Schönt der BC die Verbräuche?
Hat von Euch schonmal jemand BC-Verbrauch vs. Real-Verbrauch berechnet und wenn ja was kam da raus?
Auf meinen Stammstrecken lade ich immer nur "genau" so viel zwischen, das ich sicher ans Ziel komme. Dazu mache ich mir eine Überschlagsrechnung anhand des Schnittverbrauchs mit einem kleinen Puffer. Ich hatte es bisher jedes Mal, das es -wenn ich wirklich nur bis dahin lade- mit der Ankunft -trotz meines Puffers- durchaus spannend wurde.
Fürs Verständnis mal die Daten von gestern Abend, da hatte ich explizit drauf geachtet.
Abfahrt mit 100% dann 215,8km zum Ionity mit einem Schnitt laut BC von 27,2kWh, angezeigte Rest-RW: 75km. Von dort nach Hause nach Navi noch 182km (real etwas weniger, da das Navi auch dort schwachsinnig fährt).
Ich habe also kurz überschlagen: 110km mit 27,2kWh macht 30kWh und wollte 33kWh nachladen. Das reichte aber hinten und vorne nicht und erst als ich 38kWh nachgeladen hatte hat er mir 194km RW angezeigt.
Ich habe dann mal ein paar Überschlagsrechnungen gemacht: Bei 215,8km mit 27,2kWh hätte ich bis zum Lader 68,25% verbrauchen sollen, angekommen bin ich aber mit 27% nicht knapp 32.
Zu Hause habe ich das dann nochmals komplett gerechnet:
Gesamte Fahrtstrecke: 390,9km
Schnittverbrauch laut BC: 28,3kWh
Gesamtverbrauch laut BC: 110,6kWh
Realverbrauch: 124kWh
Akkustand bei Ankunft: 7%
Schnittverbrauch real: 29,5kWh
Ich weiß jetzt kommt bestimmt einer mit: Vollpfosten da sind doch auch Ladeverluste mit drin, daher noch eine andere Strecke, auf der ich nicht geladen hatte:
Fahrtstrecke: 279,2km
Schnittverbrauch laut BC: 27,7kWh
Gesamtverbrauch lt. BC: 77,33kWh
Real gefahrene Akku Prozente: 98-3%
Realer Gesamtverbrauch: 81,7kWh
Realer Schnittverbrauch: 29,26kWh
Wie gesagt, ich bin drüber gestpolpert da ich immer mehr nachladen muß als meine Überschlagsrechnungen ergeben.
Wie sieht das bei Euch aus?
30 Antworten
Ja, habe ich mal gemacht. Unter 5% Abweichung am HPC. Was aber sicher an den Ladeverlusten liegt. Und nicht am BC. Habe von 3-100% geladen. Bei Fastned.
- Vielleicht entspricht 0 - 100 % nicht der tatsächlichen verfügbaren Energiemenge.
- Das muss auch nicht linear sein.
- Eventuell zählt auch der BC nicht alles mit.
Ladeverluste können es bei der zweiten Rechnung nicht sein, da ich die Daten vor dem Laden genommen habe.
Ich fürchte auch der BC unterschlägt Verbraucher, jedenfalls muß ich immer dtl. mehr nachladen als nach BC eigentlich erforderlich wäre.
Allerdings kann man das GoM mit den Restreichweiten nicht als Referenz in die Berechnung einbeziehen. Das rechnet ja völlig anders, wenn man z. B. eine Strecke über das Navi plant (Topographie). Und der SOC von einem Prozent ohne Nachkommastellen entspricht ja 0.86 kWh. Was ist, wenn er gerade umgesprungen ist? Kann ja dann eine Abweichung von fast genau diesen 0.86 kWh innerhalb des Prozents sein. Und Heatloss spielt beim "Schnellfahren" (130 km/h) auch eine Rolle. Der BC zählt schön alles mit. Das kann man per OBD11 prima verfolgen. Jedenfalls bekommt man bei Autobahnfahrt und gerade auch im Winter nicht immer unbedingt die volle Kapazität aus dem Akku. Dazu hat Björn ein Video gemacht. Mit verschiedenen Fahrzeugen. Der e-tron schneidet noch am besten ab. Muss man die Stelle und das Video suchen. Björn sagt auch, dass dass der Kilometerzähler im Tacho zu wenig KM anzeigt und man dies auch einberechnen muss. Es ist bei Elektroauto generell nicht einfach, den wahren Verbrauch zu ermitteln, wenn schon die Akku Temperatur und die Höhe der Stromentnahme großen Einfluss haben.
