Runterschalten/Motorbremse benutzen schädlich?
Hallo 🙂
Habe mal von einem Fahrlehrer gehört, runterschalten/also die Motorbremse benutztn sei nicht gut für den Motor.
Klar kommt darauf an, bis welcher Drehzahl man den Motor dann jagt..rede jetzt aber nicht vom extremen runterschalten, sondern bis max 2500 umdrehungen..
Wie ist das nun? Ich frag jetzt weniger nach eurer Meinung/was ihr denkt, sondern weiß da jemand bescheid, kennt sich da jemand aus?
MfG, Max
Beste Antwort im Thema
Nur mal so nebenbei: herunterschalten mit Zwischengas funktioniert anders; und zwar wird ausgekuppelt, der Gang herausgenommen, wieder eingekuppelt, dann Zwischengas gegeben, um dann wieder auszukuppeln und den gewünschten niedrigeren Gang einzulegen. Habe ich sogar noch in der Fahrschule gelernt; auf einem W50.
Zweck der ganzen Übung war es nicht, die Drehzahlen von Motor und Getriebeeingangswelle anzugleichen, sondern die Drehzahlen der Schaltwelle im Getriebe mit der der Vorgelegewelle in Einklang zu bringen.
Und dass das Herunterschalten und einfache Einkuppeln, wie wir es heute von unseren gut synchronisierten Getrieben kennen, schädlich sein soll, ist völligster Käse. Beim Einkuppeln nach dem Herunterschalten muss die Kupplung den Drehzahlunterschied ausgleichen; das ist soweit erst mal richtig. Dabei wird aber lediglich der Motor auf eine höhere Drehzahl beschleunigt. Und der bietet relativ wenig Widerstand gegenüber der Tatsache, dass man beim Anfahren ein Gewicht von rd. 1,5t aus dem Stand in Bewegung setzt. Vom zügigen Anfahren mit Drehzahlen jenseits der 2000 U/min, wie das der Eine oder Andere an der Ampel regelmäßig praktiziert; oder von Anhängerbetrieb mal gar nicht zu reden.
Gruß,
Micha.
35 Antworten
Ich weiß, du hast explizit um WISSEN gebeten, aber das kann man wohl mit etwas technischem Verstand auch beantworten. 😁
Also dem Motor macht das zu 99% nichts aus, wieso auch? Du jagst nen Diesel ja nicht auf 6000rpm, jenseits des "roten Bereichs" ... Der ist schließlich für diese Drehzahl (2500rpm wie du sagst) konzipiert. Ist für den Motor halt dieselbe Belastung, als wenn du mit 2500rpm dahinrollst.
Das einzige Teil, das verschleißt, ist wohl die Kupplung. Es sei denn, du gibst Zwischengas, sodass Getriebe und Kurbelwelle auf etwa dem selben Niveau sind.
Nehmen wir mal an, du schaltest öfters bei sagen wir, 2000rpm um 2 Gänge ohne Zwischengas zurück ,kannst du dir vorstellen, dass der durch die Kupplung auszugleichende Unterschied von ~1500-200rpm zwischen Getriebe und KW nicht gerade "lebensverlängernd" für die Kupplung ist. ^^
Zitat:
Original geschrieben von CX Pro 500
Also dem Motor macht das wohl zu 99% nichts aus, wieso auch? Du jagst ihn ja nicht jenseits des "roten Bereichs"... Das einzige Teil, das verschleißt, ist wohl die Kupplung. Es sei denn, du gibst Zwischengas, sodass Getriebe und Kurbelwelle auf etwa dem selben Niveau sind, dann gleicht sich das in etwa wieder aus.Nehmen wir mal an, du schaltest öfters bei sagen wir, 2000rpm um 2 Gänge ohne Zwischengas zurück ,kannst du dir vorstellen, dass der durch die Kupplung auszugleichende Unterschied von ~1500-200rpm zwischen Getriebe und KW nicht gerade "lebensverlängernd" für die Kupplung ist. ^^
Ok.. Blöde frage: Was ist Zwischengas, wie geben ich Zwischengas?
Zitat:
Original geschrieben von MaxFe1844
Ok.. Blöde frage: Was ist Zwischengas, wie geben ich Zwischengas?Zitat:
Original geschrieben von CX Pro 500
Also dem Motor macht das wohl zu 99% nichts aus, wieso auch? Du jagst ihn ja nicht jenseits des "roten Bereichs"... Das einzige Teil, das verschleißt, ist wohl die Kupplung. Es sei denn, du gibst Zwischengas, sodass Getriebe und Kurbelwelle auf etwa dem selben Niveau sind, dann gleicht sich das in etwa wieder aus.Nehmen wir mal an, du schaltest öfters bei sagen wir, 2000rpm um 2 Gänge ohne Zwischengas zurück ,kannst du dir vorstellen, dass der durch die Kupplung auszugleichende Unterschied von ~1500-200rpm zwischen Getriebe und KW nicht gerade "lebensverlängernd" für die Kupplung ist. ^^
ach und wie Funktioniert Zwischengas, was passiert da?
