Scorpio 1, Klimaanlage prüfen

Ford Mondeo

Hi Leute,
weiß jemand, ob und wo man den Füllstand des Kompressoröls nachprüfen kann? Oder ist das, wie beim Kühlmittel, auch nur mit Spezialwerkzeug möglich?

Vor nem knappen Jahr wurde zwar Kühlmittel erneuert, bin mir aber nicht sicher, ob das Kompressoröl nachgeschaut wurde.

Kann man dieses zur Not und bei Bedarf auch selber nachfüllen?

11 Antworten

Kompressoröl einfüllen ist normalerweise eine einmalige Sache und erfolgt schon beim Kompressorhersteller. Das Öl bleibt auch beim Kältemittelwechsel im System. Nur wenn Teile wie Verdampfer, Trockner etc gewechselt werden, muß eine bestimmte Menge Öl nachgefüllt werden.

Zu bestimmen, wieviel Öl genau im Lreislauf ist, dazu besteht im Grunde genommen keine Möglichkeit; selber nachfüllen würd ich die Finger von lassen, das System steht immer unter Druck und wie gesagt, wieviel drin ist, ist unbestimmt, wenn man nicht die gesamt Historie kennt. Zu viel Öl schadet der Kälteleistung.

Gruß
Phillip

danke für die Ausführungen

habe im Fordboard die Auskunft erhalten, daß das Öl im Kältemittel gelöst sei, wenn ich es richtig verstanden habe.
Das war eigetnlich auch das, was ich bisher gedacht hatte, bevor ich vor kurzem gelesen zu haben meine, daß man bei der Klimaanlage nicht nur auf das Kältemittel achtgeben müsse, sondern auch auf den Ölstand des Kompressors.

Der eigentliche Anlaß für meine Frage war, dass die Klimaanlage bei einer Fahrt vor einigen Wochen so komische schabende bzw. quietschende Geräusche gemacht hat.( Gekühlt hat sie aber schon seit gut einem Jahr nicht mehr so richtig gut, obwohl vor ca. 10 Monaten das Kühlmittel gewechselt wurde.)
Dummerweise hatte ich das Radio ziemlich laut, so daß ich nicht sagen kann, wie lange die Anlage mit diesem ungesunden Quietschen lief. Hatte es erst gemerkt, als die CD zuende war. Es kann also sein, daß es eine ganz schöne Weile so ging.
Der Kompressor wurde übrigens vor ca. 50.000 km bei Kilometerstand ca. 130000 gewechselt.
Aufgrund des Quietschens habe ich nun halt vemutet, daß es Probleme mit einem zu geringen Ölstands geben könnte, was ja aber wiederum nicht sein kann, wenn das (relativ frische) Kühlmittel gleichzeitig Schmiermittel für den kompressor ist.
Jedenfalls habe ich seither nicht gewagt, sie wieder einzuschalten, um zu testen, ob das Quietschen noch da ist. Wollte mir den Kompressor nicht zerschießen.

Oje, Geräuschfernanalyse, mein Lieblingshobby. Da kommt schon einiges am System in Frage, angefangen von der Abschiedsmelodie des Kompressor (worst case) über die Kupplung bis hin zu Leitungen, deren Befestigung hinüber ist.
Interessant ist allerdings der Kompressortausch. In der Serie ist das erforderliche Öl direkt im Kompressor, bei den Serviceteilen bin ich mir da nicht sicher. Besser ist es auf jeden Fall beim Kompressorwechsel das System zu spülen (flüssiges Kältemittel so lange durch das System jagen, bis "sämtliches" Öl rausgespült wurde) und eine komplette Neufüllungs des Öls vorzunehmen. Kommt das Serviceteil auch mit Ölfüllung, ist das sowieseo Pflicht. Ist der Kompressor trocken, also ohne Öl, muß aber auf jeden Fall eine bestimmte Menge nachgefüllt werden.
Das Kältemittel schmiert übrigens nicht. Da ist schon wirklich Öl drin, das allerdings mit im Kreislauf rumschwimmt.
Da Du aber noch Schwierigkeiten mit der Kälteleistung hast, kommt als Ursache auch noch das Expansionsventil in Frage.
Gruß
Phillip

Zitat:

Original geschrieben von Berger I


Oje, Geräuschfernanalyse, mein Lieblingshobby. Da kommt schon einiges am System in Frage, angefangen von der Abschiedsmelodie des Kompressor (worst case)

mach mir keine Angst! Wie gesagt, der Kompressor ist gerade mal 50.000 Kliometer alt, der sollte es doch etwas länger machen

Wenn ich Deinen ersten Beitrag richtig interpretiere, muss selbst beim kompletten Kühlmitteltausch kein Öl nachgefüllt werden. Ist das so richtig? Falls nämlich doch, bin ich mir sicher, daß da beim Kühlmittelwechsael etwas schiefgelaufen ist.