Von mir aus rechnen wir das mit 4% Rest, dann wären es 28,95kWh Schnitt bei angezeigten 27,7. Sieht mir jetzt nicht so nach alles schön mitzählendem BC aus.
Der BC kann halt den variierenden Innenwiderstand der Batterie nicht berechnen. Das kann kein Hersteller. Muss ja nicht mal während des Fahrens sein, sondern kann auch später, während des Ladens auftreten, oder wenn der Wagen abgekühlt draußen steht. Der BC zeigt an, was er aus der Batterie holt. Habe es oben erklärt. Wenn ich das Video von Björn finde, verlinke ich es umgehend. Im Sommer gibt es fast keinen Unterschied. Das war bei meinem Kona vorher auch schon so. Im Sommer passten die Werte. Im Winter nur, wenn ich sehr geschlichen bin. Aber selbst da, nur bei milden Temperaturen. An der Heizung lag es nicht. Es ist der Winter generell. Da bekommt man einfach nicht so viel aus der Batterie. Wiederhole die Messungen einfach nochmal bei sommerlichen Temperaturen und du wirst sehen, dass es da keine Abweichung geben wird. Scheiß Elektroautos, die werden sich sowieso nicht durchsetzen. Viel zu kompliziert 😉
Ganz klare Antwort, nein, er schönt die Verbräuche nicht.
Ich habe auf meinem Handy geradezu unzählige Bilder von BC Anzeigen und den Anzeigen der Säulen was nachgeladen wurde.
Dadurch ist mir im Frühjahr 2020 auch recht früh ein Akkudefekt aufgefallen der schnell und zu meiner Zufriedenheit behoben wurde.
Der Ladeverlust liegt bei mir etwa zwischen 4% und 11%, je nach äußeren Umständen, Ladeart und vorheriger Fahrtstrecke.
Die 4% Ladeverlust habe ich an einer 50kW DC Säule im Sommer. Die 11% im Winter an 11kW AC.
Der HPC mit 150kW hat bei mir zwischen 6% und 9% Ladeverluste, je nachdem wie sehr der Akku aufgeheizt oder gekühlt werden muss. Eine Standklimatisierung/Heizung während dem laden erhöht natürlich die "Ladeverluste".
Die BC Anzeige ist aber grundehrlich, sie zeigt alles an was beim fahren zum fahren und heizen/kühlen des Innenraums & Akkus dem Akku entnommen wurde.
Das war auch ein Grund mich für den e-tron zu entscheiden.
Bei meinem eGolf hatte ich schon vorher die ehrliche Anzeige ebenfalls bemerkt und gehofft/geglaubt das der e-tron ebenso ehrlich ist.
Er ist es.
Da bei mir lange Zeit ein anderes Elektrofahrzeug im Fokus stand habe ich es vor dem e-tron schon eine Woche und 1.800km zur Probe gefahren.
Den absoluten Schock habe ich bekommen als ich an einem kalten Tag (um 5 Grad) im November 2017 das Fahrzeug über 98km auf 4 Teilstrecken mit jeweils 2 bis 3 Stunden Pause zwischen drin bewegt habe. Also eigentlich typische Kurzstrecke mit einem jedes mal notwendigem neuem aufheizen des Fahrgastraums, alles andere als optimal, für wirklich jedes Elektroauto.
In der Nacht vor dieser Fahrt hatte ich das Fahrzeug mit einer netto nutzbaren Akku Kapazität von 72,6kWh auf 90% an meiner Wallbox aufgeladen. Nach 98km zeigte er mir am Abend einen Verbrauch von 27kWh/100km an. Der Akku war auf 42% gefallen und in der nächsten Nacht hat er laut Anzeige der Wallbox auf wieder 90% fast 40kWh nachgeladen. Das passt zur Akkuanzeige und Ladeverlusten, aber nicht zu dem angezeigten Werten des Durchschnittsverbrauchs im BC.
Und das Auto hatte Humor, nach diesem Tag bei 42% Akkustand hat er mir angezeigt das ich jetzt noch 160km weit komme. 😰😰
Seither lächle ich immer wenn ein Fahrer dieser Marke sagt "mein Auto braucht laut BC" nur so wenig..
Aber auch vielen anderen ist das schon aufgefallen. Manche schreiben dann das es egal ist weil sie den Strom unterwegs umsonst bekommen oder ihre Solaranlage eh genug Strom liefert.
