Sind wir degeneriert? Dem Leistungswahn verfallen?
Mancher mag diesen Thread auf den ersten Blick als nicht-technisch und unpassend ansehen. Mit ist auch klar, dass er polarisieren wird. Andererseits ist er die Antwort auf die vielen, ebenso untechnischen Posts über subjektive Eindrücke von motortechnischen Notwendigkeiten.
Mein Nick (untertitel) bedeutet übersetzt "Leben im Ungleichgewicht" und das lässt sich auch darauf übertragen.
Wir unterhalten uns über notwendige Motorcharakteristiken oder -Leistungen. Irgendwann sind viele von uns mit kleinsten Motoren glücklich gewesen.
Meine Historie:
VW Golf 1 - 60PS / Fiat 650- 23PS / Fiat Panda - 34PS / Fiat Panda - 40 PS / Mercedes 190E- 120PS / Mazda 526 - 90 PS / VW Polo - 75PS / Ford Focus - 100 PS / BMW 525d - 177 PS / BMW 320i - 170 PS
Am glücklichsten war ich mit den 40 PS und den 170 PS. Das liegt aber auch daran, dass ich bei beiden das Dach öffnen kann/konnte.
Deshalb möchte ich ehrlich diese beiden Punkte zur Diskussion stellen:
1. Sind wir seit damals degeneriert?
Können wir keinen Saugbenziner mehr fahren, wenn wir einen Diesel gewohnt sind. Können wir keinen Schalter mehr fahren, wenn wir Automatik gewohnt sind?
2. Sind wir dem Leistungswahn verfallen?
Brauchen wir immer mehr Leistung oder reden wir uns eine im Bauch getroffene Entscheidung nachträglich schön? Fahren wir wirklich sicherer, wenn wir einen Überholvorgang einleiten ohne vorher überlegen zu müssen, da ja genügend Leistung zur Verfügung steht, oder überholen wir nur in noch engeren Zeitfenstern? Brauchen wir die Leistung oder wollen wir nur mehr als der andere Verkehrsteilnehmer. Oder benötigen wir einfach mehr als wir vorher hatten?
Ich nehme mich selbst dabei absolut nicht aus. Aber ich stelle auch fest, dass manche hier vollständig die Bodenhaftung verloren haben.
lG Tom
Beste Antwort im Thema
Mancher mag diesen Thread auf den ersten Blick als nicht-technisch und unpassend ansehen. Mit ist auch klar, dass er polarisieren wird. Andererseits ist er die Antwort auf die vielen, ebenso untechnischen Posts über subjektive Eindrücke von motortechnischen Notwendigkeiten.
Mein Nick (untertitel) bedeutet übersetzt "Leben im Ungleichgewicht" und das lässt sich auch darauf übertragen.
Wir unterhalten uns über notwendige Motorcharakteristiken oder -Leistungen. Irgendwann sind viele von uns mit kleinsten Motoren glücklich gewesen.
Meine Historie:
VW Golf 1 - 60PS / Fiat 650- 23PS / Fiat Panda - 34PS / Fiat Panda - 40 PS / Mercedes 190E- 120PS / Mazda 526 - 90 PS / VW Polo - 75PS / Ford Focus - 100 PS / BMW 525d - 177 PS / BMW 320i - 170 PS
Am glücklichsten war ich mit den 40 PS und den 170 PS. Das liegt aber auch daran, dass ich bei beiden das Dach öffnen kann/konnte.
Deshalb möchte ich ehrlich diese beiden Punkte zur Diskussion stellen:
1. Sind wir seit damals degeneriert?
Können wir keinen Saugbenziner mehr fahren, wenn wir einen Diesel gewohnt sind. Können wir keinen Schalter mehr fahren, wenn wir Automatik gewohnt sind?
