Roller vs Motorrad vs Auto
Wunderschönen guten Abend,
vorweg: Mir ist bekannt dass dieses Thema bereits diskutiert wurde. Trotzdem möchte ich meine Perspektive darlegen und wäre v.a. daran interessiert was erfahrene Biker dazu denken 😉
Zu mir: Ich bin 26, habe nur den Führerschein B, wollte immer den A Schein nachholen, was aber mangels Geld und Zeit nicht geklappt hat. Ich fahre seit über 10 Jahren begeistert Rennrad, liebe es einfach auf dem Zweirad (schnell) zu fahren.
Demnächst soll es dann endlich losgehen mit dem A Führerschein, ich habe einfach Lust darauf und endlich auch die Ressourcen. Trotzdem habe ich mir noch einmal Gedanken zu dem Thema gemacht, reflektiert und das schaut ungefähr so aus:
(Habe das auch noch mal ordentlich formatiert als .txt angefügt)
Zunächst zu den Kosten:
Den Motorradführerschein mit Vorbesitz der Klasse B zu machen kostet soweit ich weiß ~ 1500 €.
Anschaffungskosten: Ich bin ausgegangen von:
VW Polo 1.4 BJ 2001 - Gebraucht 3000€ - Versicherung pro Jahr: ~ 460 €, Steuern 96 €
Yamaha YBR 125 - Gebr. ab 1000€ - Vers. ~500€, Steuern 9€
Suzuki Bandit GSF 600s - Gebr. ab 1400€ - Vers. ~300€, Steuern 44€
Peugeot Geopolis 125 - Gebr. ab 800€ - Vers. ~50€, Steuern 9€
Hyosung MS31 250 - Gebr. ab 900€ - Vers. 80€, Steuern 18€
Burgman 400 - Gebr. ab 1700€ - Vers. ?, Steuern ~ 30€
Bei der Wartung nehme ich an, dass sowohl Auto als auch Motorrad etwa 200 € pro Jahr kosten,
evtl. Roller ein bisschen weniger ~ 150€.
Der Spritverbrauch beträgt beim Auto ~ 6L, bei den Motorrädern ~ 5L und bei den Rollern 3-4L auf 100Kmh.
Das entspricht auf 10.000 Km/h jährlicher Fahrleistung Kosten in Höhe von:
840€ für das Auto, 700€ für die Motorräder, 420 - 560 € für die Roller.
Das ergibt dann folgende jährliche laufende Kosten:
Auto: ~ 1600€, Motorrad: ~ 1250 - 1400€, Roller: 600 - 800€
Rechne ich die angenommenen Fixkosten (Anschaffung+ggf. Führerschein) mit ein sieht das so aus:
Auf 3 Jahre gerechnet: Auto: ~ 7800€, Motorrad: ~ 6600€, Roller: ~4000 - 5600€
Auf 1 Jahr: Auto: ~2600€, Motorrad: ~2200€, Roller: 1400-1800€.
Argumente Pro Auto: Bequem, sicher, Stauraum bzw. Gepäckraum, gut für längere Fahrten, ziemlich uneingeschränkt wintertauglich, Führerschein bereits vorhanden, gut geeignet als tägliches Nutzfahrzeug.
Kontra: Schlecht für Kurzfahrten (25KM) geeignet, höchste Unterhaltskosten
Argumente Pro Motorrad: Persönliche Lust / Interesse, Fahrspaß, große Motorräder (600er Tourer) auch für längere Fahrten gut geeignet
Kontra: Kaum Stauraum oder Transportkapazität, stark Wetterabhängig da volle Schutzkleidung immer Notwendig.
Argumente Pro Roller: Gibt durchaus auch Roller, die nach Fahrspaß aussehen, v.a. in der Stadt, wesentlich günstiger in Unterhalt und Anschaffung als Auto oder Motorrad, gut geeignet als tägliches Nutzfahrzeug (fahrt zur Arbeit etc), ab 250er Roller auch für Überlandfahrten auf der Landstraße geeignet, Automatik pefekt für die Stadt.
Neutral: Weniger wintertauglich als ein Motorrad, aber wohl doch eher nutzbar als ein Motorrad.
Kontra: Kaum Stauraum oder Transportkapazität.
Alles unter 10 KM fahre ich mit dem Rennrad, aber man will nicht unbedingt im Winter damit fahren oder verschwitzt zur Arbeit kommen.
Am besten ist (auch das Renn-)Rad daher imo für alles bis 5 KM geeignet. Deswegen suche ich ein Fahrzeug für Fahrten im Umkreis von 6 bis 50km: Teilweise in der Stadt, teilweise aber auch Überland.
