto gibt es so flexible Fugen, die metallartig Karosserieteile „verbinden“ und dabei abdichten) ? Alternativ einfach so lassen ? Keine Ahnung, was sich hinter dieser Säule außer viel Luft verbirgt, aber ein paar Tröpfchen Wasser, die da durchsickern, müssen ja nicht gleich grossen Schaden anrichten (?)
44 Antworten
Hinter der Verkleidung ist die eigentliche Außenwand, keine offene Bodenplatte. Das wäre Obermurks weil die Verkleidung auch seitlich durch die Verwindung zwischen Aufbau und Fahrerhaus nicht 100%ig dicht ist. Die Bodenplatte fault bei einem TI von unten durch wenn kein GfK drunter ist. Insbesondere hinter den Rädern hinten ist der Unterbodenschutz schnell weg.
Vom Basisfahrzeug wird die Rückwand weggeschnitten und nur ein Rahmen von vllt 10cm bleibt hinter der Tür bestehen. kann also evtl direkt in den Übergang Basisfahrzeug/Fahrzeugaufbau sickern. Und dieses WoMo wird in traditioneller Weise gebaut sein, also aus Holz mit Holz und viel Holz.
Ich würde hier nichts dem Zufall überlassen.
Zitat:
@Gerry0309 schrieb am 15. August 2025 um 20:53:55 Uhr:
Ich weiß nicht was du für Reifen fährst, aber ich hab nach 1 Jahr ein Leerrohr das ich am Fahrzeugboden damit verklebt hatte entfernen müssen weil es da gestört hat. Ohne Hammer und Meißel ging da gar nichts. Versuche mit einem Cuttermesser hatten nur abgebrochene Klingen zur Folge.
Das glaubst du doch selbst nicht. Oder es war kein Sikaflex.
Nun, ohne jetzt über die möglichen Folgen diskutieren zu wollen, ich würde wie folgt vorgehen:
1.) Am Rissende eine kleine Bohrung setzen, das bedeutet, da wo der Riss endet ist die Mitte der Bohrung. Das ist auch im Stahlbau gängige Praxis zum Beispiel an Ausklinkungen bei Trägeranschlüssen und selbst da wundere ich mich immer wieder über sogenannte Fachbetriebe…
2.) NOTDÜRFTIG mit Panzertape ankleben, damit kein Wasser eindringt.
3.) Den Hersteller des Fahrzeugs anschreiben (der hat sicherlich eine Webseite mit Support), er soll mitteilen, um welchen Kunststoff es sich handelt.
4.) Mit diesen Angaben auf die Suche nach dem passenden Material machen. Wurde zum Beispiel GFK verwendet wäre es sehr einfach, allerdings sind solche Risse im GFK eher eine Seltenheit.
Ggf. mit entsprechendem Primer kann man viele Kunststoffe auch mit GFK reparieren in dem man von hinten ein bis zwei Lagen GFK-Gewebe legt und mit Harz ansetzt, anschließend den zuvor keilförmig angefrästen Riss von vorne mit GFK-Spachtel schließt, schleift und nachlackiert. Ich würde, wenn möglich die gesamte Blende beim Hersteller nachkaufen und tauschen. Dann kann man an der alten Blende schön üben, habe ich auch so an einer Ecke vom ehemaligen Wohnwagen gemacht, nach ein wenig Übung da es wirklich sehr gut aus.
Ich will nicht behaupten, dass meine Ausführung die einzig Richtige oder Wahre ist, es ist die, wie ich es bei mir machen würde. Kann natürlich auch total falsch sein. Bislang waren die Ergebnisse aber immer brauchbar…
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@HJOrtmann Oberhalb vom Riss in der Ecke ist einer der Befestigungspunkte. Daher kommt die Spannung. Demontier es bzw. lass es demonstrieren und ordentlich reparieren.
Nur drüber schmieren macht keinen Sinn.
Die Blende nachkaufen ist sicher gut, ich möchte aber nicht wissen was sie kostet.
Ohne Demontage ist eine dauerhafte Reparatur nicht möglich, das sehe ich auch so.
Zitat:
@Achim221170 schrieb am 16. August 2025 um 08:58:07 Uhr:
2.) NOTDÜRFTIG mit Panzertape ankleben, damit kein Wasser eindringt.
Panzertape ist im Allgemeinen nicht besonders wetterfest. Wir haben versucht ein defektes Schiebedach notdürftig mit Panzertape abzudichten. Das war innerhalb kürzester Zeit wieder undicht und das Panzertape hat sehr unschöne, schwer entfernbare Kleberreste hinterlassen. Es gibt spezielle wetterfeste UV-beständige Außenklebebänder, sogar in transparent, sodass die Not-"Reparatur".nichtmal sofort auffällt.
