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Rettungsgasse in Baustelle

Themenstarteram 14. März 2023 um 10:52

Wie wird eigentlich in Autobahnbaustellen eine Rettungsgasse gebildet? Durch die schmalen Spuren passen ja keine drei Fahrzeuge nebeneinander, so dass die übliche Variante sich jeweils ganz links und rechts einzuordnen, nicht funktioniert/ausreicht.

Mir würde jetzt spontan einfallen, alle fahren versetzt und halten größeren Abstand zueinander, so dass die Einsatzfahrzeuge im leichten Slalom durchkommen.

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80 Antworten

Zitat:

@Bytemaster schrieb am 14. März 2023 um 12:39:14 Uhr:

Wenns in einer Baustelle knallt, fahren Rettungskräfte je nach Situation die Unfallstelle entweder über die Gegenrichtung an oder (da ja eh meist beide Spuren dann dicht sind) von hinten und kommen dann aus entgegengesetzter Richtung.

Entgegen der Fahrtrichtung wird nur in sehr seltenen Ausnahmefällen angefahren. Grundvoraussetzung hierfür ist ja, dass die Fahrbahn bereits vollständig gesperrt ist, so dass mit Sicherheit kein Gegenverkehr mehr kommen kann. Und eben diese sichere Vollsperrung muss ja erst einmal jemand durchführen, sprich: die Einsatzkräfte die eben nicht (von hinten) durchkommen. Also wäre das Anfahren entgegen der Fahrtrichtung allenfalls für nachrückende oder ablösende Kräfte möglich. Ich habe das in mehr als 30 Jahren Feuerwehrtätigkeit noch nicht einmal praktiziert.

Versetzt fahren und Abstand halten, ja hört sich gut an...dann kommen hier im Forum/Straße wieder die ersten an die einem Feigheit zum Überholen vorwerfen und dem Rat rechts zu bleiben damit man selber Überholen kann, selbstverständlich kommen diese Geistig Tiefliegenden Worte ohne an das hier diskutierte zu denken.

Vielleicht sollte man Versetzt fahren in die StVo einbringen und einen Kontocrash fürs Nichteinhalten.

Entgegengesetzt der Fahrtrichtung ist nicht ungefährlich ,da ja evtl. Fahrzeuge auf einen Parkplatz oder Rastplatz nach der Unfallstelle standen und dann irgendwann wieder los fahren. Hat mir selbst ein Einsatzleiter der Feuerwehr gesagt , er macht das nicht.

Die Sache ist aber die:

Entweder reicht der Platz zum Nebeneinanderfahren, dann braucht es kein "versetzt Fahren", oder der Platz reicht nicht, dann kann man eigentlich nur einen Fahrstreifen ausweisen. Denn wenn der Platz seitlich nicht reicht, müsste man genau genommen den sonst üblichen Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug einhalten - auch wenn man auf dem benachbarten Fahrstreifen unterwegs ist.

Versetzt Fahren ist daher in vielen Fällen nur eine recht fragwürdige Hilfslösung. Das rechtssicher in der StVO zu verankern dürfte problematisch werden.

Zitat:

@rheinlaendernord schrieb am 14. März 2023 um 17:01:59 Uhr:

Entgegengesetzt der Fahrtrichtung ist nicht ungefährlich ,da ja evtl. Fahrzeuge auf einen Parkplatz oder Rastplatz nach der Unfallstelle standen und dann irgendwann wieder los fahren. Hat mir selbst ein Einsatzleiter der Feuerwehr gesagt , er macht das nicht.

Eben. Das kommt zu meinen vorherigen Ausführungen noch dazu.

Zitat:

@RalfausBonn schrieb am 14. März 2023 um 11:09:12 Uhr:

Oder versetztes Fahren einfach mal überwachen und Verstöße hart ahnden.

Noch wichtiger wäre ja das versetzte halten. Das würde sicher die Möglichkeit zur Bildung einer Rettungsgasse erhöhen.

In der Realität ziehen wir doch zweireiig bis auf 1m auf dem Vorderman auf gucken uns durch die Seitenscheiben an und hören laut Mucke und Messengern :(

Zitat:

@Tarnik schrieb am 14. März 2023 um 16:54:43 Uhr:

Versetzt fahren und Abstand halten, ja hört sich gut an...dann kommen hier im Forum/Straße wieder die ersten an die einem Feigheit zum Überholen vorwerfen und dem Rat rechts zu bleiben damit man selber Überholen kann, selbstverständlich kommen diese Geistig Tiefliegenden Worte ohne an das hier diskutierte zu denken.

Wenn Du vor Dir 500m Luft auf der linken hast solltest Du natürlich überholen wenn das noch zu zulässigen Geschwindigkeit passt. Das Versetzt-Fahren-Szenario gehört aber zum beidspurig zähfliessenden Verkehr! D.h. dann solleb beidseitig versetzt und ihm Rahmen des Sicherheitsabstands zum vordermann fahren.

Zitat:

@PHIRAOS schrieb am 14. März 2023 um 10:52:22 Uhr:

Wie wird eigentlich in Autobahnbaustellen eine Rettungsgasse gebildet?

Mir würde jetzt spontan einfallen, alle fahren versetzt und halten größeren Abstand zueinander, so dass die Einsatzfahrzeuge im leichten Slalom durchkommen.

Es könnten bei Stillstand auch alle nach rechts fahren, aber das wäre ja zu einfach.

