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Selbständigkeit mit eigenem LKW

Themenstarteram 11. März 2007 um 11:48

Hallo.

Ich befasse mich seit einiger zeit damit ,mich selbständig zu machen und dass im Trasportwesen mit einem 40to.

Da ich im Hamburger Hafen fahre lieg es nah Container

zu ziehen. Habe schon kontakte zu Firmen aufgenommen

LKW und Chassi ist keine Problem, genau so Ladung und Preis

Jetzt meine frage,was brauch ich noch außer:Führerschein

EU Genehmigun

Gewerbeschein

Versicherung

Toll Collect

LKW

Danke und Gruß

Trucker HG

Beste Antwort im Thema
am 11. Januar 2019 um 17:03

...kompletter Unfug und einen Fahrermangel gibt es auch nicht, es gibt inzwischen lediglich einen Mangel an Idioten, die sich zu Hungerlöhnen ausbeuten lassen.

"Fahrermangel" ist eine Erfindung von Spediteuren, die wollen dass ihr Geschäftsmodell mit den "1.500,- EUR-Fahrern" auch in Zukunft läuft.

Wer halbwegs vernünftige Arbeitsbedingungen hat und entsprechende Löhne zahlt, bei dem stehen die Fahrer Schlange... ich weise regelmäßig Fahrer zurück, die sich bei uns initiativ bewerben.

@TE ... laß die Finger von dem Quatsch, allein aus Deinen Beiträgen hier und den Sachen die Du nicht weißt bzw. da du anscheinend auch nicht in der Lage bist die einfachsten Dinge selbst zu recherchieren lese ich raus, dass Du das nicht drauf hast.

Die Speditionsbranche ist ein Haifischbecken... springt man da rein muß man richtig klever, pfiffig & leidensfähig sein und zwar in allen Bereichen -Fahrzeugtechnik, Betriebswirtschaft, Verhandlungsgeschick, Umgang mit Kunden, etc. etc.- um nicht gefressen zu werden bzw. um nicht unterzugehen.

Die Chancen stehen gut mindestens als Sklave des Fremdkapitals (Leasing oder Finanzierung) zu enden und wenn was größeres passiert bist du schneller insolvent als du gucken kannst.

PS: ...zumindest würde ich von jemanden der sich selbstständig machen will erwarten, dass er so selbstständig ist sich z.B. mal die Unterlagen / Bücher / etc. für die Fachkundeprüfung zu besorgen (Vogel Verlag 90,- €, die unten angefügte Kalkulation ist neben anderen im Kraftverkehrs­handbuch 2019 drin... kost grad mal gut 30,- €) - da steht ein großer Teil der Sachen drin, die du hier mühsam fragst.

Das hab sogar ich geschafft, obwohl ichs für unseren Werksverkehr nicht brauche... aber interessehalber kann man sichs ja mal durchlesen.

Ich füge Dir mal einen Beitrag, den ich in einem anderen Thread geschrieben habe rein

Zitat:

@gast356 schrieb am 25. Dezember 2018 um 01:54:34 Uhr:

...eine sehr große Ursache für die Dumping-Frachtpreise sehe ich im Leasing.

Praktisch jeder Depp kann sich dadurch von heute auf morgen LKWs kaufen und ne Spedition aufmachen. Die Einstiegshürden durch die Fachkundeprüfung / Transportgenehmigung und die 9.000,- EUR für den ersten und 5.000,- EUR für jeden weiteren LKW sind einfach zu niedrig.

Stehen nun die Leasing-Karren für pro Stück 2 bis 3.000,- EUR / Monat auf dem Hof... dann wird gefahren und zwar um jeden Preis, auch zu Dumping-Preisen um wenigstens einen Teil der Ausgaben / der Leasing-Rate zu erwirtschaften.

Bei Preisen zu denen jeder seinen eigenen / "bar gekauften" / abgezahlten LKW lieber in die Ecke stellt und sagt zu unter Preis fahr ich nicht rollt die Leasing-Karre noch immer, denn am nächsten ersten will die Bank Kohle sehen...

Wenn ich da an die kleine Spedition denke, wo ich damals angefangen hab zu fahren... wir hatten 4 SZM mit einer ganzen Armada ca. 20 Stück Auflieger, aber alles eigenes -teils auch recht altes- Material.