Wie interpretierst Du denn dieses Verhalten des Systems Motor-Klimaanlage?
Früher war es so, daß wenn ich die Klimaanalge eingeschaltet hatte, man deutlich spürte, wie sie dem Motor Leistung abzapfte. Entweder merkte man es im Leerlauf, daß mit dem Anspringen des Kompressors die Leerlaufdrehzahl kurzfristig deutlich nach unten ging, bis sie wieder vom Motor reguliert wurde.
Oder beim Fahren im 5. Gang so bei 90 - 100 km/h merkte merkte man immer so eine kleinen Ruckler, wenn der Klimakompressor ansprang und dem Motor Leistung abnahm.

Mittlerweile ist es aber so, daß wenn ich die Klimaanalge einschalte, man zwar hört, wie der Kompressor angeht, aber es hat kaum Auswirkungen auf die Motorleistung, d.h. beim Fahren spürt man eigentlich gar nichts mehr von einem Leistungsabzug (kein Ruckler) und im Leerlauf ist diese kurzfristige Dehzahländerung auch sehr gering.
So als würde sie kaum noch Energie vom Motor abziehen.

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Bange machen gilt doch nirgendwo, oder?
Nein, ehrlich, Geräuschanalyse aus der Ferne ohne das Geräusch zu kennen ist noch etwas weniger effektiv als Kaffeeesetzlesen.
Zum zweiten, nun, da haben jetzt Motorsteuergerät und Kompressor Freundschaft geschlossen und das Steuergerät kennt den Kompressor so gut, das es sein Treiben nach außen hin halt gut verstecken kann. Etwas technischer ausgedrückt: der Kompressor wird vom Motorsteuergerät geschaltet und gleichzeitig mit dem Einschalten halt der Betriebspunkt des Motors so geändert, daß die vom Kompressor geforderte Leistung ohne Zeitverzug vorhanden ist. Gelingt halt mit der Zeit immer besser, da das Motorsteuergerät "lernfähig" ist.
Gruß
Phillip

danke für die Ausführungen. Das mit dem Motorsteuergerät klingt plausibel.
Hätte da aber noch eine Frage zum besseren Verständnis:
Unabhängig davon, ob der Kompressor kurz davor ist, das Zeitliche zu segnen oder nicht: solange er noch läuft, müsste da die Anlage nicht trotzdem kühlen? Ein sich drehender Kompressor müsste doch ein Zeichen dafür sein, daß das Kältemittel, vorausgesetzt, es ist noch genug drin, umgewälzt wird.
Bei mir läuft er ja noch, aber ich habe so gar keine Kühlleistung.
Ist es also möglich, daß ein sich drehender Kompressor aufgrund eines anderen Defekts dennoch die Ursache für fehlende Kühlleistung sein kann?
Oder kann man in diesem Fall davon ausgehen, daß das Problem an einer anderen Stelle des Systems zu finden ist?

Dreht der Kompresor noch, dann fördert er normalerweise auch Kältemittel, sollte dann nicht die Ursache sein. Weitere Möglichkeiten sind hier:
das Expansionsventil, TXV. Soweit ich weiß hat der Scorpio ein TXV System. Ist dieses Ventil defekt und ständig voll geöffnet, wird der Druck des Kältemittels nicht genügend reduziert und die Temperatur bleibt dann entsprechend hoch, also kann die Außenluft nicht mehr richtig gekühlt werden. Ist dann auch für den Kompressor gefährlich, der kann dann auch flüssiges Kältemittel abbekommen.
Zu wenig Kältemittel im System. Das, was noch durchgepumpt wird, verdampft schon in einem kleinen Teil des Verdampfers, danach steigt die Temperatur halt relativ schnell an und wieder kann die Luft nicht gekühlt werden.
Die Temperaturmischklappe schließt nicht völiig, Ein Teil der Luft strömt über den Heizungswärmetauscher und bringt so unerwünschte Wärme mit, wieder nix mit Kühlung.
Eine Checkmöglichkeit ist zum Beispiel, die Temperatur der dickeren Klimaleitung an der Stirnwand zu messen, wenn man denn da ran kommt. Wenn der Klimakreislauf i= ist, sollten da schon Temperaturen von 10° und weniger auftreten.
Gruß
Phillip

super,
das sind doch mal klare Hinweise 🙂 🙂
Habe nämlich morgen einen Termin in der Werkstatt, und da will ich dem Meister natürlich so gut es geht "ins Handwerk reinreden" können 😉
Nee, im ernst, es ist schon ganz gut, wenn man wenigstens ein bißchen weiß, was da im System vor sich geht.

