ForumHybrid & Elektro
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Hybrid & Elektro
  5. Solar oder AKW besser für CO2 Verminderung?

Solar oder AKW besser für CO2 Verminderung?

Themenstarteram 24. Dezember 2009 um 1:17

Habe grade diese Berechnung gelesen.

Zwar bin ich kein Buchhalter aber der Kostenvorteil des AKW gegenüber Solar erscheint mir gewaltig.

Sieht nicht aus als ob sich Deutschland diese Investitionen in Sonnenkraft leisten kann und die USA ist eh pleite.

Wenn wir schon CO2 verringern wollen haben AKW hier einen klaren Vorteil, zumal sie auch 24 Stunden am Tag liefern, was man ja von der Sonne nicht sagen kann.

 

Gruss, Pete

Beste Antwort im Thema
am 24. Dezember 2009 um 4:10

Schöne berechnung, nur leider hat sie nix mit der wirklichkeit zu tun.

1. stromverbrauch wird in kwh, MWh, GWh oder TWh und nicht einfach in GW gerechnet, das weiß jeder der ne stromrechnung bezahlen muß.

2. Ich habe gesucht und leider keine exakten zahlen gefunden aber der deutsche stromverbrauch liegt angeblich bei etwa 540 TWh.

3. Bei bewölktem Himmel, Erwärmung des Moduls oder einem höheren Air Mass-Faktor ist die Leistung des Solargenerators entsprechend geringer (Anlage arbeitet unter Teillast).

In unseren Breitengraden können mit einer 1 kWp-Photovoltaik-Anlage (entspricht 8-10 m² Fläche) etwa 700 bis 900 kWh Strom pro Jahr erzeugt werden.

(nutzbare sonneneinstrahlungskarte: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/db/Solar_land_area.png)

 

4. wird der deutsche strom heute schon zu 6,3% durch windenergie, zu 4,2% durch wasserkraft, zu 3,6% durch biomasse, und zu 0,6% durch photovoltaik erzeugt, das macht 14,7% der stromerzeugung im jahr 2008.

auch wenn man die wasserkraft mangels neuer flüsse nur begrenzt ausbauen kann, so ist die biomasse und die windenergie stark im kommen, sowie die solarenergie.

http://upload.wikimedia.org/.../677px-Strommix-D-2008.png

Wenn ich das alles berechne, stimmt die rechnung des herren vorne und hinten nicht, und mal ehrlich, wer denkt daran 100% des stroms mit photovoltaik zu erzeugen, das ist doch hirnrissig.

Also wenn die zahl 540TWh stimmt, dann verbraucht jeder deutsche (bei 80 mio. inklusive industrie) im jahr etwa 6750 kWh strom.

6,3% des stroms sind 34,02TWh, werden durch windenergie erzeugt und somit 5.040.000 deutsche versorgt.

4,2% des stroms sind 22,68TWh, werden durch wasserkraft erzeugt und somit 3.360.000 deutsche versorgt.

3,6% des stroms sind 19,44TWh, werden durch Biomasse erzeugt und somit 2.880.000 deutsche versorgt.

somit bleiben von 80.000.000 deutschen 68.720.000 übrig die von solar, gas, kohle und atomkraft versorgt werden.

es bleiben also etwa 463,86TWh übrig, wollte man das alles mit photovoltaik erzeugen würde man nach den oben genannten werten 5.154km² benötigen. (etwa 72km*72km)

Deutschland hat eine fläche von 357.027 km² und 4,7% (stand 1997 http://www.destatis.de/.../EgebnisseBodennutzung,property=file.pdf)

davon sind verkehrsfläche, also starße, was einer fläche von 16.780,268km² entspricht also das dreifache von dem was man an straßen hat, was sollte einen davon abhalten einen teil zB autobahnen und große plätze mit solarzellen zu überdachen, was noch einen schönen neben effekt hätte (eine gewisse beruhigung des wetters, bzw reduzierung der regenmengen und schneemengen auf diesen flächen bei ausreichender entwässerung)

Auch ist die Nutzung der sonnenenergie zur elektrolyse wohl die schlechteste der möglichen varianten.

Da ist bei einem Pumpkraftwerk mehr effizienz möglich.

Daß Kernenergie eine günstige stromerzeugung bedeutet, ist nur ein trugschluß.

