Schutzkleidung, eure Erfahrungen
Hallo zusammen,
Ich bin derzeit mit einer Lederkombi von Dainese unterwegs. Ich muss aber zugeben das ich mich mehr und mehr unwohl in dem Leder fühle. Grade im Urlaub sehr unpraktisch. Zugelegt habe ich mir diese 2 Teiler Kombi vor mehreren Jahren, einfach weil es am sichersten ist.
Aber jetzt zur eigentlichen Frage, was fahrt ihr? Und wie sind eure Erfahrungen mit Textil? Gibt es etwas sehr gutes bequemes?
Was haltet ihr z.b von Rukka?
Beste Antwort im Thema
Zitat:
a) ohne Schutzkleidung macht es in der Hitze einfach mehr Spaß
und
b) der Zusatzeffekt: Ihr fahrt viel vorsichtiger und damit sicherer !
Und der PKW-Fahrer, welchen dann den total vorsichtigen Motorradfahrer ummäht ist natürlich auch total davon beeindruckt wie vorsichtig er in Ballerinas, luftigem Tütü und mit Totenkopf-Galvania-WM-Helm (ohne ECE) gefahren ist.
Wolltest du nicht neulich schon mal in ein anderes Forum wechseln? Eins wo du verstanden wirst und nicht immer alle gegen dich sind (und nur gegen dich)?
Mach doch mal. 🙂
Grüße, Martin
156 Antworten
@Lewellyn: Deine Weste ist schon gut, aber das macht die einfachere Schutzkleidung nicht so viel schlechter wie Du es hier darstellen willst. Es gibt seit Jahrzehnten Erfahrungen mit den Verletzungen. Die häufigsten Aufprallstellen sind genau die, die man heute (vor 30 Jahren war das noch nicht so) mit Protektoren schützt. Die Weste ist für schwere Unfälle, die weniger häufig passieren. Die Weste hat dann aber eine Schutzwirkung, die deutlich über die einer normalen Protektorenkleidung hinaus geht.
Man muss also überlegen, welche Strecken man fährt und wie hoch das persönliche Risiko ist. Du fährst viel Strecken, bei denen ich eine Airbagweste auch ganz vernünftig finde, aber nicht für jeden auf jeder Straße.
Gruß Michael
Zitat:
@wePsi schrieb am 14. August 2018 um 19:06:24 Uhr:
EN 1621-1:2012 (für Rückenprotektoren, sinngemäß):
Ein Rückenprotektor, der sich so nennen möchte, muss bei einem Aufprall (Prüfung: Walze auf Halbkugel, mit Buckel auf Bordsteinkante vergleichbar) eine Prüfkraft von 180kN absorbieren. Am "Rücken" ankommen dürfen 18kN (Level 1) bzw. 9kN (Level 2) Restkraft (bei Gelenkprotektoren sinds glaub ich 35kN).
Ich bin jetzt zu faul die Quelle zu suchen, erinnere mich aber, daß Verletzungen der Wirbelsäule durch Einwirkung von außen statistisch nicht vorkommen ... die Wirbelsäule wird in der Regel durch Stauchungen verletzt; dagegen gibt es keinen Schutz.
Aber Ihr würdet sicher auch nie ein Flugzeug betreten, in dem keine Schwimmwesten unterm Sitz sind ... sicher ist sicher !
Zitat:
@Subari66 schrieb am 14. August 2018 um 21:51:00 Uhr:
Zitat:
@wePsi schrieb am 14. August 2018 um 19:06:24 Uhr:
EN 1621-1:2012 (für Rückenprotektoren, sinngemäß):
Ein Rückenprotektor, der sich so nennen möchte, muss bei einem Aufprall (Prüfung: Walze auf Halbkugel, mit Buckel auf Bordsteinkante vergleichbar) eine Prüfkraft von 180kN absorbieren. Am "Rücken" ankommen dürfen 18kN (Level 1) bzw. 9kN (Level 2) Restkraft (bei Gelenkprotektoren sinds glaub ich 35kN).