Der Chef und auch seine Frau hatten früher, bevor sie sich mit der Spedition selbstständig gemacht haben bei einer größeren Bank gearbeitet - da wurde die komplette Buchhaltung z.B. auch die Lohnabrechnung selbst gemacht und nicht durch ein externes Lohnbüro, was mir sagt, die beiden haben was auf dem Kasten und wußten was sie tun.

Regelmäßig, wenn die Frachtpreise schlecht / im Keller waren haben wir die LKWs stehen lassen und vorhandene Touren / Aufträge über Frachtenbörsen verkauft. Die Fahrer haben in der Zeit entweder Urlaub genommen oder waren aufm Hof und haben zusammen mit dem Chef Reparatur-/Servicearbeiten an den LKWs gemacht...

Ich kann mich noch gut an den Spruch des Chefs erinnern - Leute, wenn wir fahren würden, würden wird draufzahlen und Geld verbrennen, aber da draußen fahren so viele Idioten zu Preisen rum, da verdienen wir sogar noch gut an jeder verkauften Ladung... da wär ich ja dumm, wenn ich euch rausschicken würde.

Und wenn man sich so manche "große Spedition" anguckt, was machen die? Genau das, Ladungen nicht mehr selbst fahren, sondern nur noch vermitteln... oder kann mir mal jemand z.B. eine richtige Dachser-Zugmaschine zeigen, also nicht eine die nem Sub "gehört" und in Dachser-Farben lackiert ist.

Oder LKW-Walter... 2 Mrd. Umsatz mit grad mal 1.600 Mitarbeitern, das sind 1,25Mio. Umsatz pro Mitarbeiter... die bewegen ganz schöne Mengen, aber eine Zugmaschine hab ich jedenfalls von denen noch keine gesehen - nur Auflieger, die von Subs gezogen werden oder gleich ganze Züge von Subs.

Auf dem Markt gibt es so viele Deppen, die in der Sklaverei / unter der Knute der Kredite / des Fremdkapitals gezwungen sind zu jedem Preis zu fahren, da wärs dumm selbst LKWs zu kaufen.

Ich hab mir vor ein paar Wochen spaßeshalber mal vom Vogel-Verlag die Bücher zur Fachkunde Güterkraftverkehr und das Kraftverkehrshandbuch 2019 (44. Auflage) besorgt. Da sind sog. Kalkulationshilfen / Musterkalkulationen drin abgedruckt u.a. für einen Sattelzug mit Plane (Seite 241ff.) ... mal ein paar Zahlen daraus:

Zitat:

@Kraftverkehrshandbuch 2019

Zitat:

Leistungsdaten

  • Leer-km-Anteil: 12,80% = 14.720km
  • km-Leistung / Tag: 500km
  • Einsatztage im Jahr: 230
  • Jahreskilometerleistung: 115.000 km

Gesamtkosten im Jahr: 166.563,57 €

Jahresgewinn: 4.164,09 EUR

Umsatzziel im Jahr: 170.727,66 €

Umsatzziel am Tag: 742,29 €

Umsatzziel pro Stunde (9,0 Stunden Tag): 84,84 €

variable Kosten SZM / Auflieger / kmpl. Zug: 0,581 € / 0,024 € / 0,605 € pro km

variable Fahrzeugkosten gesamt / Jahr: 69.560,66 €

Fixkosten im Jahr SZM / Aufl. / kmpl. Zug: 97.002,91 € / 700,00 € / 97.702,91€

Fahrzeugfixkosten im Jahr (Steuern, Versicherung, Prüfkosten): 7.129,-€

Anschaffungskosten SZM / Auflieger: 75.000,-€ / 27.000,-€

Abschreibung (Afa, SZM 5 Jahre, Auflieger 6 Jahre): 19.500€

Zinssatz Finanzierung: 6,75% = 3.442,50€

Personal-/Verwaltungskosten: 51.637,27€

daraus ein paar interessante Posten:

  • Bruttolohn Fahrer pro Monat: (12x) 2.546,00€
  • Weihnachtsgeld Fahrer: 707,-€
  • Urlaubsgeld Fahrer: 510,-€
  • kalkulatorischer Aufwand für Urlaubs-/ Krankheitsvertretung: 20%

