Reifentemperatur(und Druck)
Heute habe ich mich langsam an die Grenzen des Fahrzeuges herangewagt. Es war eine Strecke von etwa 30Km durch den Schwarzwald, eine kurve jagt die nächste, gradeaus geht es eigentlich überhaupt nicht.
Das Auto macht schon mächtig Spaß aber auf die Fahreigenschaften möchte ich hier gar nicht näher eingehen. Bin in Sport+ mit ESP an und manuell geschaltet unterwegs gewesen, bei 32° Celsius Außentemperatur. Reifendruck habe ich nach Vorgabe MB für Geschwindigkeiten bis 300Km/h eingestellt(VA 3,5bar HA 2,9bar glaube ich). Motoröl sowie Getriebeöltemperaturen waren keinerlei Problem, jedoch viel mir nach gut zwanzig Kilometern auf, die Reifentemperaturanzeige kann ja auch die Farbe wechseln. 😁 Wenn ich es nun richtig im Kopf habe wird ab 70° Celsius die Zahl gelb und ab 75° Celsius rot. Unterschiede beim Gripniveau konnte ich keine feststellen, habe aber dann doch mal etwas langsamer gemacht.
Wenn es interessiert noch als zusätzliche Info: Verbrauch laut BC 30Liter/100Km. 🙄
Mich würde mal interessieren wie eure Erfahrungen mit den Reifentemperaturen sind, sofern ihr etwas sportlicher unterwegs seid bzw. welchen Reifendruck fahrt ihr denn?
Ab welcher Reifentemperatur wird es denn wirklich kritisch? Bei den ganzen tollen Kurven fällt es ja dann doch schwer sich zu zügeln...😁
27 Antworten
Kurzzeitig darf so ein Reifen schon mal die 100°C erreichen, das ist auf normaler Straße aber kaum zu schaffen, ohne Menschen zu gefährden. Auf scharf gefahrener Rundstrecke geht das allerdings recht locker und da gilt: mit wenig Druck losfahren, mit viel Druck ankommen (wenn ich mich recht erinnere, hatten wir 1.8 bis 2 bar beim Start drin). :-)
Wenn man davon ausgeht, daß sich das Volumen des Reifens nicht groß ändert, kann man mit der Gasgleichung überschlagen, daß ein Reifen, der bei 20° noch 2.5 bar hatte und sich um 80°C erwärmt (von 293 K auf 373 K) dann 3.2 bar hat. Da kommt man dann schon irgendwann in den Bereich, wo der Grip anders wird.
So als groben Richtwert habe ich folgendes im Kopf:
Pro 10 Grad Celsius rechnet man mit einer Druckzunahme von 0,1Bar. Kommt bei meiner Fahrt auch sehr gut hin. Bin mit 3,5 bar losgefahren und war bei gut 4,2 bar bei etwa 77 Grad Reifentemperatur.
Generell viel zu hoher Luftdruck für ein Streckenlayout bei dem vielleicht unter Missachtung der Verkehrsregeln höchstens kurzfristig 150Km/h möglich sind(mit dem E63s). Habe aber lieber die Sicherheitsreserve für den Fall das es auf der AB dann doch mal Richtung 300 geht(auch wenn das bei mir eher selten vorkommt).
Über 3.5 bar beginnst Du auch in die Dauerfestigkeit Deines PKW-Reifens einzugreifen. Ich würde solche Drücke zur Risikominimierung unbedingt vermeiden.
Siehe technischer Ratgeber von Continental, Seite 112
https://blobs.continental-tires.com/.../...eber-pkw-2017-2018-data.pdf
Interessanter link! Habe zwar nicht die Conti drauf aber das zu hohe Drücke schlecht sind und gewisse Grenzen nicht überschritten werden dürfen, wird sich dann ja bei jeden Reifen so verhalten.
Werde den Druck mal reduzieren, danke für den Hinweis beziehungsweise den link.
Was ich dann allerdings etwas merkwürdig finde, es ist doch logisch das der Reifendruck im Fahrbetrieb steigt. Nun gibt MB mir als Vorgabe, den bereits maximal zulässigen Druck einzustellen 😕
Wenn ich in die Betriebserlaubnis gucke muss ich feststellen, dass diese etwa zu 30% aus Hinweise und Gefahren besteht. Der Sicherheitsaspekt scheint da hoch im Kurs zu stehen aber das mit den Druckvorgaben widerspricht dem dann doch wiederum.