2. Sind wir dem Leistungswahn verfallen?
Brauchen wir immer mehr Leistung oder reden wir uns eine im Bauch getroffene Entscheidung nachträglich schön? Fahren wir wirklich sicherer, wenn wir einen Überholvorgang einleiten ohne vorher überlegen zu müssen, da ja genügend Leistung zur Verfügung steht, oder überholen wir nur in noch engeren Zeitfenstern? Brauchen wir die Leistung oder wollen wir nur mehr als der andere Verkehrsteilnehmer. Oder benötigen wir einfach mehr als wir vorher hatten?
Ich nehme mich selbst dabei absolut nicht aus. Aber ich stelle auch fest, dass manche hier vollständig die Bodenhaftung verloren haben.
lG Tom
46 Antworten
Vielen Dank für Eure vielen guten Gedanken hierzu!
Ich möchte auch mal meine Sicht darlegen:
1. Sind wir seit damals degeneriert?
Ja. Wir gewöhnen uns permanent an neue Annehmlichkeiten, die uns angeboten werden.
Beispiele:
Neulich erst auf einer Probefahrt gemerkt, als der Fahrer einen E91 320d mit Sommerreifen bei 0 Grad Schneematsch durch den Wald einen Berg hinauf 5km Kurvenstecke fuhr. Immer schön am kurvenäusseren Fahrbahnrand. Hat ja DTC etc. - ich wollte schon aussteigen.
Oder ich selbst mit dem E61. Rückwärts beim Ausparken an eine Betoneinfassung. Nur Kratzer, aber das wäre mir früher ohne PDC nicht passiert. Lieber schauen.
Ich habe bei meinem E93 nun mal weggelassen was nicht wirklich nötig schien. (7000,- Euro Extras waren es trotzdem. 😁) Siehe da. Ich bin mit meinem neuen 100mal glücklicher.
Schon vor 15 Jahren habe ich mir in den USA gedacht, "sieh an, wie ein autofahrendes Volk degenerieren kann." Die konnten damals schon nicht unter 5m Länge unter 6 Zylindern, ohne Automat (viele konnten es nicht mal mit).
2. Sind wir dem Leistungswahn verfallen?
Ja! Sicher sind die Autos schwerer geworden (siehe 1.). Aber andererseits nimmt man die Geschwindigkeit in modernen Autos kaum noch wahr, und ihr sagt ja auch selbst, dass die durchschnittliche Verkehrsgeschwindigkeit ebenso zugenommen hat. Wer da mit will braucht mehr. Der Zusammenhang zwischen 1. und 2. liegt darin, dass wir an sich mit 2-5l weniger pro 100km und KFZ auskommen könnten. Dazu müssten wir aber auf liebgewordene Helferlein, und das damit verbundene Gewicht verzichten. Die junge Landbevölkerung (und nicht nur die) beschleunigt jetzt in 7s auf hundert, früher waren es 12-15s. Das Gehirn ist aber nicht ensprechend mitgewachsen. Auch nicht der Anstand. Heute kommen sie dir mit 100 auf dem Landwirtschaftsweg entgegen und wollen, dass Du beiseite springst.
Selbst festgestellt im E61 525d. So nach 12 Monaten dachte ich mir auch. Der Motor reicht Dir nicht. Ich hatte mich daran gewöhnt. Das Gefühl des permanenten Leistungsüberflusses war weg und ich erkannte, wo die Grenzen des Motors lagen. Habe damals auch zu reiten angefangen und darüber nachgedacht, was Reisen und Entfernung früher bedeutet haben. Ohne permanentes Überlegen, was brauche ich wirklich, was macht mich wirklich auf Dauer glücklicher, wandern wir in der Konsumspirale immer weiter.
Bei einem E93 von weniger zu sprechen ist natürlich 🙄.
Ich bin eine zeitlang recht viel Mietwagen gefahren und da habe ich es am stärksten gemerkt. Interessanterweis ist es nicht nur die Motorleistung, sondern auch Dinge wie Verarbeitung, Anmutung des Interierus usw. wo man ähnliche Gewöhnungseffekte hat.