Arbeitgeberanteile

  • Rentenversicherung: 9,30%
  • Krankenversicherung: 7,30%
  • Pflegeversicherung: 1,28%
  • Arbeitslosenversicherung: 1,50%
  • Berufsgenossenschaft: 4,06%
  • sonstige Personal / Verwaltungskosten: 2.100,-€

Gemeinkosten (Vers., Dispoaufwand, Steuern, Verw.kosten, etc.): 15.294,14€

...jetzt einfach einmal die Gesamtkosten inkl. Gewinn & Risiko pro Gesamtkilometerleistung = 170.727,66€ / 115.000km = 1,48 € / km

...und zu welchen Preisen fahren se in der Realität?

2012 als ich aufgehört hab zu fahren, hat mir der damalige Chef erzählt er ist grad mitm Hauptspediteur / also dem AG -eine große intern. Spedition, Namen nenne ich jetz mal nicht- am Verhandeln... es geht um die magische 1,-EUR-Grenze.

Und ein Spediteur, den ich öfter mal beauftrage und der auch mal selbst zu uns auf den Hof zum Laden kommt hat mir erzählt, er hat den richtigen Fernverkehr / Skandinavien-Verkehr aufgehört zu fahren, weil der Preis inzwischen irgendwo zwischen 80 und 90 Cent / km liegt... da fährt er lieber fürs Baugewerbe.

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gute Nerven und eine gute finanzielle Rücklage für den Anfang und unerwartete Kosten!!!

am 11. März 2007 um 13:09

die Sachkundeprüfung fehlt in deiner Liste

Hallo mit welcher Firma hast du da in HH kontakt aufgenommen. weil ich lese täglich die aushänge im Hafen.

 

kleiner tip 0,95 auf den km wenn du ein chassi gestellt bekommst.

oder willst du "hafenschlampe" machen

0,95€ + Maut

am 11. März 2007 um 19:14

Selbständigkeit mit LKW

 

Moin, ich mach den Schwachsinn seit 10 Jahren. Bei der derzeitigen Lage, vor allem politisch würde ich dringend davon abraten. Allein die Geschichte mit der Maut. In Deutschland sind wir in der Oberliga, was die Besteuerung betrifft. Es wurde diesbezüglich ein Kompensation versprochen, bis heute nichts passiert. Unsere Vertreter, Verbände etc. sind zahnlose Tiger, die nichts bewegen können.

Um das Abenteuer dennoch zu wagen ist vor allem ein finanzielles Polster vor dem Hintergrund, dass die Zahlungsziele bei mind. 30 Tagen liegen, erforderlich. Das bedeutet, dass du 30 Tage alles erstmal vorfinanzieren mußt. Im Fernverkehr sind das um die 10tsd € wenn nix passiert, dicke Reps oder so. Um den Blödsinn anzufangen war damals bei mir folgendes erforderlich : 1. Führungszeugniss 2. Auskunft Verkehrszentralregister 3. natürlich Fleppe Kl 2 oder CE 4. Nachweis der finanziellen Leistungsfähigkeit 5. EG Lizenz 6. Fach und Sachkundenachweis IHK 7. Nachweis einer Krankenkasse, das keine offenen Forderungen da sind. Das waren die Dinge die man sehen wollte. Ich denk mal dass der Katalog umfangreicher geworden ist. Um hier endgültige Klarheit zu finden nimm mal Kontakt mit deiner IHK auf.

