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Rettungsgasse in Baustelle

Themenstarteram 14. März 2023 um 9:52

Wie wird eigentlich in Autobahnbaustellen eine Rettungsgasse gebildet? Durch die schmalen Spuren passen ja keine drei Fahrzeuge nebeneinander, so dass die übliche Variante sich jeweils ganz links und rechts einzuordnen, nicht funktioniert/ausreicht.

Mir würde jetzt spontan einfallen, alle fahren versetzt und halten größeren Abstand zueinander, so dass die Einsatzfahrzeuge im leichten Slalom durchkommen.

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80 Antworten

Zitat:

@DB NG-80 schrieb am 14. März 2023 um 20:01:31 Uhr:

Zitat:

@Rockville schrieb am 14. März 2023 um 19:49:45 Uhr:

 

Ein nicht durchdachter Vorschlag. Das kann so überhaupt nicht funktionieren.

Kannst du sagen warum?

Auf dem Foto ein Stau auf einer 2-spurigen Straße im Baustellenbereich. Jetzt soll nach deinem Vorschlag jedes Fahrzeug, das sich auf der linken Spur befindet, nach rechts wechseln. Das setzt voraus, dass jeder, der links fährt, rechts neben sich eine Lücke hat, die so groß ist, dass er vorwärts einfahren kann. Ein 4 m langer Pkw benötigt also ca. 5 m (wenn er diagonal einfährt), ein großer Pkw mit Wohnwagen benötigt mehr als 10 m. Immer kurz vor dem Stillstand sollen Hunderte Fahrzeuge von links nach rechts reinhuschen, aber sobald sich die Kolonne in Bewegung setzt, dürfen alle wieder nach links.

Fahre ich rechts, dann muss ich zum Vordermann auch mal 25 m Platz lassen, nämlich dann, wenn links verbotenerweise ein Sattelzug fährt, der ja dann auch nach rechts wechseln muss.

Das funktioniert wirklich nicht. Auch nicht bei diszipliniertem Verhalten aller Fahrer.

Stau

@Rockville ich gehe mal davon aus das sich Vollpfosten im Sattelzug und mit dem WoNo-Gespann nicht auf der linken Spur in einem geplantem Überholmanöver befinden.

Auch ziehst Du mit einem 4m-Auto nicht in einem Zug in eine 5m-Lücke ... nicht ohne schrammen, seltenst ohne Rangieraktion - nicht in der Hektik des tatütata ... da wird die hälfte einfach noch mit dem heck schräg auf der anderen Spur stehen. Das kriegen viele schon bei größeren Lücken und ganz ohne Einsatz nicht gebacken ...

Zitat:

@Astradruide schrieb am 14. März 2023 um 21:03:44 Uhr:

Auch ziehst Du mit einem 4m-Auto nicht in einem Zug in eine 5m-Lücke ... nicht ohne schrammen, seltenst ohne Rangieraktion -

Naja, ich schrieb ja "diagonal". Aber meinetwegen lass den 4-m-Pkw eben 8 m Platz brauchen. Dann verschärft es ja nur das Problem und dieser Vorschlag funktioniert erst recht nicht.

Noch weiter links ist doch alles frei:):):)

Das mit dem Slalom fahren funktioniert tatsächlich. Nur muss man dazu das Gehirn einschalten und das halte ich in Deutschland für sehr fraglich. Ich bin derzeit mit Mietwagen in Montenegro unterwegs. Hier wird sehr schnell und robust gefahren. Durchgezogene Linien und Stopschilder interessieren keinen. Aber Situationen mit Rettungsfahrzeugen meistern sie perfekt. Gestern kam im dichten Verkehr ein RTW im Tunnel entgegen, der 2km lang war. Nur eine Fahrspur in jede Richtung. Etwa alle 10 Fahrzeuge wurde abwechselnd Lücke gelassen und RTW konnte in relativ zügiger Fahrt durch. Es war einfach faszinierend.

Aber nicht bei einer Situation wie im oben gezeigten Foto. Mit Gehirn einschalten hat das nix zu tun.