Frage an die E63 Fahrer welche auch mal 300 fahren: Welchen Druck fahrt ihr?
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Hallo,
ich fahre die serienmäßigen 20-Zöller mit 2,9 vorne und 2,6 hinten, bin aber immer noch am Herumprobieren.
Wo hast Du 3.5 bar als Vorgabe gefunden?
Im Tankdeckel
Zitat:
@MS007 schrieb am 1. Juli 2018 um 20:09:18 Uhr:
Hallo,
ich fahre die serienmäßigen 20-Zöller mit 2,9 vorne und 2,6 hinten, bin aber immer noch am Herumprobieren.
Gestern war ich noch Tanken und habe mal den Druck abgelassen. Habe nun bei 35 Grad Reifentemperatur auf VA 3,1 HA 2,6 eingestellt. Mal sehen wie es sich auf meiner nächsten Tour verhält.
Zitat:
@umbertones schrieb am 1. Juli 2018 um 14:24:56 Uhr:
Über 3.5 bar beginnst Du auch in die Dauerfestigkeit Deines PKW-Reifens einzugreifen. Ich würde solche Drücke zur Risikominimierung unbedingt vermeiden.Siehe technischer Ratgeber von Continental, Seite 112
https://blobs.continental-tires.com/.../...eber-pkw-2017-2018-data.pdf
Die maximalen 3.5 bar gelten für Serienreifen. Sowohl der PZero wie auch der PS4S für den E63S haben eine spezielle Mercedes Freigabe (Kennung), die 3.5 bar beim Vmax (300 km/h) Fahren sind ZWINGEND vorgeschrieben, die Reifen werden dabei nicht beschädigt, im Gegenteil! Die Luftdrücke gelten bei kaltem Reifen und 20 Grad Temperatur, der Luftdruck kann schon mal auf knapp 4 bar steigen. Bin bei hohen Außentemperaturen mehrmals Tacho 306 gefahren, die Reifentemperatur ging bei Reifendruck warm 3.9 bar niemals über 62 Grad, habe darauf geachtet. Wichtig ist auch die Sturzeinstellung des Fahrwerks aber in der Regel passt das ab Werk.
Wer schneller als 250 km/h fährt und den Luftdruck zu niedrig hat, gefährdet sein Leben. Der E63S ist kein Leichtgewicht, bei 300 km/h braucht er seine 3.5 bar (kalt)!!!
Ich habe nun ja quasi den Druck für 250 eingestellt. Wie bereits geschrieben kommt es bei mir sehr selten vor das ich höhere Geschwindigkeiten fahre, ganz einfach weil ich das Fahrzeug hauptsächlich auf der Landstrasse bewege.
Aber nun habe ich zwei Punkte die einfach nicht zusammen passen.
1: Der gepostete link verrät mir, dass ich 3,5 bar nicht überschreiten darf.
2: 3,5 bar sind die Vorgabe und zwingend erforderlich wenn ich 300 fahren will.
Selbstverständlich sind Druckvorgaben immer bei kalten Reifen, also wird zwangsläufig 3,5 bar überschritten werden.
Wie bereits von mir oben geschrieben bin ich auf meiner Fahrt durch den Schwarzwald auf 4,2 bar gekommen.
Ganz einfach, die Reifen mit Mercedes-Kennung (MO) vertragen auf Grund ihrer Konstruktion die 4,2 bar klaglos und brauchen bei Höchstgeschwindigkeit auch die 3,5 bar kalt. Ein normaler Conti-Reifen (!) geht bei dem Druck in die Knie.
Insofern mache Dir keine Sorgen!
Zitat:
@starcourse schrieb am 2. Juli 2018 um 12:09:04 Uhr:
Ganz einfach, die Reifen mit Mercedes-Kennung (MO) vertragen auf Grund ihrer Konstruktion die 4,2 bar klaglos und brauchen bei Höchstgeschwindigkeit auch die 3,5 bar kalt. Ein normaler Conti-Reifen (!) geht bei dem Druck in die Knie.
Insofern mache Dir keine Sorgen!