Ich muß sagen ich war mehrfach äußerst erstaunt, wie unterschiedlich meine Bauch-Reaktion auf einen golf oder focus mit "kleinem" benzin-motor ausgefallen ist, je nachdem was ich vorher gefahren bin. Das gleiche (!) Auto war entweder eine totale Zumutung und sehr ärgerlich, oder eben ein sehr zufriedenstellender Kompaktwagen mit ausreichender Motorleistung und guter Anmutung - halt je nachdem ich die tage vorher eine C-Klasse/5er gefahren bin, oder einen kleinen diesel-smart oder fiat panda.
Das lässt einem schonmal ins grübeln kommen, ob man nicht doch den einen oder anderen Euro den man übrig hat nicht doch in die langfristige Finanzplanung steckt, und sich gelegentlich übers Wochenende was nettes anmietet, wenn man was vorhat oder es einen überkommt. ^^ Auf lange Sicht für manchen sicher kein schlechter Kompromiss.
Es fällt schon auf, daß gerade hier im Dreier Forum viele das "Freude am Fahren" anscheinend nur mit einem dicken Motor machen können. Bei anderen Fahrzeugen derselben Klasse spielt das eine deutlich geringere Rolle.
Ich hatte vorher nur "läppische" 170 PS. Jetzt sind es sogar noch läppischere 143 PS. Bis dato vermisse ich nicht eine einzige Pferdestärke und die Freude am Fahren kann zumindest ich auch mit dem kleinen 3er genießen. Einzig die Motorcharakterisik des 6 Zylinders vermisse ich ab und an.
Ich war fester Überzeugung, dass für mich nur ein 335i in Frage kommt, bis ich mein "altes" Auto (Audi A3, 140 PS) verkauft hatte und 2 Wochen mit Omas Ford Fiesta (Baujahr 1820 😉) unterwegs war.
Man gewöhnt sich extreeeeeem an jeglichen Fortschritt und Konsum... Muss ja so sein, sonst würde es nicht mehr vorwärts gehen 😁
Hallo,
Die Antworten hier sind alle recht schlüßig. Jeder für sich hat Recht! Ich musste mich grade mit der Bestellung meines Neuen BMW beschäftigen. Und es war nicht einfach... Was kann, was soll, was muss?
Was gilt es zu ersetzen? Einen 320d mit HS... Beginn aller Probleme, die Ansicht des neuen 3ers gefällt mir persönlich nicht. Das heißt eigentlich speziell die Heckansicht. 5er zu groß, also Coupé! Diesel wollte ich auch keinen mehr, weil ich einfach die Strecken dafür nicht mehr fahre und mich jedesmal über die Höhe der Steuer geärgert habe, wobei zeitgleich die Preiseunterschiede an der Tankstelle zwischen Benzin und Diesel jedesmal eine weitere Ohrfeige waren. Du Idiot, habe ich öfter gedacht. Warum musst du Diesel fahren.
Also Form war klar Coupé. Motor? es sollten 6 Zyl. sein! Aber ich denke auch, dass man nicht alles an PS auf die Starße schmeißen muss was angeboten wird! Wozu bei dem Verkehr, den Limits, die täglich mehr werden? Also kleinster 6ender 325i, der hat dann aber schon 218PS das ist halt so.... das sind 68PS mehr als mein 320d, wenn der 320i aber 6Zyl. gehabt hätte und 170PS hätte ich den genommen. Bei der Ausstattung ging dann das richtige Drama los... muss das sein? brauche ich das?
Bestimmt gibt es einige in meinem Bekanntenkreis die sagen werden, na das hättest Du auch noch reintun können, kostet nur € 150,00... aber genau diese Kleinigkeiten habe ich nach der schnellen Vorauswahl wieder raus, in der Masse der Kleinigkeiten habe ich dann wieder € 2500,00 gespart. Ein Rechenbeispiel: Lange war die Lederausstattung drin, die ich dann auf besonderen Wunsch meiner Frau, im Wert und Preis gegen eine Standheizung getauscht habe.