Rechnet mal die überwachung von tausender noch strahlender brennstäbe über die nächsten tausende von jahren hinzu.

Atomstrom ist nur deswegen so günstig weil die kraftwerke und betreiber einen mickrigen teil der lagerkosten übernehmen.

wenn nur eine person da sitzt und die geräte überwacht macht das bei einem stunden bruttolohn von gerademal 10€ *24*365=87600€/jahr und das die nächsten 10.000 jahre (und da uran auch begrenzt ist wird irgendwann zwar jemand 10.000 jahre lang aufpassen aber die gleiche zeit nix einnehmen durch den atomstrom (10.000jahr * 87600€/jahr = 876.000.000€)

Hat das mal jemand mit eingerechnet?

Wenn die regierung nicht immer wieder solche fehler machen würde, wären wir heute wohl weniger in einer krise, die gewinne privatisieren und die verlusten verstaatlichen, oder anders gesagt:

Einzelne verdienen und alle anderen blechen.

9596 weitere Antworten
Ähnliche Themen
9596 Antworten

Das Endlagerproblem aus geologischer Sicht (hoffentlich unpolitisch) :

http://www.3sat.de/mediathek/mediathek.php?obj=16359&mode=play

Grüße

am 9. November 2010 um 22:28

Na ja, ich will nicht zu kritisch sein, aber eine Anmerkung gestatte ich mir:

Da wird mal wieder von Millionen Jahren gesprochen. Und dann gezeigt, wie ein hypothetischer Bohrturm an der falschen Stelle bohrt.

Das ist schon deshalb eine unrealistische Situation, weil das Lager nach etwa 200 bis 400 Jahren auf die Gefährlichkeit eines Uranerzlagers wie beispielsweise portArthur oder CigarLake abgeklungen ist.

Die "Gefahr" wäre also auch für natürliche Ablagerungen gegeben.

Ferner bin ich durchaus optimistisch, daß nach 400 Jahren die Deutschen immer noch des Lesens mächtig sind ..... auch wenn pisa manchmal anderes nahelegt.......;)

 

Gruß SRAM

Zitat:

Original geschrieben von SRAM

 

Das ist schon deshalb eine unrealistische Situation, weil das Lager nach etwa 200 bis 400 Jahren auf die Gefährlichkeit eines Uranerzlagers wie beispielsweise portArthur oder CigarLake abgeklungen ist.

Gruß SRAM

- dann bräuchte man aber doch kein Endlager !?

Für diesen Fall würde doch ein erneutes Verpacken/Ummanteln in größere

Castorbehälter reichen - und der Zugriff könnte erhalten bleiben . -Oder ?

Grüße

Zitat:

Original geschrieben von SRAM

Ach, hast du was mit den Leuten, die heute die site gehackt hatten zu tun ?

........ interessant......

Oder versuchts du dich in Desinformation ?

Schlecht gemacht:

mein link: http://www.kernenergie.de/.../

dein link: http://www.kernenergie.de/kernenergie/404.php

Der Trick mit der verdeckten Adresse ist uralt........

Aber danke für den Hinweis, wo der Staatsanwalt suchen muß.

 

Gruß SRAM

P.S.: für die, die das noch nicht kennen Der_Nagelneue

Hast du deinen link einfach mal mit Link mit Str+C kopiert und mit Str+V wieder eingefüht ...

Wenn dann müsste ich dich für "öffentliche Falschanschuldigungen" der Staatsanwaltschaft ausliefern .... aber wir sind hier nicht im Kindergarten ...

Lass bitte solche Unterstellungen nur weil ein Link mal nicht geht ... Danke !!

am 10. November 2010 um 7:26

Lieber nagelneue,

bitte steh wenigstens zu deinem Blödsinn.

Jeder kann das überprüfen, indem er zuerst deinen gefakten link und dann unmittelbar anschließend, oder von mir auch auch vorher, den richtigen anklickt.

Versuch BLÖD Leser zu verarschen, entspricht eher Deinem Niveau.

_____________________________________

Zitat:

dann bräuchte man aber doch kein Endlager !?

Für diesen Fall würde doch ein erneutes Verpacken/Ummanteln in größere

Castorbehälter reichen - und der Zugriff könnte erhalten bleiben . -Oder ?

