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Schutzkleidung schützt kaum

Themenstarteram 31. Juli 2019 um 5:48

https://www.n-tv.de/.../...-Motorradfahrern-wenig-article21177690.html

Interessanter Artikel, der ein Fahrsicherheitstraining für wichtiger hält als Schutzkleidung.

Beste Antwort im Thema

Den Unfall verhindert man durch 1) Wachsamkeit, 2) Erfahrung, 3) Kenntnis seines Möpps und seiner Ausrüstung, 4) Kenntnis der Strecke und der anderen Strassenbenutzer, und Glück. Nach all diesen Parametern trifft man seine Entscheidungen.

Auf welchem Mopped man dabei sitzt, ob das ABS, oder Kurven ABS oder MTC hat oder nicht, und was man dabei an hat, fliesst dabei automatisch in Punkt N°3 ein.

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Durch vorrausschauendes Fahren, durch Kenntnis und Wissen des eigentlichen Motorradfahrens lassen sich viele Unfälle vermeiden. Ich sage bewußt viele, nicht alle. Manche Situationen lassen sich einfach nicht vorhersehen. Auch nicht mit dem Kopf durch die Wand-fahren oder nach der Devise zeige ichs meinem Kumpel, das ich was drauf habe. Viele Neueinsteiger sind wahrscheinlich auch der Meinung, nach bestandener Fahrprüfung können sie Motorradfahren. Ein fataler Irrtum, der ganz schnell ins Auge gehen kann. Der eigentliche Verbund Maschine und Fahrer kommt erst viel später mit der Erfahrung. Viele von den Kids sind auch heute teilweise übermotorrisiert, sie fahren Maschinen, die sie teilweise oder gar nicht beherschen, ein Fehler den andere im Ernstfall ausbaden müssen. etc.

Wenn alle ein bischen besser fahren (auch durch Fahrsicherheitstrainings) und ich rede nicht nur von den Motorradfahrern auch die Autofahrer sind nicht besser (ich könnte Stories erzählen) würde alles viel einfacher sein. Beide teilen sich die Strasse. Aber benehmen sich so, als wenn sie ihnen alleine gehört.

Zum Thema Schutzkleidung. Ich fahre nicht ohne. Gegen einen Aufprall würde die im Ernstfall auch nicht schützen, das ist mir und bestimmt auch anderen ganz klar. Einen 100% Schutz gibt es nicht. Aber es mildert bestimmte Verletzungen. Beispiel. Ich bin mal bei langsamer Geschwindigkeit in der Kurve weggerutscht. Da lag leider ganz feiner Sand, den man nur schwer sehen konnte. Ergebnis: ein Haarriss im Ellbogen, ohne Protektor wäre der Ellbogen gebrochen gewesen. Nur wenn man über die Strasse rutscht ist das schon wie Sandpapier, dir rubbelts die Haut runter. Das heilt ganz schwer. Das kann man so weiterführen. Thema Autobahn auch im Sommer. Die Nieren werden sich freuen. Man unterkühlt schneller als man denkt. etc.

Für mich gehört die Schutzkleidung mit Helm, Handschuhen und Stiefeln einfach zum Motorradfahren dazu, Punkt. Jeder soll das tragen was er möchte, aber soll später nicht rumjammern, wenn die Knochen durch sind.

Wer ohne fahren möchte, soll Roller fahren oder Moped oder Auto.

Zitat von TDIBIKER: Den Unfall verhindert man durch 1) Wachsamkeit, 2) Erfahrung, 3) Kenntnis seines Möpps und seiner Ausrüstung, 4) Kenntnis der Strecke und der anderen Strassenbenutzer, und Glück. Nach all diesen Parametern trifft man seine Entscheidungen.

Genauso und nicht anders - mediaben

am 31. Juli 2019 um 17:25

Es wäre vielleicht ein Anfang, die Führerscheinerwerber, die eh schon einen PKW Führerschein haben und bewiesen haben, dass sie die Verkehrsregeln kennen, nicht ein weiteres mal sinnlos X Stunden in die Verkehsschilder-Theorie versauern zu lassen, sondern die Zeit und das Geld zu nutzen, ihnen eine Schulung auf dem Niveau eines ordentlichen ganztätigen Fahrsicherheitstraining zu spendieren.

Wenn ich nicht ganz falsch liege, sind die Kosten für alle Fahrsicherheitstrainings, vom Anfänger bis zum Perfektionstraining beim ADAC zusammengerechnet günstiger als die Theoriestunden, die jeder FS-Klasse B Besitzer mache muss, um Klasse A zu erwerben. Mir haben die Trainings beim ADAC um Längen mehr gebracht als das, was ich in der Fahrschule zum Thema gelernt habe.

