Reifen haben keinen Grip mehr - warum?
Hallo,
ich habe am Samstag auf meine A6 Limo 1.8T die Sommerreifen wieder montiert.
205/55/16 - V auf Original Audi 5-Stern-Felge
Der Reifen ist ein Dunlop SP Sport 2000, DOT: 3701
Profiltiefe vorne: ca. 4mm, hinten: ca. 3,5mm
Luftdruck: 2,2Bar auf allen vieren
Bei trockener Straße waren am Samstag und gestern keine Aufälligkeiten.
Heute morgen jedoch, bei normalem Regenwetter war folgendes:
1. Bei Anfahren haben die Vorderräder durchgedreht - ging also nur mit wenig Gas geben.
2. Bei ca. 80km/h im dritten Gang und beschleunigen drehten die Vorderräder auch durch und der Wagen ging vorne weg
3. Beim Abbiegen mit ca. 30km/h rutschte er ca. 1 - 1,5m über die Vorderachse
Kann es sein, dass die Reifen fertig sind, also ausgehärtet und deshalb keinen Gripp mehr haben?
Ist echt ein scheiß Gefühl, man meint die ganze Zeit man fährt wie auf Eiern.
Ich tendiere ja zum tauschen und neue drauf zu machen.
Allerdings nicht mehr 205er, sondern 215er.
Wäre das dann das richtige maß: 215/55/16 - V?
Danke für die Tips.
37 Antworten
Also erst zur Beule (ist ja wirklich eine Beule und keine Delle)hihi😎
Sofort Austauschen😰 Das Drahtgeflecht hat einen weg und es ist nur eine Frage der Zeit, wann er das zeitliche segnet.
Und nun zur Fahrphysik. Breite Reifen sind grundsätzlich besser. Grundsätzlich heißt: Besser ist der Reifen bzw. das Rad dann, wenn die Auflagefläche größer ist als bei der schmaleren Variante. Bei einer geringen Verbreiterung des Reifens kann das unter Umständen nicht der Fall sein. z.B. 195er Reifen auf Stahl runter und 205 auf Alu drauf. Der Reifen auf Alufelge hat dann unter Umständen einen höheren Reifendruck und dann veringert sich dadurch die Auflagefläche. Man sagt im Durchschnitt hat ein PKW eine Fläche von 4 Postkarten um Kontakt zur Strasse zu halten.
Ein wichtiger Punkt ist die Mikroverzahnung mit dem Asphalt. Ist die Fläche größer, gibts mehr Verzahnung. Das sich die Gewichtskraft dann auf die größere Fläche verteilt ist ja logo. Aber das heiß nicht, das die Breite für die Seitenführungskraft egal ist.
Mal ein Exkurs aus dem Fahrsicherheitstraining. Auf den Reifen wirken folgende Kräfte:
Ihr fahrt mit 50 geradeaus und rollt. Euer Reifen hat 100% Seitenführungskraft zur Verfügung. Ihr fahrt so in eine scharfe Kurve und kommt durch.
Wenn ihr beschleunigt (positiv oder negativ), heißt also Gas oder Bremse, dann nehmt ihr dem Reifen Seitenführungskraft weg. Mal zum Besp. 50%, denn die Kraft, die vom Reifen auf den Aspalt übertragen werden kann sind die 100%. Davon geht jetzt aber zum bremsen was weg. In der Kurve fliegt ihr dann raus, weil die 50% nicht mehr ausreichen. Heißt also bremsen bzw. Gas oder lenken. So funzt Slalomfahren.
Und zum Thema Vollbremsung weiter oben steht, stimmt das leider auch nicht. Nicht Umsonst ist die Gefahrenbremsung Bestandteil jedes Fahrtrainings. Die Vollbremsung muss wie ein fester Tritt auf die Caprisonne sein, die zerknallen soll. Blöder Vergleich. Halt wie ein hammerfester Fußtritt. Der größte Fehler ist die uiuiiuiuiui-Bremsung. Das heißt langsam bremsen, dann merken -ui es wird eng, und dann immer fester auf das Pedal. Das nützt dann nicht mehr viel. Vollbremsung heißt max. Bremswirkung von Anfang an. Dann Brems ich mit miesen Reifen noch schneller als euer Fahrer mit dem dicken X5. Ach ne, der verschläft ja die Bremsung ganz.
Hatte mal eine "Dienstreise" mit alten Reifen. Es war die Hölle. Übersteuern, untersteuern, bremsen zwecklos - alles.
Jaja,
alles schön.
Aber eines verstehe ich jetzt nicht so ganz:
Wieso hat ein 205er Reifen auf Alufelge bei einem höheren Luftdruck (wohl gemeint wegen des niedrigeren Querschnitts?) eine geringere Auflagefläche als ein 195er mit etwas weniger Luftdruck?
Wenn bei beiden der vorgeschriebene Luftdruck eingefüllt wird, ist wohl beim breiteren Reifen die Auflagefläche größer.
Und wieso nehme ich einem Reifen die Seitenführungskraft, wenn ich bremse oder beschleunige?
Dachte ich doch immer, die Seitenführungskraft des Reifens bleibt immer gleich (weil eine feste Größe des Reifens - warum sollte die sich ändern?), nur die Massenträgheitsmomente ändern sich bei Beschleunigung. Hab' ich wohl in Physik mal wieder nicht aufgepaßt ...
Oder hab' ich da mal wieder was falsch verstanden?