Hallo TruckerHG,

habe mich vor zwei Jahren selbstständig gemacht. Zu Anfang lief alles glatt, Rücklagen waren noch in hohem MAsse vorhanden, Zahlungen kamen pümktlich, monatliche Fixe Kosten waren stets gedekt, Variable Kosten (Umlaufvermögen) gingen pünktlich raus. Bis dann der erste Schaden am LKW kam. Ein harmloser Kupplungsschaden (bei Daimler ca. 2400-3200 €). Dann kamen die ersten Ausfälle, und und und... Also mein Tipp, überlege es dir drei mal. Ich möchte dich nicht davon abraten, sondern folgendes mitgeben. Kauf Dir ein Auto von deinem Wunsch-LKW (für Anfänger rate ich immer einen Daimler oder MAN, eher Daimler) Am besten maximal 2Jahre alt. Dann Finanzieren mit 10% Anzahlung. und auf jedem Fall einen Servicevertrag auf alle Instandhaltungen. (Hört sich immer teuer an, ist aber die ausberste Lösung). Jetzt brauchst du je nach Zahlungsziel deiner Spedition Umlaufvermögen für deine Variablen (Veränderlichen) Kosten wie Sprit, Maut etc. Du sagts, dass du schon eine Spedition hast, die Preise sind nicht wichtig wie alfo sagt, sondern die Zahlungsmodalitäten. Wenn du im Hafen Umfuhren fahren möchtest, ist das kein Problem. Falls du im Nah- bzw. Fernverkehr abreiten möchtest, lass Dir Preisbeispiele geben, und rechne zu Hause nach, ob die Kilometerangaben übereinstimmen. Ich habe zu Anfang meiner Selbstständigkeit mit EKB angefangen. Gute Firma, viel Arbeit, optimale Preise aber die Gutschriften kamen Teilweise nach 9-11 Wochen, obwohl vier vereinbart waren.

Du bracuhst auf jeden Fall erst die Sach- und Fachkunde von der IHK in deiner Stadt. Erkundige dich dort, wer in HH Kurse zur Vorbereitung anbietet. Dann musst du beim Senator für Wirtschaft und Hafen deine EU-Lizenz beantragen und ein Eigenkapital von ca. 9000,00 € für das erste, und ca. 4,500 € für jedes weitere Fahrzeug nachweisen. Da du Container auf Chassis bewegen möchtest, beträgt dein Eigenkapitalnachweis ca. 13500,00 €, da du mit deiner SZM nicht allein Container Schleppen kannst. Dann kann es los gehen, Anmeldung zur Selbstständigkeit, Anmeldung bei Toll-Collect (geht online im Net), Versicherung für dein LKW und die Transportzusatzversicherung, usw. Steuer musst du warscheinlich nicht bezahlen, da du im kombinierten Verkehr grüne Kennzeichen bekommst (alle Trasnporte vom oder zum Hafen, bzw. zum Umschlags-(Güter-)bahnhof innerhalb eines Radius von 150 Km. Luftlinie). Kleiner Tipp zur KF-Versicherung - Falls du einen PKW hast der mind SF 9 hat, Kannst du dies auf deinen LKW umschreiben lassen, bist auf jedem Fall besser Weg, dein PKW läuft dann als Zweitwagen auf 85%. Die niedrigste Stufe ist beim LKW die SF 3.

Ich hoffe, ich hab dir erstmals geholfen. Falls du weitere Fragen hast, werde ich dir gerne helfen.

Gruß Aycan

Themenstarteram 11. März 2007 um 21:11

Re: Selbständigkeit mit LKW

 

Eine Bitte an: "So ist das also"

Danke für die Hinweise.

 

Würde mich gerne persönlich mit Ihnen unterhalten.

Wie kann ich Sie erreichen?

 

Gruss

TruckerHG

Selbständigkeit

 

Wie Du gesehen hast, Trucker HG, haben schon einige nicht grade gute Erfahrungen gemacht! Das größte Problem in der Transportbranche, dass der Bildungsstand der Unternehmer nicht der beste ist. Haut' mir jetzt nicht einen über'n Schädel, wie ihr hier gepostet habt. Das war jetzt nicht persönlich auf irgend jemand gemeint. Unabhängig davon ändert sich die Logistikbranche von allen am rasantesten!!!

Die Voraussetzungen hast Du ja schon aufgezählt bekommen und da ist nichts hinzufügen, zumindest zu der Liste der formalen Anforderungen.

Bei dem LKW solltest Du Dir Gedanken machen, ob Du wirklich ein Fahrzeug in Deiner Bilanz haben willst, spricht: Du least oder käufst oder finanzierst. Für den Anfang ist es vielleicht viel besser ein Fahrzeug Langzeit zu mieten. Da hast Du annähernd Fullservice inklusive und die Kosten sind regelmäßig moderat umgeschlagen. Aber auch sonst kannst Du mit Wartungs- und Serviceverträgen moderat und vor allem berechenbar kalkulieren.

