S211 Schleifen/Pfeifen in Kurven nach Bremsscheiben/-belägewechsel
Liebe Leute,
vielleicht weiß jemand von euch Rat.
Im Urlaub hatten sich die Bremsbeläge verbraucht und zwar so sehr, dass die Scheibe v.r. beschädigt wurde.
Glücklicherweise konnten Scheiben und Beläge (Bosch) rasch vor Ort ersetzt werden.
Letztlich hing v.r. die Führung des Sattels, so dass der innenliegende Belag verstärkt verschliss und der hat nunmal keinen Warnsensor und ist bei montierten Rädern nicht auf Sicht prüfbar. Der außenliegende Belag hat noch 7mm(!). Wie dem auch sei, der Mechaniker meinte, er hätte die Sättel (Führungen) gangbar gemacht (mit Graphit).
Beim üblichen - sehr vorsichtigen - Einschleifen der Scheiben und Beläge machte sich anfangs ein Schleifen im warmen Zustand bei Geradeausfahrt bemerkbar. Das legte sich.
Nun schleifen die Beläge in Kurvenfahrten (bei warmen Zustand) bei Tempo jenseits 30km/h. Besonders bei Linkskurven. Wie ein hoher Pfeifton, der dem Ton eines defekten Radlagers ähnelt. Sobald ich die Bremse dabei etwas betätige, verschwindet der Ton. Ebenso bei Geradeausfahrt. Er kehrt bei anhaltender Kurvenfahrt wieder und nur beherztes Bremsen schafft dann eine "Pfeifpause". Somit dürfte das eigentlich nicht an den Radlagern liegen.
Die Radlager hatten vor dem Urlaub ordentlich Spiel und ich hatte sie nachgezogen (ohne natürlich dabei den hängenden Sattel und die asymmetrisch verschliessenen Beläge zu entdecken).
Ich werde sie gleich noch etwas nachregeln. Die linke Felge wird nämlich auch heißer als die rechte.
Vielleicht ist es ja ein Zusammenspiel. Flöhe und Läuse.
Über Meinungen und Erfahrungsberichte würde ich mich sehr freuen.
10 Antworten
Sattel gangbar machen hat bisher nie wirklich geholfen, entweder gleich neue Bremssättel, oder wenigstens die Kolben ausbauen, prüfen, reinigen, meiner Erfahrung nach bring es wenig da lange rumzumachen, ein Sattel kostet weniger als 100€ und danach ist lange Ruhe
nicht vergessen gleich neue Bremsschläuche einzubauen
Danke. Du sagst es. Habe auch gerade danach gesucht. Preise sind fair und nach knapp 290.000km auch verdient ;)
bei den Bremsbelägen ist es außerdem wichtig das diese runde Blecht wieder eingebaut wird, ich habe den mal weggelassen und da hat sich der Kolben teilweise in den Bremsbelag "eingearbeitet", bei Bosch Belägen ist es so eine weiche Schicht wegen Quietschen, dann stand der Belag schräg und hat genau die gleichen Geräusche wie oben beschrieben produziert, manchmal war das in der Kurve so ein richtig lautes "muhen"
Zitat:
@avalex schrieb am 27. August 2025 um 10:26:21 Uhr:
Sattel gangbar machen hat bisher nie wirklich geholfen, entweder gleich neue Bremssättel, oder wenigstens die Kolben ausbauen, prüfen, reinigen, meiner Erfahrung nach bring es wenig da lange rumzumachen, ein Sattel kostet weniger als 100€ und danach ist lange Ruhe
nicht vergessen gleich neue Bremsschläuche einzubauen
Kommt natürlich auf den Kilometerstand an. Bei mir hat es geholfen. Die Buchsen in den Sätteln waren in Ordnung. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich die Führungsbolzen und deren Gummimanschetten erneuert und dann war der Sattel wieder schön leichtgängig. Wichtig ist: Die original Gummi-Manschetten ohne Fett einsetzen. Laut ATE Schulungsvideo sind die kleinen Gummimanschetten für die Schwimmfunktion des Sattels bereits von sich aus mit Selbstschmierung im Gummi ausgestattet. Fett zerstört diese Funktion. Selbst der Freundliche wollte mir Fett in die Hand drücken. Das gehört aber auf die Rückseite und die schmalen Seiten (die im Sattel rutschen müssen) der Bremsklötzer und an deren Führungsstifte, die durch Sattel quer durchgesteckt sind. Dafür nehme ich allerdings immer Kupferpaste.
