Servicewüste bei Land Rover? Absatz vs. Werkstattkapazität

Land Rover Discovery 4 (LA)

Liebe Community, erlebt Ihr etwas ähnliches, insbesondere in NRW? 2017 erste Jahresinspektion mit dem Discovery. Wartezeit für eine Werkstatttermin fünf! Wochen.

Aber jetzt kommt es richtig dicke:

Vor zwei Wochen ging die Warnleuchte für das Abgasrückführungssystem an. Bislang hatte ich keine technischen Probleme. Tolles Auto. Also Werkstatttermin vereinbaren.

Antwort der freundlichen Dame beim Freundlichen:
„In sechs Wochen kann ich Ihnen den ersten Termin anbieten“. „Nein, ausgeschlossen, ich will damit in vier Wochen nach Südfrankreich und nicht den Urlaub hinter der Leitplanke (Leidplanke) verbringen.“ „Ich sagte doch - in sechs Wochen...“ säuselte die Freundliche.

Meine gemäßigten Mißfallensbekundungen waren total ergebnislos. „Rufen Sie halt den LR-Notdienst“.

Gut, sie hatte mich provoziert. Der LR-Notdienst war schnell am Telefon. „Ich schicke Ihnen den Notdienst“. Es erschien: der ADAC.

Der freundliche und pragmatische Strassenwächter erkannte beim Auslesen des Fehlerspeichers, dass da etwas mit der Abgasrückführung nicht stimmt. Dieses wenig überraschende Ergebnis veranlasste mich das tiefere Problem zu schildern. Auf meine Frage ob ich damit nach Südfrankreich und zurück komme, ohne unerwünschte Aufenthalte hinter der Leitplanke zu riskieren, beantwortete er mit einem klaren „vielleicht“. Vielleicht jedoch auch nicht, weil wenn es etwas mit dem Add-Blue-System nicht stimme, wäre der Aufenthalt hinter der Leitplanke ziemlich sicher vorhersehbar. Das Fahrzeug sei steuerbegünstigt. Kein Add-Blue im System, keine Bewegung.

Dieser „Notfall“ erreichte jetzt eine neue Dimension. Das fahrbereite Auto wurde mittels Abschleppdienst in die Werkstatt transportiert. Natürlich sollte ich mitfahren und mit dem Taxi zurück. Warum? „Aus Haftungsgründen“....Ich habe dann einen Haftungsverzicht unterschrieben, der ungefähr den Umfang deutscher Steuervorschriften hatte, um nicht eine völlig unsinnige Abschleppwagen-Taxifahrtorgie durch das Bergische Land auf mich nehmen zu müssen.

Am nächsten Tag kam der versprochene Ersatzmietwagen - mit etwa 18-stündiger Verspätung. Dieses versprochene, gleichwertige Ersatzfahrzeug“ - ein 3er BMW - durfte ich dann eine Woche bewegen. Dann war mein Auto fertig. Lambda-Sonde defekt und ausgetauscht.

Fazit: Werkstattkapazität passt nicht zum Herstellerabsatz. Die Kunden sind sauer und LR zahlt sich dumm und dämlich - für nix.

Bei Abholung meines Fahrzeuges nach einer Woche fragte ich die noch immer freundliche Servicedame freundlich, ob ich denn demnächst einen Werkstatttermin in einem zumutbaren Zeitraum bekäme, wenn nötig „Nein, wenn es wieder so ist, müssen Sie halt den Notdienst rufen...“.

Ob Familie Tata das alles weiß? Ob ich das nochmals möchte?

Beste Antwort im Thema

Wenn man einen Werkstatttermin in einem Zeitraum von 4 Wochen benötigt und bekommt keinen ist nichts o. K. Ebensowenig ist es o. K. drei Stunden sinnlos auf ADAC und Abschleppwagen zu warten. Überhaupt nicht o. K. ist, dass ein Fahrzeug in einer Woche in der Werkstatt repariert wird, weil der Hersteller Druck macht und der Kunde zuvor bettelnd vor der Türe steht und einen Tritt bekommt. Wenn es mir egal ist kaufe ich einen Gebrauchtwagen privat oder beim Fähnchenhändler, in einer anderen Preisklasse. Einen solchen „Service“ habe ich jedoch zu Zeiten der DDR bei Trabant erwarten dürfen, nicht jedoch bei einem Unternehmen, dass für sich beansprucht - auch preislich - Premiumprodukte zu vertreiben.