...... ich weiß ja nicht wie bei euch so die Baustellen aussehen, aber hier sind die immer rappevoll;

Wenn da jeder noch 30 m oder 40m Sicherheitsabstand lassen würde bei den erlaubten 60 oder 80 km/h, dann wäre der Stau vor der Baustelle zehnmal so lang.... :o

Zitat:

@Mosel-Manfred schrieb am 14. März 2023 um 18:52:43 Uhr:

...... ich weiß ja nicht wie bei euch so die Baustellen aussehen, aber hier sind die immer rappevoll;

Wenn da jeder noch 30 m oder 40m Sicherheitsabstand lassen würde bei den erlaubten 60 oder 80 km/h, dann wäre der Stau vor der Baustelle zehnmal so lang.... :o

Des Pudels Kern. Wenn alle auch die 30 oder 40 Meter Sicherheitsabstand einhalten würden bedürfte es erfahrungsgemäß dann eigentlich auch kaum Rettungsgassen da die Unfälle im Baustellenbereich dann mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kaum noch stattfinden würden.

Wenn man aber halt meint mit 5 Meter Abstand dem Vordermann hinterher zufahren... damit der Stau bzw. stockende Verkehr ja nicht zu lange wird darf man sich halt nicht wundern wenns kracht... und man dann noch viel länger steht.

Zitat:

@NeuerBesitzer schrieb am 14. März 2023 um 19:00:36 Uhr:

Des Pudels Kern. Wenn alle auch die 30 oder 40 Meter Sicherheitsabstand einhalten würden bedürfte es erfahrungsgemäß dann eigentlich auch kaum Rettungsgassen da die Unfälle im Baustellenbereich dann mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kaum noch stattfinden würden.

Unfälle in einer Baustelle sind eh oft nur Blechschäden. Die Gefahr ist vor der Baustelle, besonders wenn ein LKW pennt. Fährt jemand ins Stauende, muss der Rettungswagen halt auch durch die Baustelle. Ist die noch voll, gibt es ein Problem.

Zitat:

@DB NG-80 schrieb am 14. März 2023 um 18:44:59 Uhr:

Es könnten bei Stillstand auch alle nach rechts fahren, aber das wäre ja zu einfach.

Ein nicht durchdachter Vorschlag. Das kann so überhaupt nicht funktionieren.

Zitat:

@Rockville schrieb am 14. März 2023 um 19:49:45 Uhr:

Zitat:

@DB NG-80 schrieb am 14. März 2023 um 18:44:59 Uhr:

Es könnten bei Stillstand auch alle nach rechts fahren, aber das wäre ja zu einfach.

Ein nicht durchdachter Vorschlag. Das kann so überhaupt nicht funktionieren.

Kannst du sagen warum?

Zitat:

@MvM schrieb am 14. März 2023 um 19:33:54 Uhr:

Zitat:

 

Unfälle in einer Baustelle sind eh oft nur Blechschäden. Die Gefahr ist vor der Baustelle, besonders wenn ein LKW pennt. Fährt jemand ins Stauende, muss der Rettungswagen halt auch durch die Baustelle. Ist die noch voll, gibt es ein Problem.

Brauchst nicht viel dazu um mehr als einen Blechschaden zu haben. Problem dann ist eben auch die Patientengerechte Rettung wenn der Platz durch die Fahrbahnabtrennung eh schon eng ist. Das in einer Baustelle noch Stau ist wenn es vor der Baustelle gekracht hat und die Fahrban dann eh meist dicht ist ist doch sehr selten. Zumindest ist dann bis zur nächsten Abfahrt frei.

Zitat:

@DB NG-80 schrieb am 14. März 2023 um 20:01:31 Uhr:

Zitat:

@Rockville schrieb am 14. März 2023 um 19:49:45 Uhr:

 

Ein nicht durchdachter Vorschlag. Das kann so überhaupt nicht funktionieren.

Kannst du sagen warum?

Die Frage ging zwar nicht an mich. Aber sei bitte mal realistisch. In den Baustellen hocken sie eh alle viel zu dicht aufeinander weil alle meinen, daß man bei dem niedrigen Tempo ja kaum Sicherheitsabstand braucht und daß es umso schneller geht, je weniger Abstand zum Vordermann eingehalten wird.

Weiterhin: Die Autofahrer müssten, damit das platztechnisch noch irgendwie ausgeht, sofort alle rechts rüber fahren sobald es die aller ersten Anzeichen für stockenden Verkehr gibt (ist man bereits im Stillstand, sind die Lücken viel zu klein). Leider ist die Verkehrsdichte in den Baustellen so hoch, und die Fahrweise so unkonstant, daß man quasi ständig das Gefühl hat, daß es gleich stockt (Uhrzeiten zwischen 23 und 4 Uhr mal ausgenommen). Faktisch würde das bedeuten, daß man zu Tageszeiten auf den meisten Baustellen direkt nur rechts fahren dürfte/müsste. Dann kommen noch die Reaktionszeiten eines jeden Fahrers dazu (Ziehharmonika-Effekt).

Daß das in der Praxis nicht funktionieren wird, das erkennt man glaub auch ohne noch tiefer in die Materie einzutauchen.

Es ist ja nicht so, daß ich das nicht gutheißen würde. Ganz im Gegenteil. Aber ich bin auch Realist. Die Leute bekommen die Rettungsgasse schon ohne Baustelle nicht hin. Wie soll das dann unter drastisch erschwerten Bedingungen in der Baustelle gehen? Also ich meine praktisch - nicht theoretisch.

Gruß

Jürgen

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