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Schutzkleidung schützt kaum

Themenstarteram 31. Juli 2019 um 5:48

https://www.n-tv.de/.../...-Motorradfahrern-wenig-article21177690.html

Interessanter Artikel, der ein Fahrsicherheitstraining für wichtiger hält als Schutzkleidung.

Beste Antwort im Thema

Den Unfall verhindert man durch 1) Wachsamkeit, 2) Erfahrung, 3) Kenntnis seines Möpps und seiner Ausrüstung, 4) Kenntnis der Strecke und der anderen Strassenbenutzer, und Glück. Nach all diesen Parametern trifft man seine Entscheidungen.

Auf welchem Mopped man dabei sitzt, ob das ABS, oder Kurven ABS oder MTC hat oder nicht, und was man dabei an hat, fliesst dabei automatisch in Punkt N°3 ein.

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am 3. August 2019 um 14:38

Das war nichts im Vergleich dazu, wenn du mit 50 oder schneller über den Asphalt rutscht.

Allerdings reibst Du flächiger über den Asphalt. Aber etwas solltest Du gelernt haben:

Wenn sich das Motorrad erst einmal selbstständig gemacht haben, dann halte möglichst viel Abstand davon. Aufhalten wirst Du es nicht können, aber es hat viele Ecken und Kanten die Dich verletzen können.

Moin!

Zitat:

@phludowin schrieb am 3. August 2019 um 15:47:22 Uhr:

Eine Lederkombi (die ich nicht besitze), hätte vermutlich geschützt. Das Problem ist: So eine Kombi ist schwer, und angeblich nicht gut bei Regen geeignet. Ich weiß also nicht, ob mir das Fahren mit einer Lederkombi so viel Spaß machen würde wie das Fahren mit leichteren Klamotten, die aber immer noch Schutz bieten (z.B. eine Motorradjeans).

Letztendlich müssen wir entscheiden, was wichtiger ist: Rundumschutz oder Fahrspaß. Immerhin denke ich, dass der Motorrad-Umfaller heute nicht folgenschwerer war als die beiden Stürze, die ich als Radfahrer hatte. Und wie andere in diesem Thread schon sagten: Radfahrer haben üblicherweise noch weniger Schutzkleidung als Motorradfahrer.

Und Autofahrer tragen gar keine Schutzklamotte - also sollten wir auch drauf verzichten? Merkst du was? Es hinkt, also ist es wohl ein Vergleich. Die meisten Fahrradfahrer sind z.B. auch nur mit Geschwindigkeiten von <20 km/h unterwegs. Häufig sogar auf separaten Wegen. Und dennoch fahren viele sogar dennoch mit Helm und oder Handschuhen. Manche sogar mit Protektoren. Der gemeine Rennradfahrer ist zwar schneller unterwegs, tatsächlich aber insgesamt in der Unterzahl. Dafür tut es denen dann auch gleich richtig weh - umso mehr ein Grund sich zu überlegen, was bei noch stärker wirkenden Kräften passiert und damit ein Argument dafür sein eigenes Schutzniveau zu erhöhen.

Der Rest ist doch hinfällig: Du musst für dich entscheiden, ob dir die Sicherheit die dir eine Motorradjeans bietet ausreicht. Argumente dafür wirst du genug finden, ebenso genug dagegen. Eine Lederkombi wird dich besser vor bestimmten Schäden schützen. Damit einher gehen auch Nachteile, ja. Hier wirst du für jeden Standpunkt Unterstützer finden bzw. Fahrer, die das genau so machen. Mir persönlich ist es aber auch egal, ob es manche für ausreichend halten in kurzer Hose und T-Shirt zu fahren. Für mich gilt es mich selbst weitestgehend bestmöglich zu schützen.

Nur: Ich mache mir auch nichts vor, weiß ob der Risiken und rede es mir nicht schön. Eine Motorradjeans käme für mich nicht in Frage. Am Ende bist DU es, der mit den Folgen leben muss. Und dann kannst du dir die Frage noch mal stellen, ob ein wenig "Fahrspaßeinschränkung" nicht vielleicht doch besser gewesen wäre. Für mich zumindest besser, als die Frage, ob ich selbst nicht vielleicht doch noch was hätte tun können, um MICH selbst besser zu schützen.

