Runterschalten/Motorbremse benutzen schädlich?
Hallo 🙂
Habe mal von einem Fahrlehrer gehört, runterschalten/also die Motorbremse benutztn sei nicht gut für den Motor.
Klar kommt darauf an, bis welcher Drehzahl man den Motor dann jagt..rede jetzt aber nicht vom extremen runterschalten, sondern bis max 2500 umdrehungen..
Wie ist das nun? Ich frag jetzt weniger nach eurer Meinung/was ihr denkt, sondern weiß da jemand bescheid, kennt sich da jemand aus?
MfG, Max
Beste Antwort im Thema
Nur mal so nebenbei: herunterschalten mit Zwischengas funktioniert anders; und zwar wird ausgekuppelt, der Gang herausgenommen, wieder eingekuppelt, dann Zwischengas gegeben, um dann wieder auszukuppeln und den gewünschten niedrigeren Gang einzulegen. Habe ich sogar noch in der Fahrschule gelernt; auf einem W50.
Zweck der ganzen Übung war es nicht, die Drehzahlen von Motor und Getriebeeingangswelle anzugleichen, sondern die Drehzahlen der Schaltwelle im Getriebe mit der der Vorgelegewelle in Einklang zu bringen.
Und dass das Herunterschalten und einfache Einkuppeln, wie wir es heute von unseren gut synchronisierten Getrieben kennen, schädlich sein soll, ist völligster Käse. Beim Einkuppeln nach dem Herunterschalten muss die Kupplung den Drehzahlunterschied ausgleichen; das ist soweit erst mal richtig. Dabei wird aber lediglich der Motor auf eine höhere Drehzahl beschleunigt. Und der bietet relativ wenig Widerstand gegenüber der Tatsache, dass man beim Anfahren ein Gewicht von rd. 1,5t aus dem Stand in Bewegung setzt. Vom zügigen Anfahren mit Drehzahlen jenseits der 2000 U/min, wie das der Eine oder Andere an der Ampel regelmäßig praktiziert; oder von Anhängerbetrieb mal gar nicht zu reden.
Gruß,
Micha.
35 Antworten
Ist die Kupplung nicht auch irgendwie ein Verschleißteil?? Von daher ist das hier glaube ich Haarspalterei. Zumal mir schon das Geheule aufn Sack gehen würde, wenn ich so weit zurückschalte, dass der Motor ungemein hochdreht. In meinen Augen reicht das, wenn man einfach nur einen Gang zurückschaltet, und das mit sinkender Geschwindigkeit mehrmals tut.
Entweder ich verschleiße die Kupplung, oder die Bremsen.
@ Eclipsed:
Gerade das kling ja gut ^^
Wenn du die Motorbremse haben willst, wirst du von selbst kaum langsamer werden. 😁 Denn dann gehts meist bergab. Oder du färhst auf eine Kolonne etc auf, dann kannst du auch schlecht warten, bis sich die Drehzahl das Getriebes um 1000rpm senkst, da rollst du ja nen Kilometer. xD
Klar ist es bei Gott kein MUSS, aber darum geht es ja nicht. Frage war lediglich, ob dem Motor die Motorbremse schadet. ^^
Das meinte ich eben auch... 😁
Lediglich die Kupplung KANN halt ein wenig schneller verschleißen, wenn man es übertreibt oder sehr sehr oft macht.
Ich arbeite selbst sehr viel mit der Motorbremse, wenn es sich auszahlt. Und da gebe ich gern mal ein wenig Vorgas. ^^ hab einfach ein besseres Gefühl dabei...
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Zitat:
Original geschrieben von CX Pro 500
So verhält es sich wohl eher bei nem ganz normalen Schaltvorgang in einen höheren Gang während einer konstanten Bewegung ohne größere Verzögerung/Beschleunigung und hat nichts mit dem zu tun, was hier besprochen wird?! ^^Zitat:
Original geschrieben von Spassat
Dabei wird aber lediglich der Motor auf eine höhere Drehzahl beschleunigt. Und der bietet relativ wenig Widerstand gegenüber der Tatsache, dass man beim Anfahren ein Gewicht von rd. 1,5t aus dem Stand in Bewegung setzt.
Gruß,Micha.
Denn sobald die Motorbremse hinzukommt, komm ja bereits ein nicht unerheblicher Kraftaufwand hinzu, welcher sehr wohl dem Anfahren eines 1,5t Fahrzeugs gleichkommt. Überleg mal, du fährst mit 60 Sachen bergab und haust nen niedrigeren Gang rein, ein 6Zylinder Diesel bringt da schon ne ganz nette Verzögerung zu Stande... Schon wirkt Kraft auf die Kupplung......