Fürher hatte ich die Probleme nie, weil ich nie ein Auto ab Werk bestellt habe, bis heute! Ich habe mir immer die vorhandenen Autos beim Händler angesehen. Ging bei der Farbe los, und dann was in der mir gefallenden Farbe an Ausstattung da ist. Ich wollte schon seit langem eine Automatik, nie war eine dabei... Jetzt da er aus dem Werk kommt ist sie drin udn ich freue mich drauf, sehr sogar.
Mal sehen wie lange die angedrohten 8 Wochen werden bis er da ist.....
Gruß
Bluebye
Zitat:
Original geschrieben von Tom-San
Bei einem E93 von weniger zu sprechen ist natürlich 🙄.
Mir kommt der ganze Thread reichlich heuchlerisch vor, ist aber recht lustig zu lesen!
Heuchelei ist ein moralisch negativ besetztes Verhalten. Sie äußert sich im Gegensatz zwischen dem von einer Person zur Schau getragenen Bild ihrer selbst und der Realität.
Heuchelei dient der Manipulation anderer Menschen oder dem Aufrechterhalten eines positiven Selbstbildes bei anderen oder sich selbst.
Es gibt im wesentlichen zwei Arten der Heuchelei:
Das Vortäuschen tatsächlich nicht vorhandener Gefühle oder Gemütszustände. So mag ein Dieb Überraschung heucheln, wenn das Fehlen eines von ihm gestohlenen Gegenstands bemerkt wird. Heuchelei in diesem Sinn steht im Gegensatz zur Tugend der Wahrhaftigkeit.
Das Vertreten eines Anspruchs an das Verhalten Anderer, wenn man selbst diesem Anspruch nicht gerecht wird. Dies wird häufig mit dem bildhaften Ausspruch illustriert: "Wasser predigen, aber selbst Wein trinken." Heuchelei in diesem Sinn wird auch als Scheinheiligkeit oder Doppelmoral bezeichnet; sie steht im Gegensatz zur persönlichen Integrität, da ein Widerspruch zwischen geäußerten und gelebten Werten besteht: Entweder vertritt man dabei Werte, die man nicht für richtig hält, oder man lebt nicht nach Werten, die man für richtig hält, denn vertretene und gelebte Werte stehen im Widerspruch.
Die beiden Spielarten der Heuchelei fallen zusammen, wenn Empörung geheuchelt wird, also eine Gemütsregung, die einem Werturteil entspringt.
Die Gemeinsamkeit beider Arten der Heuchelei ist der Gegensatz zwischen dem geäußerten Urteil über einen Sachverhalt (zur Schau getragene Emotion oder geäußertes moralisches Urteil) und dem tatsächlichen Urteil (tatsächliche Emotion oder eigenes Verhalten).
@427s/c
Warum hast Du den Wikipedia Beitrag zur Heuchelei nicht direkt verlinkt? Dann hätten auch die Formatierungen gepasst 😉
Ich denke man kann diese Diskussion nicht in die Richtung "eigentlich reicht ein 45 PS Polo" drängen.
Da man vor 100 Jahren auch ganz ohne Motor auskam und ganz Umweltbewusst mit Pferden von A nach B kam.
Ich seh das ganze folgendermasen: wenn es in 40 Jahren Autos mit Brennstoffzellen gibt die eine Beschleunigung von 0-100 in 2 Sekunden absolvieren können warum nicht?
Technik brachte uns aus der Steinzeit bis hier hin und warum soll man diese nicht nutzen, und sich ein 300 PS Auto anschaffen?
Zitat:
Original geschrieben von fakeforever
Ich denke man kann diese Diskussion nicht in die Richtung "eigentlich reicht ein 45 PS Polo" drängen.
Da mann vor 100 Jahren auch ganz ohne Motor auskam und ganz Umweltbewusst mit Pferden von A nach B kam.Ich seh das ganze folgendermasen: wenn es in 40 Jahren Autos mit Brennstoffzellen gibt die eine Beschleunigung von 0-100 in 2 Sekunden absolvieren können warum nicht?
