Reifendruck - MFA kalibrieren
Hallo zusammen,
Wir haben einen Tiguan neu und beim Reifendruck wird im Menü der MFA+ angezeigt, er müsse kalibriert/eingestellt werden.
In einem anderen Forum habe ich sowas gelesen wie "die Anzeige ermittelt aufgrund der Radumdrehung den Druck", hier heißt es jetzt wieder, er habe SEnsoren in den Reifen/Ventilen.
Was stimmt denn nun und wie schaffe ich die Voraussetzungen, dass die MFA korrekt arbeitet?
Alarm gibt die MFA nicht, es ist mir nur beim Durchblättern des Menüs aufgefallen.
Danke schonmal
79 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von kerberos
Was sollen die 150 km bringen? OK, da schwankt der Luftdruck, aber wie genau soll sich da noch was "nachkalibrieren"?
Die Kalibrierung ist nicht nach dem Tastendruck erledigt sondern Du hast die alte Kalibrierung damit nur gelöscht und eine Neukalibrierung damit erst angestoßen!
Und nun obliegt es der Steuerbox die Daten von x Kilometern zu sammeln und einen Durchschnitt der Drehimpulse zueinander zu erfassen. Erst danach kann auf diese Daten zurückgegriffen werden, um den aktuellen Wert mit den Kalibrierwerten sowie den ebenfalls ermittelten Toleranzen der Impulse nach oben und nach unten zu vergleichen und ggfl Alarm zu schlagen.
Für diese Reifendruckprüfung gibt es zwei Systeme bei VW:
Einmal eines, das von der Annahme ausgeht, dass ein halb plattes Rad einen geringeren Abroll-Umfang hat, als ein volles. Das ist mit einem Maßstab, von der Nabe mit zum Boden, nachmessbar.
Dieses Rad muss sich öfter drehen, um dieselbe Strecke zurücklegen zu können, wie ein volles.
Dieses System vergleicht dazu, einfach über die ABS-Sensoren, die Drehfrequenz der Räder einer Achse.
Verliert ein Rad massiv Luft, dann dreht es sich schneller, und die Annahme ist berechtigt, dass dieses Rad Luft verloren hat.
Dieses System kann jedoch nicht den absoluten Luftdruck feststellen: Verlieren beide Räder auf derselben Achse gleichmäßig Luft, schlägt dieses System nie an! Auch dann nicht, wenn man auf beiden Rädern schon auf der Felge fährt.... (beide Räder drehen sich immer noch gleich schnell!)
"Geeicht" wird das System per Tastendruck: Das heißt, das Verhältnis zwischen der Drehzahl des rechten und linken Rads wird gespeichert, und von da an als "Normal" betrachtet. Ändert sich dieses tatsächliche Verhältnis gegenüber dem zuvor gespeicherten, wird Alarm geschlagen.
Das zweite System hat tatsächlich einen Luftdrucksensor in jedem Rad, der innerhalb des Rads hinter dem Ventil montiert ist.
Dieses Teil enthält einen Funksender (und damit auch eine Batterie, die irgendwann auch mal leer wird), der den aktuellen Luftdruck als Absolut-Wert an das Bordnetzt funkt.
Da kann ich dann den tatsächlichen Luftdruck jedes einzelnen Rads im Cockpit ablesen.
So Long...
Ja doch, den Unterschied der beiden Systeme haben wir ja geklärt 😁
Mir war jetzt nur die Frage noch wichtig, ob ich nach "Reset" und einigen Kilometern der Justierung noch etwas tun muss.
Warum werden nicht die Umdrehungen aller Räder miteinander verglichen? Es ist ja auch höchst unwahrscheinlich, dass die Räder hinten eine andere Strecke zurücklegen als die Räder vorne solange sie sich auf dem gleichen Fahrzeug befinden. 😁
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Zitat:
Original geschrieben von kerberos
Mir war jetzt nur die Frage noch wichtig, ob ich nach "Reset" und einigen Kilometern der Justierung noch etwas tun muss.