Da ich studiere muss ich auf das Geld achten, ist also schon ein wichtiger Faktor für mich.
Fazit / TL: DR
Insgesamt tendiere ich daher im Moment zum Motorradführerschein um danach einen 250er oder 400er Roller zu kaufen.
Nach dem was ich recherchiert habe sind Motorroller im Bereich von 250 - 400 cc perfekt für Fahrten im Umkreis von 6 bis 50 km auf Stadt und Landstraße geeignet und dabei günstiger zu halten als ein Auto.
Beste Antwort im Thema
Ich habe keine Ahnung, wie Du auf die Versicherungskosten kommst.
Alle meine Zweiräder kosteten von Anfang an unter 100€/Jahr Haftpflicht. Allerdings bin ich auch nicht mehr 16 Jahre jung und gehöre nicht mehr zu den Risikofahren.
125er (Leichtkrafträder) kosten keine Steuern. Sie reichen für Überland vollkommen aus, die starken 125er auch für die Autobahn.
Der Spritverbrauch ist beim Zweirad imho etwas hoch gegriffen.
125er kommen mit 2-3 Litern aus, Größere mit 3-4-5 Liter.
Meine 650er fahre ich im Schnitt mit 3.3 Liter. Bin aber Alltags- und Tourenfahrer. Ein Rennstreckenfahrer mehr verbrauchen, dann nutzt der aber die Fahrleistungen auch intensiv, der Polo läge über 10 Liter und käme trotzdem nicht hinterher. (Und die allgemeinen Kosten schiessen in jedem Fall durch die Decke.)
Die Wartung ist infolge fummeliger Verkleidung (beim Roller), Reifen & Co leider teurer als gedacht. Rechne lieber mit 3-400€.
Der Stauraum ist bei Tourenmotorrädern nicht unbedingt schlechter als beim Roller, aber man muß meistens Gepäcksysteme nachrüsten.
Dem Asphalt oder Baum ist es egal, ob Du vorher auf einem Roller oder Motorrad gesessen bist. Da zählt nur noch die Schutzausrüstung.
Für den Motorradführerschein brauchst Du sowieso komplette Schutzausrüüstung, das ist Vorschrift.
Also mach mal den Führerschein und dann sehen wir weiter.
101 Antworten
Zitat:
@Forster007 schrieb am 15. Januar 2016 um 12:52:03 Uhr:
Kann man selber schrauben,
Kann man auch am Auto schrauben.
Wer am Zweirad Öl wechselt schafft das auch am Auto.
Wer beim Zweirad Räder abschraubt/wechselt schafft das auch beim Auto
...Zweirad Bremsen wechselt/einstellt schafft das auch beim Auto
...den Kundendienst macht schafft das auch beim Auto.
Der große Unterschied ist das Rosten.
Beim Auto rostest der Boden durch wogegen man was machen kann
Beim Zweirad ist dann Schluss wenn der Rahmen durch ist.
Man kann natürlich alles immer selbst machen. Aber am Auto ist es schon meist das Werkzeug, was fehlt. Das ist an einem Motorrad leichter. Auch die Platzbegebenheit ist beim Motorrad viel leichter. Das ist beim Motorrad auch schon von der Anschaffung her günstiger. Wenn man nen Hauptständer hat, fallen selbst solche Ständer weg.
Ist also ein Grund, den man nicht vernachlässigen darf. Hat man ne große Garage, ne große Fläche... Dann fällt das auch wieder weg. Aber die muss man auch erstmal haben.
Es gibt Mietwerkstätten.
Zum Thema Garage zum schrauben : Hätte ich nur inzwischen zu alt und faul
Andererseits braucht man nicht unbedingt eine Garage zum schrauben.
Ruhige Seitenstraße, Stellplatz/Parkplatz kann für alles reichen.
Ich habe schon mal auf einem Autobahnparkplatz in der Schweiz eine Hinterachse an einem (Granada?) mitten im Winter gewechselt. Die alte landete im Container auf dem Parkplatz.
Werkzeug:
Was ist da anders als beim Zweirad?
Da reicht auch keine Flachzange und Schraubenzieher.
Da benötigst du auch passendes Werkzeug.
Am Auto ist es nicht das Werkzeug oder der Platz sondern das Auto und die Sicherheit bzw was da kaputt zu machen
ps ich habe schon mal die Zylinderkopfschrauben nach einem Dichtungstausch bei einem Kadett mit dem Radkreuz festgezogen. Der hat noch 50-70.000 bis zum Tüv (Rost) gelebt
Werkzeug beziehe ich Hebebühne usw dazu. Das Grundstock, das stimmt.