Zitat:

@Rockville schrieb am 14. März 2023 um 21:12:23 Uhr:

Zitat:

@Astradruide schrieb am 14. März 2023 um 21:03:44 Uhr:

Auch ziehst Du mit einem 4m-Auto nicht in einem Zug in eine 5m-Lücke ... nicht ohne schrammen, seltenst ohne Rangieraktion -

Naja, ich schrieb ja "diagonal". Aber meinetwegen lass den 4-m-Pkw eben 8 m Platz brauchen. Dann verschärft es ja nur das Problem und dieser Vorschlag funktioniert erst recht nicht.

ein Stau wird prinzipiell länger ... ist aber nur relevant wenn nach hinten hin der Rückstau dann Ausfahrten oder Kreuze überschneidet .... ansonsten ist es kein Problem und eben für Einsatzfahrzeuge eher eine Entschärfung.

Und sicher würde dieses Verhalten, mit dem nötigen Abstand, auch die Stop&Go-Neigung entwas entschärfen.

Zitat:

@U.Korsch schrieb am 14. März 2023 um 21:38:57 Uhr:

Aber nicht bei einer Situation wie im oben gezeigten Foto. Mit Gehirn einschalten hat das nix zu tun.

Wenn die Gegenverkehrseite so frei ist kommen die Rettungskräfte über die Gegenverkehrsseite oder als Geisterfahrer über die eh nun verkehrsfreie Spur. Haarig ist es nur wenn die Zufahrt u.U. doch sehr weit entfernt.

Seit Monaten in Essen A52: Variierende Spurführung. Für jede Richtung 2 Spuren ... blöderweise ist für eine Richtung die 2. Spur auf der anderen Seite einer Schallschutzmauer ... da ist also nichts mit Versetztfahren zu machen. Dafür sind in den Stahlbeplankungen allerdings alle paar 100m z.T. "Tore" eingebaut.

Alleridngs kann man wahrnehmen das z.B. Überführungsfahrten oder Fahrzeuge von der Blutbank dort derzeit nicht herfahren da dies halt eine vermeidbare Falle ist (zu Stoßzeiten). Tatütatat wird dort nur mit Wegerecht reinfahren wenn es auch dort einen Ereignis gibt. Ansonsten wird durch's Stadtgebiet umfahren.

Zitat:

@Caravan16V schrieb am 14. März 2023 um 20:18:19 Uhr:

Zitat:

@DB NG-80 schrieb am 14. März 2023 um 20:01:31 Uhr:

 

Kannst du sagen warum?

Die Frage ging zwar nicht an mich. Aber sei bitte mal realistisch. In den Baustellen hocken sie eh alle viel zu dicht aufeinander weil alle meinen, daß man bei dem niedrigen Tempo ja kaum Sicherheitsabstand braucht und daß es umso schneller geht, je weniger Abstand zum Vordermann eingehalten wird.

Gruß

Jürgen

Aber einfacher als versetztes fahren mit genug Abstand zum Slalomfahren ist es allemal, platzsparender bei Schritttempo und auch darüber alle mal. Damit der Krankenwagen und die Feuerwehr mit einigermaßen Geschwindigkeit Slalom fahren können braucht es ja schon mindestens 10, wenn nicht 15m zwischen den versetzten Autos. Heißt zum Vordermann auf meiner Spur brauche ich 25-35m Abstand, bei LKW auf der rechten noch mal 10m mehr mindestens.

Fahren nun alle rechts geht das bis 30km/h (15m Abstand, halber Tacho) erst darüber lohnt es sich versetzt zu fahren, dann frage ich mich aber ob der Rettungsdienst überhaupt noch schneller ist, die fahren ja keinen Porsche der auf der Straße klebt.

Zitat:

@Rigero schrieb am 14. März 2023 um 14:48:13 Uhr:

Ich finde, Ihr erwartet einfach zu viel von Autofahrern, - und das meine ich ohne jede Ironie.

Man ist selbst schnell bei der Hand mit Worten wie "Egoismus" oder "mangelnder Weitblick", sobald am Schreibtisch oder im eigenen Wohnzimmer ausgekungelte Theorien an der Praxis scheitern.

Sehe ich genauso. Das ist einfach nicht darstellbar.

Dabei, ganz ohne Ironie, ist mangelnder Weitblick durchaus richtig. Um das theoretisch funktionsgerecht umzusetzen bräuchte es einen Weitblick, der in der Praxis schlicht nicht existiert.

Wie auch? Solche Verkehrsführungen pressen den Verkehr von drei Fahrstreifen auf zwei, die dann auch noch schmaler sind als üblich. Dann fährt man dort mit 80km/h ...es verlangsamt sich ...es stockt ...es steht. Und dann stehen halt alle wie im Foto weiter oben. Und das ist es dann auch. Nix rechts ran, nix "versetzt stehen", einfach nur Stillstand auf beiden Fahrstreifen.

