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Rettungsgasse in Baustelle

Themenstarteram 14. März 2023 um 9:52

Wie wird eigentlich in Autobahnbaustellen eine Rettungsgasse gebildet? Durch die schmalen Spuren passen ja keine drei Fahrzeuge nebeneinander, so dass die übliche Variante sich jeweils ganz links und rechts einzuordnen, nicht funktioniert/ausreicht.

Mir würde jetzt spontan einfallen, alle fahren versetzt und halten größeren Abstand zueinander, so dass die Einsatzfahrzeuge im leichten Slalom durchkommen.

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80 Antworten

Geht in der Praxis in der Baustelle schlichtweg nicht. Das was Du vorschlägst, wird in der Praxis nicht funktionieren, das würde ja Mitdenken und Disziplin der Verkehrsteilnehmer erfordern. Ein Großteil schafft es ja nicht einmal, sich an Überholverbote und versetztes Fahren innerhalb von Baustellen zu halten (weshalb ich diese Ausschilderung auch für überflüssig halte).

Konsequenterweise müsste man die Baustellen statt zweispurig eineinhalbspurig einrichten + konsequent Überholverbot, so dass die halbe linke Spur ausschließlich Rettungsfahrzeugen vorbehalten ist. Allerdings würde man dann auch die Kapazität innerhalb der Baustelle halbieren...

Oder versetztes Fahren einfach mal überwachen und Verstöße hart ahnden.

Dann würde das irgendwann funktionieren.

Auch wenn das Geschrei anfangs groß wäre...

"Mitdenken und Disziplin" sind von einem Großteil meiner Zeitgenossen schlicht zu viel verlangt.

In der StVO ist der "Rettungsslalom" nicht erwähnt. Somit kann es nicht verlangt werden. Ggf. müssen die Rettungskräfte in solchen Situationen nach Sperrung gegen die Fahrtrichtung anrücken oder auch die andere Richtungsfahrbahn nutzen.

Stichwort "fahren" vs. stehen. ;)

Zitat:

@ktown schrieb am 14. März 2023 um 11:26:11 Uhr:

Guckst du

Das ist eher eine Bitte als eine verbindliche Anordnung. In der Praxis wird das kaum funktionieren.

Tatsächlich wird es so gemacht, wie von @berlin-paul angedeutet. Es werden Rettungskräfte aus beiden Richtungen angefordert, so dass zur Not von der Gegenfahrbahn aus über die Leitplanke hinweg gearbeitet wird. Allerdings sind dann beide Fahrtrichtungen dicht...

In Dillenburg hatten wir im HLF und im RW Rollwagen verlastet, mit denen das schwere Gerät (Hydraulischer Rettungssatz, Stromerzeuger etc.) zur Not hätte zu Fuß durch den Stau transportiert werden können.

Zitat:

@berlin-paul schrieb am 14. März 2023 um 11:23:43 Uhr:

In der StVO ist der "Rettungsslalom" nicht erwähnt. Somit kann es nicht verlangt werden. Ggf. müssen die Rettungskräfte in solchen Situationen nach Sperrung gegen die Fahrtrichtung anrücken oder auch die andere Richtungsfahrbahn nutzen.

Technisch funktionieren würde es. Aber scheitert wie schon mehrfach erwähnt zum Größten Teil am "Egoismus" der Autofaher; man könnte dann ja tatsächlich mal 10 Meter weiter hinten stehen... verkraftet der Autofahrer nicht :-)

Bleibt also in der Tat meist nur was du beschreibst. Führt aber mitunter zu einer enormen Verzögerung und dann eben zu einer Vollsperrung beider Richtungsfahrbahnen. Auch darf der Aufwand nicht unterschätzt werden. Je nach Region sind Auffahrten in wenigen Kilomatern Abstand. All diese müssen zunächst gesperrt werden. Natürlich muss auch auf der eigentlichen Fahrbahn der Verkehr zum Stillstand gebracht werden. Je nachZuständigkeit muss die Feuerwehr/der Rettungsdienst dann natürlich auch einen "Umweg" zu derjenigen Auffahrt fahren

Wenns in einer Baustelle knallt, fahren Rettungskräfte je nach Situation die Unfallstelle entweder über die Gegenrichtung an oder (da ja eh meist beide Spuren dann dicht sind) von hinten und kommen dann aus entgegengesetzter Richtung.