Technik brachte uns aus der Steinzeit bis hier hin und warum soll man diese nicht nutzen, und sich ein 300 PS Auto anschaffen?
ja, genauso sehe ich das auch.
man wird älter und man verdient in der regel mehr, dadurch steigt mein qualitäts und konsumgeschmack.
und wenn ich mir ein "neues" auto kaufe, egal ob gebraucht oder neu, will ich ja was anderes haben, sprich, meistens mehr an ausstattung.
obs leder ist, oder die automatik.
und durch den modellwechsel werden die autos immer schwerer und PS stärker.
aber, der verbrauch steigt nicht wirklich.
mein erstes auto war ein peugeot 205 diesel mit 1,9l und 60PS, höchstgeschwindigkeit 140km/h. bj 1986.
bei vollgas ca 9l/100km
mein momentaner x5, bei gleicher geschwindigkeit so ca 8 -9l/100km, bei vollgas, knappe 230km/h sinds dann 14l.
mein altes e30 cabrio, 17 jahre alt, verbraucht bei gaspedal streichel mit automatik so um die 12l/100km.
mein neuer M3 e90 bei gleicher fahrweise evtl ein bischen weniger.
PS 170 zu 420...😁
was soll ich dazu sagen, den emmy hab ich übers WE gefahren, ca 800km und habe 100l sprit gebraucht. und das auto wurde alltagsgebraucht.
warum degeneriert?? ich hole mir nur was neues, weil ich was besseres oder anderes will, oder das alte kaputt ist.
früher mußte ich cordhosen von meiner mutter aus tragen, jetzt hab ich jeans...😛
gruß
wie hier schon angeklungen hat das Thema etwas mit dem Zeitgeist zu tun -
nach dem Krieg war der Käfer das Größte, dann kam der Golf und mit ihm der GTI,
wo gab es damals 110PS in vergleichbar günstigen Autos ? -
Später stiegen die Ansprüche und das Sicherheitsbedürfnis, es mussten aber nicht
unbedingt mehr PS sein; Luxus in Leder, Automatik und Klima standen im Vordergrund,
wie komfortabel stehe ich im Stau -
nebenbei hat sich dann der Hype um die PS zum Selbstläufer entwickelt, jeder wie er's mag!
wenn heute das Rad ein Stück weit zurück gedreht wird ist es wieder der Zeitgeist -
jede Phase der Geschichte hat somit ihre Höhen und Tiefen .......
Zitat:
Original geschrieben von 427s/c
Mir kommt der ganze Thread reichlich heuchlerisch vor, ist aber recht lustig zu lesen!Zitat:
Original geschrieben von Tom-San
Bei einem E93 von weniger zu sprechen ist natürlich 🙄.
Heuchlerisch war er gewiss nicht gedacht. Aber nachdenklich sollte er machen.
Er sollte bewirken, sich etwas loszulösen vom Vergleichsdenken, das sich im Laufe der Zeit verändert zurück zu "Was brauche ich wirklich? Was macht mich wirklich glücklich?"
Von daher war die Zielsetzung eher getreu Deinem Fusstext: Sapere aude.
Das fand ich auch in einem technischen Forum angebracht.
lG Tom
Zitat:
Original geschrieben von Tom-San
Heuchlerisch war er gewiss nicht gedacht. Aber nachdenklich sollte er machen.Zitat:
Original geschrieben von 427s/c
Mir kommt der ganze Thread reichlich heuchlerisch vor, ist aber recht lustig zu lesen!
Er sollte bewirken, sich etwas loszulösen vom Vergleichsdenken, das sich im Laufe der Zeit verändert zurück zu "Was brauche ich wirklich? Was macht mich wirklich glücklich?"