Ansonsten hier mal ein Eindruck, was halt passieren kann:

http://www.getyourownbike.com/BrittanyMorrow.htm (man scrolle nach ganz unten)

https://www.youtube.com/watch?v=Q3VJXRSIcKc

https://www.enjuris.com/.../

https://www.mirror.co.uk/.../...ike-horror-crash-girl-suffered-6005211

Der Rest ist DEINE Entscheidung. Für DICH. Und DU lebst mit den Konsequenzen - im besten Fall.

Bei "legalen" Landstraßengeschwindigkeiten rettet eine Lederkombi auch nicht mehr als eine ordentliche Motorradjeans.

Bei den Motorradonline-Tests schnitten selbst die billig-Jeans bei 80kmh Rutschern über den Asphalt recht ordentlich ab.

Moin!

Zitat:

@IncOtto schrieb am 4. August 2019 um 01:14:17 Uhr:

Bei "legalen" Landstraßengeschwindigkeiten rettet eine Lederkombi auch nicht mehr als eine ordentliche Motorradjeans.

Bei den Motorradonline-Tests schnitten selbst die billig-Jeans bei 80kmh Rutschern über den Asphalt recht ordentlich ab.

Ich kenne keinen(!) Test, bei dem alle Motorradjeansmodelle die 80km/h überlebt haben. Es gibt verschiedene Tests, wo die jeweils teuersten Modelle die 80km/h überlebt haben - nur kann man sich darauf schlecht berufen, wenn man dann im Laden doch wieder zur 49 Euro Vanucci-Variante greift.

Umgekehrt kenne ich viele Leute, die auf der Landstraße in der Spitze, sagen wir "knapp", über 80km/h fahren. Und ich muss jetzt nicht mal auf >120 km/h hinaus, aber aus meiner Wahrnehmung heraus fahren die meisten auf der Landstraße wohl bis ca. 120 km/h.

Und noch was: Alle Tests werden nur auf die reine Schleifwirkung getestet. Ich kenne keine Straße, auf der nicht noch Sand-, Körner-, Split- und sonstige Rückstände liegen. Aber wie gesagt: Das muss jeder für sich wissen. Den Eingangssatz halte ich dennoch für falsch. Und zwar vollkommen falsch.

Und einfach mal als Ergänzung:

Leder gegen Textil im Labortest

Und: Der EU-Norm-Mensch wiegt 68kg. EU-Norm-Test-Dummys werden das wahrscheinlich auch berücksichtigen.

Höheres Gewicht bedeutet höhere kinetische Energie und höheren Anpressdruck. Es würde mich nicht wundern, wenn dann auch die Abreibung größer wäre.

(Fehlt dann nur noch ein auf dem Bein liegendes Mopped, was den Druck nochmal deutlich erhöht.)

Im Bergsport gibt sich praktisch keiner mit einfacher Sicherheit der Schutzausrüstung zufrieden. Ein Bergseil darf ruhig 10 Normstürze aushalten, das ist sogar ein positives Verkaufsargument.

Ähnlich (wieviele Norm-Stürze bevor "durch") könnte man auch die Abriebfestigkeit von Motorradkleidung testen. Das wäre mehr Info als ein reines "normgerecht ja/nein".

Es ist ja eben eine der Kernaussagen des Eingangspost, dass der Sturz mit anschließender Rutscheinlage von der gängigen Schutzkleidung durchaus gemeistert wird.

Aber der Einschlag in Hindernisse aller Art, da hilft im Grunde nichts.

Oder anders gesagt: Es gibt beim Motorradfahren Situationen, da machste nix. Da stirbt man halt.

Diese kann man nur durch Einstellung des Motorradfahrens vermeiden.

Und das ist die grundsätzliche Entscheidung, die man treffen muss.

Zitat:

@SoulBS schrieb am 4. August 2019 um 09:02:13 Uhr:

Moin!

Zitat:

@SoulBS schrieb am 4. August 2019 um 09:02:13 Uhr:

Zitat:

@IncOtto schrieb am 4. August 2019 um 01:14:17 Uhr:

Bei "legalen" Landstraßengeschwindigkeiten rettet eine Lederkombi auch nicht mehr als eine ordentliche Motorradjeans.