Das ist schon richtig. Es wäre sehr viel sinnvoller, das Ganze einfach in der Halle (ist eigentlich ein Bunker, der nur außen teilweise verkleidet ist) zu lassen (zusammen mit Ahrhaus paßt da alles rein, was in 60 Jahren Kernenergienutzung so angefallen ist) und zu bewachen. Man könnte so sogar die Wärme nutzen.

Und billiger (sogar als Ewigkeitskosten für die Bewachung abgezinst gerechnet) wäre es auch.

Doch vernünftige Lösungen sind in Deutschland nicht mehr durchsetzbar. Die Forderung nach "muß für alle Zeit weggeschlossen werden" ist der Politik geschuldet, nicht einer technisch vernünftigen Lösung.

Aus zwei anderen Gründen wäre diese Lösung auch vorzuziehen:

- es wird auch weiterhin radioaktiven Abfall geben (Medizintechnik, Sterilisation, Werkstofftechnik // schwach- und mittelaktiven allerdings, also das, was in Konrad eingelagert wird) und der muß sowieso bis zur Einlagerung bewacht werden

- die Behälter enthalten noch überwiegend unverbrauchten Kernbrennstoff, Nuklide, die man in Durchstrahlungstechnik und Medizin einsetzen kann und strategische, knappe Metalle. Alles Stoffe, die man vieleicht in 100 Jahren dringend benötigt.

Gruß SRAM

Auch wenn die folgende Abhandlung von einem Esoteriker geschrieben wurde, sind die Details immerhin sachlich korrekt wiedergegeben.

Die Fahrlässigkeit und völlige Beliebigkeit des Eingangsposts sollte damit eigentlich klar werden.

Die komplette Ansicht mit angehängten Grafiken kann in der Webversion betrachtet werden:

http://zeitwort.at/index.php?page=Thread&threadID=9374

Klimagipfel und Klimalüge

von Werner Johannes Neuner

Die CO2-Steuer und der Emissionshandel

Hinter all dem steht nichts weiter als ein massives finanzielles Interesse.

Die Menschheit wird gezielt gesteuert.

Wir werden mit falschen, unwissenschaftlichen und halbwahren Informationen verblendet.

Unser Denken in eine Richtung gelenkt, die von langer Hand beabsichtigt war.

Wir werden emotional mit Eisbären-Storys manipuliert.

Und das Ziel ist klar: Wir sollen bereit sein, noch mehr und noch höhere Steuern für Energie und auf Treibstoffe zu bezahlen.

Ist uns eigentlich klar, dass wir heute bereits beim Tanken in Summe mehr als 80% an Steuern zahlen? Wenn wir heute für 50,- Euro tanken, bekommt davon der Staat in Summe mehr als 40,- Euro! Und das scheint offenbar noch nicht genug zu sein!

Ein weiteres milliardenschweres Geschäft ist jenes mit den Emissions-Rechten. Wir können und müssen uns das Recht erkaufen, um CO2 zu produzieren!

Ist uns klar, was da geschieht?

Das ist die Idee der Ablass-Zahlung des Mittelalters, übertragen auf unsere heutige Zeit!

Uns wird durch das Dogma der CO2-Bedrohung ein mächtig schlechtes Gewissen eingebläut. Da wir im Winter heizen müssen, da wir Strom brauchen und uns motorisiert bewegen müssen, haben wir nicht die geringste Chance, keine Schuld auf uns zu laden, sobald wir an dieses neue Dogma glauben.

Wenn wir aber entsprechende Zahlungen leisten, sind wir von unserer Schuld rein gewaschen!

Durch unsere Zahlung können wir das, was wir anzurichten meinen, wieder korrigieren!

Ist es nicht sonderbar?

Es wird uns doch tatsächlich weisgemacht, dass wir durch eine entsprechend hohe Zahlung das Klima beeinflussen könnten! Der Emissionshandel hätte außerdem an den Börsen für einen mächtigen Aufschwung sorgen sollen.

Hierzu der für sich selbst sprechende Bericht des ORF vom 22. Dezember 2009:

„Nach dem weitgehend erfolglos gebliebenen Klimagipfel in Kopenhagen zeichnen sich erste Folgen ab: Da keine verbindlichen Reduktionsziele vereinbart wurden, fehlt

der Anreiz für den Handel mit CO2-Zertifikaten. In Europa stürzten daraufhin die Preise ab. Neben Umweltschützern zeigen sich auch Spekulanten enttäuscht. "Viele

Hedgefonds und Finanzinstitute hatten darauf gesetzt, dass sich der Emissionshandel zu einer bedeutenden Alternative entwickelt", so ein Broker.“

Sehr interessiert an der Klimalüge ist natürlich auch die Atom-Lobby, welche die entsprechend gefälschten Forschungsergebnisse auch mächtig finanziert.