Die Baustellen sind bei Rettungseinsätzen oft schon eingeplant, und werden je nach Rettungsplan beim Stau erst gar nicht durchfahren. Oder beim Planen der Baustelle werden Rettungseinsätze mit berücksichtigt. Auf der A63 wurde mal der Standstreifen für Rettungsfahrzeuge frei gehalten, und hat auf eine Fahrschur verzichtet.In Regelmäßigen Abständen haben Schilder hingewiesen, dass es sich beim Standstreifen um eine Rettungsgasse handelt, die nicht befahren werden darf.

Eine regelrechte Rettungsgasse funktioniert in der Baustelle leider nicht. Da braucht man sich keine Hoffnung machen.

In Baustellen muss man als Blaulichtfahrer sowieso komplett umdenken. Wenn ich mit dem RTW durch eine Baustelle durch muss (z. B. wenn ich einen Patienten in ein weiter entferntes Klinikum verlegen muss), dann schalte ich innerhalb der Baustelle in der Regel das Blaulicht und das Horn AUS. Denn dann fliesst der Verkehr zumindest normal weiter und ich schwimme mit. Habe es schon zu oft erlebt, dass die Leute komplett verrückte Sachen machen soald sie Blaulicht sehen und dann wird in der Baustelle wild gebremst und sogar angehalten. Leider bringt mir das mangels "Ausweichraum" mit einem so grossen Fahrzeug nichts. In der Baustelle gehts daher ohne Blaulicht in der Regel sicherer und auch schneller voran.

Gruss

Jürgen

Zitat:

@NeuerBesitzer schrieb am 14. März 2023 um 12:22:35 Uhr:

Technisch funktionieren würde es. Aber scheitert wie schon mehrfach erwähnt zum Größten Teil am "Egoismus" der Autofaher; man könnte dann ja tatsächlich mal 10 Meter weiter hinten stehen... verkraftet der Autofahrer nicht :-)

Ich finde, Ihr erwartet einfach zu viel von Autofahrern, - und das meine ich ohne jede Ironie.

Man ist selbst schnell bei der Hand mit Worten wie "Egoismus" oder "mangelnder Weitblick", sobald am Schreibtisch oder im eigenen Wohnzimmer ausgekungelte Theorien an der Praxis scheitern.

Zitat:

@RalfausBonn schrieb am 14. März 2023 um 11:09:12 Uhr:

Oder versetztes Fahren einfach mal überwachen und Verstöße hart ahnden.

Dann würde das irgendwann funktionieren.

Für "Versetzt fahren" gibt es keine Rechtsgrundlage - also nix mit "hart ahnden".

Zitat:

@Rigero schrieb am 14. März 2023 um 14:48:13 Uhr:

 

Ich finde, Ihr erwartet einfach zu viel von Autofahrern, - und das meine ich ohne jede Ironie.

Man ist selbst schnell bei der Hand mit Worten wie "Egoismus" oder "mangelnder Weitblick", sobald am Schreibtisch oder im eigenen Wohnzimmer ausgekungelte Theorien an der Praxis scheitern.

Die Frage ist eben: Was ist es dann ? "Augenblicksversagen" ? Generelle Überforderung mit den heutigen Verkehrssituationen ?

Themenstarteram 14. März 2023 um 15:25

Ich hatte Samstag die Situation in einer Baustelle in der ein LKW liegen geblieben/verunfallt war . Er war rechts halbwegs die Böschung runter und kam selbst nicht mehr raus. Im Verkehrsfunk kam erst nur die Meldung über eine ungesicherte Unfallstelle.

Durch den Liegenbleiber stockte es eh schon aber den Umständen entsprechend lief es. Als von hinten das Martinshorn zu hören war, wurde es chaotischer. Mehr als soweit rechts wie möglich an den Fahrbahnrand zu fahren konnte ich auch nicht machen. Und etwas mehr Abstand zum Vordermann lassen. Mir fiel jedenfalls auf die Schnelle nichts besseres ein

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