Ich bin jetzt zu faul die Quelle zu suchen, erinnere mich aber, daß Verletzungen der Wirbelsäule durch Einwirkung von außen statistisch nicht vorkommen ... die Wirbelsäule wird in der Regel durch Stauchungen verletzt; dagegen gibt es keinen Schutz.Aber Ihr würdet sicher auch nie ein Flugzeug betreten, in dem keine Schwimmwesten unterm Sitz sind ... sicher ist sicher !
Du brauchst keine zu suchen, das glaub ich dir auch so.
Das Ding ist natürlich, dass man nie verallgemeinern kann. Natürlich muss man auf den Protektor fallen, um das volle Schutzpotential zu haben. Aber: gute Rückenprotektoren sind verdammt groß. Man kauft sie so, dass sie die Lendenwirbel bedecken. Und so schützen sie, enge, feste Schutzkleidung vorausgesetzt, auch gegen Verletzungen durch Schubspannungen indem sie einfach durch ihre Auflagefläche eine gewisse Steifigkeit im Aufrechten Körper bewirken. Mit Statistiken und Wörtern wie "in der Regel" finde ich außerdem, muss man bei dem Thema sehr vorsichtig sein. Kein Unfall ist wie der andere und wenn man die arme Sau ist, die sich an der Wirbelsäule verletzt, dann interessiert einen herzlich wenig, wie es in der Regel ist. Dann zählst nur du und ob du wieder laufen können wirst.
Bei meinem bereits zitierten Crash mit dem Baum habe ich mir mein Becken im Symphysenbereich (also vorne) durch den Einschlag mehrfach gebrochen. Die Illiosakralgelenke (Die Verbindung zwischen Lendenwirbelsäule und Becken) sind nur aufgrund des Rückenprotektors unter der Lederkombi heil geblieben - Ein Umstand dem ich zu verdanken habe nun nicht im Rollstuhl leben zu müssen.
Ich bin wirklich überrascht, über Sinn und Unsinn von Protektoren derart argumentieren zu müssen. Protektoren sind toll! Wer sie nicht mag, dem bin ich nicht böse, aber bitte nicht die Sinnhaftigkeit in Frage stellen 🙄
Zitat:
@wePsi schrieb am 14. August 2018 um 23:07:17 Uhr:
Ich bin wirklich überrascht, über Sinn und Unsinn von Protektoren derart argumentieren zu müssen. Protektoren sind toll! Wer sie nicht mag, dem bin ich nicht böse, aber bitte nicht die Sinnhaftigkeit in Frage stellen 🙄
Ich glaube die meisten sind einfach zu alt und können sich nicht mehr daran erinnern wie es ist auf's Knie zu fallen (ohne Protektor).
Nach Möglichkeit dann auch noch auf einen Lego Baustein. Im Dunkeln. Nachdem man zuvor auf einen Playmobil-Pylon (aka "Leitkegel"😉 getreten ist. 😉
Grüße, Martin
Ähnliche Themen
Zitat:
@wePsi schrieb am 14. August 2018 um 23:07:17 Uhr:
Zitat:
@Subari66 schrieb am 14. August 2018 um 21:51:00 Uhr:
Ich bin jetzt zu faul die Quelle zu suchen, erinnere mich aber, daß Verletzungen der Wirbelsäule durch Einwirkung von außen statistisch nicht vorkommen ... die Wirbelsäule wird in der Regel durch Stauchungen verletzt; dagegen gibt es keinen Schutz.Aber Ihr würdet sicher auch nie ein Flugzeug betreten, in dem keine Schwimmwesten unterm Sitz sind ... sicher ist sicher !