Da Atomstrom kein CO2 erzeugt, ist das doch eine vollkommen saubere Energie, oder?

Da Atomstrom durch atomare Spaltung zustande kommt und dass dadurch die Idee der Trennung und Spaltung auf atomarer Ebene manifestiert ist, wird nicht verstanden.

Und dass wir uns damit über Jahrtausende hinweg eine radioaktive Verseuchung einhandeln, darüber wird nicht gesprochen.

Der Klimagipfel 2009 ist gescheitert.

Und das ist wahrlich ein Segen!

Nach den misslungenen Pandemiespielen der angeblichen Vogel- und Schweinegrippe, nach dem (segensreichen!) Misserfolg mit den damit verbundenen Medikamenten und

Impfstoffen, ist nun auch dieser PR-Gag gescheitert!

(Das ist definitiv keine sogenannte "Verschwörungstheorie"!)

Wie es scheint, beginnt die Menschheit endlich langsam aufzuwachen!!!

am 10. November 2010 um 12:04

Zur Ergänzung und Dokumentation (kann jeder mit der Funktion "Linkinhalt kopieren" oder der entsprechenden Ersatzfunktion des jeweils verwendeten browsers abrufen):

Nagelneuers Link-Inhalt:

Code:
http://extern.motor-talk.de/clickGate.php?...

 

Mein Link-Inhalt:

Code:
http://www.kernenergie.de/.../

 

So, und jetzt ergänzen wir mal eine webadresse entsprechend Nagelneuers Vorgehensweise:

http://extern.motor-talk.de/%2F...%2F

das geht natürlich auch verdeckt:

http://extern.motor-talk.de

 

Gruß SRAM

Zitat:

Original geschrieben von SRAM

Lieber nagelneue,

bitte steh wenigstens zu deinem Blödsinn.

Jeder kann das überprüfen, indem er zuerst deinen gefakten link und dann unmittelbar anschließend, oder von mir auch auch vorher, den richtigen anklickt.

Versuch BLÖD Leser zu verarschen, entspricht eher Deinem Niveau.

Lies deinen Beitrag ... markier den Link samt "(ganz unten)" (!!!!) und füg ihn mit Strg-V wieder in eine Antwort ein ... schon hast du was ich hatte ...

Nachdem wir diese hochwichtigen Formalitäten geklärt haben, können wir vielleicht wieder zum Thema kommen.

Hier das Skript von Quarks & Co. vom gestrigen Dienstag zum Thema "Wohin mit dem Atommüll?"

Die verzweifelte Suche nach dem Endlager

12.000 Tonnen hochradioaktive Abfälle entstehen nach Angaben der World Nuclear Association Jahr für Jahr. Viele Ideen, wie man mit dem Müll umgehen sollte, entpuppten sich als Utopie. Denn wollte man den Müll zum Beispiel mit Raketen ins Weltall befördern, müssten jedes Jahr 2.000 Raketen starten, etwa sechs pro Tag. Und dann blieben uns immer noch etwa 300.000 Tonnen hochradioaktive Gifte, die bis heute schon weltweit angefallen sind. Abgesehen davon, dass diese Art der Entsorgung unbezahlbar ist, muss man sich auch noch klar machen: Würde nur ein einziger Start misslingen, so gäbe es eine Katastrophe vergleichbar mit dem GAU von Tschernobyl. Es bleibt uns also nichts anderes übrig, als hier auf der Erde ein Endlager zu finden. Von Anfang an galt diesbezüglich in der Atompolitik das Prinzip Hoffnung, nach dem Motto: Irgendwie würde man schon ein Endlager finden. Aber das Ergebnis ist so eindeutig wie erschreckend: Auch nach 60 Jahren Kernenergie existiert auf diesem Globus bis heute kein einziges Endlager.