Da hast Du mich, glaub' ich, etwas missverstanden. Lies' Dir meinen Text doch bitte noch mal in Ruhe durch. Wenn man herunterschaltet und anschließend wieder einkuppelt, wird der Motor sehr wohl beschleunigt, da die Getriebeeingangswelle in dem Moment eine höhere Drehzahl als der Motor hat. Das heißt auf gut Deutsch: " ich reiße den Motor hoch..." oder wie auch immer man das beschreiben möchte.
Und wenn am Motor die Drosselklappe zu ist und die Schubabschaltung wirksam ist, dann ist es so, dass der Motor lediglich wie ein Kompressor arbeitet. Dass gibt schon ordentlich Widerstand, da hast Du vollkommen recht; für die Kupplung ist es jedoch nicht schädlich. Wie hoch auch immer dieser Widerstand sein mag, höher als beim Anfahren ist es jedenfalls nicht. Wäre ja auch sehr ulkig, wenn -zig Tausende Kraftfahrer mit defekten Kupplungen wegen Herunterschaltens in den Werkstätten aufschlagen.
Und nur mal so: Seit über 20 Jahren fahre ich so- mit verschiedensten Autos- und ich habe bisher keine Kupplung damit hingerichtet.
Gruß,
Micha.
Noch ein weiterer Aspekt:
Wenn man "sportlich" anfährt, muß die Kupplung zwischen 200 und 300 Nm übertragen (beim TDI). Das Moment im Schub (beim Runterschalten ohne Gas) liegt bei rund -50 Nm. (bei 3000 1/min). D.h. beim Anfahren ist das Moment mehr als 4x so hoch. Folglich dürfte der Verschleiß der Kupplung beim Anfahren deutlich höher sein.
Ich nutze die Motorbremse konsequent, auch mal bis über 3000 1/min wenn es in die Alpen geht, und habe bisher keine Probleme mit der Kupplung (186000 km).
die kupplung ist nicht eure grösste sorge.schon mal an den zahnriemen gedacht??besonders beim 2 gänge runterschalten.denkt mal drüber nach...............
ciao
Sagt mal, kann hier jemand einem ahnungslosen Benziner-Fahrer sagen, wieso man ein Fahrzeug im normalen Alltagsbetrieb bergab gleich zwei Gänge auf einmal runter schalten muss?
So nebenbei bemerkt, meinen vorigen Passat habe ich mit 250.000 km und der ersten einwandfrei funktionierenden Kupplung verkauft (allerdings bergab nie 2 Gänge auf einmal runter geschalten😁). Meines Wissens nach hat der Nachbesitzer noch einige Freude am Fahrzeug gehabt - also keine Kupplung investiert.
Mein jetziger hat auch 170.000 runter - erste Kupplung (ich gehe ebenfalls nicht zimperlich mit der Kupplung um...)
Gruß
Zitat:
Original geschrieben von matzelpapa
Noch ein weiterer Aspekt: Das Moment im Schub (beim Runterschalten ohne Gas) liegt bei rund -50 Nm. (bei 3000 1/min). D.h. beim Anfahren ist das Moment mehr als 4x so hoch.
Wieso liegt das Moment beim Zurückschalten lediglich bei 50Nm? Darfst es ruhig ein wenig erklären, damit man das auch versteht. 😉
Zitat:
Original geschrieben von Kevin T.
Vorsichtiges Einkuppeln sollte die Kupplung ebenso schonen!
Im Gegenteil. Betrachte den Kupplungsbelag wie einen Bremsbelag.
Schonmal einen langen Berg vorsichtig bremsend runtergefahren? Vorsichtig im Sinne von: mit wenig Druck, dafür aber dauernd bremsen? Wenn nicht- mach mal, aber nicht mit meinem Auto. Für die Bremsbeläge (und -scheiben) ist´s besser, immer mal kurz, aber hart zu bremsen und in dazwischen Zeit zum Abkühlen zu lassen. Und, natürlich, die Motor"bremse" zu nutzen.
Analog läuft´s bei der Kupplung. Kuppelst Du vorsichtig- will heißen: mit quälend langem Schleifen zur Drehzahlanpassung- wird der Belag eher abgenutzt sein, als bei harten, aber kurzen Kuppelvorgängen. Letztere sind, schätze ich, jedoch der Haltbarkeit des ZMS abträglich.
Deshalb kuppele ich kurz und schmerzlos ein, nachdem ich (wie viele schon schrieben) mittels Gasfuß die Motordrehzahl an die Drehzahl der Getriebeantriebswelle angepasst habe. Nebeneffekt: die Mitfahrer danken die ruckfreie Fahrweise, zumindest jene, die darauf achten.
Zitat:
Original geschrieben von CX Pro 500
Wieso liegt das Moment beim Zurückschalten lediglich bei 50Nm? Darfst es ruhig ein wenig erklären, damit man das auch versteht. 😉Zitat:
Original geschrieben von matzelpapa
Noch ein weiterer Aspekt: Das Moment im Schub (beim Runterschalten ohne Gas) liegt bei rund -50 Nm. (bei 3000 1/min). D.h. beim Anfahren ist das Moment mehr als 4x so hoch.
