Schlechtes Fahrverhalten, liegts an den Stoßdämpfern?

VW Passat

Hallo zusammen,

Ich bin völlig fremd hier im VW Forum, hoffe aber, dass man mir trotzdem helfen kann. Es geht um einen sehr guten Freund von mir und dessen Passat 35 B, den er sich etwas schöner machen möchte. Er hat Tieferlegungs-Federn verbaut, jedoch relativ günstige Stoßdämpfer gewählt. Hinten, irgendwelche passenden von Sachs, vorne bislang irgendwas im 80 € Bereich pro Stück. Aus eigener Erfahrung riet ich ihm dazu mehr in die Stoßdämpfer zu investieren.

Daher folgende Frage:

Wenn das ganze Fahrwerk, sämtliche Buchsen, Lager, Querlenker und so weiter erneuert wurden, sich das Fahrzeug nach wie vor aber schwammig anfühlt, relativ stark nach wippt und man das Gefühl hat, dass das Auto nicht sicher ist, so kann es doch an zu weichen oder einfach nicht passenden Stoßdämpfer liegen, oder?

Nimmt man nun zB Bilstein B8 Dämpfer, deren Stückpreis bei circa 200 € liegt, so müsste doch das komplette Fahrverhalten und die oben beschriebenen Symptome verbessert sein, oder?

so ein B8 ist doch deutlich straffer und wippt weniger nach. Auch müsste der Anpressdruck auf die Fahrbahn ein sicheres Gefühl vermitteln. Zumindest stelle ich mir das so vor und mein Kumpel und ich haben hier schon längere Diskussionen geführt. Ich glaube, er möchte mir nicht glauben, dass es sich lohnt, in bessere Dämpfer zu investieren…

ich zumindest kenne es von meinem BMW so wie ich es oben gerade beschreibe. Könnt ihr das bestätigen oder liegt ein unsicheres und schwammiges Fahrgefühl häufig noch an anderen Dingen?

Lieben Dank

10 Antworten

Die Symptome passen zu verstellter Achsgeometrie.
Wurde nach dem Umbau keine Achsvermessung durchgeführt?

Nein bislang wurde das nicht getan.

Hätte das denn so eine Bewandtnis? Tatsächlich ist das Kurvenfahren „komisch“ und die Reifen quietschen auffallend früh und häufig. Zumindest kam es mir so vor, kenne das Auto aber auch kaum.

Zitat:
@marqus schrieb am 15. Juli 2025 um 18:29:28 Uhr:
Nein bislang wurde das nicht getan.
Hätte das denn so eine Bewandtnis?

Oh ja!
Das sollte schleunigst gemacht werden.
Übermäßiger Reifenverschleiß!!!

Gummis vom TT in die Dreieckslenker, Fahrzeug im Stand die Schrauben am Agregateträger und der Achslager hinten anziehen,Domlager neu vorne, Achsvermessung machen,dann läuft der auch schön.

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Ja, um welchen Passat geht es denn eigentlich?

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Ich danke euch. Es ist ein 35i (!) bj 90 (glaub ich).

Achsvermessung wird durchgeführt. Sollte er jetzt dennoch andere Stoßdämpfer im Nachhinein verbauen, so ist eine neue Achsvermessung oder?

Oder anders gesagt, eine Achsvermessung ist immer nötig, sobald irgendetwas verändert wurde?

Meist bekommt man die auch behelfsmäßig hin. Auf geradem Hallenboden kann man den Sturz mit einem Lot überprüfen (1,2 Grad, Länge ausrechnen) und mit einer Teleskopstange vorn und hinten an der Felge gemessen die Spur - die Vorderräder müssen parallel stehen!

Aber zuerst alle Lager prüfen: Domlager und Querlenker vorn, Hinterachsbuchsen. Traggelenke und Stoßdämpfer auch. Eingerissene Lenkmanschetten?

Erst wenn alles, was kaputt ist, getauscht ist, würde ich über eine Achsvermessung nachdenken. Sonst mußt Du diese mehrfach machen!

Die Vorderachse von Golf 2/3 und Passat 35i reagiert extrem empfindlich auf eine nicht eingestellte Achse. Diese sollte nicht mit irgendwelchen Pfuschmethoden eingestellt werden, sondern ordentlich an einem digitalen Achsmessstand.