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Meine Erfahrungen mit dem suboptimalen LR-Service und partiell ahnungslosen Personal kenne ich leider zu gut...!
Da war auch ein Grund, weswegen ich mich von meinem Discovery SDV6 wieder getrennt hatte.
Ich kann den Frust vom TE sehr gut nachvollziehen.
Es ging bei ihm nicht um Schönheitsarbeiten oder die spontane Montage einer Standheizung o.ä...!
Wenn eine Warnlampe leuchtet erwarte ich von einer/meiner Werkstatt, dass man für solche Notfälle einen kurzfristigen Termin bekommt!
Tja, an der Aussage, dass der Verkäufer das erste Fahrzeug verkauft, und die gute Werkstattleistung das Zweite, ist definitiv etwas dran...!

-🙂

Gruss
Nico

Fahre jetzt sein 11 Jahren LR bzw. RR...
Habe jetzt für die im mai fällige Jahresinspektion einen Termin in 6 Wochen erhalten ...
Das habe ich bisher immer innerhalb 1 Woche erledigt bekommen...
Soweit ich weiß sind aktuell die ganzen Velar und RRS mit den Softwareproblem schuld .., diese blockieren die Werkstätten.

Zitat:

@spike15 schrieb am 15. Mai 2018 um 20:50:37 Uhr:



Soweit ich weiß sind aktuell die ganzen Velar und RRS mit den Softwareproblem schuld .., diese blockieren die Werkstätten.

LOL!

Der war ( ungewollt) gut. 😁

Zitat:

@Buchener74722 schrieb am 15. Mai 2018 um 14:01:41 Uhr:


Ich weis echt nicht was Ihr alle über die Wartezeiten so mosert.

Bei unserem ersten Evoque war irgendein Schlauch der Klimaanlage defekt. Wagen Freitag abgegeben.....Ersatzwagen eine RRE Cabrio....Sollte in 3 Tagen erledigt werden.
Fehlanzeige...ich wurde insgesamt 2 x angerufen und vertröstet....das Wetter war gut, das Cabrio nett.

Ergebnis: unser RRE sparte sich 400km und wir hatten über 1 Woche lang das Cabrio....Tankfüllung ging übrigens auch auf Kappe des :-)

... ich finde es trotzdem nicht OK, das man für einen Klimaanlagenschlauch 7 Tage benötigt - Cabrio hin oder her - das ist nur ein wenig Trost. 😮

Und dass Audi das nicht besser macht, ist zumindest für mich kein Vergleich oder Maßstab, zeigt aber umso mehr, dass es mit "kleinem Hersteller" wohl auch nichts zu tun hat.

Fakt scheint eher: Kundenzufriedenheit und Servicegedanke stehen nicht an oberster Stelle der Prioritätenliste des Herstellers. 🙁

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Keineswegs wohne ich in der Prärie, sondern inmitten des dichtesten Ballungsraums Europas, im Herzen von NRW. Ich finde es beeindruckend, wie viel Verständniss für den LR-Service hier aufgebracht wird. Im Ergebnis ist es nicht möglich ohne Klimmzüge ein defektes Bauteil (es ging nicht um Schwierigkeiten bei der Teilebeschaffung) in vier Wochen wechseln zu lassen, wenn man das Fahrzeug auf einer Langstrecke einsetzen möchte. Das ist erbärmlich. Wir reden hier nicht über einen Exoten, sondern über ein Fahrzeug, dass massenhaft vertrieben wird und für das über € 70.000.- gefordert werden. Ansonsten bin ich mit dem LR super zufrieden. Ein Top-Auto!

Nur zur Klarstellung:

ich habe auch keinerlei Verständis für solche Probleme wie hier oft geschildert.
Ich erwarte als "Kunde König" einen entsprechenden Service und wir hatten mit unserem :-) auch ein massives Thema nachdem ein "ehemaliger" Serviceleiter unser Problem abzutun versuchte und meine Dame als "pngelig und nicht Fachkundig" hinstellte.