Genau! 🙂
Vielleicht sollte man auch den Nachteil der hohen Luftdrücke ansprechen: Mit 3.5 bar (kalt) vorne, ist das Kurvenverhalten bei langsameren Geschwindigkeiten, zum Beispiel zum "Kurvenräubern" auf kurvigen Landstraßen, richtig besch...eiden. Mit warmen 3.9 bar ist das Ganze noch schlimmer.
Irgendwie nicht die ideale Lösung. Ich überlege, ob ich nicht meine Vmax auf der Autobahn auf 250 km/h beschränken soll, damit ich dann wenigstens auf kurvigen Landstraßen meinen Spaß habe. Allerdings benutze ich sehr oft die Autobahn in diesem Fahrzeug, so dass ich mir das noch schwer überlegen muss.
Der E63S ist derart schnell auf Tacho 280 km/h, das kann man sich kaum vorstellen...
Bei meinem R8 V10 Plus habe ich den 270 km/h Luftdruck eingestellt, da ich Michelin Cup 2 Reifen fahre und diese mit dem 270er Luftdruck deutlich sportlicher zu bewegen sind als mit den 3.4 bar, die Michelin für die Vmax (immerhin echte 335 km/h) vorschreibt. Den R8 fahre ich selten auf der Autobahn, so dass das in Ordnung geht.
Ich halte einen Reifenluftdruck vorne von 3.5 bar kalt für ein wenig übertrieben aber vermutlich ist das der Sicherheit geschuldet. Bis zu 3.2 bar vorne gehen vom Lenk- und Fahrgefühl, je nach Fahrzeug, in der Regel in Ordnung aber 3.5? Autsch.
Gehe mit Rennteam mit: wenn Du kalt 3.2 bar drin hast, brauchst Du ca. 30K Erwärmung, um die 3.5 bar Druck zu erreichen. Die erreichst Du auf der Autobahn ziemlich schnell. Da sollte keine akute Gefahr für einen Reifenplatzer bestehen. Zumal Du heute, im Gegensatz zu früher, die Drücke und Temperaturen online überwachen kannst. Mein 911er vor 15 Jahren ging auch knapp 300 und hatte weder Reifendruckkontrolle noch solch explizite Vorgaben (ok, der war ein paar 100 kg leichter). Und damals war die A81 nach Würzburg so leer, dass man das Tempo minutenlang halten konnte...
Aber da sieht man halt auch die Grenzen des Systems: eigentlich ist Autobahntempo 300 und normaler Fahrbetrieb nicht wirklich kompatibel. Du musst das Fahrzeug jedes Mal darauf "vorbereiten", wenn Du es komplett richtig machen willst. Den Rest haben die Juristen und Versicherungen dann gemacht (es gibt halt auch immer Leute, die ihre Fehler auf den Hersteller abwälzen wollen und der sichert sich dann halt entsprechend ab).
Also mein Fazit: Entweder Kurvenräubern oder Vollgas auf der AB. Werde es in Zukunft so halten, das ich einen niedrigen Druck fahre um für die Landstraßen gerüstet zu sein.
Wenn mal Autobahnfahrten anliegen wird dann der Druck auf 3,5 bar erhöht um die nötigen Sicherheitsreserven zu haben falls es mal in Richtung 300 geht.
Mann kann ja sogar irgendwo in den Einstellungen des Fahrzeuges ein dauerhaftes Tempolimit eingeben, werde das mal zur Sicherheit auf 200 einstellen. Bevor ich Strecken auf der AB fahre wird eh immer erst vollgetankt, dabei kann ich dann auch noch schnell den Reifendruck anpassen.
@ Rennteam
Genau den von dir angesprochenen Nachteil merkt man schon deutlich.
Heute bin ich mit 2,75 bar (kalter Reifen) auf der VA losgefahren und bei Aussentemperatur 32° Celsius auf meiner üblichen Strecke dann bei 3,6 bar und gut 80° Reifentemperatur gelandet.
Ich tendiere dazu, den Druck auf der VA noch weiter zu reduzieren.
Wie weit könnte ich denn guten Gewissens mit den Druck runter gehen wenn ich mit maximal 200 unterwegs bin?
Inwiefern wirkt sich denn eigentlich der Reifendruck auf die Reifentemperatur aus, das hängt doch sicher auch irgendwie zusammen?