Wegen fehlendem Verständnis von Verkehrszeichen oder Rechts Vor Links Regeln machen die wenigsten Motorradfahrer den Abflug.

Das Problem ist die mangelnde Fahrpraxis aufgrund der regelmßig geringen Kilometerzahlen, die viele Schönwetterfahrer pro Jahr abspulen.

Zitat:

Bei den tödlichen Verletzungen war in 94 Prozent der Fälle der Brustkorb und in 63 Prozent der Kopf betroffen.

Nachdem Helme nun augenscheinlich ein adäquates Schutzniveau erreicht haben, könnte sich die Industrie vielleicht nun Gedanken um brauchbare Brustprotektoren machen?

Meine wenige Jahre alte Held Kombi hat nicht mal Taschen für so etwas.

Abgesehen davon erinnere ich mich daran, dass ich mal in der Werkstatt stand und ein Kunde brachte auf dem Hänger eine völlig demolierte R1. Auf meine Frage, wann und wem das passiert sei, meinte er, ihm und vor einer Stunde. Er hatte Schutzkleidung an. Ursache war zu viel Gas in einer Kurve, ein Gullideckel und keine Traktionskontrolle. Zumindest in dem Fall hat die Schutzkleidung vergleichsweise gut "protektiert", er war aber auch nicht sehr schnell.

Dass ein Protektor mit 3cm "Knautschzone" bei einem massiven Aufprall auf ein festes Hindernis nicht im Entferntesten das selbe Sicherheitsniveau bietet wie eine Motorhaube mit einem Meter Knautschzone, nun, ich denke das wird niemanden überraschen.

Was mir da in den Sinn kommen würde wäre ein kleiner FS mit Fahrprüfung ohne öffentlichen Straßenverkehr und drei oder vier Sicherheitstrainings im Abstand von mehreren Monaten zum Vervollständigen. Dann könnte man schonmal Praxis sammeln und dann die Trainings mit etwas mehr Erfahrung angehen.

 

Zu dem Typen mit der r1, Blickschulung war die erste Theoriestunde bei mir. Und da kamen Gullideckel drin vor.

Zitat:

@SoulBS schrieb am 31. Juli 2019 um 08:27:14 Uhr:

Moin!

Vielleicht aber auch genau lesen: Er spricht von keinem Schutz beim Aufprall(!). Ansonsten steht da ja auch genau das Gegenteil, wonach Sicherheitskleidung "natürlich ihren Sinn [hat]. Besonders bei Stürzen auf den Asphalt - ohne Aufprall."

Hier geht es in der Aussage nicht darum, dass jemand nicht mit 100 km/h lang macht, 50 Meter über das Asphalt schleift und das keinen Unterschied macht, ob derjenige nun Sicherheitsklamotte anhatte oder nicht. Es geht darum, dass es nicht hilft, wenn du mit 100 km/h frontal gegen einen Baum oder in ein anderes Motorrad oder ein Auto prallst.

Ansonsten kann ich einfach nur empfehlen: Wer der Meinung ist, dass das pauschal auf jede Art von Unfall bezogen ist und Sicherheitsklamotte daher vernachlässigbar ist - sich einfach mal von einem Auto in T-Shirt und kurzer Hose bei 50 km/h 30 Meter über den Asphalt schleifen lassen... Na, wer will? Dann ist die Diskussion ja auch schon wieder vorbei. ;)

Bei 100 km/h einen Frontalklatscher da ist es Wurst ob du mit 2 oder 4 Rädern unterwegs bist.

Das Ergebnis ist das gleiche

am 31. Juli 2019 um 18:17

Was ist die Gefahr bei einem Fahrer, der zwar mehrere zehntausend Kilometer pro Jahr mit dem Diesel, oft seit Jahrzehnten, routiniert fährt, aber nur wenige tausend Kilometer pro Jahr mit seiner 750er oder 1000er?

Dass er die Verkehsregeln plötzlich vergisst?

Oder dass sich sein Mopped zu seinem Auto verhält, wie eine F-35 zu einem A380?

Viele sind nicht mal in der Lage, eine Schräglage zu realisieren, die über das Vespafahren hinausgeht. Dafür sind sie mehrfach geschult über Halte- und Parkverbote.

am 31. Juli 2019 um 18:55

Ich trage das Zeug hauptsächlich, damit ich nach einem Ausrutscher bei mittlerer Geschwindigkeit mein Mopped aufheben kann und mich bei der Weiterfahrt maximal über die Kratzer auf den Plastikteilen ärgern kann.