Bei den Motorradonline-Tests schnitten selbst die billig-Jeans bei 80kmh Rutschern über den Asphalt recht ordentlich ab.

Umgekehrt kenne ich viele Leute, die auf der Landstraße in der Spitze, sagen wir "knapp", über 80km/h fahren. Und ich muss jetzt nicht mal auf >120 km/h hinaus, aber aus meiner Wahrnehmung heraus fahren die meisten auf der Landstraße wohl bis ca. 120 km/h.

Ich nicht. >120 fahre ich nicht. Höchstens bei allerschönstem Wetter und allerschönster Sicht auf Gerader Strecke. Dort geht die Sturzgefahr aber auch gegen 0. Und selbst wenn ein Sturz bei 120kmh geschehen sollte, braucht es ja auch noch ein Ereignis dazu. Überbremsung o.ä.

Und dabei baut man auch Geschwindigkeit ab und ist relativ flott unter 100kmh.

 

https://www.motorradonline.de/.../

Da bestehen einige Motorradjeans den 80kmh-Abwurftest sogar quasi unbeschädigt. Für normales, legales, Landstraßenfahren langt das. Muss jeder selbst wissen, wie und was er fährt. Wer meint, er müsse 140+ bolzen, den schützt Textil natürlich lange nicht mehr vor Abschürfungen. Wenns dich bei dem Tempo im öffentlichen Straßenverkehr aber ablegt sind Schürfwunden dein kleinstes Problem.

Wir bewegen uns (meistens...) nicht auf Rennstrecken, überall gibt es fiese Objekte in der Schussbahn. Entwässerungsgräben, andere Verkehrsteilnehmer, Leitplanken, Bäume, Schilder (selbst die töten bei normalem Stadttempo schon einen Motorradfahrer, ist 50m vor meiner Hochschule passiert...). Einfach mal die Strecken abfahren, und im Köpfchen durchgehen, wie so ein Sturz wohl ausgehen würde. Frei rutschen kann man quasi nirgendwo. Wenn du Glück hast, brichst dir was. Wenn du weniger Glück hast, bist du Querschnittsgelähmt. Wenn du noch weniger Glück hast, bist du Tot. Und dagegen hilft kein Leder der Welt was.

Ja, so ist das. Das alles weiss ich seit meinem ersten Lowsider mit dem Fahrrad auf Rollsplit mit 8 Jahren, in kurzer Lederhose (freundliche Dame hat Siberpuder in die noch schmierigen Wunden gestreut, das bildete schwarze Kügelchen unter der Haut, die sind mir Jahrzehntelang treu geblieben). So what? Alternative wäre Alterskrebs...auch nicht so dolle.

Also, live to ride, ride to live! Zieht euch an, was ihr Lust habt, und macht euch keine Gedanken...

Wie sieht denn der "übliche" Unfall eines Motorradfahrers aus?

Ich lese hier nur von Lowsidern - mit und ohne anschliessendem Einschlag auf ein festes Hindernis.

Mein Unfall war ein Highsider mit anschliessendem rechtsseitigem Aufprall des Oberkörpers. Das rechte Knie wurde vom Knieprotektor geschützt, mein Kinn vom Helm. Mein rechter Oberarm und die rechte Schulter durften den Hauptanteil der kinetische Energie abfangen - mit dem bekannten Ergebnis (Oberarmverrenkungsbruch, Fraktur der Gelenkpfanne, Gelenkkapsel und Rotatorenmnschette und diverse Sehnen heftig lädiert, die lange Bizepssehne musste durchtrennt und neu aufgehangen werden, da sie unrettbar zerquetscht war).

Wäre der Unfall vermeidbar gewesen? Selbstverständlich! Wenn ich mehr Zeit und Weg für eine andere Reaktion gehabt hätte. Oder wenn ich an dem Tag mit dem Auto gefahren wäre.

Oder wenn Du eine Airbagweste getragen hättest, die Deiner Schulter je nach Aufprallwinkel einen Großteil der kinetischen Energie abgenommen hätte.