Man kann sich das schrauben natürlich auch schön reden. Aber schraube mal bei Sturm ohne Dach über den Kopf. Da bist du nur mit beschäftigt, dass dein Zeug nicht durch die Gegend fliegt.
Das Motorrad ist so klein, da findest du abseits der Straße noch ein ziemlich Windgeschützten Bereich. Das kann man also so nicht vergleichen.
Auch ist ein Auto aufwändiger, sofern man beim Motorrad mit Verkleidung diese ab hat. Aber das ist mit Übung innerhalb von paar Minuten schon fertig und dann ist das ganze ziemlich schnell gemacht!
Beim Auto ist da heutzutage auch erstmal ne Verkleidung vor und dann immer noch mehr Aufwand. Hat man da ne vernünftige Hebebühne reduziert sich dieses natürlich auch.
Und kaufe erstmal so eine Hebebühne.
Mietwerkstätten hingegen haben wieder ihren Preis. Beim Motorrad nicht zwingend Notwendig, bzw. seltener Notwendig, als beim Auto. Wobei das natürlich immer drauf ankommt, wie die Lage bei einem Persönlich ist.
Um aber wieder zum Ursprungsthema zurückzukommen, ist das nicht der Knackpunkt an sich. Denn wenn man dies als Gleich ansieht, kommen immer noch die Unterhaltkosten der einzelnen Fahrzeuge an sich dazu. Und die sind, natürlich nicht bei jedem Modell, kann man aber entsprechend ja nach suchen, beim Motorrad günstiger, gegenüber den günstigen Fahrzeugen.
Dafür hat man aber andere Sachen nicht. Nun muss jeder für sich entscheiden, welche Vorteile er braucht, welche Nachteile er in Kauf nehmen möchte.
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Zitat:
@seeigel147 schrieb am 15. Januar 2016 um 13:18:49 Uhr:
ps ich habe schon mal die Zylinderkopfschrauben nach einem Dichtungstausch bei einem Kadett mit dem Radkreuz festgezogen. Der hat noch 50-70.000 bis zum Tüv (Rost) gelebt
Auch das darfst du nicht vergessen, die Autos haben sich stark gewandelt. Auch die Motorräder, aber die hinken da noch einwenig hinterher.
Du kannst nicht mehr den Kadett mit den heutigen Autos vergleichen.
Auch kannst du nicht mit deinem Wissenstand ausgehen, dass andere den auch haben.
Um das ganze zu Erlernen ist, durch die Einfachheit an die Sachen heranzukommen, ein Motorrad, so zumindest meine Ansicht, einfacher zu erlernen. Den Schritt zum Auto ist dann am Ende natürlich dann auch einfacher.
Schon klar. Bei einem kleinen Motor ohne viel Kabel ist die Hemmung geringer daran herumzuschrauben.
nur dann passiert so was beim Ventilwechsel
http://www.motor-talk.de/.../...nicht-nach-ventil-wegsel-t5557081.htmlZitat:
jetzt kann es sein das ich die Dichtung kaputt gemacht habe ausversehen aber ich weiß nicht ob es daran liegt
erlich gesagt habe ich bei 4 takt Motoren nicht so viel Ahnung.
ps ich habe mal als Lehrling nebenher in einer kleinen Landwirtschaft/Autowerkstatt gearbeitet. (und ich würde selbst heute noch nicht Ventile wechseln und Ventilspiel einstellen wenn es nicht unbedingt im Dschungel/Wüste/Steppe sein muss.
Und da wären wir wieder an Platz und Position. Beim Motorrad kannst du den Kopf draußen aus bauen und dann mit rein nehmen und alles schön im Warmen machen, bei wenig Platz draußen.
Das ist beim Auto schon schwieriger, weil der Kopf einfach schon größer ist.
Aber wie schon gesagt, dass ist ja hier nicht der Hauptpunkt. Denn wenn an beiden Geschraubt wird, ist das Motorrad immer noch günstiger in Sicht der Grundkosten.
Zitat:
@seeigel147 schrieb am 15. Januar 2016 um 12:46:01 Uhr:
wer mal einen Winter im Auto verbracht hat will nicht mehr im Winter Motorrad/Roller/Mofa fahren wobei sich zwischen damals und heute viel in der Kleidung getan hat.
Es ist nicht so, dass ich über 50 Jahre im Dschungel gelebt hätte.
