Reifenpanne, reicht Achseweise oder gleich alle 4 neu?
Hallo,
ich hatte kürzlich eine kleine Reifenpanne und musste daher den vorderen linken Reifen wechseln. In diesem Zuge habe ich direkt beide Reifen an der Vorderachse erneuern lassen. Nun frage ich mich, ob es sinnvoll wäre, auch die beiden hinteren Reifen zu tauschen, obwohl diese noch ein gutes Profil von über 6 mm haben.
Besteht die Gefahr, dass durch den Unterschied Schäden am xDrive-System entstehen könnten?
Vielen Dank vorab für Ihre Einschätzung
15 Antworten
Nur Achsenweise reicht vollkommen.
Bei 6mm Restprofil an der HA würde ich mir ohnehin keine Gedanken machen
BMW schreibt vor, dass der Profiltiefenunterschied aller Reifen maximal 2mm betragen darf. Das kannst du in deinem Fall ja mal nachmessen
Grüße
Das gilt wohl nur wenn der Reifenhersteller vorne und hinten der gleiche ist und die Reifen eine * (Stern) Markierung haben. Denn nur dann kann man von einem gleichen Abrollumfang bei gleicher Profiltiefe ausgehen.
Das Verteilergetriebe von xDrive ist sehr empfindlich. Ich würde alle 4 erneuern, wenn die Reifen jetzt nicht gerade neu sind.
Ähnliche Themen
Man kann wohl den effektiven, realen Abrollumfangsunterschied am besten dadurch ermitteln, dass man die Sicherung für das Verteilergetriebe zieht, Markierungen, z.B. oben an den Reifen macht und dann z.B. 10 Radumfänge geradeaus vorwärts fährt und dann den Unterschied an den Markierungen ausmisst (vorne vs. hinten). Geteilt durch 10 ergibt das den Abrollumfangsunterschied zwischen vorne und hinten. Und das soll wohl nicht größer als 15 mm sein. Ich garantiere allerdings nicht dafür, dass das Wiedereinsetzen der Sicherung ohne Probleme läuft, Stichwort Fehlercode löschen o.ä.
Zitat:@1000PS schrieb am 6. September 2025 um 17:38:47 Uhr:
Man kann wohl den effektiven, realen Abrollumfangsunterschied am besten dadurch ermitteln, dass man die Sicherung für das Verteilergetriebe zieht, Markierungen, z.B. oben an den Reifen macht und dann z.B. 10 Radumfänge geradeaus vorwärts fährt und dann den Unterschied an den Markierungen ausmisst (vorne vs. hinten). Geteilt durch 10 ergibt das den Abrollumfangsunterschied zwischen vorne und hinten. Und das soll wohl nicht größer als 15 mm sein. Ich garantiere allerdings nicht dafür, dass das Wiedereinsetzen der Sicherung ohne Probleme läuft, Stichwort Fehlercode löschen o.ä.
Warum sollte man für diesen Test die Sicherung ziehen?
Weil ansonsten die Kupplung im Verteilergetriebe die gleiche Drehzahl von Vorder- und Hinterachse erzwingt. Dann wird man natürlich keinen unterschiedlichen Abrollumfang messen können.
(Wobei ich ja die Theorie habe, dass diese Kupplung ohnehin fast immer offen ist... Das können Sie sofort feststellen, wenn Sie den Test einfach so machen, ohne die Sicherung zu ziehen, evtl. dann aber mehr als 10 Radumdrehungen fahren).
(Mangels xDrive - Fahrzeug kann ich diese Theorie z.Z. nicht selbst mehr testen).
Grüß Dich,
ich weiß ja nicht, ob du rundum die gleiche Reifendimension fährst, aber wenn ich in den letzten 26 Jahren beim Fahrsicherheitstraining alle drei Jahre neben der richtigen Sitzposition irgendwas mitnehmen konnte ist es, dass die nagelneuen Reifen stets auf die hintere Achse gehören --> Stichwort Spurstabilität. Da ist es auch uninteressant, welche Achse angetrieben wird.
Einfach und alleine aus dem Grund, da ein neuer Reifen unwahrscheinlicher Schaden nimmt bzw im Falle von Runflat- Reifen sich von selber irgendwann auflösen.
Natürlich sind vier neue Reifen noch besser wenn man Penunsen über hat 💰
Ist im Falle einer Reifenpanne nicht vielmehr das äußere Rad vorne in einer zügigen Kurvenfahrt das kritischste?
Außerdem löst sich da nichts auf, wenn das nicht nicht schon sehr alt ist.
Alte Kunde aus der Fahrphysik: Hinten kannste nicht gegenlenken, daher hilflos wenn er abgeht, daher bessere Gummis nach hinten …
Das war nicht die Frage. Sondern auf welchem Rad genau es am kritischsten ist, wenn es kaputt geht. Wo also würde man die Reifen montieren, bei denen es am wenigsten wahrscheinlich ist (weil sie neuer sind und/oder bessere Qualität haben), dass die kaputt gehen?