Ähnliche Themen
Danke für die Tipps. Gerade komme ich nicht an den Rangierwagenheber dran. Morgen schaue ich nach den Blechdeckeln der Kolben. Klingt übel.
Bezüglich der Schmierung: Wie es aussieht wurden die Spreizfedern nicht gewechselt und auch nichtmal geschmiert. Das erklärt das gelegentliche Quietschen beim Bremsen.
Eben las ich auf die Schnelle etwas über die „Anlegeroutine“ der SBC-Bremse. Noch habe ich es nicht ganz verstanden. Hätte etwa diese Prozedur nach dem Wechsel der Scheiben und Beläge durchgeführt werden müssen? Oder jetzt noch? Wäre das nahe Anliegen und der etwas schwammige Pedalweg damit zu erklären?
Bremsflüssigkeit ist letzten Monat gewechselt worden und steht knapp unter Maximum.
Ja, dann schlaue uns doch mal bitte auf.
Was hast Du denn überhaupt für ein KFZ? ZDF= Zahlen, Daten, Fakten
Zitat:
@avalex schrieb am 27. August 2025 um 10:26:21 Uhr:
Sattel gangbar machen hat bisher nie wirklich geholfen, entweder gleich neue Bremssättel, oder wenigstens die Kolben ausbauen, prüfen, reinigen, meiner Erfahrung nach bring es wenig da lange rumzumachen, ein Sattel kostet weniger als 100€ und danach ist lange Ruhe
nicht vergessen gleich neue Bremsschläuche einzubauen
Naja, ich würde vorschlagen erst einmal nach der Ursache zu suchen und erst dann mit dem Teile tauschen, wenn überhaupt nötig .. zu beginnen! Nur so als Idee.
Wenn es eine SBC Bremse ist, dann ist es ein bisschen schwieriger aber trotzdem mit den entsprechenden Anleitungen und beachten der Verhaltensregeln machbar.
Wichtig wäre als erstes zu prüfen warum die Bremse, besonders Links warm wird. Ist der Bremskolben schwergängig oder die Führung des Bremssattels?
MfG Günter
Richtig so, Günter.
Es handelt sich hier offenbar um einen Vormopf mit SBC. Dazu gibt es hier bei Motortalk massig was zu lesen.
Ich meine, kürzlich einen Kommentar von MackHack gelesen zu haben, dass die Anlege-Routine dafür da ist, damit die SBC erkennen kann,, dass neu belegt worden ist. Ich will aber nicht wieder alles wiederholen. Einfach bitte suchen.
Blöd ist natürlich jetzt, dass offenbar die Werkstatt aus Entfernungsgründen nicht mehr aufgesucht werden kann. Wenn das nicht so wäre, würde ich da erst mal hinfahren.
Danke für die Tipps!
Die Anlege-Routine (nach ar42.46-p-0005tx) habe ich eben auf der Bühne durchgeführt. Gleich mehrere Durchgänge, da das linke Hinterrad nie blockierte. Das linke Vorderrad wurde immer mehrmals abgebremst. Mal blinkte das Bremslicht 3x, mal 6x. Eigentlich hätte diese Prozedur gleich nach dem Wechsel der Scheiben und Beläge erfolgen müssen und nicht erst 2500 km später…
Wie dem auch sei, der Vorgang scheint eine gewisse Verbesserung bewirkt zu haben. Der Druckpunkt des Bremspedals ist weniger schwammig und das Schleifen in den Kurven etwas weniger. Die linke Felge wird auf jeden Fall noch minimal heißer als die rechte. Wahrscheinlich hatte der Mechaniker lediglich den rechten Sattel gangbar gemacht, da rechts ja auch das eingangs beschriebene Malheur aufgetreten war.
Morgen werde ich mich an die Führungen der Sättel machen und die Belagführungen etwas schmieren. Die Radlager werde ich auch noch etwas einstellen. Danach werde ich wieder berichten.