Du brauchst keine zu suchen, das glaub ich dir auch so.Das Ding ist natürlich, dass man nie verallgemeinern kann. Natürlich muss man auf den Protektor fallen, um das volle Schutzpotential zu haben. Aber: gute Rückenprotektoren sind verdammt groß. Man kauft sie so, dass sie die Lendenwirbel bedecken. Und so schützen sie, enge, feste Schutzkleidung vorausgesetzt, auch gegen Verletzungen durch Schubspannungen indem sie einfach durch ihre Auflagefläche eine gewisse Steifigkeit im Aufrechten Körper bewirken. Mit Statistiken und Wörtern wie "in der Regel" finde ich außerdem, muss man bei dem Thema sehr vorsichtig sein. Kein Unfall ist wie der andere und wenn man die arme Sau ist, die sich an der Wirbelsäule verletzt, dann interessiert einen herzlich wenig, wie es in der Regel ist. Dann zählst nur du und ob du wieder laufen können wirst.
Bei meinem bereits zitierten Crash mit dem Baum habe ich mir mein Becken im Symphysenbereich (also vorne) durch den Einschlag mehrfach gebrochen. Die Illiosakralgelenke (Die Verbindung zwischen Lendenwirbelsäule und Becken) sind nur aufgrund des Rückenprotektors unter der Lederkombi heil geblieben - Ein Umstand dem ich zu verdanken habe nun nicht im Rollstuhl leben zu müssen.
Ich bin wirklich überrascht, über Sinn und Unsinn von Protektoren derart argumentieren zu müssen. Protektoren sind toll! Wer sie nicht mag, dem bin ich nicht böse, aber bitte nicht die Sinnhaftigkeit in Frage stellen 🙄
Du hast einfach nur Glück gehabt.
@kandidatnr2: Ich denke Deine Motivation ist Langeweile, aber das gibt Dir nicht das Recht so einen Schwachsinn zu verbreiten. Es geht bei der Sicherheitskleidung von Motorradfahrern auch nicht um Regenschutz (siehe weiter oben), dafür taugt zur Not ein 20 € Überzieher.
Natürlich bedeuten u. U. ein paar Zentimeter weiter links oder rechts beim Aufprall weit schwerere oder eben leichtere Verletzungen. Ein kleines bisschen Glück ist immer dabei. Aber die Schutzkleidung schützt auch im realen Leben, nicht nur in der Theorie. Und zwar nicht vor ein paar Regentropfen sondern vor schweren Verletzungen.
Die heute gängige Schutzkleidung mit Protektoren schützt vor den meisten typischen Verletzungen bzw. mindert die Verletzungsfolgen massiv. Der verunfallte Zweiradfahrer erleidet weniger und leichtere Verletzungen. Das ist der Sinn der Schutzkleidung und den erfüllt sie. Auch wenn das hier viele nicht wahrhaben wollen.
Gruß Michael
Zitat:
@cng-lpg schrieb am 15. August 2018 um 00:03:19 Uhr:
Der verunfallte Zweiradfahrer erleidet weniger und leichtere Verletzungen. Das ist der Sinn der Schutzkleidung und den erfüllt sie. Auch wenn das hier viele nicht wahrhaben wollen.
Und selbst einfach nachvollziehende Sachverhalte (einfach gedanklich mal einmal mit Protektoren auf die Knie fallen lassen und danach einmal ohne - bei Bedarf auch einen Praxistest machen) werden als "nicht existent" abgetan.
Begründung: "Vielleicht fällt man ja nicht auf die Knie". 😉
Grüße, Martin
Zitat:
@kandidatnr2 schrieb am 14. August 2018 um 19:57:28 Uhr:
Zitat:
@Vulkanistor schrieb am 14. August 2018 um 17:12:14 Uhr:
Ei ei ei,
hier wird ja wieder argumentiert. Ungefähr so:
Helme und Splitterwesten sind für Soldaten sinnlos, man kann ja von einem Panzer überrollt werden. Gegen Minen und direkte Granateinschläge helfen sie auch nicht.Soldaten sind sinnlos.
Das dachten bestimmt auch irakische, syrische Zivilisten auch bevor der is kam.