Von daher war die Zielsetzung eher getreu Deinem Fusstext: Sapere aude.Das fand ich auch in einem technischen Forum angebracht.
lG Tom
Hallo Tom,
da liegt ein kleines Missverständniss vor, dieses "heuchlerisch" bezog sich nicht auf Dich! 😉
Gruß Paul
Habe eben nen Mercedes AMG , ich glaube C 63, gesehen, gibt es so einen ? Ich meine schon, mit 4 Auspuffrohren und einem Sound beim Anfahren, dass du denkst , neben dir hat ein Panzer seinen Motor angeworfen.
Zitat:
Original geschrieben von Tom-San
Mancher mag diesen Thread auf den ersten Blick als nicht-technisch und unpassend ansehen. Mit ist auch klar, dass er polarisieren wird. Andererseits ist er die Antwort auf die vielen, ebenso untechnischen Posts über subjektive Eindrücke von motortechnischen Notwendigkeiten.Mein Nick (untertitel) bedeutet übersetzt "Leben im Ungleichgewicht" und das lässt sich auch darauf übertragen.
Wir unterhalten uns über notwendige Motorcharakteristiken oder -Leistungen. Irgendwann sind viele von uns mit kleinsten Motoren glücklich gewesen.
Meine Historie:
VW Golf 1 - 60PS / Fiat 650- 23PS / Fiat Panda - 34PS / Fiat Panda - 40 PS / Mercedes 190E- 120PS / Mazda 526 - 90 PS / VW Polo - 75PS / Ford Focus - 100 PS / BMW 525d - 177 PS / BMW 320i - 170 PS
Am glücklichsten war ich mit den 40 PS und den 170 PS. Das liegt aber auch daran, dass ich bei beiden das Dach öffnen kann/konnte.Deshalb möchte ich ehrlich diese beiden Punkte zur Diskussion stellen:
1. Sind wir seit damals degeneriert?
Können wir keinen Saugbenziner mehr fahren, wenn wir einen Diesel gewohnt sind. Können wir keinen Schalter mehr fahren, wenn wir Automatik gewohnt sind?2. Sind wir dem Leistungswahn verfallen?
Brauchen wir immer mehr Leistung oder reden wir uns eine im Bauch getroffene Entscheidung nachträglich schön? Fahren wir wirklich sicherer, wenn wir einen Überholvorgang einleiten ohne vorher überlegen zu müssen, da ja genügend Leistung zur Verfügung steht, oder überholen wir nur in noch engeren Zeitfenstern? Brauchen wir die Leistung oder wollen wir nur mehr als der andere Verkehrsteilnehmer. Oder benötigen wir einfach mehr als wir vorher hatten?Ich nehme mich selbst dabei absolut nicht aus. Aber ich stelle auch fest, dass manche hier vollständig die Bodenhaftung verloren haben.
lG Tom
Da hast du völlig recht.Ich fahre seit Dezember einen A8 3.0 TDI mit 233PS. Seit 4 Wochen will ich unbedingt einen A8 4.2 TDI mit 326 PS haben. Diese wird wohl bald in meiner Garage stehen. Ich kann mich einfach nicht dem Wahn entziehen. Denke auch manchmal dass ich die Bodenhaftung verloren´habe. Solange ich es mir leisten kann und meine Frau und mein Kind kein trocken Brot essen müssen gönne ich mir den Spaß. Man lebt nur einmal.
Was gegen das Streben nach immer mehr hilft bzw. die Gewöhnung dadran:
Ab und zu mal langsamere Autos fahren oder ein langsameres Auto kaufen wie das jetzige.
Ruckzuck kommt einem das eigene Auto wieder spritzig vor bzw. man kann auch mit einem normal starken Auto wieder Spaß haben.
Weil Fakt ist, das man sich an ALLES gewöhnt und das ziemlich schnell.
Einmal einen M3 gefahren und der eigene 330i kommt einem langsam vor.
Ein paar Wochen mal einen 318i gefahren und man weiß seinen 330i richtig zu schätzen.
Aber auf Dauer hilft nur Power😁