Aber hey, die BC Anzeige im Auto ist toll..
Für mich jedoch gilt, das was inklusive Ladeverluste laut Stromzähler nachgeladen wird ist entscheidend, den das will am Ende der Stromlieferant von mir bezahlt haben.
Mein Fazit, man kann beim e-tron die nachzuladende Energiemenge recht einfach vorher ausrechnen, man muss nur die Fahrzeuganzeigen nehmen, die Menge ausrechnen und je nach äußeren Umstanden und Ladesäule/Ladeart entsprechende Ladeverluste drauf rechnen. Das passt bei mir immer.
Ich rede nicht von Ladeverlusten. Ich rede davon, das er vor dem Laden nach ca. 293km komplett leer gewesen wäre aber nur 27,7kWh angezeigt hat. Das würde bedeuten ich kann nichtmal 81kWh entnehmen, was irgendwie weit von den 86 entfernt ist.
Das ist bei kalten Temperaturen einfach so. So verhalten sich Lithium Batterien. Dadurch verbraucht er nicht mehr. Die Anzeige ist korrekt. Nur rückt der Akku nicht mehr raus und ist trotz nur 81 entnommenen kWh leer.
Zitat:
@Knutzelkopp schrieb am 30. Oktober 2020 um 16:36:27 Uhr:
Das ist bei kalten Temperaturen einfach so. So verhalten sich Lithium Batterien. Dadurch verbraucht er nicht mehr. Die Anzeige ist korrekt. Nur rückt der Akku nicht mehr raus und ist trotz nur 81 entnommenen kWh leer.
Richtig, ist bei Anderen auch so.
Die Frage ist dann nur noch, hatte er es im Sommer auch so.
Zitat:
@stelen schrieb am 30. Oktober 2020 um 16:22:17 Uhr:
Ich rede nicht von Ladeverlusten. Ich rede davon, das er vor dem Laden nach ca. 293km komplett leer gewesen wäre aber nur 27,7kWh angezeigt hat. Das würde bedeuten ich kann nichtmal 81kWh entnehmen, was irgendwie weit von den 86 entfernt ist.
Dir ist schon klar das der Akku Kapazität verliert? Du rechnest mit dem "Bestzustand" bei Auslieferung.
Wie viel Kilometer hat Dein e-tron schon gefahren und wie alt ist er?
Meiner hat nach 18 Monaten und 40tkm auch rund 5% vom ursprünglichem Maximum verloren, das ist ganz normal.
Wenn die Messung bei kaltem Akku stattfindet kann es auch temporär noch mehr sein, das ist bei höheren Temperaturen aber wieder besser und schwankt immer etwas.
Wenn Du also rund 81kWh von ursprünglich 86kWh nutzen kannst wären das etwas unter 6% Verlust, je nach äußeren Umständen noch akzeptabel, da kenne ich bei anderen Elektrofahrzeugen deutlich höhere Abweichungen.
Aber das andere schlechter sind hilft ja nicht.
Das ausgehen von falschen Parametern wie "angezeigte Restreichweite in Kilometer" oder von den ursprünglich "nutzbaren 86kWh" jedoch auch nicht.
Hast Du Deinen Akku mal mit OBDeleven ausgelesen? Da sieht man schön wie viel Ah der Akku noch hat.
Im Ursprung sind es bei dem 55er 240Ah bei der nominalen Spannung von 396V, also 95kWh.
Sollten dort (ausgelesen) nur noch 228Ah stehen hätte Dein Akku 5% verloren und die Fahrzeuganzeige würde nichts unterschlagen.
Dann wärest Du nur von den falschen Grundwerten ausgegangen.
Bei kalten Temperaturen würde ich jetzt erstmal von einem kalten Akku mit höherem Innenwiderstand ausgehen. Batterie kühlen ist einfacher als Batterie erwärmen. Das Model 3 kämpft ja auch z. B. sehr stark mit dem #Coldgate beim Laden. Wenn es noch etwas kälter wird, lädt der 55er auch erstmal mit unter 100 kW, bis der Akku kurze Zeit später vom Schnellladen wärmer wird.
Es war aber nicht wirklich kalt, sondern um die 14° und den Akku hatte ich 600km vorher ausgelesen: 240Ah
Miß doch mal mit OBD11 die Akkutemperatur. Alles unter 25 Grad Akkutemperatur ist quasi "eiskalt" und geht mit Einbußen einher.