Entsorgung im Meer

Viele Jahrzehnte haben es sich die Staaten, die Nukleartechnik nutzen, leicht gemacht und große Teile der atomaren Abfälle im Meer entsorgt. Was genau auf diese Weise für immer in den Tiefen verschwand, weiß heute niemand mehr. Schätzungen zufolge liegen allein im Atlantik 250.000 Fässer mit strahlendem Müll. Radioaktivität, die mit den Stoffkreisläufen der Erde in Berührung kommt, wird zwar verteilt, sammelt sich aber in den Organismen an. So wandert die Radioaktivität immer weiter die Nahrungskette hinauf, wird immer konzentrierter, und landet eines Tages möglicherweise wieder bei uns auf dem Teller. 20 Jahre hat es gedauert, bis weltweit allen klar war, dass die Entsorgung im Meer keine gute Idee sein kann. Durch die London Convention von 1972 wurde die Verklappung von Atommüll im Meer eingeschränkt. Aber es brauchte weitere 20 Jahre, bis 1993 nach massiven Protesten von Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace diese Verklappung im Meer verboten wurde. Allerdings gilt das Verbot nur für die Verklappung vom Schiff aus. Für Experten und Umweltorganisationen ist es ein Rätsel, warum es bis heute legal ist, radioaktiv kontaminierte Abwässer über Rohre ins Meer einzuleiten. Genau das geschieht bis heute in den Wiederaufbereitungsanlagen wie zum Beispiel im französischen La Hague.

Atommüll nebenan: Das Zwischenlager

Da das Verteilen des Atommülls zu erheblichen Umweltbelastungen geführt hat, ist man heute offiziell überall zum Gegenteil übergegangen: Man sammelt und hält zusammen. Alles, was in Kernkraftwerken und Forschungsreaktoren als Müll anfällt, wird „zwischenverstaut“. Nicht einmal die Internationale Atomenergiebehörde IAEA kann genau sagen, wo wie viel Atommüll lagert. Er steckt in mit Wasser gefüllten "Abklingbecken" auf dem Gelände der Kernkraftwerke oder in Hallen, die sich zum Teil äußerlich kaum von einer normalen Fabrik nebenan unterscheiden. Mohammed el-Baradei, Generaldirektor der IAEA, kritisiert, dass über 50 Länder ihren Atomabfall in völlig unzureichenden Lagern deponieren.

Salz, Granit und Ton - natürliche Barrieren

Was der Mensch bislang nicht geschafft hat, soll in Zukunft Mutter Erde übernehmen. Zurzeit ist es für die meisten Experten das Sicherste die radioaktiven Gifte in tief gelegenen stabilen geologischen Strukturen zu lagern. Dabei werden zur Zeit hauptsächlich drei Gesteinstypen erforscht. In Finnland und Schweden sprengen sie Stollen in Granit, Frankreich setzt auf Ton und in Deutschland hat man wieder das Salz entdeckt. Jede Gesteinsart hat Vor- und Nachteile, eine perfekte Lösung gibt es nicht. Ton läßt kaum Wasser durch, ist aber eine Herausforderung für die Bergbautechnik – es lassen sich schwer Stollen graben, in denen man den Atommüll ablegen kann. Im Salz ist es für Ingenieure kein Problem ein Lager zu errichten. Aber dafür ist Salz wasserlöslich. Granit ist extrem hart, aber durchzogen von Rissen, die Wasser führen. Und Wasser ist das größte Problem bei der Endlagerung. Unter keinen Umständen darf das Grundwasser in Kontakt mit den radioaktiven Giften kommen, denn sonst gelangt Radioaktivität auf diese Weise in die Biosphäre.

Technische Barrieren

Um zu verhindern, dass der radioaktive Abfall in Kontakt mit dem Grundwasser kommt, wird er in spezielle Strahlenschutzbehälter verpackt und mehrere Hundert Meter unter der Erde in Bohrlöcher einbetoniert. 500 Jahre sollen diese Behälter in Salz und Ton halten. Die Experten hoffen, dass das umgebende Gestein dann dicht genug ist, um die radioaktiven Substanzen sicher zu umschließen. Im wasserdurchsetzten Granit müssen zu den Strahlenschutzbehältern noch zusätzliche Kupferummantelungen konstruiert werden um das Grundwasser vor der Strahlung zu schützen. Sie sollen so langsam rosten, dass sie sogar einen Zeitraum von 200.000 Jahren überstehen. Aber die Skepsis von vielen Experten ist groß, ob Ingenieure so etwas wirklich garantieren können. Ob Ton, Salz oder Granit: Sind die Bohrlöcher voll, werden die gesamten Stollen der Endlager zubetoniert. Absolut nichts darf jemals wieder austreten oder eindringen. Ob das wirklich gelingen kann, weiß heute niemand.