Einfach ab
fahren und gut sein lassen...
Zitat:
Original geschrieben von kerberos
Es ist ja auch höchst unwahrscheinlich, dass die Räder hinten eine andere Strecke zurücklegen als die Räder vorne solange sie sich auf dem gleichen Fahrzeug befinden. 😁
Solange du ausschließlich geradeaus fährst, hast du Recht.
Das System braucht ein paar (viele) km, um den Einfluß von kurviger Straße ausreichend berücksichtigen zu können!
Logisch, oder?
Stell dir vor, das System kalibriert sich auf den nächsten 100 Metern, und du fährst von der Stelle der Kalibrierung zunächst eine Linkskurve, und dann in einen größeren Kreisverkehr... 😰
dann rolllen aber die räder hinten trotdem nicht schneller oder langsamer als die auf gleicher seite montierten vorderräder, oder?
Die Diffeerenz aus links und rechtzs bei Kurvenfahrten ist mir durchaus bewusst.
Zitat:
Original geschrieben von kerberos
dann rolllen aber die räder hinten trotdem nicht schneller oder langsamer als die auf gleicher seite montierten vorderräder, oder?
Doch.
Fahr mal auf Schnee eine engere Kurve, und schon hast du 4 Spuren.
Jedes Rad legt einen andere Strecke zurück.
Die vorderen Räder legen im Lauf der Zeit immer einen größeren Weg zurück.
Zitat:
Original geschrieben von kerberos
dann rolllen aber die räder hinten trotdem nicht schneller oder langsamer als die auf gleicher seite montierten vorderräder, oder?
Falsch!
Zitat:
Original geschrieben von E-Glider
Doch.
Fahr mal auf Schnee eine engere Kurve, und schon hast du 4 Spuren.
Jedes Rad legt einen andere Strecke zurück.Die vorderen Räder legen im Lauf der Zeit immer einen größeren Weg zurück.
Genau so isses!
Zu diesem Zweck haben die meisten Fahrzeuge - besonders 4-rad-getriebene - ja ein Ausgleichsgetriebe 😉 ! Insofern kriegt man als Fahrer von den unterschiedlichen Umdrehungen * der 4 Beine seines Autos auch nichts mit. Sensible Sensörchen aber schon 😁 !
Diese Ausgleichsgetriebe sind erstens dazu da, das Drehmoment des Motors (möglichst) gleichmäßig auf die Antriebsräder einer/der Achse(n) zu übertragen und bringen dabei gleichenmaßen ihre weitere, rückwärts gewandte Eigenschaft - unterschiedliche Drehzahlen ausgleichen zu können - ins Spiel 😉 !
* Diese differierenden Drehzahlen resultieren z. B. aus den unterschiedlich langen Strecken, welche die Räder eines Autos z.B. bei Kurvenfahrten oder auch verursacht durch Fahrbahn-Unebenheiten, unterschiedliche Untergründe (E-Glider-Schlupf 😁) - oooder aufgrund eines "(an-)geplätteten" Reifens zurücklegen müssen 🙄 !
Das trifft dann aber eher auf einem F1 Kurs zu.
Wenn ich ständig linksrum fahre, fahre ich auch irgendwann mal wieder rechts rum, sofern ich mich nicht ausschließlich im Kreis bewege.
Also sollte doch ab einer gewissen Gesamtstrecke die zurückgelegten Wege aller Reifen sich wieder annähern, oder?
Das mit dem Ausgleichgetriebe ist mir auch klar. Aber das doch auch wieder nur, um das pro Kurve auszugleichen.
Und wenn das System so empfindlich wäre, würde es ja auch ansprechen wenn links die Strecke in der Kurve zwangsläufig kürzer ist als rechts. Da ist der Unterschied ja noch größer als vorne/hinten auf der gleichen Fahrzeugseite.