Ich kenne Vergaservereisung, versulzte Kraftstoffilter und Vorkammerdiesel 30 Sekunden lang vorglühen. Luftgekühlte Motoren die fröhlich -30°C Frischluft in den Innenraum pusten, erst nach 50km sind es nur noch -20°C, warm wird es nie.
Mit Handschuhen am Lenkrad sitzen, Eis von den Scheiben kratzen (innen und aussen) und angefrorene Handbremszüge.
Nächte im Auto verbacht, weil die Lkws quer standen.
Ich würde eher umgekehrt sagen: wer schon einmal Winter erlebt hat (richtigen Winter, wie in den 70er Jahren), der weiß das Zweirad zu schätzen. Wenn man mit dem Zweirad stecken bleibt, dann schon vorher mit dem Auto, ist schon längst der Katastrophenfall ausgerufen und die Armee räumt mit Bergepanzern die Strassen zu den Dörfern frei.
Ich hab alle 3 fahrzeuge. Der roller kommt aufgrund der häufigen wartung min genausoteuer wie das auto. Nur der verbrauch und die fehlende parkplatzsuche punkten. Das motorrad läuft nur für touren. In der stadt raspelt man sich die reifen platt.
Im grunde hast du das erste fahrzeug. Das rennrad. Damit bist du in der stadt gut schnell unterwegs. Das auto für lange strecken und einkaufen.
Aufs motorrad solltest du verzichten. Jetzt hast du vllt noch ein polster, das ist mit der ersten wohnung oder andern ausgaben schnell weg.
Ich verstehe ehrlich nicht, warum ein student der wohl eh mit einem semesterticket ausgestattet ist, sich einen fuhrpark wie ein regulärer arbeitnehmer anschaffen muss. Der verdient das doppelte minimum...
Zudem werden Motorräder in meinen augen schön gerechnet. Reifen für 250€ halten 10tkm. Gleiche kosten beim auto 60-80tkm! Und der kleinwagen verbraucht keine 10, sondern eher 6-7l in der stadt.
Die Winter gibt es schon lange nicht mehr.
Inzwischen sind die Reifen auch besser geworden.
Übrigens von 75-77 + 80 - jan81 bin ich mit dem Mofa gefahren
Reifen können auch gut lange halten. Kommt bestimmt auch auf das Modell des Reifens an, aber Hauptsächlich, wie man den bewegt. Mal so ein Beispiel mit meiner Kawa, hab da BT45 drauf. Die halten nun schon seit gut 16000km. Der Hintere schafft aber nun maximal noch 1000km, dann muss der runter. Der Vordere schafft um die 5000 - 6000km vermutlich noch.
Autoreifen sind hier deutlich teurer. Man muss beachten, dass man da immer 2 Reifen mindestens kaufen muss und ein Reifen ähnlich teuer ist. also sind pro kompletter reifenwechsel beim Auto um die 500€ fällig. Beim Motorrad 250€.
60-80tkm beim Autoreifen ist sehr hoch gerechnet. Unser alter Polo hatte, als wir den abgeben mussten, ca 80000 runter hatte aber jeweils schon die zweite Reifen ausrüstung gehabt und die reifen sind sind ganz Jahres auf dem Auto gewesen => Winterreifen/Sommerreifen.
Die jetzigen Sommerreifen müssen spätestens nächstes Jahr auch wieder runter und haben dann gerade mal 40000km runter.
Bei reifen nimmt sich das nicht viel, wobei es natürlich auf die Fahrweise ankommt. Wenn man mit dem Motorrad immer an der Grenze fährt...
200er Hinterreifen+ Vorderreifen+ Montage. Da reichen die 250€ nicht. Nicht jeder hat nur 140er oder 150er Hinterreifen auf seinem Bike.
Selbst mit meinen 180er würde ich für einen Satz incl. Montage auf über 250€ kommen, wenn ich die nicht selber montieren und wuchten könnte
Dann bitte auch 300er Schlappen beim Pkw zum Vergleich hernehmen. Es soll ja gefälligst schön rutschen im Schnee.
Wer jetzt unbedingt mit 200 PS und 200er Hinterrad durch den Schnee will, der soll halt blechen.
Aber mal im Ernst: für ein Allerweltsmotorrad wie meine 650er kosten die Heidenau K60 Scout (mit M+S Kennung) 170€.
Man muss dann auch bei den Autos diese top Varianten nehmen. Ich rede von normalen motorrädern. Und die haben heute noch übliche 150. Wobei die Tendenz steigend ist. Das ist beim Auto auch der Fall.