Reifenplatzer auf der Autobahn

Porsche Panamera 2 (971)

Hey zusammen,

Ihr habt ja alle sicherlich von dem Jota Unfall gelesen und das ein geplatzter Reifen die Ursache gewesen sein soll / kann.

Ich habe mich gerade gefragt, wie sich eigentlich ein Wagen mit den aktuellen Assistenzsystemen in den Porsches verhält, wenn auf der Autobahn ein Reifen platzt. Wie ist das im Unterschied vorne / hinten und lässt sich der Wagen bei auch hoher Geschwindigkeit > 200 km/h z.B. überhaupt noch beherrschen oder ist ein Abflug dann sicher?!?

Jemand sowas schon mal gehabt?

31 Antworten

Die Antwort lautet wie so oft, kommt drauf an.

1.) Reifenplatzer hinten ist deutlich schwieriger als vorne, spurführende Achse

2.) gerade Strecke oder in einer Kurve

3.) Reaktion des Fahrers, richtiges deuten evtl. Anzeichen

4.) ein bisschen Glück gehört sicher auch dazu das irgendwie noch abzufangen bei dieser Gedchwindigkeit

Hatte einen Reifenschaden bei 200 mit meinem Mercedes CLS. Hinten rechts. Habe mir ein scharfkantiges Metallteil aufgelesen. Habe Runflats drauf, konnte in Ruhe und völlig kontrolliert rechts ranfahren. Und mit Max. 80 km/h zum Service weiterfahren.

habe mich aber ordentlich erschrocken weil es anständig geknallt und gerüttelt hat.

Man weiß ja nicht wie schnell Jota war und welche Vorgeschichte der Reifen hatte. Aber dort darf man eh nicht schnell fahren, somit war er wohl eh zu schnell.

Entweder ist er beim Überholen über den Randstreifen in einer Kurve geräubert oder ein Reifen hatte schon vorher eine Verletzung. Innen sieht man sowas ja auch trotz Kontrolle bei Übergabe eines Mietwagen nicht. Auch aussen fällt das nicht immer sofort ins Auge.

Hatte ich schon bei einem Mustang 5.0 GT Cabrio in USA, ist zum Glück nichts passiert.

Bei den Geschwindigkeiten in USA wahrscheinlich auch kein wirkliches Lebensrisiko. Aber hier bei uns, wenn bsp. bei 250 km/h der Reifen hinten oder vorne platz...? Ich hab echt keine Idee, wie sich der Wagen verhält und auch in wie fern die Assistenzsysteme dann unterstützen.

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Ein Reifen ‚platzt‘ ja nicht wirklich von einer Sekunde auf die nächste. In den meisten Fällen kündigt sich das Problem bzw. Druckverlust an, z.B. Lenkung wird schwammig, Auto zieht nach einer Seite, Geräusche etc. dann muß man schnell reagieren. Wenn die Hinterachse betroffen ist, ist das immer gravierender als vorne.

Wenn man wo drüberfährt, knallt der regelrecht weg. Vor allem bei hohen Geschwindigkeiten, wenn die Fliehkräfte für den Reifen sowieso schon am Limit sind. Da reicht die kleinste Beschädigung der Karkasse und dann löst sich der Reifen explosionsartig auf, nach ein paar Umdrehungen sind da nur noch Fetzen an der Felge.

Schleichender Luftverlust sollte die Luftdrucküberwachung anzeigen und dadurch frühzeitig warnen. Wenn man dies beachtet, dann sollte ein sicheres Anhalten möglich sein.

Es wäre schön wenn dies wirklich so wäre, ich kann das leider nicht bestätigen, Reifen können unvermittelt platzen, regelrecht explodieren, ohne jegliche Ankündigung. Bei hohen Geschwindigkeiten ist die Spurführung der Achse dann nicht mehr vorhanden, das Rad bzw. der kaum noch vorhandene Reifen erzeugt einen Impuls im Fahrzeug, dass die noch vorhandenen 3 Reifen kaum abfangen können.

Zitat:

@Quaternione schrieb am 5. Juli 2025 um 23:46:06 Uhr:
Ein Reifen ‚platzt‘ ja nicht wirklich von einer Sekunde auf die nächste. In den meisten Fällen kündigt sich das Problem bzw. Druckverlust an, z.B. Lenkung wird schwammig, Auto zieht nach einer Seite, Geräusche etc. dann muß man schnell reagieren. Wenn die Hinterachse betroffen ist, ist das immer gravierender als vorne.

Zitat:@Panamera schrieb am 5. Juli 2025 um 22:22:35 Uhr:

Bei den Geschwindigkeiten in USA wahrscheinlich auch kein wirkliches Lebensrisiko. Aber hier bei uns, wenn bsp. bei 250 km/h der Reifen hinten oder vorne platz...? Ich hab echt keine Idee, wie sich der Wagen verhält und auch in wie fern die Assistenzsysteme dann unterstützen.

Es ging in meinem Post nicht um die USA und den dort geringen erlaubten Geschwindigkeiten, sondern um die nicht kontrollierebare Verletzung eines Reifens bei Abholung eines Mietwagens, egal in welchem Land.

Die meisten Reifenschäden sind sichtbar, fühlbar. Aber wer schaut sich die Reifen genau an?? Selbst so einfach Dinge, wie Luftdruck prüfen, zumindest als Sichtprüfung, werden nicht gemacht. Abfahrtskontrolle gleich Null. Macht keiner, zumindest nicht regelmäßig bei jeder Fahrt.