Der Blick in die Zukunft – schlechte Aussichten

Eine Million Jahre sollen die geplanten Endlager die zukünftigen Generationen vor den radioaktiven Altlasten schützten. Ein Blick in die Zukunft: Nach dem Betrieb der zukünftigen Endlager und der Verfüllung mit Beton würden in wenigen Jahrzehnten die Gebäude und Anlagen abgebaut und dem Lauf der Natur überlassen. Über die Zeit wird sich immer wieder das Klima ändern. Die nächste Eiszeit in Europa vermutet man schon in einigen Zehntausend Jahren. Durch den Wechsel von Warm- und Eiszeiten wird die Erde ihr Gesicht ändern: Berge entstehen und Täler von bis zu 500 Metern Tiefe. Viele Standorte scheinen heute sicher, sind aber ein radioaktives Pulverfass in geologischen Zeiträumen. Wo sich heute Wüste erstreckt, kann in 10.000 Jahren ein Fluss liegen oder aber ein einst ruhiger Vulkan explodieren. Mit der Tatsache, dass sich die Geologie im Laufe der Erdgeschichte ändert, haben Experten auf der ganzen Welt zu kämpfen. In den USA musste man aus diesem Grund nach 20 Jahren Forschungsarbeit das einzige Endlagerkonzept aufgeben. Der Standort Yucca Mountain mitten in der Wüste von Nevada schien zwar geeignet für 10.000 Jahre, aber für eine Million Jahre ist er ein zu extremes Risiko. Denn die Stollen in diesem Wüstenberg sind umgeben von aktiven Vulkanen.

Risikofaktor Mensch

Neben Eiszeiten, Erdbeben und Vulkanausbrüchen gibt es bei der Endlagerung einen weiteren großen Unsicherheitsfaktor: den Menschen. Denn damit nicht irgendwann an der Stelle eines Endlagers nach Öl oder Bodenschätzen gebohrt wird, muss das Wissen um die Endlager erhalten bleiben. Wie das geschehen soll, ist aber heute noch völlig unklar. Auf bewachte Anlagen, Warnschilder und schriftliche Aufzeichnungen kann sich niemand verlassen. Denn wer versteht in ferner Zukunft irgendwelche antiken Sicherheitsvorschriften? Wer sagt, dass unsere Zeichen und Symbole auch noch im Jahre 3.000 verstanden werden oder im Jahr 30.000? Wer kennt in 500.000 Jahren noch die Steinzeittechnologie von heute? Der Faktor Mensch bleibt in Sachen Endlagerung für immer ein Restrisiko. Das einzige, was man bis jetzt sicher weiß, ist, dass es ein wirklich sicheres Endlager für den Jahrtausende strahlenden Müll vermutlich niemals geben wird.

Autor: Daniel Haase

(Wiederholung der Sendung am Samstag, 13. November 2010, 12.00 - 12.45 Uhr im WDR3)

Eine Million Jahre. Völlig illusorisch. Das können wir vor der Geschichte nicht verantworten. Schon nach ein paar hundert Jahren könnte es in Vergessenheit geraten, wo der Krempel verbuddelt ist, aber dann ist das Zeug immer noch genauso gefährlich.

Statt den Atomabfall also verzweifelt auf nimmer Wiedersehen verbuddeln zu wollen, sollte man ihn lieber griffbereit abstellen und überschaubarere Zeiträume, von mehreren Jahrzehnten, bis 100 Jahre für eine Zwischenlagerung planen, bis zur möglichst baldigen Realisierung einer Technologie, mit der man die Radioaktivität möglicherweise unschädlich machen kann.

