Rost Behandlung-Leinölfirnis u. Pb3O4 (Blei)-Empfehlenswert o. gefährlich?
Hallo zusammen,
zwar fahre ich keinen klassichen Oldtimer, na ja - mein rollender Untersatz ist ein 9/95 Omega, und beim heutigen Arbeiten entdecke immer mehr verschiedene Roststellen, am Anfang dachte ich immer es wäre nur der Radlaufkasten, wenn man aber intensiv schaut findet man viele neue Stellen.
Der Rost setzt dem Wagen weiter zu und es besteht Handlungsbedarf, ansonsten wird der Wagen eines Tages keinen TÜV mehr erhalten.
Konservierungsmittel müßen im Regelfall jährlich wiederholt werden und verzögern den stetigen Rost nur leicht, Ausschweißen einiger Teile ist mir zu kostenintensiv und nicht wirklich lohenswert. Spezialmittel wie Mike Sanders müßte ich auch jährlich auftragen, Rostumwandler sind von der Wirkung nicht wirklich optimal, die Erfahrungen fallen unterschiedlich aus.
Da hier viele Oldtimer Fahrer sind die mit Rost bestimmt mehr Erfahrung haben als ich, wollte ich gerne anfragen was Ihr von folgemdem Rat haltet.
Als effektive und kostengünstige Behandlung erhielt ich den Tip die diversen Roststellen mit Leinöl in Verbindung mit Bleioxid (Pb3O4) zu behandeln. Dadurch ensteht Bleimenninge, ein klassisches (aber giftiges) Holzkonservierungsmittel, das schon von den Phöniziern um 700 v.Chr. zur Konservierung von Schiffen sowohl innen wie außen angewendet wurde. Dabei wirkt das Blei giftig und bewuchshemmend in der Außenschicht und als Fungizid im Innenbereich.
Optisch sieht es ausgetrocknet aus wie die Golden-Gate Bridge, aber mir geht es mehr um den Nutzen anstatt die Optik, allerdings möchte ich keinen gesundheitlichen Gefahren riskieren.
Meine Frage, was haltet Ihr von der "Zusammensetzung", empfehlenswert oder doch lieber sein lassen?
Vielen Dank
JD
24 Antworten
Aus den von mir genannten Gründen ist es schwer Bleimennige zu erhalten, vielleicht noch bei www.zero-lack.de
ohne Gewerbeschein ect.
wie kat2 schrieb.
Sicherlich nicht auf Leinölfirnisbasis. Aber du kannst die Farbe mit Leinölfirnis( im Baumarkt erhältlich) mischen. 50 :50 trocknet schon erbärmlich lange.
Aber Leinölfirnis steht auch im "Verdacht" korrosionsmindernd zu wirken.
Leider kommst du zu "spät für Bleimennige".
Es gibt sicherlich gleichwertiges, siehe hier die Beiträge nochmal durch, nur nicht soo günstig.
Hi,
hier gibt es noch ein paar Tips: http://www.rostschutz-forum.de/forum46030/messages/10345.htm
Gruß
Stefan
moin
na da stehen einem ja die haare zu berge.
bleimennige.....
das zeugs wurde schon vor jahren verboten und das nicht ohne grund.
wenn der verfall des fahrzeuges schon so weit vortgeschritten ist sollte man doch mal über eine ordentliche rostsanierung nachdenken,weil alles andere ist murks und nicht von langer dauer.
und wenn du den rost schon an den außenstellen deines autos sehen kannst siehts innen noch schlimmer aus,und mit ein wenig farbe wirst du da nichts mehr retten können.
die meißten tüvprüfer kennen ja die schwachstellen gerade bei opel speziell der 90ger jahre.
die verarbeitung war nunmal katastrophal.
habe schon opels geschweißt die von außen keinen rost hatten und erst bei der demontage der stoßfänger entpuppte sich das wahre ausmaß der zerstörung.
und so teuer sind die üblichen radläufe und bleche ja nicht für opel.