Ich sehe es aber von 2 Seiten......ob sich mein :-) bemüht oder nicht ist für uns entscheidend.
Dass wir mobil gehalten werden erwarte ich immer!
Dass mir keine Kosten entstehen sowieso!
Dass ich keine unnötige Zeiten beim :-) verbringe oder dafür entschädigt werde!

Für uns Fakt:
Unser JLR :-) ist bemüht und machte seine Sache bisher gut, deshalb gabs den 2ten RRE
Andere waren auch nicht besser VAG Konzern.

Fakt auch: JLR hat noch massive Baustellen die von :-) zu :-) sehr unterschiedlich an den Kunden getragen oder mit diesem und seinem Problem bearbeitet werden.

Zitat:

@knolfi schrieb am 15. Mai 2018 um 13:33:50 Uhr:


Die Schweiz ist schon seit langen LR-Land. Einmal bietet sich der Verkauf von Offroadern bzgl. der Topographi an ......…. Die Schweiz hat keine eigene Automobilproduktion und war schon immer für ausländische Marken zugänglich.

Na ja, wenn ich darf: Ein bisschen viele Klischees hier. Die Bevölkerung welche tatsächlich in den Bergregionen wohnt, macht keine 10% an der Gesamtbevölkerung aus. Es stimmt, dass gewisse Marken hier früher dank dem 4WD gute Umsätze machten, das waren aber eher Marken wie Subaru. Die Verkäufe von J und LR sackten auch hier bis vor der Übernahme von Tata ab. Zudem waren sie schon immer so teuer, dass es nur Individualisten ansprach.

Zitat:

@knolfi schrieb am 15. Mai 2018 um 13:33:50 Uhr:


Deutschland muss erst noch LR-Land werden. Hier steht LR im harten Wettbewerb mit ABM und Porsche. Früher eher eine Marke für Individualisten, brummt seit Einführung des Evoque das Geschäft.

Das ist hier nicht anders. ABM und Porsche dominieren den Markt, mit Abstand. Zum Beispiel verkauft alleine BMW alleine etwa 4-5 mal soviel Fahrzeuge pro Jahr wie Jaguar und Land Rover zusammen.

Zitat:

@knolfi schrieb am 15. Mai 2018 um 13:33:50 Uhr:


Bevor ich mein Händlernetz ausbaue, muss ich erstmal meine Marktchance ausloten. Denn das System der Händler fußt hier in D auf Eigenverantwortung: LR schreibt vor, wie und wo ein Händler eine Niederlassung zu betreiben hat. Der Händler darf die Kosten dann für Werkstatt, Showroom, Grundstück usw. selber tragen. Da überlegt sich so mancher Händler, ob er mit LR Geld verdienen kann oder nicht doch ABM lukrativer im Umsatz ist.

Auch das ist hier nicht anders. Es gibt ein paar ganz wenige wo der Importeur betreibt (meines Wissens zwei), alle anderen haben genau die gleichen Voraussetzungen wie oben beschrieben. Es geht hier sogar noch weiter, sie werden auch gezwungen Verbrauchsartikel wie Öl beim Importeur zu kaufen. Mein Händler baut im Moment ein neues Gebäude weil das jetzige 15 cm (!) zu tief ist.

Zitat:

@knolfi schrieb am 15. Mai 2018 um 13:33:50 Uhr:


Oder kurz gesagt: dass was bei euch in der Schweiz heute schon Standard ist, sehe ich in D erst in frühestens 10 Jahren.

Möglich, aber nicht, weil die Schweiz so viele gute Voraussetzungen gehabt hat, sondern weil hier mehr expandiert wurde.

Ein kleines Rechenbeispiel. JLR hat in DE ein Marktanteil von rund 0.95%. In der Schweiz hat JLR einen Marktanteil von 1.4%. Dies kommt aber eher durch die grössere Anzahl Händler pro Einwohner. In der CH hat es pro 327'000 Einwohner einen Händler, in Deutschland alle 838'000 Einwohner.

Aktuell hat es in DE 99 JLR Händler. Wäre es die selbe Dichte wie in der Schweiz, hätte es in DE 253 Händler. Also hätte es durchaus Luft für ein paar Händler mehr in DE.

Oder nochmals anders beschrieben: In der Schweiz verkauft jeder Händler durchschnittlich 173 Fahrzeuge, in Deutschland 328 Fahrzeuge. Sprich, wir in der CH, mit den höheren Löhnen, verkaufen rund 47% weniger JLRs pro Händler. Und das mit einer funktionierenden Ersatzteilversorgung und mit relativ kurzen Wartezeiten für Werkstatttermine.