Zwischengas gibst du, indem du (logischer Weise zuerst auskuppelst) vor dem Zurückschalten ins Gaspedal trittst, sodass die Drehzahl der KW in etwa mit der des Getriebes übereinstimmen.
Zur Veranschaulichung:
Nehmen wir an, dein Auto dreht im 3ten Gang bei 60km/h mit 3000rpm (75PS Benziner, Golf 4^^)
Nun rollst du im 5ten die 60km/h bei ~1800rpm den Berg runter, möchtest zwecks Motorbremse in den 3ten zurückschalten. Die Kupplung müsste nun einen Drehzahlunterschied von 1200rpm (und die anliegende Kraft -> Drehmoment) ausgleichen. Abhilfe kannst du schaffen, indem du eben durch Zwischengas auf die 3000rpm hochdrehst, sodass auf die Kupplung durch geringst möglichen Drehzahlunterschied möglichst wenig Kraft einwirkt.
Hoffe, das ist einigermaßen verständlich. ^^ Sonst nachfragen.
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Zitat:
Original geschrieben von CX Pro 500
Zwischengas gibst du, indem du (logischer Weise zuerst auskuppelst) vor dem Zurückschalten ins Gaspedal trittst, sodass die Drehzahl der KW in etwa mit der des Getriebes übereinstimmen.Zur Veranschaulichung:
Nehmen wir an, dein Auto dreht im 3ten Gang bei 60km/h mit 3000rpm (75PS Benziner, Golf 4^^)
Nun rollst du im 5ten die 60km/h bei ~1800rpm den Berg runter, möchtest zwecks Motorbremse in den 3ten zurückschalten. Die Kupplung müsste nun einen Drehzahlunterschied von 1200rpm (und die anliegende Kraft -> Drehmoment) ausgleichen. Abhilfe kannst du schaffen, indem du eben durch Zwischengas auf die 3000rpm hochdrehst, sodass auf die Kupplung durch geringst möglichen Drehzahlunterschied möglichst wenig Kraft einwirkt.
Hoffe, das ist einigermaßen verständlich. ^^ Sonst nachfragen.
ahhh verstanden! Ok..dazu muss ich dann aber wissen, bei wieviel Drehzahlen ich wäre nachdem ich runterschalte, um eben das zwischengas bei genau den Drehzahlen geben zu können oder!?
also ich denke auch der Kupplung macht das nicht viel aus.
Ich weiß zwar nicht wie sich die Qualität der Kupplungen so entwickelt hat aber beim meinem G60 hat die Kupplung 225000km gehalten, und mit der bin ich nicht gerad zimperlich umgegangen.
Ne Passat Kupplung sollte ja eigentlich auch für Anhängerbetrieb ausgelegt sein...
Zitat:
Original geschrieben von MaxFe1844
ahhh verstanden! Ok..dazu muss ich dann aber wissen, bei wieviel Drehzahlen ich wäre nachdem ich runterschalte, um eben das zwischengas bei genau den Drehzahlen geben zu können oder!?
Das wäre natürlich die perfekte Voraussetzung ^^ Es reicht allerdings auch aus, wenn du in etwa weißt, wie weit sich die Drehzahl beim schalten in einen anderen Gang erhöht bzw verringert.
Zitat:
Original geschrieben von Homer3112
also ich denke auch der Kupplung macht das nicht viel aus.
Ich weiß zwar nicht wie sich die Qualität der Kupplungen so entwickelt hat aber beim meinem G60 hat die Kupplung 225000km gehalten, und mit der bin ich nicht gerad zimperlich umgegangen.
Ne Passat Kupplung sollte ja eigentlich auch für Anhängerbetrieb ausgelegt sein...
Kommt natürlich darauf an, wie extrem man das zurückschalten praktiziert. 😁
Wer am Tag 20x ohne Zwischengas 2 Gänge zurückschaltet, könnte ich mir schon vorstellen, dass die mit der Zeit verschleißt.
Unser Golf4 hat gerade mal 170tkm drauf, die Kupplung ist im Arsch, obwohl nie Anfänger oder "Hausfrauen" damit unterwegs sind bzw waren.
Warum Zwischengas geben?
Die heutigen Getriebe sind alle Syncronisiert! Da braucht man kein Zwischengas mehr!