Der Popometer und das Gefühl in den Händen ist halt unterschiedlich. Manche merken weder ein brummendes Radlager, das man bei Vorbeifahrt des Autos von außen schon locker hört, noch die Vibrationen, die einem fast das Lenkrad aus den Händen schlägt.

So werde auch Reifenschäden häufig nicht erkannt und irgendwann kommt es zum finalen Versagen. Wobei es natürlich auch immer zum plötzlichen Versagen ohne Vorwarnung kommen kann, trotz Prüfung, Popometer, technischem Wissen usw.

Also ich hatte letztes Jahr mit meinem Mercedes SL bei 150 km/h einen Platzer. Beim Auffahren auf die A42 merkte ich, dass das ESP griff. Danach erst Mal alles wieder o.k.. Dann nach einer Baustelle so ein Klock..Klock..Klock links hinten. Minimal unruhig. Und dann sah ich im Rückspiegel wie Teile meines Reifens hinter mit wegflogen. Das Auto blieb relativ stabil. Ein kleines Wackeln. Aber mehr nicht. Ausrollen lassen und zum Standstreifen. Hab in meinem Leben das nun 4 Mal schon erlebt. Maximal waren es 150.km/h. Aber die Fahrzeuge blieben allesamt stabil und beherrschbar.

Bild #211591023
Bild #211591026

Du hattest schon viermal einen Reifenplatzer? Das ist aber eine hohe Quote.

Wie hast Du das hinbekommen:

  • du bist uralt ?
  • du fährst im Jahr viele Millionen Kilometer?
  • du fährst nur runderneuerte Reifen?
  • du fährst nur Billigreifen?
  • du fährst immer über dem Geschwindigkeitsindex?
  • du fährst immer mit zu wenig Reifendruck?
  • du fährst an der Ampel immer mit Burnout los ?
  • du fährst immer die Bordsteine im spitzen Winkel hoch?
  • usw.

Nein Spaß beiseite. Hast Du eine Erklärung, warum Dir das schon so oft passiert ist?

2 Mal war vor Jahren während des Studiums und 2 Mal tatsächlich mit dem SL. Letztendlich hab ich gar keine Ursachen Forschung betrieben. Ich denke , er war einfach Pech..die Reifen selbst waren eigentlich immer in Ordnung. Zumeist muss man davon ausgehen, dass wohl zu wenig Luft drin war und wahrscheinlich über die erhöhte Reibung das Ganze dann heiß geworden ist Es ist glückeierwiese nie zu einem größeren Schaden gekommen. Vor allem in puncto Gesundheit. Aber in jedem Fall lässt sich aus meiner Erfahrung ein Fahrzeug bis 150 km/h trotz Reifenplatzer unter Kontrolle halten.

So nun allen eine gute und sichere Fahrt.

Die Assistenzsyteme können im Fall eines Reifenplatzers grundsätzlich nichts sinnvolles beitragen. Platzt ein Reifen, das passiert durchaus schlagartig, hängt es vom Fahrer ab, wie es ausgeht. Auf eine Autobahn hat man eher etwas Platz und kaum enge Kurven. da ist es auch aus höheren Geschwindigkeiten eher machbar wie auf einer kleinen kurvigen Strasse.

Passiert sowas, KEINE abrupten Eingrisse vornehmen, weder stark lenken noch bremsen. Im Idealfall den Wagen ausrollen lassen und vorsichtig zum Rand steuern. Dabei spielt es keine Rolle, ob man nun mit 100 oder 250km/h fährt.

Bricht das Heck aus, so muss man wohl dosiert so dagegen lenken, dass der Wagen nicht in Rotation gerät, alles mit viel Gefühl und dennoch beherzt. Man kann das nicht wirklich trainieren, aber eine entsprechende Fahrausbildung ist sicher von Vorteil. Aber Hand aufs Herz: Wer macht denn heute noch intensive Fahrkurse, nicht die Basiskurse beim ADAC o.ä., nein solche auf der Rennstrecke, wo man den Wagen im Grenzbereich zu lenken lernt? Und wer ist beim Fahren immer so konzentriert, dass er bei so einem Vorfall sofort reagieren kann?

Man kauft sich einen schnellen Sportwagen und glaubt an die Allmacht der Assistenten. Fahrkurse braucht man doch nicht mehr, abgesehen davon fährt man selbst ja weit besser als der Durchschnitt... bekommt eine Vollbremsung aus 250 selber nicht hin, schon gar nicht gezielt. Und diese Einstellung ist bei den normaleren Fahrzeugen keinen Deut besser. Fragt man die Leute, was in so einem Fall zu tun ist, sieht man leere Gesichter oder bestenfalls völlig falsche Ideen.

Mittlerweile ist das eigentliche Fahren nur noch eine Nebenbeschäftigung im Auto, den Zwangsassistenten sei Dank.

Greetz

Na dann drück ich Dir die Daumen, dass Dein „Soll“ an Reifenplatzern für dieses Leben erfüllt ist und Du nicht mehr Deinen Schutzengel bemühen musst.

Das bisher nix passiert ist, hat mit viel Glück zu tun, aber sicher auch mit Erfahrung, ruhig und besonnenen zu bleiben und nicht vor Schreck das Lenkrad zu verreißen. Das muss ja bei Dir gut klappen 🤓..

Wird der SL eher selten benutzt?

Steht er auf den Reifen, wenn er lange nicht benutzt wird?

Steht er öfter mal länger in der Sonne (Schönwetter-Fahrzeug)?

Wie alt waren die Reifen?

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