Ob eine Empfehlung für eine Marke so glücklich ist, weiß ich nicht. Vermutlich weißt Du ja auch schon, wer Dein Partner ist. Aber getreu' meinem Nic: Hast Du eine Ahnung, warum die meisten kleinen und mittleren Unternehmen auf Scania setzen?

Da sind wir dann auch schon beim Thema Zuverlässigkeit und Bagatellschäden. Eine Rund-Um-Die-Uhr-Betreuung in der Werkstatt ist ja gut und schön, aber besser ist's das Fahrzeug muss dort erst gar nicht hin! Jeder Tag, den Du nicht unter Fracht rollst, kostet Dich ziemlich viel Geld. Ein Fahrzeug, das Du nicht richtig steuern kannst oder manchmal macht, was es will - hierüber sind mir die tollsten wahren Gegebenheiten bekannt - führt zwangsläufig zu Bagatellschäden, die Dir niemand bezahlt. Rechne mal mit mindestens 400,- Euro pro Schaden. In einem Unternehmen, welches ich konsolidiert hatte, kamen so bei einer Marke pro Fahrzeug über 12.000,- Euro zusammen. In der Anschaffung waren die Fahrzeuge zwar günstig, aber ob die das nach einem Jahr auch noch waren, bezweifele ich!!!

Das größte Thema sind aber die Forderungen und gegen Ausfälle solltest Du Dich unbedingt schützen. Hierfür kann aktuell das Factoring als gutes Instrument gesehen werden. Die zahlen Dir etwa 80 % des Rechnungsbetrages nach Einreichung der Rechnung aus und etwas verdienen tun die auch. Es gibt aber auch Kreditversicherungen, die teilweise nach einer bestimmten Anzahl von Tagen oder eben nur bei Ausfall zahlen.

Generell empfehle ich Dir, Dich nicht nur auf das, was Du hier erfährst, zu stützen, sondern einen Existenzgründungsberater/-coach einzubinden. Der kostet zwar Geld, ist aber definitiv das Geld wert und der kennt sich halt mit allem ziemlich gut aus.

Hoffe es hat Dir etwas geholfen

:-) ScaniaChris

------------------------------------

Zugelassener Existenzgründungscoach

am 10. Januar 2019 um 2:32

Zitat:

@truckerfreund schrieb am 11. März 2007 um 20:30:49 Uhr:

Hallo TruckerHG,

habe mich vor zwei Jahren selbstständig gemacht. Zu Anfang lief alles glatt, Rücklagen waren noch in hohem MAsse vorhanden, Zahlungen kamen pümktlich, monatliche Fixe Kosten waren stets gedekt, Variable Kosten (Umlaufvermögen) gingen pünktlich raus. Bis dann der erste Schaden am LKW kam. Ein harmloser Kupplungsschaden (bei Daimler ca. 2400-3200 €). Dann kamen die ersten Ausfälle, und und und... Also mein Tipp, überlege es dir drei mal. Ich möchte dich nicht davon abraten, sondern folgendes mitgeben. Kauf Dir ein Auto von deinem Wunsch-LKW (für Anfänger rate ich immer einen Daimler oder MAN, eher Daimler) Am besten maximal 2Jahre alt. Dann Finanzieren mit 10% Anzahlung. und auf jedem Fall einen Servicevertrag auf alle Instandhaltungen. (Hört sich immer teuer an, ist aber die ausberste Lösung). Jetzt brauchst du je nach Zahlungsziel deiner Spedition Umlaufvermögen für deine Variablen (Veränderlichen) Kosten wie Sprit, Maut etc. Du sagts, dass du schon eine Spedition hast, die Preise sind nicht wichtig wie alfo sagt, sondern die Zahlungsmodalitäten. Wenn du im Hafen Umfuhren fahren möchtest, ist das kein Problem. Falls du im Nah- bzw. Fernverkehr abreiten möchtest, lass Dir Preisbeispiele geben, und rechne zu Hause nach, ob die Kilometerangaben übereinstimmen. Ich habe zu Anfang meiner Selbstständigkeit mit EKB angefangen. Gute Firma, viel Arbeit, optimale Preise aber die Gutschriften kamen Teilweise nach 9-11 Wochen, obwohl vier vereinbart waren.