Bilstein B8 Dämpfer helfen dem Fahrverhalten sehr, aber es hängt auch von der Federkennlinie ab, da gibt es härtere Federn und weichere Federn (ähnlich zu den Dämpfern und deren Kennlinien).

Achsgummis vorne an den Querlenkern, Traggelenke vorne, Spurstangenköpfe, Spurstangen und Domlager (hoffentlich beim Dämpfertausch gleich mit erneuert) sollten ebenfalls noch fit sein, am besten gleich tauschen, ebenso wie die Koppelstangen am Stabi und bestenfalls auch die Stabigummis an der Achse (dämlich zu tauschen).

Ansonsten hängt ein guter geradeauslauf an der Hinterachse. Sind die Achsgummis fertig, schwimmt das Auto regelrecht hinten und das wirkt sich sehr stark auf das ganze fahrverhalten aus.

Kommen neue Dämpfer vorne rein, muss wieder eine neue Vermessung durchgeführt werden.

Die Erfahrung sagt auch, das bei Tieferlegung spezielle Dämpfer für die Tieferlegung verwendet werden sollte, weil die Dämpfer für die normale Fahrwerkshöhe einen anderen Arbeitsbereich haben, wie wenn man das Auto tieferlegt. Passende Dämpfer sind gekürzt und liegen damit wieder im optimalen Kennlinienbereich und schlagen auch nicht durch.

Alle Schrauben an denen Achsgummis befestigt sind (speziell Querlenker und Hinterachslager) sollten auch unbedingt in normallage festgezogen werden (also das Fahrzeug steht eingefedert), weil man die Gummis übermäßig dehnt und der Verschleiß stark zunimmt. In dem Falle bedeutet das, das nach der Tieferlegung die Querlenkerschrauben in normallage einmal gelöst werden müssen und erneut mit dem passenden Drehmoment(!!!) erneut festgezogen werden müssen.

Zitat:
@marqus schrieb am 15. Juli 2025 um 14:11:26 Uhr:
Er hat Tieferlegungs-Federn verbaut, jedoch relativ günstige Stoßdämpfer gewählt. Hinten, irgendwelche passenden von Sachs, vorne bislang irgendwas im 80 € Bereich pro Stück.

Welche Federn?
Bis ~ 35 mm kürzer benötigt es keine Rebound-Dämpfer, da langen die Seriendämpfer aus.
Und da bekommste gutes Material bereits ab 40 €... (Beispiel)

Ab 40 mm sollten es gekürzte Dämpfer/Sportdämpfer sein, wobei man das als Fahrwerkssatz oft günstiger bekommt.

Nur: Vorne das Federbein abschrauben und dann keine Achsvermessung durchführen... da haste schon einen extremen Einfluss. Am Radlagergehäuse/Federbein stellst den Sturz ein. Dazu haben die anderen bereits alles gesagt.

Ist das Ganze auch richtig verbaut?
Auch da habe ich schon oft genug abenteuerliches gesehen...

Oder anders gesagt, eine Achsvermessung ist immer nötig, sobald irgendetwas verändert wurde?

Immer dann wenn die Achsgeometrie beeinflusst wird.
Das heißt sobald Du z.B. das Federbein vom Achsschenkel/Radlagergehäuse abschraubst.
Oder die Spurstange/Spurstangenkopf wechselst.
Hinterachse/Lagerböcke abschrauben, wegen der Langlöcher verstellt das die Spur.

Klar, man kann sich das markieren, aber die neuen Bauteile haben auch wieder andere Toleranzen usw..
Da wäre zumindest nur eine Vermessung (Keine Einstellung), ob alles noch im Toleranzbereich ist, angebracht.
Wobei... wenn da eh schon alles aufgebaut ist, kann man es auch gleich einstellen. Aber dann gehts weiter mit festgerosteten Muttern usw..

Wenn man den Querlenker an der Achse oder am Traggelenk löst ist auch eine Achsvermessung notwendig, da die Verschraubungen auch leichtes oder langlöcher (Traggelenk am Querlenker) aufweisen.

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