Senior bei Polizei verpfiffen
Ich hatte heute einen VW Golf Plus vor mir. Mehrere Kilometer über Land und durch Ortschaften. Extrem langsam. Teilweise mittig, teilweise sogar links fahrend. Bremsend an Stellen, an denen man üblicherweise nicht bremsen würde, schon gar nicht bei so langsamer Geschwindigkeit. An einer Kreuzung in einer Ortschaft reckte der Fahrer den Hals extrem nach rechts, um den von dort kommenden Verkehr besser einschätzen zu können. Beim Überqueren der Vorfahrt berechtigten Straße kamen von links Fahrzeuge, bremsend und hupend.
Irgendwann werden wir alle alt. Hoffentlich verpassen wir den Zeitpunkt nicht, an dem wir die Lizenz zurückgeben sollten.
Es ist mir nicht leicht gefallen, aber schlußendlich habe ich die Polizei informiert.
Oder was wäre eine andere Option gewesen?
Beste Antwort im Thema
Ich hatte heute einen VW Golf Plus vor mir. Mehrere Kilometer über Land und durch Ortschaften. Extrem langsam. Teilweise mittig, teilweise sogar links fahrend. Bremsend an Stellen, an denen man üblicherweise nicht bremsen würde, schon gar nicht bei so langsamer Geschwindigkeit. An einer Kreuzung in einer Ortschaft reckte der Fahrer den Hals extrem nach rechts, um den von dort kommenden Verkehr besser einschätzen zu können. Beim Überqueren der Vorfahrt berechtigten Straße kamen von links Fahrzeuge, bremsend und hupend.
Irgendwann werden wir alle alt. Hoffentlich verpassen wir den Zeitpunkt nicht, an dem wir die Lizenz zurückgeben sollten.
Es ist mir nicht leicht gefallen, aber schlußendlich habe ich die Polizei informiert.
Oder was wäre eine andere Option gewesen?
162 Antworten
Zitat:
@zufruehauf schrieb am 16. Mai 2018 um 14:20:41 Uhr:
Ne, nix Bandenbildung, ich für meinen Teil nehme an, der Nick des TE beschreibt sein Geburtsdatum. Klar, dass er sich dann angesprochen fühlt. Er ist ja genau in der Alterskategorie, um die es hier geht.
Achherje, noch keine 60 man wird hier als unfähiger Senior abgestempelt mit dem es nur noch bergab geht.😰😰😰
Geburtsjahr 48 ist dann eher 70 Jahre und nicht 60 😉
Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 16. Mai 2018 um 14:23:20 Uhr:
Achherje, noch keine 60 man wird hier als unfähiger Senior abgestempelt mit dem es nur noch bergab geht.😰😰😰
Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 16. Mai 2018 um 14:19:42 Uhr:
Zitat:
@Bytemaster schrieb am 16. Mai 2018 um 14:03:45 Uhr:
@8848 ja, bis zu einem gewissen Alter werden die jungen Fahrer besser, durch das Sammeln von Erfahrung. Irgendwann schlägt das jedoch um und die Gesundheit macht einem einen Strich durch die Rechnung. Beim einen früher, beim anderen später. Nur was unternimmt man, wenn diese Situation eintritt? Weg schauen und sich sagen "die jungen sind noch schlimmer"?
Ich finde das nicht fair zu sagen: "Bei Jung wird alles besser und bei Alt kann es nur schlechter werden."
Dann sage ich:"Da wo manch Alter mit 70 ist, wird manch Junger nie hinkommen."
Damit bist Du selbst aber schon inmitten dieser Diskussion. Von einem extrem ins andere schlagen bringt nix und ihr verfehlt beide das Thema.
Aber grundsätzlich stimmt das, dass der Mensch ab einem gewissen Alter abbaut, schwer abbaut und das einem im Strassenverkehr alte Menschen begegnen, die ihren Führerschein besser abgeben würden. Und damit meine ich nicht Langsamfahrer oder Menschen die ihren Kopf für den Schulterblick nicht weit genug drehen können, sondern die, die auch geistig mit der gefahrenen Geschwindigkeit nicht mitkommen.