Ist aber auch egal, solange das System funktioniert 😁
Zitat:
Original geschrieben von kerberos
Also sollte doch ab einer gewissen Gesamtstrecke die zurückgelegten Wege aller Reifen sich wieder annähern, oder?
NEIN!
Die Vorderreifen legen immer eine größere Wegstrecke zurück als die hinteren.
Selbst wenn du genau so oft rückwärts fahren würdest, wie vorwärts.
Nur links gegen rechts gleicht sich bei ausreichend langem Weg aus.
Menno...🙄
Hallo kerberos
"ist auch egal, solange das System funktioniert"
Das System ist im ABS integriert und funktioniert
nach dem Abspeichern des Sollwert sofort.
Lenkbewegungen werden über den Lenkwinkel-
Geber dem System mitgeteilt und berücksichtigt.
Beim Bremsen wird der Allradantrieb immer aufgetrennt!
Jedes Rad wird vom ABS einzeln erfasst und bewertet.
Ein Druckverlust in einem Rad wird sofort erkannt.
Ansonsten hat @Triumph BGH 125 das ausführlich
beschrieben.
Gruß
suedwest
Ich bin gerade am überprüfen, ob hier jemand in chinesischen Schriftzeichen geschrieben hat 😁 ?
Zitat:
Original geschrieben von Track and Style
Ich bin gerade am überprüfen, ob hier jemand in chinesischen Schriftzeichen geschrieben hat 😁 ?
Schade, chinesische Zeichen kann dieser Editor hier nicht 😁
Außerdem verlangt der Gesetzgeber, dass auf allen Rädern der gleichen Achse immer dieselben Reifen montiert sein müssen.
Das impliziert aber auch, dass hinten ganz andere Räder montiert sein können, wie vorne...
Außerdem nimmt der Radumfang bei den Vorderrädern in der Regel sehr viel schneller ab, als bei den Hinterrädern! Insofern wäre es schon echter Blödsinn, die Abroll-Umfänge von Vorder- und Hinterrädern zwecks der Erkennung von Luftverlust, zu vergleichen!
Daher macht das schon Sinn, nur den Abrollumfang der Räder an einer einzelnen Achse zu vergleichen!
Das mit dem "Eichen" ist da vollkommen unspektakulär: Sobald das System nach dem entsprechenden Tastendruck genug Daten gesammelt, speichert es diese und zieht die zukünftig zum Vergleich heran.
Wenn es die Möglichkeit gäbe, die Radumdrehungen jedes einzelnen Rades im Cockpit als Frequenzangabe zu sehen, würde sowieso mancher ins Grübeln geraten!
Also reicht in meinen Augen das System, das über den Abroll-Umfang der Räder einer Achse, einen indirekten Rückschluss auf einen schnellen Luftverlust eines einzelnen Rads zulässt, vollkommen aus!
Kontroll-Freaks können mit den "Luftdruck-Sensoren" in jedem einzelnen Rad natürlich im Cockpit auch den absoluten Luftdruck jedes Rads ablesen!
Doch, um diese recht teuren Sensoren dann auch in die Winterräder einbauen zu lassen, sind sie oft doch zu geizig!
Und wenn die nicht austauschbaren Batterien in den Sensoren mal leer sind, lassen sie die auch in der Regel nicht mehr tauschen...
Dieses "indirekt" messende System warnt einen sehr wirksam vor einem Problem, wenn man sich z.B. einen Nagel eingefahren hat. Und das reicht in meinen Augen auch.
Das System mit den einzelnen Sensoren gibt mir, nachdem ich mich an der Tanke durch alle Menüs durchgepfriemelt habe, sogar die Information, bei welchem Rad ich mal Luft nachfüllen sollte...
Aber Sorry: Da gehe ich mit dem Reifenfüll-Gerät einmal rundum, und gut is...
Das ist deutlich einfacher und billiger, als mich ständig mit acht solcher Sensoren beschäftigen zu müssen, dass die noch die richtigen Werte anzeigen...!
Nicht alles, was machbar ist, ist in der Regel auch sinnvoll!
So Long...