Selbstbau 'Spezial'-Werkzeuge für den 2er
Hallo..
heute sind mir beim Aufräumen diverse selbstgebaute Werkzeuge und Vorrichtungen in die Hände gefallen, die mir beim Schrauben immer wieder das Leben erleichtern.
Ich halte den 2er für ein reparaturfreundliches Fahrzeug, jedoch geht es auch bei ihm manchmal nicht oder nur sehr schwer mit konventionellem Werkzeug weiter.
Spezialwerkzeug muß dann her..das kann man kaufen..oder aus Zeit- und Geldmangel selber bauen.
Meine Selbstbauten möchte ich an dieser Stelle mal Stück für Stück vorstellen..vielleicht wird der eine oder andere dadurch inspiriert.
(OK..manches davon kann man sicher preiswert kaufen, aber wenn man am Samstag beim Schrauben plötzlich feststellt, dass man ohne Federspanner partout nicht weiter kommt, dann kann man entweder bis zum nächsten Wochenende warten oder man lässt sich was einfallen.)
Fotos von anderen Eigenbauten würden mich freuen..das hier soll kein Alleingang werden...
Ich fange mal mit Nr1 an. (Die Reihenfolge ist willkürlich)
Dieses Teil habe ich mir mal zum statischen Auswuchten von Rädern gebaut und über mehrere Jahre auch meine Räder (die ich im Übrigen selbst mit dem Montierhebel aufziehe) damit ausgewuchtet.
Da ich einen relativ langsamen Diesel fahre, war die fehlende dynamische Auswuchtung nicht ganz so tragisch.
Inzwischen habe ich eine richtige, allerdings rein mechanisch funktionierende Auswuchtmaschine, die statisch und dynamisch wuchtet. Die ist zwar was älter, (in der Bedienungsanleitung sind noch Borgward Isabella und BMW Isetta etc. aufgeführt) aber sie funktioniert einwandfrei und das sogar bei Stromausfall.
Beste Antwort im Thema
Um beim Anziehen der Kopfschrauben genau 90° Drehwinkel einzuhalten, braucht man einen Winkelmesseraufsatz für die Knarre.
Man kann aber auch einen Kabelbinder an der Verlängerung befestigen, diesen kann man dann durch Verdrehen
auf NULL GRAD (quer zum Kopf) einstellen.
90° sind dann erreicht. wenn er LÄNGS zum Kopf steht.
(Siehe Foto)
DoMi
44 Antworten
Bei den Diesel Einspritzleitungen ist man sich mit einem langen Schlüssel immer irgendwie immer selber im Weg.
Also: KÜRZEN.
Hiermit drücke ich die Schaftdichtungen wieder rein.
(Zum Herausziehen verwende ich eine gekaufte Markenzange.)
Zum Gegenhalten der Kurbelwelle verwende ich dieses Teil hier.
Es wird an Stelle der Riemenscheibe angeschraubt.
Braucht man z.B. wenn man die Zentralschraube der Kurbelwelle lösen / anziehen muss, oder zum Anziehen der Verbindungsschrauben Kurbelwelle<--->Kupplungsautomat
Nach einer kompletten Motorüberholung ist es nützlich, wenn der Ölkreislauf und alle Lager vor dem ersten Startversuch mit Öl gefüllt sind.
Auch springt ein Diesel besser an, wenn keine Luft mehr im System ist.
Beides kann man durch Drehen der Zwischenwelle bzw. der Einspritzpumpe mit dem Akkuschrauber erreichen.
Man muss nur irgendwie die 19er Nuss an den Akkuschrauber bekommen.
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Beim Einstellen des Sturzes an der Vorderachse kann man entweder messen, oder verstellen..nicht beides gleichzeitig.
Beim Verstellen ist man dann schnell über den richtigen Punkt weg, weil es erst schwer geht und dann plötzlich zu viel kommt.
Mit diesem Werkzeug hat man einen groben Anhaltspunkt WIE VIEL man gerade verstellt hat.
Zum Messen von Sturz und Spur verwende ich dieses Equipment.
Die Tatsache, dass Spur und Sturz beim Golf (zumindest beim Diesel) neutral eingestellt werden, macht die Messung einfach. (Räder müssen genau SENKRECHT und genau PARALLEL stehen.)
Wer mit dem Taschenrechner und Winkelfunktionen umgehen kann, kann natürlich auch gezielt andere Werte einstellen.
Wenn man die vorderen Federbeine zerlegt, braucht man so eine Nuss.