Die Technologie für diese "Transmutation" scheint in Sicht, aber sie ist noch nicht in den nötigen Größenordnungen verfügbar. Trotzdem wäre es auch mit dieser Entschärfungstechnik besser, wenn man keinen neuen Atomabfall produzieren würde.

http://www.welt.de/.../...l-wird-in-20-Jahren-nicht-mehr-strahlen.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Transmutation

Zitat:

Original geschrieben von uwedgl

Die Technologie für diese "Transmutation" scheint in Sicht, aber sie ist noch nicht in den nötigen Größenordnungen verfügbar. Trotzdem wäre es auch mit dieser Entschärfungstechnik besser, wenn man keinen neuen Atomabfall produzieren würde.

http://www.welt.de/.../...l-wird-in-20-Jahren-nicht-mehr-strahlen.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Transmutation

Hätte nicht gedacht dass ich mich mal bei Dir für solche Links bedanken müsste. Danke!

Zitat:

Atommüll wird in 20 Jahren nicht mehr strahlen

Forscher haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sie Atommüll unschädlich machen wollen. Damit rauben sie Kernkraft-Gegnern viele Argumente.

Dass die Atomkraftgegner solche Meldungen unterdrücken kann man ja verstehen.

Ein echter Skandal ist es aber dass die gesamten Medien sich vor diesen Karren spannen lassen, ausschließlich einseitig berichten und sich so der Meinungsmanipulation schuldig machen. Hab jedenfalls im öffentlich rechtlichen Fernsehen noch nie etwas zu dieser Technik gehört während man ununterbrochen über die unverantwortlichen Risiken für die nächsten "Millionen Jahre" berichtet.

Wenn es um Atomkraft geht werden bei uns Informationen manipuliert und unterdrückt wie es heute nicht mal mehr in China möglich ist.

Ja, dass ist wohl der Strohhalm, an dem die Atomfetischisten sich festhalten-zusammen mit der genauso blödsinnigen Kernfusion.

Das ist was für Giordi LaForge von der Sternenflotte: Der kennt sich mit dem Justieren von Dilithium Kristallen und der Rekonfiguration von WARP Matrizen auf Raumschiffen der Galaxy Class sicher bestens aus.

Soviel dazu. Das beschreibt in etwa die technologische Herausforderung. Eine Metallschmelze (Target) muss im Hochvakuum von einem Neutronenstrahl bombardiert werden. So in etwa lautet die Beschreibung. Ein Giordi LaForge ist aber leider nicht in Sicht, der uns sowas im Heimwerkerkeller zusammenbauen kann.

Bis die Technik verfügbar ist, bleibt die Atomtechnik nach wie vor gefährlich.

Jeden Tag. Und jeder Tag, der länger vergeht, bis endlich letzte Atomteekessel abgeschaltet ist, ist einer zuviel. Wir können uns kein Tschernobyl mitten in Europa leisten.

Die Wiederaufarbeitung mit Einleiten von hunderten Tonnen radioaktiven Abwässern in die Nahe See und radioaktiver Gase in die Umgebungsluft über unseren Köpfen bleibt ein Skandal ohne Gleichen.

@Uwe,

meine Meinung ist auch, die angereicherten und konzentrierten, hochradioaktiven abgebrannten Brennelemente nicht auf "ewig" zu verbuddeln. Die derzeitige Technologie der Wiederaufarbeitung wie auch die Art und Weise des Umgangs mit Atommüll ist derzeit das übelste der ganzen Problematik - schlicht ein Verbrechen (Fässer versenken illegal, aber einleiten in den Ärmelkanal legal, radiaktives Krypton in die Luft auch)

Die Atomlobby ist mir DESWEGEN zutiefst verhaßt. Sie unternimmt auch gar nichts, diese Faktenlage selber zu beseitigen, ist noch in alten reinen Kostendenken verwoben und blind dafür, daß durch blanke Wut darüber sich der Volkszorn bereits gegen die gesamte Branche richtet. Bald wird es auch Attacken gegen Röntgengeräte und UMTS-Masten geben, wenn das so weitergeht. Und Rückenwind kommt mit den neuen weiter aufgeweichten Sicherheits-"auflagen" im Atomlaufzeitenverlängerungsgesetz der schwarz-gelben Atomfassgerierung. Das Ganze halte ich für zutiefst widerwärtig. Andererseit auch sinnlos. Immerhin werden hochradioaktive Brennelemente im Castor über 40 Jahre besser und sicherer verwahrt als im Endlager auf "Nimmerwiedersehen" zu verbuddeln und zu hoffen, daß nichts passiert.