Du bracuhst auf jeden Fall erst die Sach- und Fachkunde von der IHK in deiner Stadt. Erkundige dich dort, wer in HH Kurse zur Vorbereitung anbietet. Dann musst du beim Senator für Wirtschaft und Hafen deine EU-Lizenz beantragen und ein Eigenkapital von ca. 9000,00 € für das erste, und ca. 4,500 € für jedes weitere Fahrzeug nachweisen. Da du Container auf Chassis bewegen möchtest, beträgt dein Eigenkapitalnachweis ca. 13500,00 €, da du mit deiner SZM nicht allein Container Schleppen kannst. Dann kann es los gehen, Anmeldung zur Selbstständigkeit, Anmeldung bei Toll-Collect (geht online im Net), Versicherung für dein LKW und die Transportzusatzversicherung, usw. Steuer musst du warscheinlich nicht bezahlen, da du im kombinierten Verkehr grüne Kennzeichen bekommst (alle Trasnporte vom oder zum Hafen, bzw. zum Umschlags-(Güter-)bahnhof innerhalb eines Radius von 150 Km. Luftlinie). Kleiner Tipp zur KF-Versicherung - Falls du einen PKW hast der mind SF 9 hat, Kannst du dies auf deinen LKW umschreiben lassen, bist auf jedem Fall besser Weg, dein PKW läuft dann als Zweitwagen auf 85%. Die niedrigste Stufe ist beim LKW die SF 3.

Ich hoffe, ich hab dir erstmals geholfen. Falls du weitere Fragen hast, werde ich dir gerne helfen.

Gruß Aycan

Selam Aycan

Kannst du mir Informationen beschaffen bezüglich der monatlichen festen kosten und wie hoch eine Lkw Versicherung + Transportversicherung?

Ich möchte mich im Hamburger Hafen selbstständig machen mit Container umfuhren innerhalb des Hafens

Wenn du Facebook hast füg mich bitte zu um wissen umzutauschen würde mich sehr freuen von dir zu hören...

Liebe Grüße

Hilmi

am 11. Januar 2019 um 15:05

Hallo Trucker HG,

Bin zufällig auf Ihre Nachricht gestoßen.

Die Gelegenheit ist günstig, sich selbständig zu machen.

Das Thema Fahrermangel gerät zunehmend in den Fokus der Verlader und der Öffentlichkeit.

Die Gehälter für Fahrer respektive die Vergütung für Unternehmer wird in der nächsten Zeit exponentiell steigen.

Allerdings ein Tipp von mir:

Suchen Sie sich ein großes Unternehmen wie DACHSER oder Schenker.

Dort sind Projekte am (an)laufen, die genau darauf abzielen, Transportunternehmer langfristig an sich zu binden und zu unterstützen (Behördengänge, Finanzierung/Leasing etc.).

Wir reißen uns um jeden, der einen LKW bewegen möchte.

Finger weg von „Probier ich mal selber“. Das geht potentiell nach hinten los.

Viel Glück!

am 11. Januar 2019 um 17:03

...kompletter Unfug und einen Fahrermangel gibt es auch nicht, es gibt inzwischen lediglich einen Mangel an Idioten, die sich zu Hungerlöhnen ausbeuten lassen.

"Fahrermangel" ist eine Erfindung von Spediteuren, die wollen dass ihr Geschäftsmodell mit den "1.500,- EUR-Fahrern" auch in Zukunft läuft.

Wer halbwegs vernünftige Arbeitsbedingungen hat und entsprechende Löhne zahlt, bei dem stehen die Fahrer Schlange... ich weise regelmäßig Fahrer zurück, die sich bei uns initiativ bewerben.

@TE ... laß die Finger von dem Quatsch, allein aus Deinen Beiträgen hier und den Sachen die Du nicht weißt bzw. da du anscheinend auch nicht in der Lage bist die einfachsten Dinge selbst zu recherchieren lese ich raus, dass Du das nicht drauf hast.