Zitat:

@Buchener74722 schrieb am 16. Mai 2018 um 09:04:11 Uhr:


Nur zur Klarstellung:

ich habe auch keinerlei Verständis für solche Probleme wie hier oft geschildert.
Ich erwarte als "Kunde König" einen entsprechenden Service und wir hatten mit unserem :-) auch ein massives Thema nachdem ein "ehemaliger" Serviceleiter unser Problem abzutun versuchte und meine Dame als "pngelig und nicht Fachkundig" hinstellte.

Ich sehe es aber von 2 Seiten......ob sich mein :-) bemüht oder nicht ist für uns entscheidend.
Dass wir mobil gehalten werden erwarte ich immer!
Dass mir keine Kosten entstehen sowieso!
Dass ich keine unnötige Zeiten beim :-) verbringe oder dafür entschädigt werde!

Für uns Fakt:
Unser JLR :-) ist bemüht und machte seine Sache bisher gut, deshalb gabs den 2ten RRE
Andere waren auch nicht besser VAG Konzern.

Fakt auch: JLR hat noch massive Baustellen die von :-) zu :-) sehr unterschiedlich an den Kunden getragen oder mit diesem und seinem Problem bearbeitet werden.

Dem kann ich nur zustimmen. Aktuell fahre ich ein Überbrückungsfahrzeug, weil mein neuer RR noch nicht geliefert wurde (bestellt im Oktober, Lieferung Ende Juli). Als Fahrzeug bekam ich einen nagelneuen Range Rover Facelift TDV6 HSE im Wert von rd. 120.000€, für den ich aktuell rd. 750€ brutto Miete pro Monat zahle....weniger als die Hälfte, die ich als Leasingrate für meinen ehemaligen RRS bezahlt habe.

So geht Service!

@cutf so dezidiert habe ich den Markt in D nicht analysiert. Dass die Händlerdichte in CH dichter ist als in D und die Wege kürzer, scheint aber unbestritten.

Zitat:

@cutf schrieb am 16. Mai 2018 um 10:56:07 Uhr:


Es gibt ein paar ganz wenige wo der Importeur betreibt (meines Wissens zwei),

Da bin ich mir nicht so sicher. Für mich sieht es eher so aus, als ob EF als CH-Importeur und Händler alle Garagenbetriebe zusammenkauft um sie selber zu betreiben.

Zumindest Uetli in ZH, Huber ZG und Iten Sihlbrugg sind negative Beispiele.

Negativ deshalb, weil EF eher für Servicewüste steht, mit ihren Richtlinien und Regelungen - nichts mehr mit persönlichem Familienbetrieb.

Gruss
arniswiss

Da gebe ich Dir recht, darum bin ich auch aus Zürich raus und habe meinen bei Hofgarage Ducommun gekauft.

Zitat:

@arniswiss schrieb am 16. Mai 2018 um 19:17:44 Uhr:



Zitat:

@cutf schrieb am 16. Mai 2018 um 10:56:07 Uhr:


Es gibt ein paar ganz wenige wo der Importeur betreibt (meines Wissens zwei),

Da bin ich mir nicht so sicher. Für mich sieht es eher so aus, als ob EF als CH-Importeur und Händler alle Garagenbetriebe zusammenkauft um sie selber zu betreiben.

Zumindest Uetli in ZH, Huber ZG und Iten Sihlbrugg sind negative Beispiele.

Negativ deshalb, weil EF eher für Servicewüste steht, mit ihren Richtlinien und Regelungen - nichts mehr mit persönlichem Familienbetrieb.

Gruss
arniswiss

Hallo Arniswiss

In der Tat muss ich dir recht geben, hab mich getäuscht. Aktuell sind 14 der 26 Betriebe mit Emil Frey angeschrieben. Trotzdem muss ich schon sagen, dass ich noch nie 4-5 Wochen auf einen Termin warten musste, erst recht nicht, wenn irgend eine blöde Alarmanzeige leuchtete.

Mir waren übrigens die EF Betriebe rund um Zürich auch nicht sympathisch und hab daher auch nicht dort gekauft...

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