Schadenersatz bei falschen Verkäuferangaben?

Hab mit Sufu nix gefunden und hoffe hier hilfe zu finden.

Ich habe mir neulich ein Auto angesehen dass ein Händler bei Mobile reingesetzt hatte. Vorab hatte ich mir schriftlich und telefonisch mehrfach einen einwandfreien Zustand bestätigen lassen.
Einen Tag vor dem Besichtigungstermin habe ich angerufen und meinen Besuch angemeldet mit der bitte, dass die den für eine Probefahrt fertig machen. Einzige reaktion von denen war, dass sie nicht sicher sagen können ob die Rote nummer dann schon wieder da sei.

Ich düse da also 350km hin, gehe auf den Hof und sehe als erstes, dass die Motorhaube vorne dicke Risse hat und rostet. darunter sieht man am stoßfänder eine Einduckmarke, also klarer Unfallschaden. Haube auf, und nächster Schock: ein Marder hatte ein Zündkabel durchgebissen, damit hatte siche die Probefahrt eh erledigt.

Ich bin stinksauer ins Büro und hab die Leute angekackt was denen einfällt mit dafür so weit zu fahren. Die meinten nur, der Schaden war vorher noch nicht da, weil auch auf den Fotos nicht zu sehen, und jetzt müsse sich der Chef das erstmal nächste Woche ansehen.
Ich willte dann spritgeld von denen für die unnötige Jagerei, aber die blieben stur.
Danach hab ich die Polizei gerufen und gefragt ob ich irgendwelche Handhabe hätte, aber die meinten das wäre alles zivilrecht, da könnten die nix machen.

Meine Frage ist jetzt: Hat man bei so einem Fall ansprüche auf Schadenersatz? Für mich ist die fahrt ja unter Falschen Tatsachen herbeigeführt worden, also Täuschung. Und mein Schaden sind 700km fahrt und ein vergeudeter Urlaubstag. Da muss man denen doch irgendwie beikommen, das ist doch kein Benehmen.

Hat jemand eine Idee?

Beste Antwort im Thema

Also ganz ehrlich? Wieso nimmt man so eine Strecke in Kauf, obwohl einem im Vorfeld schon gesagt wird, dass eine Probefahrt nicht gesichert ist?

Sorry, aber da bist du selbst schuld.

Das ist zwar nicht rechtlich gesichert, aber ich denke, da wirst du gar nichts sehen. Es hat dich keiner gezwungen da hin zu fahren. Es wäre ja sogar möglich gewesen, dass der Wagen in der Zwischenzeit verkauft worden wäre.

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Moin,

Drahke - auch wenn es lang her ist ... du hast mir hier doch tatsächlich ein Stück aus der Seele gesprochen.

Also ich kaufe mir das Auto da - wo ich das passende Auto für meinen aktuellen Bedarf und finanziellen Spielraum habe ... Das kann sowohl bei einem Privaten, einem Fähnchenhändler, einem Hochpreisigen Gebrauchthändler oder einem NEuwagenhändler sein - mir ist das Auto wichtig.

Und der Verkaufsplatz - sagt mal gar nichts über die Seriösität des Händlers aus - der sagt nur etwas über seine finanzielle Potenz aus.

MFG Kester

Wenn man sich in einem Land, in dem man keinen Stein werfen kann, ohne einen Autohändler zu treffen 350 km Fahrt antut, um einen Gebrauchtwagen (ich gehe mal nicht von einem Exoten aus) zu kaufen, dann hat man im www wahrscheinlich immer nach dem billigsten Angebot geschaut. Und wenn man das tut, dann sollte der gesunde Menschenverstand (so vorhanden) signalisieren, dass es einen Grund für diesen Preis geben muss und niemand etwas zu verschenken hat.

Oder millionenfach verlinkt und immer wieder gern zitiert:

Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften.
Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.
Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen.

Also ich würde umgehend Klage auf 10 Jahre schweren Kerker einreichen....

Automensch:

Das kann man so pauschal auch nicht sagen. Ich bin für Autos auch schon bis zu 300km gefahren. Und zwar ganz einfach aus dem Grund, dass hier in der Gegend Gebrauchtwagen im allgemeinen teurer gehandelt werden, als in anderen Gegenden Deutschlands. Und zwar teilweise um so viel teurer, dass es billiger ist, sich mehrere Fahrzeuge weit weg anzusehen, als vor Ort zu kaufen. Und Fahrzeuge weit weg findet man im Netz am besten.
Beispiel mein Audi: der hätte mich in vergleichbarer Ausstattung Schlappe 5000€ mehr beim Vertragshändler gekostet als dort wo ich ihn dann gekauft habe (300km weg, ebenfalls Vertragshändler).
Oder der twingo meiner Freundin: 1500€ günstiger als hier in der Gegend. Allerdings habe ich da vorher nen bekannten, der dort in der Nähe wohnt, vorbeigeschickt, um sich den Wagen im Vorfeld anzusehen. Das war ein fähnchenhandler nicht deutscher Nationalität. (200km)

Wenn es einem darum geht, irgendein Auto zu haben, dann findet man sicher vor Ort etwas. Aber wenn man etwas bestimmtes (gewisse Eigenschaften müssen erfüllt sein,...) sucht, kann man schonmal weitere Strecken in Kauf nehmen.

Es muss nicht das billigste Angebot sein.
Es reicht eine Suche bei einem bestimmten Diesel, welcher jedoch Abgasnorm Euro3 aufweist nach einem vergleichbaren mit nachgerüsteten RPF oder beim Benziner nach einem der bereits eine verbaute LPG-Gasanlage besitzt.
Hierbei werden die Fahrwege bei den Besichtigungen, ohne viel Glück zu haben, automatisch länger.

Bei längeren Wegen muss man jedoch damit rechnen, dass etwas nicht so verläuft wie geplant oder besprochen und man selbst auf z.B. den Spritkosten sitzen bleiben könnte.

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