Zitat:
@cng-lpg schrieb am 15. August 2018 um 00:03:19 Uhr:
@kandidatnr2: Ich denke Deine Motivation ist Langeweile, aber das gibt Dir nicht das Recht so einen Schwachsinn zu verbreiten. Es geht bei der Sicherheitskleidung von Motorradfahrern auch nicht um Regenschutz (siehe weiter oben), dafür taugt zur Not ein 20 € Überzieher.Natürlich bedeuten u. U. ein paar Zentimeter weiter links oder rechts beim Aufprall weit schwerere oder eben leichtere Verletzungen. Ein kleines bisschen Glück ist immer dabei. Aber die Schutzkleidung schützt auch im realen Leben, nicht nur in der Theorie. Und zwar nicht vor ein paar Regentropfen sondern vor schweren Verletzungen.
Die heute gängige Schutzkleidung mit Protektoren schützt vor den meisten typischen Verletzungen bzw. mindert die Verletzungsfolgen massiv. Der verunfallte Zweiradfahrer erleidet weniger und leichtere Verletzungen. Das ist der Sinn der Schutzkleidung und den erfüllt sie. Auch wenn das hier viele nicht wahrhaben wollen.
Gruß Michael
Du musst nicht nur lesen was ich schreibe, Du musst es auch verstehen.
Ein Motorradfahrer ist ungeschützt - egal, ob er Schutzkleidung trägt, oder nciht. Diese Aussage ist viel weitgehender, als diese vielen trügerischen Aussagen, dass Schutzkleidung den Motorradfahrer vor Verletzungen schützt. Sie schützt nur in einem ganz bestimmten Bereich. Bei vielen Unfällen ist sie schlicht überfordert.
Ich habe nirgendwo geschrieben, dass man Schutzkleidung nicht tragen soll. Wer aber glaubt, damit einen umfassenden Schutz zu haben, der irrt.
Zitat:
@kandidatnr2 schrieb am 15. August 2018 um 06:52:54 Uhr:
...
Wer aber glaubt, damit einen umfassenden Schutz zu haben, der irrt.
Habe ich irgendwo was überlesen?
Absolut niemand hat das jemals geschrieben oder auch nur angedeutet. Aber immer und immer wieder wird suggeriert, dass irgendjemand davon ausgeht und vom Gegenteil überzeugt werden muss.
Gefolgt von der Aussage, dass angeblich einige wohl glauben, Schutzkleidung schütze vor Unfällen. Auch das hat bisher niemand geschrieben. Trotzdem muss man wohl diese Leute vor diesem gefährlichen Irrglauben schützen.
Wo sind die Leute in diesem Forum, die das angeblich glauben?
Das frage ich mich auch jedes mal, bei solchen Diskussionen.
100 % kein Schaden, 0 % Tod.
Schutzkleidung bringt ein paar % Richtung 100%
Zitat:
@kandidatnr2 schrieb am 15. August 2018 um 06:52:54 Uhr:
Du musst nicht nur lesen was ich schreibe, Du musst es auch verstehen.
Oh, das tue ich durchaus. Nur schreibst Du gezielt so, dass Dich ein flüchtiger Leser sehr leicht falsch versteht. Und das finde ich widerlich! Du hast Spaß daran, die Leute letztlich zu ver....albern. Selbst bei ernsten und wichtigen Themen gibst Du gerne wie hier den kleinen Tullius Destructivus.
Zitat:
@kandidatnr2 schrieb am 15. August 2018 um 06:52:54 Uhr:
Ein Motorradfahrer ist ungeschützt - egal, ob er Schutzkleidung trägt, oder nciht. Diese Aussage ist viel weitgehender, als diese vielen trügerischen Aussagen, dass Schutzkleidung den Motorradfahrer vor Verletzungen schützt. Sie schützt nur in einem ganz bestimmten Bereich. Bei vielen Unfällen ist sie schlicht überfordert.