Ohne Schutzkleidung hätte ich diese Kratzer auf der Haut und das versaut einem dann deutlich mehr den Tag. Und die Prellungen wären auch heftiger.

Aber ich kann mich herrlich über die Flachpfeiffen amüsieren, die die Wirkungslosigkeit von Schutzkleidung mit irgendwelchen Hochgeschwindigkeitsunfällen mit Frontaleinschlägen "belegen".

Würde mal sagen, dass diese Leute absolut gar nicht verstanden haben, wofür das Zeug da ist. Einen Helm brauchen die tatsächlich nicht, da es bei ihnen nichts Schützenswertes gibt.

am 31. Juli 2019 um 21:19

Spätestens wenn einem einmal die Hose mit der Haut auf dem Oberschenkel verschmolzen ist und man sie nur noch durch Einweichen in der Badewanne wieder lösen kann, denkt man anders.

Mir ist das mal passiert und das war nur mit einer 125er in der Stadt und im Winter bei Minus Grad kaltem Asphalt.

Zitat:

@Natriumdampflampe schrieb am 31. Juli 2019 um 23:19:08 Uhr:

Spätestens wenn einem einmal die Hose mit der Haut auf dem Oberschenkel verschmolzen ist und man sie nur noch durch Einweichen in der Badewanne wieder lösen kann, denkt man anders.

Mir ist das mal passiert und das war nur mit einer 125er in der Stadt und im Winter bei Minus Grad kaltem Asphalt.

Brauchst ja nur mal mit der Hand über den Strassenbelag drüber fahren und dir dann vorstellen was mit deiner Pelle passiert wenn du da mit 80 kmh drüber rutscht.

Ich fahre nur mit Schutzkleidung.

Wenn es zu heiß ist bleibt der Bock stehen. Fertig.

Es gibt Tage da fährt man besser im klimatisierten Auto.

am 1. August 2019 um 7:32

Am besten finde ich Radrennsportler. Die rasieren sich die Beine, damit die Haare keine Entzündungen hervorrufen können, falls die sich langmachen und Schürfwunden davontragen.

Ja, die Haare werden wohl das unhygienischte sein, wenn die in ihren Shorts über den vorher gefegten und desinfizierten Asphalt rutschen.

am 1. August 2019 um 7:38

Als Mann die Beine rasieren, das käme für mich nicht in Frage :D

Das chirugische Instrument, mit dem im Krankenhaus flächige Schürfwunden vom Strassendreck befreit werden, heißt Wurzelbürste.

Ich bin immer völlig fasziniert von vielen Motorradfahrern im Sommer, die zwar Hose und Jacke anhaben, aber keine Handschuhe. Welche Überlegung verleitet einen dazu, ohne Handschuhe zu fahren? Ich fahr selbst auf dem Fahrrad zwar nur selten mit Helm, aber immer mit Handschuhen. Das ist nun wirklich der Körperteil, der bei jedem Sturz als Erstes dran ist.

am 1. August 2019 um 9:34

Lest die Studie mal genauer durch: Es geht nicht um Unfälle, sondern um Zusammenstöße. Und zwar auf Landstraßen. Daß da Schutzkleidung nix bringt, ist klar. Wenn ich mit 70 gegen ein entgegenkommendes Auto knalle, bin ich weg vom Fenster - zumal mangels Knautschzone der Biker die ganze Wucht abkriegt. Das weiß ich, und ich gehe das Risiko bewußt ein - ansonsten wäre ich nicht Motorradfahrer. Vom Ausrutschen in der Stadt oder ähnlichem spricht die Studie nichts.

Als kritisch sehe ich die Schlußfolgerung, daß die meisten Biker selber schuld seien. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele von den "Selber-Schuld"-Bikern in Wirklichkeit den Unfall gebaut haben, um eben bei falsch fahrenden Autos auszuweichen und den Frontalcrash zu verhindern. Genau aus dem Grund überleg ich mir die Anschauffung einer Dash-Cam. Dann wissen die Hinterbliebenen wenigstens genau, wer schuld war.

am 1. August 2019 um 12:49

Ja, ist eine tolle Studie.

Ist letztendlich die alte Erkenntnis, dass ein Aufschlag mit hoher Geschwindigkeit ungesund ist.