Daß man durch Neutronenbeschuß Elemente umwandeln kann, ist bereits seit fast 100 Jahren bekannt seit 70 Jahren im Labor in der Praxis (Bohr, Meitner) bestätigt. Es erscheint ganz und gar nicht unrealistisch, bei Fortsetzung dieser Forschung in 20 Jahren eine erfolgreiche Pilotanlage zu bauen und in 40 Jahren großtechnisch auch die Castoren "leerzumachen".

Das wäre, nebenbei bemerkt auch die einzige "wirklich kontrollierbare" Entsorgung und nicht "100.000 Jahre Hoffnung, daß nichts passiert". Derzeit scheint aber die Atomlobby genau diesen m.E. vernünftigsten Weg selber zu torpedieren.

Grund genug, gelbe Blechfässer zu bemalen mit einem alten Höhenmesser aus einer MIG-21 zu bestücken (der strahlt wirklich, wenn auch sehr schwach) und vorm Kanzleramt zu "parken"

Transparent dazu "neuer Mieter sucht tolerante Nachbarn mit Sinn fürs Schöne".

Dazu ein Wasserspender "Süßwasser aus Gorlebener Mineralquelle" aus 500m Tiefe mit mittlerweile einen Salzgehalt von über dem des toten Meeres, welches natürlich nicht aus gelöstem Gorlebener Salz stammen kann!. Gorleben kann nie funktionieren, dort weitere "Forschungsgelder" zu "investieren", ist eine Kastration der Wissenschaft.

Die Transmutation ist aber ein sehr gut möglicher Ausweg.

Atomkraft ist von Anfang bis Ende eine dekadente Verschwendung von Energie. Der ganze Aufwand und die horrenden Risiken für ein bischen elektrischen Strom. Es gibt keinerlei Mehrwert darüberhinaus, außer jede Menge Abfallwärme, die tatsächlich Wasser und Luft aufheizt.

Wenn die Industrie nicht den Standby in der "Consumerelectronics" eingeführt hätte, bräuchte man schon fast keine AKW mehr.

Wenn man mal vom normalen, täglichen Bedarf an Energie ausgeht, gibt es so gut wie nichts, das zwangsläufig mit (Atom)Strom betrieben werden müsste.

Beim Stöbern zum Thema Transmutation habe ich Informationen darüber gefunden, dass die Russen ihre neuesten Atom U-Boote angeblich mit Transmutationsanlagen antreiben.

http://www.nuc.berkeley.edu/node/610

Wenn das schon so lange bekannt ist, dann muss man sich fragen, warum man uns mit der herkömmlichen Technik derartigen Risiken aussetzt?

Die reine Verstromung kann aber unmöglich alles sein. Ohne Mehrwert in Erzeugung künstlicher Treibstoffe-auch für Elektromobilität-darf es keine Atomenergie mehr geben. Die existenten Altanlagen, die nur reine Reibachmaschinen sind, gehören natürlich immer noch sofort abgeschaltet.

Zitat:

Original geschrieben von uwedgl

Atomkraft ist von Anfang bis Ende eine dekadente Verschwendung von Energie.

Beim Stöbern zum Thema Transmutation habe ich Informationen darüber gefunden, dass die Russen ihre neuesten Atom U-Boote angeblich mit Transmutationsanlagen antreiben.

http://www.nuc.berkeley.edu/node/610

1) Stimmt, genauso wie Kohle, Gas und Öl auch. Was davon die schlimmeren Nebenwirkungen hat? Tja, werden wir wohl erst in 100 Jahren wissen. Klimawandel und Luftverpestung vs. Atommüll.

2) Hätte es hier auch fast gegeben: Kalkar. Jeder Brutreaktor ist eine Transmutationsanlage. Aufgrund der höheren Risiken und Protesten wurde der nie in Betrieb genommen. Durch die Transmutation könnte aus der selben Brennstoffmenge ein vielfaches an Energie gewonnen werden -> weniger Atommüll.

Problem bei Transmutation wie anderen Weiterentwicklungen: Alles hierzulande unerwünscht. Am besten weg und nie wieder was von hören. Das ist ja auch traurigerweise der Grund für sinnfreie Endlager unter der Erde, spätestens 1 Jahr später interessiert sich kein Schwein mehr dafür. Dann ist es wieder der böse Feinstaub, CO2 oder welche Sau auch immer durchs Dorf getrieben wird.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Hybrid & Elektro
  5. Solar oder AKW besser für CO2 Verminderung?