Kann man kaufen...oder eine normale Nuss mit dem Dremel bearbeiten.
Um die Wellendichtringe am Getriebe zu ersetzen, muss man die Antriebswellenflansche demontieren.
Mit diesem Abzieher kann man die Flansche zunächhst unter Druckspannung setzen, so dass man den Sicherungsring entfernen kann. Hierfür braucht man eine spezielle Zange, oder aber man arbeitet eine defekte Sprengringzange entsprechend um.
Danach kann man den Flansch abziehen. Dank Langlöchern passt der Abzieher für 90er und 100e Flansche.
Der Aluminiumring dient zum Einschlagen des Wellendichtringes.
Die Kappen bekommt man übrigens zerstörungsfrei raus, wenn man sie mit Bremsenreiniger entfettet und dann mit Sekundenkleber einen Griff zum ziehen dranklebt.
Für Schrauben mit ordentlich Drehmoment habe ich mir diesen Hebel aus einem defekten Teleskop-Radschlüssel zusammengeschweißt.
Vorne heißgemacht und auf 90° gebogen, der war von Haus aus schräg. Die Verstärkung war unbedingt erforderlich.
Damit kann man gut Kopfschrauben, Achsmuttern und die Zentralschraube der Kurbelwelle lösen und festziehen.
Wer am Diesel schraubt, der muss auch Einspritzdüsen prüfen und einstellen. Das geht nicht ohne Düsenprüfgerät.
Wer mehrere hundert Euro für solch ein Gerät nicht ausgeben will, der muss sich eben anders helfen....
Das Einstellen des Förderbeginnes beim Diesel ist ohne Meßuhr nicht möglich.
Dies sind meine Werkzeuge zum Einstellen, aber auch zum Zerlegen der Einspritzpumpe. (z.B. zum Abdichten)
Selbstgemacht ist der Meßuhradapter (Kupferrohr, Spirale) sowie der Absteckbolzen aus Messing, und der Dreieckig ausgefeilte Ringschlüssel.
Das ist ja schon professioneller Werkzeugbau...
Super Idee dieser Thread.
Sehr schöne Vorstellung in jedem Fall!
Bei mir sieht das doch alles etwas primitiver aus:
Bild 1:
Mein Abzieher/Montagewerkzeug für die Antriebswellenflansche. Äußere Löcher für 100er Flansche, mittlere Löcher für 90er Flansche, innere Löcher um den festgerosteten Schwingungsdämpfer von der Kurbelwelle abzuziehen.
Bild 2:
Abzieher für das Getriebegehäuse vom 020/02K.
Die andere Seite des Winkels hat mittlerweile noch Löcher um das Servolenkgetriebe anzuschrauben und mit dem Winkel im Schraubstock halten zu können, für den Einbau des Dichtsatzes.
Bild 3:
Ist der mit Baumarkt-Gewindestangen verlängerte Abzieher, der für die Getriebe-Abtriebswelle eigentlich zu kurz ist.
Bild 4 & 5:
Ist der gleiche Abzieher umfunktioniert zum "Dranzieher", weil ich keine Werkstattpresse habe. Unglaublich, was diese Gewindestangen doch aushalten.
Bild 6:
Ist die Abstützung für die Getriebeantriebswelle beim Aufpressen des Getriebegehäuses. Individuell verstellbar für verschiedene Lochbilder.
Bei der Getriebereparatur kommen sowieso reihenweise Nüsse (als Druckstücke verschiedenen Durchmessers) und Gewindestangen für das Aus- und Einzeihen von etlichen Lagern und Dichtringen zum Einsatz.
Bild 7 & 8:
Ist zwar kein 2er-Getriebe, dort aber ebenso unverzichtbar, wenn man keine Presse hat.
Das Teil ist ein billiges (17,95€) Radlager-Aus-/Einbau-Werkzeug, bestehend aus einer dicken Gewindespindel, verschiedenen Druckstücken und -töpfen und einer großen Mutter samt Axialkugellager. Bestens verwendbar zum Aus- und Einbauen von Lager-Außenringen, auch größeren Kalibers. Von den Möglichkeiten, die das Teil bietet, ist es eigentlich fast unbezahlbar.
Wow, danke das Du die Bilder mit uns teilst und auch eine genaue Beschreibung zu jedem Werkzeug geschrieben hast.
Hut ab GLi also wenn ich Schwierigkeiten mit nem Getriebe habe komme ich glaube zu dir 🙂