auch bob rostversiegelung ist nicht wirklich gut,und bedarft einer speziellen grundierung die bei falscher verwendung eher negative auswirkungen hat.
wie so oft stimmt auch hier das sprichwort vorsorge ist besser.
von rostumwandlern sollte man ganz die finger lassen und sind oftmals sogar schädlich,im eingeschränktem maße nehme ich mal fertan da raus.
die meißten rostumwandler bestehen aus phosphorsäure und das beschleunigt sogar noch den prozes des verfalls.
die wandeln zwar den oberflächlichen rost in schön aussehendes schwarzes "zink"um,
aber unter der sogenannten "zinkschicht"frisst die phosphorsäure fröhlich weiter im verborgenem.
leinölfirnis naja jedes öl oder fett hat eine gewisse rostschutzfunktion,einfach aus dem grund weil fett und öl das wasser verdrängt.
da kannste auch butter oder sonnenblumenöl nehmen.leinöl hafted halt nur besser auf der oberfläche als zb sonnenblumenöl.
mfg
Na hey,langsam, mach' mal nicht hier die dritte Spur auf, man.
Über Bleimennige ist schon deutlich genug geschrieben worden, hier in diesen Beiträgen - nur zurückblättern. Is klar,ne.
Verboten ist sie nicht. Verboten ist nur das Spritzen und der Zugang für jederman wie es früher war. Es gibt jede Menge an giftigen Stoffen die nicht verboten sind. Siehe Gefahrstofflisten.
Aber es ist nicht mehr zeitgemäss so eine Farbe zu nehmen, weil man weiss was Bleioxid anrichtet. Von dem noch besseren ZnChromat mussten wir Hobbybastler uns vor etwa 30Jahren auch verabschieden - nur noch für Lackierer erreichbar.
Zum Rostumwandler:
Damit habe ich persönlich die besten Erfahrungen gemacht. Selbst mit 30%iger Phosphorsäure an einer Rohkarrose. Feucht abwischen -fettich.Da frisst nix weiter, zumindest nicht wie im landläufigen Sinne "Säure" frisst. Machen Autohersteller ja auch. Es ist eine relativ schwache Säure und die bildet mit Eisenoxid jeglicher Art +Eisen weisses Eisenphosphat. Der Rost wird dadurch entschärft - wenn man so will.
Hatte ich in den ersten 20Jahren meiner Hobbykunst so gemacht- no problem.
Das schwarze "Zink" was du meinst ist Tanninphosphat - ein anderer Rostumwandler.
Leinölfirnis ist Leinöl mit Trocknungsmitteln. Die Brühe härtet nach 1-5 Tagen etwa vollständig knochenhart aus(mit Luftsauerstoff ähnlich Kunstharzlack) und die kannste sogar überlackieren oder mit Farben mischen. Die Schicht ist sogar wasserdicht.
Mach das mal mit Öl.
Also, es ist schon etwas anderes.
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@ oldie863:
Moin,
ich weiß, wo es ganz offiziell Bleimennige gibt (750 ml ca. 17 Euro).
Schick mir mal eine Mail + Du bekommst von mir Antwort.
paula
Zitat:
Original geschrieben von paula-aenne
@ oldie863:Moin,
ich weiß, wo es ganz offiziell Bleimennige gibt (750 ml ca. 17 Euro).
Schick mir mal eine Mail + Du bekommst von mir Antwort.
