Schraube abgerissen oberes Motorlager

Volvo S60 1 (R)

Hallo zusammen,

ich habe das obere Motorlager getauscht. Ich habe nicht das runde Motorlager, sondern das Eckige. Beim anziehen der Schrauben ist eine Schraube abgerissen. Und zwar, wenn man von oben drau schaut, ist das Motorlager mit 4 Schrauben befestigt. Hinten richtung Spritzwand zwei dicke Schrauben und vorne richtung Stoßstange eine dicke und eine dünne. Beim zudrehen der dünnen ist mir gegen Ende aufgefallen das sie kein "jetzt ist sie fest" Punkt hat, sondern sich einfach mehrere Umdrehungen lang etwas schwerer reindrehen lässt. Gerade als ich aufgehört habe zu drehen, ist sie gerissen. Ein Stück steckt recht tief drin und lässt sich nicht herausholen.
Jetzt ist die Frage, ob das Motorlager am Motor mit den drei dicken Schrauben hält, oder die vierte dünne schraube unbedingt festgeschraubt sein muss... !?
Was meint ihr?

Gruß
Razzor

40 Antworten

Erstmal vielen Dank an Alle, die sich hier zu meinem Problem geäußert und mir Tipps gegeben haben 🙂

Ich habe am Wochenende alle Injektoren ausgebaut und den Ventildeckel runter genommen.
Dann habe ich beide Gewinde wieder in Stand gesetzt. Dafür hab ich mir den Skandix Reperatursatz besorgt. Der Bohrer und der Senker sind auch echt scharf. Das Injektor-Gewinde ließ sich recht einfach aufbohren und die Stahl-Buchse eindrehen.
Das Gewinde des Motorlagers war etwas schwieriger, weil die Schraube noch im Gewinde hing. Beim Ausbohren der Schraube hab ich auch einen Ø3er Bohrer abgebrochen, dank angeklebtem Staubsaugerrohr ist aber zum Glück nichts in den Zylinderkopf gefallen 😁
Nach etwas rumorgeln und Vorbohren konnte ich dann aber auch an der Stelle die Gewindebuchse einsetzen. Für beide Gewindebuchsen ist rings herum noch mehr als genug Fleisch im Kopf vorhanden.
Zur Montage der Injektoren hab ich mir neue Montagesätze (Schrauben, Halteblech und Kupferring) besorgt. Im Vergleich zu den alten Halteblechen fällt auf, dass diese sich bei der Montage schon ein gutes Stück plastisch verformen, ich kann mir schon vorstellen, dass das Einfluss auf die Vorspannkraft des Injektors hat. Manche Injektoren hat Korrosion am Schaft, da bin ich dann mit 800er Schleifpapier etwas drüber gegangen und hab dann Injektorfett drauf geschmiert.
Beim Einbau hat dann auch alles recht easy geklappt. Beim Anziehen der Injektorschrauben hab ich allerdings nochmal Blut und Wasser geschwitzt. Wenn sich der Haltebügel verformt, fühlt sich das beim Schrauben so an, als ob die Schraube gleich weg knackt 😁
Letzendlich hab ich aber bei allen Schrauben das erforderliche Drehmoment erreicht 🙂
Der Elch spring danach auch wieder an und lief rund. Die Probefahrt um den Block verlief auch ganz glimpflich 🙂

Die eigentliche M6 Schraube des Motorlagers hat noch lieferverzug und kommt hoffentlich bald. So lange fahre ich auch ohne die.
Alles in Allem bin ich doch froh, dass ich die Reperatur selbst gewagt habe. Insgesamt waren es ca. 10h Aufwand dafür, dass ich die Arbeit zum ersten Mal gemacht habe. Eine Vorabschätzung einer Werkstatt war mit ~700€ angesetzt, mit meinen 260€ Materialkosten bin ich da jetzt deutlich günstiger Weg gekommen.

Abgerissene Schraube im Zylinderkopf
Ausgenudeltes Gewinde Injektor 4
Repariertes Gewinde Injektor 4
+2

Und hast du auch die Wirbelklappen gewechselt?
Und waren die Injektoren leicht zu ziehen?

Hans

... gut gemacht... 😁
Mit etwas Mut und ein paar Tipps lässt sich so einiges machen... 😉

Zitat:

@Lake Simcoe schrieb am 18. Mai 2020 um 12:44:33 Uhr:


Und hast du auch die Wirbelklappen gewechselt?
Und waren die Injektoren leicht zu ziehen?

Hans

Nee die Wirbelklappe hab ich nicht gewechselt. Die ließ sich ohne jeden Widerstand bewegen und war noch nicht allzu verdreckt.

Bei den Injektoren hab ich Haltespangen etwas gelöst und dann den Motor gestartet und im Stand laufen lassen. Nach wenigen Sekunden kam schon Dampf aus den ersten Injektoren. Dann hab ich den Motor ausgemacht, die gelösten Injektoren fest gezogen und die Prozedur nochmal gestartet. Insgesamt lief der Motor ~40sec bis alle Injektoren locker waren...man spritzt sich damit natürlich auch etwas Diesel in den Motorraum und muss danach wieder alles sauber machen.
Manche Injektoren konnte ich gleich raus ziehen, bei den meisten musste ich aber immer noch etwas hin und her wackeln, bis ich die nach oben raus ziehen konnte. Zum Hin und her Wackeln hab ich die einfach am Stecker angefasst und wenig Kraft gewackelt.
Bei allen Injektoren kamen (zum Glück) die Kupferringe gleich mit raus.

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Klingt gut. Scheint allgemein bei den älteren Dieseln kein Problem zu sein.
Man hört ja teils echte Schauergeschichten vom Injektorentausch.

Danke für die Schilderung (:-)

Hans

Bei meinem Schwager haben wir mittlerweile alle 5 Injektoren tauschen müssen, die gingen trotz >300 Tkm alle leicht raus. Ich habe vorher immer den Injektorenlöser von Liqui Moly reingesprüht.

... nix anderes wie Petroleum mit Spuren von anderem chemischen Zeugs... 😉

Fein. Danke für die Erfahrungen (:-)

Zitat:

@senfgurke66 schrieb am 18. Mai 2020 um 14:54:33 Uhr:


Nee die Wirbelklappe hab ich nicht gewechselt. Die ließ sich ohne jeden Widerstand bewegen und war noch nicht allzu verdreckt.

Ich würd's trotzdem mitmachen. Meine Wirbelklappenwelle musste raus, weil die Durchführung undicht wurde.
Ist ein teurer Spaß, weil dann ebn auch die Injektoren rausmüssen und mit neuen Haltebügeln wieder rein, neue Deckeldichtung, usw. Wie oft man die Hochdruckleitungen wieder anschrauben kann, weiß ich auch nicht. Von der ganzen Arbeit gar nicht zu reden ...

Grüße
Martin

Ein ganz kurzes Update:

Die M6x90 Schraube kam heute an.
Ich hab die anderen Schrauben vom Motorlager gelöst und die M6 dann rein gedreht. Auf den letzten ~0,3mm hat sich Schraube aber etwas verkantet...kann sein, dass meine Gewindebuchse nicht 100% rechtwinklig eingesetzt ist.
Hab dann ne kleine Unterlegscheibe unter den Schraubenkopf gelegt und meine 10Nm erreicht.

Die Reperatur ist jetzt komplett vollständig 🙂

... zieht sich hin... 😁 ... gut gemacht... 😉

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