Die Speditionsbranche ist ein Haifischbecken... springt man da rein muß man richtig klever, pfiffig & leidensfähig sein und zwar in allen Bereichen -Fahrzeugtechnik, Betriebswirtschaft, Verhandlungsgeschick, Umgang mit Kunden, etc. etc.- um nicht gefressen zu werden bzw. um nicht unterzugehen.

Die Chancen stehen gut mindestens als Sklave des Fremdkapitals (Leasing oder Finanzierung) zu enden und wenn was größeres passiert bist du schneller insolvent als du gucken kannst.

PS: ...zumindest würde ich von jemanden der sich selbstständig machen will erwarten, dass er so selbstständig ist sich z.B. mal die Unterlagen / Bücher / etc. für die Fachkundeprüfung zu besorgen (Vogel Verlag 90,- €, die unten angefügte Kalkulation ist neben anderen im Kraftverkehrs­handbuch 2019 drin... kost grad mal gut 30,- €) - da steht ein großer Teil der Sachen drin, die du hier mühsam fragst.

Das hab sogar ich geschafft, obwohl ichs für unseren Werksverkehr nicht brauche... aber interessehalber kann man sichs ja mal durchlesen.

Ich füge Dir mal einen Beitrag, den ich in einem anderen Thread geschrieben habe rein

Zitat:

@gast356 schrieb am 25. Dezember 2018 um 01:54:34 Uhr:

...eine sehr große Ursache für die Dumping-Frachtpreise sehe ich im Leasing.

Praktisch jeder Depp kann sich dadurch von heute auf morgen LKWs kaufen und ne Spedition aufmachen. Die Einstiegshürden durch die Fachkundeprüfung / Transportgenehmigung und die 9.000,- EUR für den ersten und 5.000,- EUR für jeden weiteren LKW sind einfach zu niedrig.

Stehen nun die Leasing-Karren für pro Stück 2 bis 3.000,- EUR / Monat auf dem Hof... dann wird gefahren und zwar um jeden Preis, auch zu Dumping-Preisen um wenigstens einen Teil der Ausgaben / der Leasing-Rate zu erwirtschaften.

Bei Preisen zu denen jeder seinen eigenen / "bar gekauften" / abgezahlten LKW lieber in die Ecke stellt und sagt zu unter Preis fahr ich nicht rollt die Leasing-Karre noch immer, denn am nächsten ersten will die Bank Kohle sehen...

Wenn ich da an die kleine Spedition denke, wo ich damals angefangen hab zu fahren... wir hatten 4 SZM mit einer ganzen Armada ca. 20 Stück Auflieger, aber alles eigenes -teils auch recht altes- Material.

Der Chef und auch seine Frau hatten früher, bevor sie sich mit der Spedition selbstständig gemacht haben bei einer größeren Bank gearbeitet - da wurde die komplette Buchhaltung z.B. auch die Lohnabrechnung selbst gemacht und nicht durch ein externes Lohnbüro, was mir sagt, die beiden haben was auf dem Kasten und wußten was sie tun.

Regelmäßig, wenn die Frachtpreise schlecht / im Keller waren haben wir die LKWs stehen lassen und vorhandene Touren / Aufträge über Frachtenbörsen verkauft. Die Fahrer haben in der Zeit entweder Urlaub genommen oder waren aufm Hof und haben zusammen mit dem Chef Reparatur-/Servicearbeiten an den LKWs gemacht...

Ich kann mich noch gut an den Spruch des Chefs erinnern - Leute, wenn wir fahren würden, würden wird draufzahlen und Geld verbrennen, aber da draußen fahren so viele Idioten zu Preisen rum, da verdienen wir sogar noch gut an jeder verkauften Ladung... da wär ich ja dumm, wenn ich euch rausschicken würde.

Und wenn man sich so manche "große Spedition" anguckt, was machen die? Genau das, Ladungen nicht mehr selbst fahren, sondern nur noch vermitteln... oder kann mir mal jemand z.B. eine richtige Dachser-Zugmaschine zeigen, also nicht eine die nem Sub "gehört" und in Dachser-Farben lackiert ist.