Zitat:
Original geschrieben von Kevin T.
Warum Zwischengas geben?Die heutigen Getriebe sind alle Syncronisiert! Da braucht man kein Zwischengas mehr!
Es ging ja auch nicht darum, das Getriebe zu schonen, sondern die Kupplung. Und die kann technisch bedingt kaum synchronisiert werden (außer durch eine elektronische Regelung, die unmittelbar vor dem Einkuppeln den Motor hochdreht bis zum passenden UPM-Bereich beim runterschalten).
Und da kann Zwischengas durchaus die Kupplungsbeläge schonen. Beim Hochschalten ist in der Regel allerdings keine besondere Aktion nötig, da die meisten Fahrer ohnehin intuitiv während des Hochschaltens etwas vom Gas gehen und so die Drehzahl leicht absenken.
Und so ein Posting von mir, der seit 12 Jahren nur noch Automatik fährt (Schaltgetriebe auf Handschaltung/Kupplung umrüsten ist einfach zu teuer)....
Ciao,
Sven
Zitat:
Original geschrieben von CX Pro 500
Das einzige Teil, das verschleißt, ist wohl die Kupplung. Es sei denn, du gibst Zwischengas,
Wenn Du die Kupplung schonen willst, brauchst Du doch eigentlich kein
Zwischengas. Mit Zwischengas bekommst Du den Gang ohne Widerstand rein.
Für Kupplungschonung würde aber doch ein passender Gasstoß vor dem Einkuppeln
genügen.
Grüße Klaus
Nur mal so nebenbei: herunterschalten mit Zwischengas funktioniert anders; und zwar wird ausgekuppelt, der Gang herausgenommen, wieder eingekuppelt, dann Zwischengas gegeben, um dann wieder auszukuppeln und den gewünschten niedrigeren Gang einzulegen. Habe ich sogar noch in der Fahrschule gelernt; auf einem W50.
Zweck der ganzen Übung war es nicht, die Drehzahlen von Motor und Getriebeeingangswelle anzugleichen, sondern die Drehzahlen der Schaltwelle im Getriebe mit der der Vorgelegewelle in Einklang zu bringen.
Und dass das Herunterschalten und einfache Einkuppeln, wie wir es heute von unseren gut synchronisierten Getrieben kennen, schädlich sein soll, ist völligster Käse. Beim Einkuppeln nach dem Herunterschalten muss die Kupplung den Drehzahlunterschied ausgleichen; das ist soweit erst mal richtig. Dabei wird aber lediglich der Motor auf eine höhere Drehzahl beschleunigt. Und der bietet relativ wenig Widerstand gegenüber der Tatsache, dass man beim Anfahren ein Gewicht von rd. 1,5t aus dem Stand in Bewegung setzt. Vom zügigen Anfahren mit Drehzahlen jenseits der 2000 U/min, wie das der Eine oder Andere an der Ampel regelmäßig praktiziert; oder von Anhängerbetrieb mal gar nicht zu reden.
Gruß,
Micha.
Sorry an "CX Pro 500". Er hat genau das erklärt, was ich vorhin besser
zu wissen glaubte. Es war nur das nicht korrekt verwendete Wort
"Zwischengas" , was irritiert hat.
Grüße Klaus
Zitat:
Original geschrieben von Spassat
Dabei wird aber lediglich der Motor auf eine höhere Drehzahl beschleunigt. Und der bietet relativ wenig Widerstand gegenüber der Tatsache, dass man beim Anfahren ein Gewicht von rd. 1,5t aus dem Stand in Bewegung setzt.
Gruß,Micha.
So verhält es sich wohl eher bei nem ganz normalen Schaltvorgang in einen höheren Gang während einer konstanten Bewegung ohne größere Verzögerung/Beschleunigung und hat nichts mit dem zu tun, was hier besprochen wird?! ^^
Denn sobald die Motorbremse hinzukommt, komm ja bereits ein nicht unerheblicher Kraftaufwand hinzu, welcher sehr wohl dem Anfahren eines 1,5t Fahrzeugs gleichkommt. Überleg mal, du fährst mit 60 Sachen bergab und haust nen niedrigeren Gang rein, ein 6Zylinder Diesel bringt da schon ne ganz nette Verzögerung zu Stande... Schon wirkt Kraft auf die Kupplung. Ganz anders als das, was du beschreibst.
Zitat:
Original geschrieben von Klausel
Für Kupplungschonung würde aber doch ein passender Gasstoß vor dem Einkuppeln
genügen.Grüße Klaus
Genau das meine ich. 😁 Mehr "Vorgas" als Zwischengas, da hast du Recht.