Ein Motorradfahrer mit Schutzkleidung ist keinesfalls ungeschützt, ganz im Gegenteil. Die Schutzwirkung ist hoch und kommt bei der weit überwiegenden Zahl (!) der Stürze und Unfälle zum Tragen. Ich schrieb es schon: Die Unfallfolgen werden gemindert, der verunfallte Zweiradfahrer erleidet weniger und leichtere Verletzungen. Das ist der Sinn der Schutzkleidung und den erfüllt sie. Weniger und leichtere; von "keine Verletzungen" hat nie jemand gesprochen oder geschrieben.
Zitat:
@kandidatnr2 schrieb am 15. August 2018 um 06:52:54 Uhr:
Ich habe nirgendwo geschrieben, dass man Schutzkleidung nicht tragen soll.
Doch, Du schreibst genau das: Schützt vor Regen und der Rest ist Glück. Das ist schlicht unwahr, es widerspricht den Tatsachen. Als einer, der in diesem Forum sehr aktiv ist sollte Dir bestens bekannt sein, dass Du mit Deinen mal hier und mal da gestreuten Sprüchen bei den meisten Lesern wie oben schon geschrieben Missverständnisse erzeugst.
Ich fasse deshalb noch einmal die Fakten zusammen: Keine Schutzkleidung wird jemals einen vollständigen Schutz bieten können. Die gängige Motorradschutzkleidung mit CE-Protektoren schützt aber bei der überwiegenden Zahl der Stürze und Unfälle und mindert dabei die Verletzungsfolgen. Da zumindest Stürze sehr häufig sind, ist es vernünftig Schutzkleidung zu tragen, sie ist jedem Motorradfahrer dringend zu empfehlen und nicht auszureden.
Gruß Michael
Deine Interpretationen meiner Texte sind einfach falsch. Das geht in Dein kleinkariertes Hirn nicht rein. Da fehlen Dir einfach ein paar Windungen.
Motorrad-Schutzkleidung ist in erster Linie Bekleidung. Wir ziehen uns hier in Mitteleuropa an, weil uns kalt ist. Darüber hinaus schützt sie vor Nässe (wenn sie gut ist) und vor anderen Umweltbedingungen, die durch die Fahrt mit dem Motorrad entstehen – vor allem bei Geschwindigkeiten, die höher als die beim Radfahren sind. Genannt sei hier z. B. das Visier des Helmes. Weiterhin hat die Bekleidung auch stylische, modische Aufgaben, die nicht zu unterschätzen sind (Markenträger, Werbung, Wiedererkennung, u.a.).
Da auch der wildeste Motorradfahrer nicht bei jeder Fahrt auf die Fresse fliegt, ist es tatsächlich die tägliche Realität, dass Schutzkleidung in erster Linie vor Kälte und Nässe schützt. Auch meine Kleidung hat mich heute Morgen bei frischen 15 Grad wieder warm durch die Gegend gebracht. Deshalb ist es auch so wichtig, dass die Schutzkleidung perfekt sitzt und passt und wir uns in ihr wohl fühlen.
Entstanden ist diese Diskussion durch die andauernde Hitze und die Neigung mehrerer Schreiber hier, bei Hitze weniger Schutzkleidung zu tragen. Was jeder Einzelne daraus macht, welche Kleidung unerlässlich ist und auf welche Kleidungsteile verzichtet werden kann. Gesetzlich vorgeschrieben ist tatsächlich nur der Helm, darüber hinaus gibt es Vorschriften für Fahrten zur Führerscheinprüfung.
Alles andere unterliegt dem jeweiligen Geschmack und Geldbeutel des Einzelnen.
Auch die Qualitäten der Schutzkleidung sind unterschiedlich. Nicht jede Schutzkleidung trägt diesen Namen zu Recht.