Übrigens, je nach Diagnose kann ein jüngerer Mensch ebenfalls ein ärtzlich verordnetes temporäres Fahrverbot bekommen. Selten aber es passiert. 2009 bis 2010 hatte ich dies auch und ich sah das ein. Daher habe ich eine Ahnung wie es sich Überforderung als alter Mensch anfühlt.
Zitat:
@zufruehauf schrieb am 16. Mai 2018 um 14:25:33 Uhr:
Geburtsjahr 48 ist dann eher 70 Jahre und nicht 60 😉
Zitat:
@zufruehauf schrieb am 16. Mai 2018 um 14:25:33 Uhr:
Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 16. Mai 2018 um 14:23:20 Uhr:
Achherje, noch keine 60 man wird hier als unfähiger Senior abgestempelt mit dem es nur noch bergab geht.😰😰😰
Also ich sehe beim TE ein 1961.
Ähnliche Themen
Zitat:
@cementario2 schrieb am 16. Mai 2018 um 14:47:27 Uhr:
Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 16. Mai 2018 um 14:19:42 Uhr:
Ich finde das nicht fair zu sagen: "Bei Jung wird alles besser und bei Alt kann es nur schlechter werden."
Dann sage ich:"Da wo manch Alter mit 70 ist, wird manch Junger nie hinkommen."
Damit bist Du selbst aber schon inmitten dieser Diskussion. Von einem extrem ins andere schlagen bringt nix und ihr verfehlt beide das Thema.
Aber grundsätzlich stimmt das, dass der Mensch ab einem gewissen Alter abbaut, schwer abbaut und das einem im Strassenverkehr alte Menschen begegnen, die ihren Führerschein besser abgeben würden. Und damit meine ich nicht Langsamfahrer oder Menschen die ihren Kopf für den Schulterblick nicht weit genug drehen können, sondern die, die auch geistig mit der gefahrenen Geschwindigkeit nicht mitkommen.
Übrigens, je nach Diagnose kann ein jüngerer Mensch ebenfalls ein ärtzlich verordnetes temporäres Fahrverbot bekommen. Selten aber es passiert. 2009 bis 2010 hatte ich dies auch und ich sah das ein. Daher habe ich eine Ahnung wie es sich Überforderung als alter Mensch anfühlt.
Vom Grundsatz gebe ich dir Recht, aber man kann das nicht alles verallgemeinern und pauschalisieren. Es kann alles sein, es muss aber nicht.
Mein Vater hat mit über 80 Jahren das Autofahren freiwillig eingestellt. Er hat vorher keine Unfälle gebaut, aber es war höchste Zeit. Er hat z. B. beim Warten an Vorfahrtsstraßen stets gefragt "Kommt da einer?", anstatt sich selbst davon zu überzeugen. Als ich mal als Beifahrer beim Linksabbiegen antwortete "Ich kann nichts sehen", weil die Sicht durch einen Rechtsabbieger neben uns verdeckt wurde, hat er das als "alles frei" falsch interpretiert und ist einfach losgefahren. Der Vorfahrtsberechtigte konnte gerade noch bremsen, sonst hätte ich den in meiner rechten Seite gehabt.
Aber das Leben meiner Eltern hat sich durch das Abschaffen des Autos schlagartig sehr geändert. Sie leben in einer Kleinstadt, wo der Bus einmal pro Stunde fährt. Schon kleine Einkäufe sind für sie jetzt beschwerlich, zumal sie altersbedingt schlecht zu Fuß sind. Für größere Einkäufe ist man auf die Hilfe der Angehörigen, Bekannten oder von Nachbarn angewiesen. Die wollen sie aber nicht immer bitten und belästigen. Altglas zum Container am Supermarkt bringen, Neonröhren zur Sammelstelle bringen, etlicher Alltagskram geht auf einmal nicht mehr. Die häufigen Arztbesuche können auch nicht mehr selbständig erledigt werden. Manchmal rufen sie ein Taxi, aber das kostet die Mitglieder einer äüßerst sparsamen Generation viel Überwindung.