Beispiel von Tesa: https://www.tesa.com/de-de/buero-und-zuhause/tesa-ultra-power-under-water-transparent-wasserfestes-klebeband-dichtungsband.html
Notdürftig heißt für die Not, als erste Sofortmaßnahme. Nicht gedacht für Wochen oder sogar Monate. Die Klebereste lassen sich mit Bremsenreiniger entfernen.
Nachdem der Riss repariert, geschliffen und lackiert wurde sind auch garantiert die Klebereste weg. Natürlich kann man auch alles andere drauf kleben was hält und dichtet aber Panzertape bekommt man an jeder Ecke und hat fast jeder dabei. Statt zu lackieren kann man das Teil auch nach der Reparatur folieren, oder auch so lassen, es gibt keine Verpflichtung es schön zu machen… 😉
Übrigens habe ich mit Panzertape nach dem Hagel am Gardasee vor 2 Jahren den halben Wohnwagen mit Panzertape abgedichtet und bin damit sogar über die Autobahn gefahren ohne dass sich irgendetwas gelöst hat. Auch hier muss man die Klebestellen vorbereiten, einfach auf den Staub und dreck hält hier auch nicht.
Die Verpflichtung es schön zu machen wäre für den nächsten Besitzer. Ausser natürlich man hält ihn noch 15 Jahre, dann ist es egal.
Mir wäre es auch nicht egal, wenn ich den noch 100 Jahre fahren wollte… 😉
Ich laufe gerne über Campingplätze und schaue mir das Equipment der anderen an. Manchmal finde ich gute Ideen, manchmal wundere ich mich auch mit was für verhuddelten Dingern die Leute unterwegs sind. Damit meine ich nicht alt (alt und gut mag ich sogar sehr gerne), sondern verbastelt, rumgeschmiert, drübergepappt etc.
Zitat:
@Achim221170 schrieb am 16. August 2025 um 10:47:37 Uhr:
Notdürftig heißt für die Not, als erste Sofortmaßnahme. Nicht gedacht für Wochen oder sogar Monate. Die Klebereste lassen sich mit Bremsenreiniger entfernen.
Das Outdoor-Klebeband hält als Sofortmaßnahme auch mehrere Wochen durch. Erhältlich ist es im Baumarkt und auch nicht unmenschlich teuer. Man hat also deutlich mehr Zeit die beste Lösung zu finden und evtl. auch unrepariert noch in Urlaub zu fahren.
Hat man einen plötzlichen Notfall z.B. durch ein Unwetter im Urlaub ist Panzertape natürlich auch nicht verkehrt. Im Falle des Schiebedachs war das Fiasko, dass es mehrere Wochen halten sollte.
Ich weiß nicht ob es hier schon erwähnt wurde, schau dir mal die Produkte von Petec an. Dort gibt es verschiedene Mittel für Kunstsoff Reparaturen. Ich habe zum Beispiel 2 Risse (durch eine Zaunberührung) repariert, da die ganze Stoßstange zu teuer war. Es hält jetzt schon 1 1/2 Jahre.
Zitat:@Achim221170 schrieb am 16. August 2025 um 10:58:14 Uhr:
...Ich laufe gerne über Campingplätze und schaue mir das Equipment der anderen an....
Hihi, noch so ein Campingplatzvoyeur wie ich.
Ich laufe gerne mit meiner Frau und den Hunden über den Platz und schaue mir an, wie und womit andere campen. Ich habe auch anders herum kein Problem damit, wenn andere unser Zeug begutachten. Da macht man es nicht nur für sich schön, sondern auch andere haben was davon.
Sorry für OT, aber das Thema betrifft fast jeden und keiner ausser Achim hats hier je ausgesprochen.
Wenn ich, was eher selten vorkommt, mal auf einem Campingplatz nächtige, dann gehört eine Voyeurrunde für mich auch dazu. Man sieht immer wieder interessante Dinge und es gibt informative und nette Gespräche.Natürlich auch originelle, mit Silikon zugekleisterte, Oldtimer.
…immer nach dem Motto: Erlaubt ist was gefällt…
Man muss ja auch fairerweise sagen, dass nicht jedem handwerkliches Geschick in die Wiege gelegt wurde und die sind dann stolz und halten ihre USB-Lichterkette für ein technisches Highlight und präsentieren die mit 2 Spax durchbohrte Discounter-3-Fachsteckdose als könne deren Wohnwagen damit fliegen… 😂