Bisher hat es der Gesetzgeber unterlassen, über den Helm hinaus, Schutzkleidung vorzuschreiben. Das wurde auch in dem von mir eröffneten Thema "Urteile zur „Schutzkleidung“ deutlich. Da wurde von verschiedenen Gerichten festgestellt, dass dem Motorradfahrer KEINE Mitschuld an seinen Verletzungen anzulasten ist, wenn er keine vollständige Schutzkleidung trägt. Hier wurde vom Gericht insbesondere auch darauf abgestellt, was die Mehrheit der Fahrer tatsächlich trägt – was also die gesellschaftlichen Gepflogenheiten sind. Das hängt von vielen Faktoren ab, der Art des Zweirades (Mofa, Roller, Motorrad), dem Streckenprofil (Stadt, Land, AB) und sicher auch vom Wetter. Da brauche ich hier in Berlin nur aus dem Fenster gucken und sehe alle möglichen Zweiradfahrer – aber kaum einen in voller Schutzkleidung. Das ist die Realität.
Nach meiner Beobachtung wird als Erstes die Schutzkleidungshose weggelassen und durch eine normale Jeans ersetzt. Dann werden keine richtigen Stiefel mehr getragen sondern Sneakers. … und zu guter Letzt fahren die ganz losen Jungs im T-Shirt mit Bermudashorts und Nierengurt durch die Gegend. Über die Rollerfraktion brauchen wir dann hier gar nicht mehr reden.
Ob dieses Verhalten jetzt gut oder schlecht ist, weiß der Einzelne, wenn er zu Hause angekommen ist. Dem ein- oder anderen wird es zu kalt oder zu warm gewesen sein, aber kaum einer wird sich hinterher beschweren, dass er nicht auf die Fresse geflogen ist und seine mehr oder weniger vorhandene Schutzkleidung die Kniescheibe gerettet hat.
Der Sturz oder Unfall ist nicht die Regel, sondern – zum Glück – die große Ausnahme.
Wer einen richtigen Crash als Motorradfahrer tatsächlich überlebt, hat trotz Schutzkleidung schlicht Glück gehabt. Allein durch die g-Kräfte beim Aufprall können Rupturen von Organen oder Gefäßen entstehen, die innerhalb kürzester Zeit zum inneren Verbluten führen. Auch Genickbrüche sind meist tödlich. Selbst Bernt Spiegel erklärt in seinem (allseits bekannten) Buch, bei einem Aufprall zuerst den Kopf zu schützen und zu versuchen, durch Aufstehen und Hochspringen über das Hindernis hinweg zu kommen. Ein Vorhaben, das zwar lieb gemeint ist, aber wohl von den Wenigsten hier mangels Übung beherrscht wird.
Genau so ist auch meine Aussage zu verstehen, dass ein Motorradfahrer ungeschützt ist – egal ob er Schutzkleidung trägt – oder nicht. Er ist bei einem Aufprall (.z.B. auf ein Auto) schlicht der Schwächere.
Zitat:
@kandidatnr2 schrieb am 15. August 2018 um 12:05:37 Uhr:
Der Sturz oder Unfall ist nicht die Regel, sondern – zum Glück – die große Ausnahme.
Wer einen richtigen Crash als Motorradfahrer tatsächlich überlebt, hat trotz Schutzkleidung schlicht Glück gehabt.
Ein exzellenter Beitrag, frei von Stimmungsmache ! Chapeau !!!
Würde man jetzt noch die unfallfrei gefahrenen Kilometer (weltweit pro Fahrt) den verunfallten Kilometern gegenüberstellen, dann sähe das Ergebnis prozentual wahrscheinlich fast so aus wie die normalen Flugkilometer gegenüber denen mit einer Notwasserung.
Und an die versammelten Furchtsamen:
besorgt Euch einen Ganzkörper-Airbag, es kann jederzeit eine Autobahnbrücke einstürzen. Hilft der Airbag nicht, nehmt ein Heiligenbild, einen Christophorus, einen Rosenkranz oder so'n Ding, das die Mohammedaner an ihren Innenspiegel hängen.
Wer unter solchen Umständen einen Unfall so überlebt, wird auf die Schutzwirkung der Mutter Gottes (oder wessen auch immer) schwören.