Besonders schlimm ist aber, dass so Sachen stark eingeschränkt werden, die das Leben noch lebenswert machen: Die verbliebenen Verwandten und Bekannten besuchen, mal zum Spaziergang ins Grüne fahren, irgendwohin zum Kaffee trinken fahren oder an den See in die Nachbarstadt fahren, um sich auf eine Bank zu setzen ein Eis zu essen. Findet alles fast nicht mehr statt.
Um es auf den Punkt zu bringen: Leben im Alter ist ohnehin beschwerlich, aber ohne Auto wird es richtig schxxxße. Muß man nur mal hautnah in der eigenen Familie mitbekommen, um es wirklich zu begreifen.
Daher ist nachvollziehbar, wenn viele Senioren so lange am Autofahren festhalten, wie es irgend geht. Hat sicher auch psychologische Gründe: Gibt man seine Auto-Mobilität auf, dann ist das der sichere Anfang vom eigenen Ende, und das weiß man auch, wenn man im Kopf noch einigermaßen fit ist.
Also, wollte nur mal anschaulich schildern, was das Weggeben des Autos für alte Menschen eigentlich bedeutet. Trotzdem meine ich, dass der TE richtig gehandelt hat. Wer altersbedingt eine Gefahr für sich und andere ist, gehört nicht mehr hinters Steuer. Hoffentlich sieht man das auch ein, wenn es bei einem selbst soweit ist.
MfG, Tazio1935
Zitat:
@tazio1935 schrieb am 16. Mai 2018 um 15:57:56 Uhr:
...Um es auf den Punkt zu bringen: Leben im Alter ist ohnehin beschwerlich, aber ohne Auto wird es richtig schxxxße. Muß man nur mal hautnah in der eigenen Familie mitbekommen, um es wirklich zu begreifen.
Daher ist nachvollziehbar, wenn viele Senioren so lange am Autofahren festhalten, wie es irgend geht. Hat sicher auch psychologische Gründe: Gibt man seine Auto-Mobilität auf, dann ist das der sichere Anfang vom eigenen Ende, und das weiß man auch, wenn man im Kopf noch einigermaßen fit ist.
...
Absolut richtig. Und diese Überlegungen sollten auch bei der Diskussion Berücksichtigung finden, ob und wie der automobile Individualverkehr aus Umweltgründen eingeschränkt werden kann/soll. Denn auch dies trifft gerade die Älteren ganz besonders, die eben nicht mal schnell auf ihr 6.000-EUR-Rennrad aufsteigen und in die Innenstadt oder den Nachbarort radeln können.
Zitat:
@Blubber-AWD schrieb am 16. Mai 2018 um 16:07:23 Uhr:
Und diese Überlegungen sollten auch bei der Diskussion Berücksichtigung finden, ob und wie der automobile Individualverkehr aus Umweltgründen eingeschränkt werden kann/soll. Denn auch dies trifft gerade die Älteren ganz besonders, die eben nicht mal schnell auf ihr 6.000-EUR-Rennrad aufsteigen und in die Innenstadt oder den Nachbarort radeln können.
Die Einschränkungen (Umweltzonen, Fahrverbote) gelten für Großstädte. In der Großstadt ist die Lage völlig anders als auf dem Dorf oder in einer Kleinstadt. In der Großstadt kann man als alter Mensch sehr gut ohne Auto auskommen, auch als Angehöriger einer anderen Altersgruppe. Ich habe ein ÖPNV-Abo, weil es für meinen Arbeitsweg die bessere Lösung ist. Die meisten meiner jüngeren Kollegen haben gar kein Auto.