Dann werde ich mal schauen, ob ich an diese Klimaleitung drankomme. Wenn die kalt ist, müsste das Problem also eher an der Temperaturmischklappe liegen. Habe ich das richtig verstanden?

Was wäre denn, wenn das Problem am Expansionsventil läge?
Wie kann man das überhaupt prüfen?
Und kann man sie als einigermaßen geschickter Bastler selber wechseln. Logisch, natürlich erst, wenn die Klimaanlage zuvor fachmännisch evakuiert wurde. Und Auffüllen geht natürlich auch nur mit Spezielgerät, das ist mir schon klar.
Ist halt nur so, daß ich soviel wie möglich selber machen möchte.

Wenn der Meister sein Gerät an die Anlage hängt, sollte er die Drücke im System messen können. Ausgehend von Hallenluft und Betrieb im Leerlauf mag der Hochdruck so um die 20 bar liegen, der Niederdruck im Bereich von 3 bar. Sollte bei Hallenbedingungen da also ein relativ hoher Niederdruck (4-5 bar) anliegen, wäre dies wohl ein Anzeichen für TXV Schaden.
Geringerer Niederdruck weist auf Kühlmittelmangel hin, alles andere geht dann wohl mehr in Richtung AC Kiste im Innern.
Gruß
Phillip

hi,
nochmals vielen Dank für die Hilfe. 🙂
Morgen geht's ja in die Werkstatt zur Fehlersuche.
Hätte da noch ein paar Fragen, hoffe es wird Dir nicht zu viel...
Falls es am Expansionsventil liegt, kann sowas auch repariert werden, oder tauscht man ihn gleich aus?
Was meinst Du dazu, ob der Austausch wie erwähnt auch selbst gemacht werden kann?
Und würde ein neuer Trockner Sinn machen?

danke im voraus

PS: habe mittlerweile an anderer Stelle gelesen, daß auch ein defektes Expansionsventil Geräusche machen kann. Vielleicht habe ich ja Glück und dies ist bei mir der Fall. Ohne es zu wissen, nehme ich mal an, mit einem defekten Expansionsventil ist man besser bedient, als mit einem Kompressorschaden.
Kann man denn am Kompressor irgendwie erkennen, ob er gelitten und schon etwas gefressen hat? Falls ja, woran?

Mal sehen,
TXV reparieren, wenns's hi sein sollte? Nee, sehe ich nicht. Weiß zwar nicht, wie teuer das Ding ist, aber ne Reparatur erscheint mir trotzdem nicht sinnvoll.
Selbst tauschen? Das Scorpio System kenne ich halt nur theoretisch, weiß also nicht wie zugänglich das TXV ist. Das Ventils selber ist so gesehen ein Alu Quader, an den mit jeweils ein oder 2 Schrauben die Klimaleitungen verdampferseitig bzw. motorraumseitig verschraubt sind. Prinzipiell ist also ein Selbsttausch möglich, aber ich kann das nicht wirklich empfehlen. Nach Anbau muß eine Dichtheitsprüfung gemacht werden und die Verbindung, jedenfalls auf der Hochdruckseite, sollte bis über 30 bar dicht sein. Es würden also sowieso Werkstatt anfallen fürs Entleeren des Systems, Dichtheitsprüfung, Evakuieren und Neubefüllung. Wieviel dann die eigentliche Arbeitszeit für den Austausch noch zu Buche schlägt im Vergleich zu dem Aufwand, mehrfach zur Werkstatt zu fahren, naja, muß dann jeder selbst entscheiden.
Trockner, bin nicht gerade ein Fan des Austausches. Allerdings, bleibt der Kreislauf längere Zeit geöffnet, dann gerät über die Luftfeuchte doch eine für die Silikatgelmenge erhebliche Feuchtigkeit in das System, Dann sollte der Trockner ausgetauscht werden. Wird allerdings immer wieder gerne empfohlen, solltest dann aber mal nachfragen, wie denn die Feuchtigkeit ins Kältemittel kommt.
Geräusche kenne ich von zu wenig Kälttemittel, vom TXV, von defekten Leitungshalterungen und noch mehrern Kleinigkeiten. Wie schon gesagt, da kommt vieles in Frage, auch das TXV, vielleicht "kreischt" ja der Mechanismus im Ventil. Kann ich Dir nur wünschen, denn das TXV dürfte deutlich günstiger kommen als der Kompressor.
Beim Kompressor ist es wie beim Motor, will man sehen, ob Kolben oder Laufflächen Beschädigungen haben, muß man alles in Einzelteile zerlegen. (Würd ich dann aber erst einmal unterlassen).
Dann morgen viel Glück, gib mal Bescheid, wie weit ich daneben lag bei der Ferndiagnose.
Gruß
Phillip

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