Und was das Gegenlenken angeht, das funktioniert ja immerhin dann noch, wenn vorne die Reifen OK sind. Gehen sie vorne, vor allem das kurvenäußere Rad, kaputt, dann kann man noch deutlich weniger tun.
Nehmen wir mal ein Beispiel: (Scharfe) Linkskurve schnell gefahren, ein kurvenäußerer Reifen platzt, Gripp weg. Je nachdem welcher, Reifen kaputt geht ergibt sich dann:
a) Vorderer Reifen: Fahrzeug landet im Graben, da es nicht mehr auf der Kurvenbahn gehalten werden kann, Untersteuerung, das kurveninnere Rad kann aufgrund des geringen Anpressdrucks keine ausreichende Kräfte übertragen, um es auf der Bahn zu halten.
b) Hinterer Reifen: Heck driftet nach außen, das Auto übersteuert. Der Fahrer kann aber aufgrund der OK Vorderreifen noch gegenlenken und die Situation u.U. noch unter Kontrolle bringen.
Zitat:
@1000PS schrieb am 6. September 2025 um 17:25:26 Uhr:
Das gilt wohl nur wenn der Reifenhersteller vorne und hinten der gleiche ist und die Reifen eine * (Stern) Markierung haben. Denn nur dann kann man von einem gleichen Abrollumfang bei gleicher Profiltiefe ausgehen.
Die Sternmarkierung sagt das nicht, es besteht kein Qualitätsunterschied in der bei Produkt oder Produktion bei den Reifen, BMW bekommt nicht irgendwie bessere oder genauer verarbeitete Reifen als andere Kunden. Die haben auch ohne Stern alle den gleichen Abrollumfang. Der Stern ist kein Qualitätsmerkmal per se, Fahrzeughersteller haben einfach gewisse Reifenmodelle, die sie während der Erprobung der Fahrzeuge mittesten und das sind dann meinst auch genau die Erstausrüstungs-Modelle. Diese Reifen werden dann auch den Kunden empfohlen. BMW Österreich hatte das bis vor kurzem sehr schön und genau auf ihrer Webpage erklärt.
Und nein, laut BMW-Produktmanagern und -Testfahrern, die vor ca 2 Jahren auf einer Kundenveranstaltung von BMW Wien anwesend waren und präsentiert haben, laufen immer noch alle x-Drive der Längsmotoren-Platformen standardmäßig mit einer Antriebsverteilung von 40:60. Die Vorderachse wird nur beim Rangieren oder bei sehr hohen Geschwindigkeiten abgekoppelt. In einem Vortrag hat ein Experte extra erwähnt, dass die Fehlinfo nicht totzukriegen sei, BMW schalte die Vorderachse quasi nur sporadisch dazu, wenn sie unbedingt gebraucht wird, so wie Audi beim quattro ultra. (Obwohl mir das persönlich gar nichts ausmachen würde, wenn es so wäre. 🙂)
Siehe https://www.bmw.de/de/s/article/Fahrzeug-R%C3%A4der-und-Reifen-Stern-Symbol-cZ7US?language=de
U.a. wird dort, auch wenn es nicht explizit erwähnt wird, auch für den Fall von Mischbereifung auf den gleichen Abrollumfang geachtet; Verteilergetriebeexperten weisen darauf hin, dass dies evtl. bei anderen Reifen nicht unbedingt der Fall ist. Vor allem nicht, wenn man verschiedene Marken an Vorder- und Hinterachse verwendet.
Und was die angeblichen 60:40 angeht: Fragen Sie die doch mal, wie das bewerkstelligt wird. Das Verteilergetriebe selbst kann das nämlich rein technisch nicht bewirken.
Und bei Kurvenfahrten z.B. mit einem Radius von 10m müssten die Vorderräder sich im Mittel ca. 3% schneller drehen als die Hinterräder, d.h. bei geschlossener Kupplung des Verteilergetriebes würde es dann einen entsprechenden Schlupf geben mit gleichzeitig starken Verspannungen in den Getrieben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das tatsächlich so geschieht. 3% sind ja mehr als 6 cm, d.h. die Reifen würden pro Umdrehung so viel über den Boden schleifen.
Zitat:
@Absurdistan schrieb am 6. September 2025 um 17:33:21 Uhr:
Das Verteilergetriebe von xDrive ist sehr empfindlich. Ich würde alle 4 erneuern, wenn die Reifen jetzt nicht gerade neu sind.
Das ist übrigens ein mitbringsel aus der F Generation. Bei der G generation ist das VTG bei weitem nicht mehr so empfindlich.