Oder wenn Dein Mopped eine Traktionskontrolle gehabt hätte, die den Highsider im Keim erstickt hätte.

Ich bin bei meinem Crash hinten auf ein Auto drauf. Wollt noch zwischen Auto und Bürgersteig aber war zu eng (Gegenverkehr war auch da daher keine andere Wahl möglich). Tankschutzbügel hing dann am Auto fest. Mich hats dann so leicht über oder neben den Lenker auf den Bürgersteig. Aber nur fettes Hämatom an der Hüfte. Der Arm bzw. der Ellbogen der die Wucht mit abgefangen hat hatte dank Protektor überhaupt kein Problem.

Wäre er vermeidbar gewesen? Sicher, hätte ich vorher mal vernünftig Bremsen gelernt, vor allem bei Nässe.

Daher ja zu Protektoren und ja zu Sicherheitstraining. Beides sinnvoll egal was da gelabert wird.

am 5. August 2019 um 7:25

Oder einfach mehr Sicherheitsabstand lassen. Hilft auch wahnsinnig viel, wird aber heute mehr als typisches Angstverhalten von alten Omas verstanden.

Und es soll angeblich nichts bringen, weil andauernd andere sich dann in die Lücke quetschen. Kann ich so nicht bestätigen. Zumindest das "andauernd" nicht.

Zitat:

@schredder66 schrieb am 05. Aug. 2019 um 07:48:00 Uhr:

Wie sieht denn der "übliche" Unfall eines Motorradfahrers aus?

Den gibt es nicht. Es gibt ganz viele verschiedene Unfallszenarien. Und je nach Unfallgeschehen trägt die Kleidung mehr oder weniger stark zum Ausgang bei. Was man wohl pauschal sagen kann: Es dürfte nur verschwindend wenige Unfälle geben, bei dem die Schutzkleidung ihrem Träger geschadet hat statt ihm zu helfen.

Zitat:

@Vulkanistor schrieb am 5. August 2019 um 09:25:26 Uhr:

Oder einfach mehr Sicherheitsabstand lassen. Hilft auch wahnsinnig viel, wird aber heute mehr als typisches Angstverhalten von alten Omas verstanden.

Und es soll angeblich nichts bringen, weil andauernd andere sich dann in die Lücke quetschen. Kann ich so nicht bestätigen. Zumindest das "andauernd" nicht.

Das Auto stand hinter ner Kurve und es war feucht. Schisserbremsung was nicht ausreichte. Mit mehr Erfahrung und training weis man es halt besser. Sicherheitsabstand war noch nie mein Problem. Das haben meist nur die hinter mir weil die sich fragen warum ich nicht dichter auffahre.

Moin!

Zitat:

@schredder66 schrieb am 5. August 2019 um 07:48:00 Uhr:

Wie sieht denn der "übliche" Unfall eines Motorradfahrers aus?

Gibt es nicht. Und einem Großteil aller Fahrer unterstelle ich zudem, dass sie im Fall eines Unfalls auch keinen wesentlichen Einfluss mehr auf die Art des Abgangs haben werden (im Sinne von: sich selbst ggf. vorher von der Maschine lösen, Lowsider provozieren etc.) sondern einfach nur - wenn überhaupt - überrascht den Moment zur Kenntnis nehmen. Und dann ist der Unfall auch schon vorbei.

Und gerade daher finde ich auch die Diskussion über einzelne Schwächen verschiedener Schutzkleidungselemente so unsinnig. Ja, eine Airbag-Weste schützt nicht vor einem harten Aufprall auf dem Arm/Schulter. Ja, eine Lederkombi hilft nicht, wenn du einen LKW frontal mit 100 km/h nimmst. Ja, eine Motorradjeans hilft dir nicht, wenn ein Reh aus dem Wald springt.

Aber kann und sollte das die Messlatte sein, sich jeweils den "offenen Vektor" zu suchen, diesen für allgemeingültig zu deklarieren und deswegen einfach auf möglichen Schutz zu verzichten?

Und selbst wenn 90% aller Unfälle ein Lowsider wären - du hast keine Ahnung, ob du beim nächsten mal zu den 10% gehörst.

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