Hmmm ... ich versuch es mal:
Die Bremswirkung eines 4 Zyl. Diesels liegt bei 3000 1/min bei etwa 50 Nm (Schleppmoment, wenn man kein Gas gibt). Soviel Drehmoment muß man aufbringen um den Motor im Schubbetrieb zu bewegen. Beim Zurückschalten und Einkuppeln muß dieses Moment durch die schleifende Kupplung übertragen werden.
Ich wollte mit dem Zahlenbeispiel nur verdeutlichen, daß die Kräfte und damit der Verschleiß unter Last (Anfahren) viel größer sind als beim Zurückschalten im Schub.
Zitat:
Original geschrieben von ghostrider78
Deshalb kuppele ich kurz und schmerzlos ein, nachdem ich (wie viele schon schrieben) mittels Gasfuß die Motordrehzahl an die Drehzahl der Getriebeantriebswelle angepasst habe. Nebeneffekt: die Mitfahrer danken die ruckfreie Fahrweise, zumindest jene, die darauf achten.
Genau mache ich es auch (immer). Genau aus den oben beschriebenen Gründen. Ob die nun zu 100% zutreffen oder nur teilweise, weiß ich nicht, allerdings klingt das für mich äußerst logisch.
Das mit dem Zahnriemen habe ich mir so noch gar nicht überlegt.
Bei genauerer Überlegung scheint es diesem aber tatsächlich nicht so gut zu tun, dieser wird durch das zurückschalten doch ganz nett beschleunigt?
@ matzelpapa:
Man kann aber nicht vom Drehmoment allein ausgehen, oder? Zumal (mein) diesel beispielsweise seine 370Nm erst ab 1500rpm entfaltet, wenn ich mit 800rpm losfahre, sind das vielleicht 100Nm?!?
Und selbst, wenn auf die Kupplung beim zurückschalten "nur" 50Nm einwirken, multipliziere das mit der Drehzahl (sagen wir mal 3000rpm) dann hast du mehr Leistung, als beim Anfahren mit 800rpm und 100Nm.
Zitat:
...Das mit dem Zahnriemen habe ich mir so noch gar nicht überlegt.
Bei genauerer Überlegung scheint es diesem aber tatsächlich nicht so gut zu tun, dieser wird durch das zurückschalten doch ganz nett beschleunigt?
Nun, was ist´s denn beim Pumpe-Düse, was den Zahnriemen so belastet? Es ist der Moment des Einspritzens, wenn die Magnetventile in der PDE schließen und von der Nockenwelle über den Kipphebel der Kolben der PDE betätigt wird, der letztlich mit rund 2000bar den Stoff in den Zylinder drückt.
Dreht der Motor "leer" hoch, laufen zwar alle Teile der Einspritzung mit. Aber weil kein Kraftstoff eingespritzt wird ab dem Augenblick, wo der Motor geschoben wird, fällt dieser enorm kraftaufwändige Einspritzvorgang weg.
Somit wird beim Zurückschalten der ZR zwar nett beschleunigt, dessen Belastung dabei dürfte dennoch absolut unkritisch sein.
Also wird der ZR lediglich beschleunigt, auf ihn wirkt aber kaum "Zugkraft" ein, die ihn beanspruchen würde? Dann viele dieses Argument also auch weg. ^^ Sehr gut... 🙂
Zitat:
@ matzelpapa:
Man kann aber nicht vom Drehmoment allein ausgehen, oder? Zumal (mein) diesel beispielsweise seine 370Nm erst ab 1500rpm entfaltet, wenn ich mit 800rpm losfahre, sind das vielleicht 100Nm?!?
Und selbst, wenn auf die Kupplung beim zurückschalten "nur" 50Nm einwirken, multipliziere das mit der Drehzahl (sagen wir mal 3000rpm) dann hast du mehr Leistung, als beim Anfahren mit 800rpm und 100Nm.
Richtig. Die 50 Nm und 3000 1/min sind als Abschätzung für einen "stärkeren" Einsatz der Motorbremse gedacht. Bei einem "normalen" Fall schalte ich z.B. bei 100 km/h vom 5. in den 4. um entspannt einen Berg runterzurollen. Dann liegt die Drehzahl im 4. bei etwa 2500 1/min und das Moment bei 40 Nm. Die Leistung liegt dann im gleichen Bereich wie bei einem entspannten Anfahren (100 Nm, 1000 1/min).
Ich wollte mit den Zahlen verdeutlichen, daß die Belastungen beim Zurückschalten sicher nicht höher sind als bei Anfahrmanövern und aus dieser Sicht nichts gegen die Motorbremse spricht.