Es ist noch nie jemand wärend eines Sturzes gestorben. Der Aufschlag am Ende versaut es.

Zitat:

@Softail-88 schrieb am 1. August 2019 um 11:34:01 Uhr:

Lest die Studie mal genauer durch: Es geht nicht um Unfälle, sondern um Zusammenstöße. Und zwar auf Landstraßen. Daß da Schutzkleidung nix bringt, ist klar. Wenn ich mit 70 gegen ein entgegenkommendes Auto knalle, bin ich weg vom Fenster - zumal mangels Knautschzone der Biker die ganze Wucht abkriegt. Das weiß ich, und ich gehe das Risiko bewußt ein - ansonsten wäre ich nicht Motorradfahrer. Vom Ausrutschen in der Stadt oder ähnlichem spricht die Studie nichts.

Als kritisch sehe ich die Schlußfolgerung, daß die meisten Biker selber schuld seien. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele von den "Selber-Schuld"-Bikern in Wirklichkeit den Unfall gebaut haben, um eben bei falsch fahrenden Autos auszuweichen und den Frontalcrash zu verhindern. Genau aus dem Grund überleg ich mir die Anschauffung einer Dash-Cam. Dann wissen die Hinterbliebenen wenigstens genau, wer schuld war.

Volle Zustimmung.

Auch ich trage die Schutzkleidung in erster Linie, um mich vor Schürfwunden etc. zu schützen, wenn ich z. B. in Schräglage wegrutschen/über die Straße rutschen sollte. Da haben mir bereits in der Vergangenheit die Motorradklamotten gute Dienste erwiesen.

Beim Gespannfahren besteht diese Gefahr hingegen kaum, daher erlaube ich mir hier - und nur hier! - bei großer Hitze auch mal ohne Schutzkleidung zu fahren.

Und was die Studie bzw. Schuldfrage betrifft:

Diesen Brockmann bzw. die UDV kann man eh in der Pfeife rauchen. Gibt genug Studien, die das Gegenteil belegen. Wobei ich Sicherheitstrainings (gerade im Motorradbereich) auch als sehr wertvoll ansehe, wenn so was verpflichtend käme wäre es gar nicht so schlecht.

Mein Senf.

Heute hatte ich meine erste Überlandfahrt; und bei der Gelegenheit bin ich zum ersten Mal mit dem Motorrad umgekippt. Zum Glück kein Sturz bei hoher Geschwindigkeit (sonst würde ich jetzt nicht diesen Beitrag verfassen).

Es war ein missglückter Versuch, am rechten Straßenrand anzuhalten. Anweisung des Fahrlehrers missverstanden, an einer Stelle gehalten, die eigentlich ungeeignet war; Straßenrand etwas optimistisch eingeschätzt, Lenker geht plötzlich nach rechts, und die Schwerkraft besorgt den Rest.

Das Motorrad ist nach rechts gekippt, aber ich habe mir am linken Bein eine Schürfung zugezogen. Schmerzhaft, aber nicht so schlimm, als dass ich nicht hätte weiterfahren können. Wahrscheinlich bin ich mit dem linken Bein beim Hinfallen gegen ein hartes und/oder scharfkantiges Teil des Motorrades gekommen; z.B. der Motorblock. Dem rechten Bein ist nichts passiert.

Ich hatte eine Motorradjeans mit Protektoren an; und die Schürfung war genau am oberen Rand der Motorradstiefel. Die Jeans war dünn, hat aber gehalten. Aber sie hat die Schürfung nicht verhindert.

Hätte eine bessere Schutzkleidung die Schürfung mildern können?

Ich besitze eine Textilhose mit Innenfutter, die über die Stiefel gezogen wird. Ob sie geholfen hätte, weiß ich nicht.

Eine Lederkombi (die ich nicht besitze), hätte vermutlich geschützt. Das Problem ist: So eine Kombi ist schwer, und angeblich nicht gut bei Regen geeignet. Ich weiß also nicht, ob mir das Fahren mit einer Lederkombi so viel Spaß machen würde wie das Fahren mit leichteren Klamotten, die aber immer noch Schutz bieten (z.B. eine Motorradjeans).

Letztendlich müssen wir entscheiden, was wichtiger ist: Rundumschutz oder Fahrspaß. Immerhin denke ich, dass der Motorrad-Umfaller heute nicht folgenschwerer war als die beiden Stürze, die ich als Radfahrer hatte. Und wie andere in diesem Thread schon sagten: Radfahrer haben üblicherweise noch weniger Schutzkleidung als Motorradfahrer.

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