paula
Hallo an Alle,
vielen Dank für Eure Tips!!! Habe leider seinerzeit nicht mehr alles gelesen, stattdessen habe ich unendlich recherchiert und bin fündig geworden. Zero-Bleimennige ist super, 2,5 Liter wiegen 5,6 kg somit größter Bleioxiydanteil!! Und wer das holländische Wort für Bleimennige kennt, nämlich Loodmenie, der wird im Internet schnell fündig, da gibt es mehrere Anbieter im Schiffsbereich!!! Ist etwas billiger als Zero, hat aber, nach dem Gewicht zu urteilen, weniger Bleigehalt, ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Habe mittlerweile fast 2,5 Ltr. verarbeitet, muß sagen, bis her kein neuer Rost!! Und die beim TÜV oder in meiner freien Werkstatt, die ich für manche techn. Sachen doch noch aufsuchen muß, da ich kein gelernter KFZ-Mann bin, wundert man sich jedes Mal wieder über die vielen orangen Stellen unter meinem geliebten Fiesta FBD, wörtlich: ...da hat noch jemand Bleimennige... *GRINS*
Ich verdünne die Bleimennige immer mit etwas Terpentin, was ich noch aus meiner Schulzeit kenne. Glaube damals in den 70ern haben wir in Werken sogar Bleimennige an einem geschnitzten Holzboot verarbeitet, das ist heute noch grell orange!.. Damals hat man sich noch nicht so bescheuert angestellt. Beim Schleifen halt Mundschutz tragen und nach getaner Arbeit Finger mit Verdünner reinigen.
Werde demnächst statt Terpentin ein bißchen Leinölfirness zugeben, und mich vorsorglich mal an die Schweller machen, haben zwar noch keinen sichtbaren Rost, aber sicher ist sicher.
Viele Grüße an alle
der Fiesta MK2 Freak
Eine kleine frage diesbezüglich. Ist es möglich auf vollständig ausgetrockneter Bleimennige mit handelsüblichem 2K-Spachtel zu spachteln oder hält da sowas nicht drauf? Natürlich wirds vorher angeschliffen.
Bei vollständig durchgetrockneter Bleimennige ist das möglich, auch 2 K Lack, (1.Lage "trocken" ansprühen, d.h nicht nass werden lassen; meine Empfehlung). Schrieb schon einer hier, vorherige Beiträge lesen.
Es gibt auch Isolierlacke, für "undefinierbare" Untergründe, bei anschliessender 2K-Lack. Kannste auch nehmen.
Nur, wie lange willste so rumfahren? 1/2 jahr wird's wohl dauern.
Mit Leinölfirnis gemischt noch weit länger.
Ausserdem weiss ich nicht genau ob alles noch mit 2K Lack so einfach geht wie früher. Die haben doch was an er TA Luft geändert, so dass Lackierer nur noch Wasserlösliche Lacke nehmen sollen, bzw. müssen.
Is mir eigendlich egal, wie lang ich so rumfahr. Wenn ich dafür als "entschädigung" eine langlebige karosse erhalte.
Ne, es geht darum, das ich zum beispiel meine Radläufe, Einstiege etc. erst mit Bleimennige behandel und dann spachtel. Soll eine komplettlackierung werden. Wenn ich´s andersrum machen würde, also erst unebenheiten spachtel auf blech und dann mennige draufstreich ist es für die "füße"😁
Ich hab Lackierer gelernt. Hast recht. zu 99% haben alle nur noch wasserlack. Ein beschissen ekelhaftes zeug. Gott sei dank kann man noch acryllacke bestellen.🙂 Mit so einem Wasserrotz lackier ich mein auto nicht.
Desweiteren sind bis jetzt nur die Basislacke auf Wasserbasis. Klarlacke sind alle noch Acryl und mit Härter anzumischen, da es für 2K-Lacke auf wasserbasis noch keine geeignete Härterkomponente gibt. Aber das wird sich ziemlich bald auch erledigt haben, da die Lackindustrie ganz kräftig daran tüftelt.
Bis dahin muss man mit dem ganzen VOC-Konformen, lösemittelarmen Material zurecht kommen. Früher hast du deine Nase in die Füllerdose gehoben und dir gedacht, boahhh, was is denn das für krasses zeug.😁 Der heutige füller ist eher ne dünne plörre und nix mehr mit "gift". Liegt auch daran, das bei der kleinsten beule sowiso ein neuteil verbaut wird. So richtig große flächen spachtelt heute eigendlich keiner mehr. Große Flächen zu spachtel ist eine richtige kunst, die die heutigen lackierer kaum noch beherrschen.🙁
http://www.rostschutz-forum.de/index.php Für den einen oder anderen sicherlich interessant.