Oder LKW-Walter... 2 Mrd. Umsatz mit grad mal 1.600 Mitarbeitern, das sind 1,25Mio. Umsatz pro Mitarbeiter... die bewegen ganz schöne Mengen, aber eine Zugmaschine hab ich jedenfalls von denen noch keine gesehen - nur Auflieger, die von Subs gezogen werden oder gleich ganze Züge von Subs.

Auf dem Markt gibt es so viele Deppen, die in der Sklaverei / unter der Knute der Kredite / des Fremdkapitals gezwungen sind zu jedem Preis zu fahren, da wärs dumm selbst LKWs zu kaufen.

Ich hab mir vor ein paar Wochen spaßeshalber mal vom Vogel-Verlag die Bücher zur Fachkunde Güterkraftverkehr und das Kraftverkehrshandbuch 2019 (44. Auflage) besorgt. Da sind sog. Kalkulationshilfen / Musterkalkulationen drin abgedruckt u.a. für einen Sattelzug mit Plane (Seite 241ff.) ... mal ein paar Zahlen daraus:

Zitat:

@Kraftverkehrshandbuch 2019

Zitat:

Leistungsdaten

  • Leer-km-Anteil: 12,80% = 14.720km
  • km-Leistung / Tag: 500km
  • Einsatztage im Jahr: 230
  • Jahreskilometerleistung: 115.000 km

Gesamtkosten im Jahr: 166.563,57 €

Jahresgewinn: 4.164,09 EUR

Umsatzziel im Jahr: 170.727,66 €

Umsatzziel am Tag: 742,29 €

Umsatzziel pro Stunde (9,0 Stunden Tag): 84,84 €

variable Kosten SZM / Auflieger / kmpl. Zug: 0,581 € / 0,024 € / 0,605 € pro km

variable Fahrzeugkosten gesamt / Jahr: 69.560,66 €

Fixkosten im Jahr SZM / Aufl. / kmpl. Zug: 97.002,91 € / 700,00 € / 97.702,91€

Fahrzeugfixkosten im Jahr (Steuern, Versicherung, Prüfkosten): 7.129,-€

Anschaffungskosten SZM / Auflieger: 75.000,-€ / 27.000,-€

Abschreibung (Afa, SZM 5 Jahre, Auflieger 6 Jahre): 19.500€

Zinssatz Finanzierung: 6,75% = 3.442,50€

Personal-/Verwaltungskosten: 51.637,27€

daraus ein paar interessante Posten:

  • Bruttolohn Fahrer pro Monat: (12x) 2.546,00€
  • Weihnachtsgeld Fahrer: 707,-€
  • Urlaubsgeld Fahrer: 510,-€
  • kalkulatorischer Aufwand für Urlaubs-/ Krankheitsvertretung: 20%

Arbeitgeberanteile

  • Rentenversicherung: 9,30%
  • Krankenversicherung: 7,30%
  • Pflegeversicherung: 1,28%
  • Arbeitslosenversicherung: 1,50%
  • Berufsgenossenschaft: 4,06%
  • sonstige Personal / Verwaltungskosten: 2.100,-€

Gemeinkosten (Vers., Dispoaufwand, Steuern, Verw.kosten, etc.): 15.294,14€

...jetzt einfach einmal die Gesamtkosten inkl. Gewinn & Risiko pro Gesamtkilometerleistung = 170.727,66€ / 115.000km = 1,48 € / km

...und zu welchen Preisen fahren se in der Realität?

2012 als ich aufgehört hab zu fahren, hat mir der damalige Chef erzählt er ist grad mitm Hauptspediteur / also dem AG -eine große intern. Spedition, Namen nenne ich jetz mal nicht- am Verhandeln... es geht um die magische 1,-EUR-Grenze.

Und ein Spediteur, den ich öfter mal beauftrage und der auch mal selbst zu uns auf den Hof zum Laden kommt hat mir erzählt, er hat den richtigen Fernverkehr / Skandinavien-Verkehr aufgehört zu fahren, weil der Preis inzwischen irgendwo zwischen 80 und 90 Cent / km liegt... da fährt er lieber fürs Baugewerbe.

Du hast sicher übersehen, dass der Thread uralt ist, aber dem Grundtenor kann man nicht widersprechen - Finger weg!

am 14. Januar 2019 um 3:38

Truckerfreund wo bist du ich habe dir privat Nachricht geschickt!

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