Aus diesem Grund werden bei solchen Verkehrsführungen im Regelfall auch besondere Rettungskonzepte erarbeitet. Allein schon deshalb, weil größere Einsatzfahrzeuge auf dem linken Fahrstreifen ggf. gar nicht vorbei kommen - selbst wenn vermeintliche Lösungen wie "versetzt stehen" praktisch funktionieren würden.

Zitat:

@U.Korsch schrieb am 15. März 2023 um 16:06:24 Uhr:

Dann fährt man dort mit 80km/h ...es verlangsamt sich ...es stockt ...es steht.

In übrigens 499 von 500 Situationen sieht das so aus:

Man fährt dort mit 80km/h ...es verlangsamt sich ...es stockt ...es steht ... es rollt wieder. Und meist ist schlicht nicht vernünftig zu erkennen, ob nun die eine von 500 Situationen auf einen zurollt, die im Bild zu sehen ist. Und bevor man auch nur ansatzweise die Chance hatte das zu erkennen, steht man so da wie im Bild.

Zitat:

@DB NG-80 schrieb am 15. März 2023 um 14:36:02 Uhr:

Aber einfacher als versetztes fahren mit genug Abstand zum Slalomfahren ist es allemal, platzsparender bei Schritttempo und auch darüber alle mal.

Du kennst doch die übliche 2-in-1-Verkehrsführung, wenn ein Fahrstreifen wegen einer Baustelle oder wegen eines Unfalls wegfällt. Dann gibt es da immer Stau, weil sich alle Fahrzeuge, die vorher auf 2 Fahrstreifen verteilt waren, jetzt auf einen Fahrstreifen quetschen müssen - einschließlich gewisser Sicherheitsabstände.

Was du jetzt verlangst, ist eine Art Reißverschlussverfahren, allerdings fast im Stand und an hunderten Stellen gleichzeitig. Das geht selbst bei mitdenkenden Fahrern und vorausschauender Fahrweise nicht. Vor allem wäre das ja nicht ein einmaliges Einscheren nach rechts. Wenn es wieder schneller als Schrittgeschwindigkeit geht, dürften ja nach deiner Idee die Überholwilligen wieder nach links. Bei stop and go wäre das ein permanentes Ein- und Ausscheren, abwechselnd ein- und zweispurig.

Zitat:

@Rockville schrieb am 15. März 2023 um 16:30:11 Uhr:

Zitat:

@DB NG-80 schrieb am 15. März 2023 um 14:36:02 Uhr:

Aber einfacher als versetztes fahren mit genug Abstand zum Slalomfahren ist es allemal, platzsparender bei Schritttempo und auch darüber alle mal.

Du kennst doch die übliche 2-in-1-Verkehrsführung, wenn ein Fahrstreifen wegen einer Baustelle oder wegen eines Unfalls wegfällt. Dann gibt es da immer Stau, weil sich alle Fahrzeuge, die vorher auf 2 Fahrstreifen verteilt waren, jetzt auf einen Fahrstreifen quetschen müssen - einschließlich gewisser Sicherheitsabstände.

Was du jetzt verlangst, ist eine Art Reißverschlussverfahren, allerdings fast im Stand und an hunderten Stellen gleichzeitig. Das geht selbst bei mitdenkenden Fahrern und vorausschauender Fahrweise nicht. Vor allem wäre das ja nicht ein einmaliges Einscheren nach rechts. Wenn es wieder schneller als Schrittgeschwindigkeit geht, dürften ja nach deiner Idee die Überholwilligen wieder nach links. Bei stop and go wäre das ein permanentes Ein- und Ausscheren, abwechselnd ein- und zweispurig.

Die Idee des TE war aber Slalom, daraufhin war mein Vorschlag alle auf eine Spur. Alle auf eine Spur ist definitiv besser von den beiden genannten Möglichkeiten.

Zitat:

@DB NG-80 schrieb am 15. März 2023 um 16:43:22 Uhr:

Alle auf eine Spur ist definitiv besser von den beiden genannten Möglichkeiten.

Nein. Das wäre erst besser, wenn alle schon auf einer Spur angekommen sind. Das umzusetzen ist aber praktisch unmöglich. In der Praxis würde dann mindestens die Hälfte der Fahrzeuge kreuz und quer herumstehen - und dann ist erst recht alles blockiert.

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