Ja, das wird meist so geschildert. Tatsächlich aber sind für viele Bewohner der Stadtrandbezirke und der Teilorte die Haltestellen viel zu weit entfernt. Im Stadtteil, in dem ich wohne, ist die Haltestelle der Stadtbahn für mich 500 m entfernt, für die weitest entfernten Bewohner aber 2 km oder mehr, je nachdem, welche Wege sie gehen (können), da Hügellage. Und Parkmöglichkeiten an der Haltestelle gibt es so gut wie gar keine.
Man darf nicht vergessen, dass eine Großstadt nicht nur aus dem reinen Innenstadtbereich besteht. Gerade in Stuttgart etwa hat sich schon immer die Tendenz gezeigt, Umweltzonen und Sperrbereiche maximal auszudehnen.
Event. meinen wir nicht den selben?
Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 16. Mai 2018 um 15:41:33 Uhr:
Also ich sehe beim TE ein 1961.
@Diedicke1300 sie meint dich mit deinen 718 Jahren. 😁
Gruß Metalhead
Ich hatte mein Auto ein Jahr stillgelegt. In diese Zeit fiel noch ein Umzug, den ich ohne jede Hilfe und ohne Auto, samt Renovierungsmaterialien einkaufen und zwischen den Wohnungen pendeln, realisieren musste.
Ich weiß nimmer, wie ich das geschafft habe, Tapeten, Farbeimer und Co mit 3 Mal umsteigen vom Ort des Einkaufens, bis in die neue Bude zu schleifen. Nun bin ich nicht alt und gebrechlich, aber 4 Mal hin- und her fahren, um noch Vergessenes, oder zu wenig gekaufte Sachen nach zu kaufen, war dann halt nicht. Mit dem Auto "mal eben" zum Baumarkt fahren, kostet mich vielleicht ne halbe Stunde Gesamtfahrzeit, brauche ich mit Öffis lässig 3 Stunden.
4 Termine in meiner Stadt mit dem Auto, innerhalb ner Stunde, oder zwei, kein Ding, mit öffentlichen Verkehrsmitteln selbst innerhalb eines Tages, kaum bis gar nicht möglich. Nen Kasten Wasser mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu transportieren? Schwierig... Müll zur Deponie bringen? No way...
Vieles wird ohne Auto schwer bis unmöglich und mir grausts schon jetzt davor, irgendwann meine Automobilität aufzugeben. Aber als Alternative andere zu gefährden? Tja....
da muss man dann als nicht mehr so fahrtauglicher Senior den richtigen Schwiegersohn mit Kombi haben und alles ist gut 😉
Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 16. Mai 2018 um 14:19:42 Uhr:
Zitat:
@Bytemaster schrieb am 16. Mai 2018 um 14:03:45 Uhr:
@8848 ja, bis zu einem gewissen Alter werden die jungen Fahrer besser, durch das Sammeln von Erfahrung. Irgendwann schlägt das jedoch um und die Gesundheit macht einem einen Strich durch die Rechnung. Beim einen früher, beim anderen später. Nur was unternimmt man, wenn diese Situation eintritt? Weg schauen und sich sagen "die jungen sind noch schlimmer"?
Ich finde das nicht fair zu sagen: "Bei Jung wird alles besser und bei Alt kann es nur schlechter werden."Dann sage ich:"Da wo manch Alter mit 70 ist, wird manch Junger nie hinkommen."
Das habe ich auch nicht behauptet, aber es ist nunmal Fakt, das mit zunehmendem Alter die Reaktion, das Sehvermögen, das Hörvermögen und die Beweglichkeit abnehmen.
Und Du kennst den Spruch "Ausnahmen bestätigen die Regel." ??
Zitat:
@zufruehauf schrieb am 16. Mai 2018 um 14:20:41 Uhr:
... ich für meinen Teil nehme an, der Nick des TE beschreibt sein Geburtsdatum ...
Das ist korrekt.
Zitat:
Klar, dass er sich dann angesprochen fühlt. Er ist ja genau in der Alterskategorie, um die es hier geht ...
Weswegen sollte ich mich angesprochen fühlen?