Da ein breiterer Reifen i.d.R. einen geringeren Querschnitt hat ist er "steifer", d.h. er verformt sich weniger als der schmale. Damit hat er zwar in der Breite (quer zur Fahrtrichtung) zugelegt, aber in der Länge (in Fahrtrichtung) abgenommen. Da eine Fläche das Produkt von Breit und Länge ist ergibt sich dadurch die Flächenverkleinerung bei breiteren ( 1 Nummer breiter) Reifen.
" Hab' ich wohl in Physik mal wieder nicht aufgepaßt ... "
Mcht nichts, kannst Du Dir bei jedem Autorennen ansehen. Wenn ein Fahrer in einer Kurve zu spät bremst, fliegt er von der Strecke, wenn er zu früh in der Kurve Gas gibt, bricht das Heck aus. Und das, weil eben die Kraft, die der Reifen auf die Straße bringen kann, sich aufteilen muß in Seitenführung und Beschleunigung. Und aß zum Beschleunigen auch Kraft weggeht kannst Du selber ausprobieren: beschleunige mal an einer Straße mit glattem Fahrbahnbelag (z.B. an einer stark frequentierten Ampel) bei trockener und bei nasser Straße. Du wirst merken, daß die ASR bei nasser Straße eher eingreift als bei trockener. Wenn die Straße naß ist, ist die Kraft, die der Reifen auf die Straße bringen kann, geringer und deswegen fangen die Räder an, durchzudrehen und die ASR greift ein.
allet keen Problem
zu 1: der Reifen auf Stahl fährt mit z.B. 18, - 2,2 bar, der auf Alu vieleicht mit 2,6 - 3,0 Beim ersten Reifen ist die Auflagefläche länger (jetzt mal in Fahrtrichtng gesehen) aber recht schmal (halt 195). Der zweite Reifen hat in Fahrtrichtung eine kürzere Auflagefläche (weil mehr Luft drauf und Reifen dadurch härter) und ist dafür etwas breiter (halt 205).
Die Reifen sind aber nur ein Beispiel ich ahb keine Ahnung ob es gerade bei diesem Beispiel hinhaut oder ob der Vergleich 175 auf Stahl und 185 auf Alu vieleicht besser wäre. So hab ich es jedenfalls mal beigebracht bekommen.
zu 2: Die Seitenführung bleibt erstmal die Gleiche. Aber sie verteilt sich beim Reifen halt in Kraft nach vorn (Beschleunigung), Kraft nach hinten (Verzögerung), Kraft nach rechts/ links (Kurve, Seitenwind, Straßenneigung).
Fährst du ohne das eine andere Kraft auf den Reifen wirkt wie z.B bremsen in der Kurve, steht die vollständige Seitenführungskraft dafür zur Verfügung den Reifen in der Kurve zu halten. Deswegen kurz vor der Kurve in die Eisen. Am Scheitelpunkt (engster Kurventeil) weg von Gas und Bremse und dann nach der Kurve wieder volle Latte.
Das Kannst du praktisch so testen. Fahre am besten bei Nässe (da ist es verschleißärmer) mit angezogener Handbremse (aber so das das Auto rollt) in eine Kurve. Ergebnis: ab einer gewissen Geschwindigkeit bricht das Heck aus.
Dann das Ganze ohne Handbremse (Seitenführungskraft steht für die Kurve voll zur Verfügung) und du kommst durch.
Gruß
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Zitat:
Da ein breiterer Reifen i.d.R. einen geringeren Querschnitt hat ist er "steifer"
Hier liegt meines Erachtens ein kleiner Denkfehler vor!
Da "i.d.R." keine Tachoangleichung gemacht wird, muss also der Reifenquerschnitt der gleiche bleiben, wie bei einem schmalen Reifen.
Weil die Flankenhöhe in % der Reifenbreite angegeben ist, ists ganz ogisch, dass ich mit breiteren Reifen eine kleinere %-Zahl bekomme.
Wenn ich hier Standardbereifung mit Niederquerschnittsbereifung vergleiche trifft die erhöhte Steifigkeit zu.
Ich denke😛, ich weiß was du meinst Woita. Aber ich glaub "dmck" meinte mit Querschnitt auch die von dir beschriebene Flankenhöhe.
😕So hab ich's gelesen. Das beste daran ist, wir haben alle recht😎
N'Abend nochmal,
das mit dem "... ich habe in Physik nicht aufgepßt" war eigentlich eher ironisch gemeint.
Wenn ich mich jetzt recht entsinne, ging es beim TE um die Reifengröße 205/55 und 215/55, beides in 16". Beim 215er ist die Flankenhöhe also 55% von 215mm, beim 205er dann 55% von 205mm. Das ergibt dann beim 215er eine höhere Flanke, oder nicht?
Wieso ist dann der 215er Reifen mit 55% Flankenhöhe "härter"? Leuchtet mir nicht ein. Ebenso leuchtet mir nicht ein, daß der 215er mit mehr Luftdruck gefahren werden soll.
Was hat die Reifenauflagefläche damit zu tun, ob ich einen Reifen auf Sahltfelge oder Alufelge fahre? Meines Erachtens: NICHTS.
Geht man einmal von der gleichen Felgengröße aus.
Was hat die Stahl- bzw. Alufelge mit dem Luftdruck zu tun? Wieso fahre ich (bei gleicher Reifengröße) auf Stahlfelge nur mit rund 2bar und auf Alufelge dann mit 3bar?
Macht man das so? ICH NICHT!
Fährt man 2 verschieden breite Reifen gleichen Flankenverhältnisses und gleicher Zollgröße (so wie vom TE geschrieben) mit dem jeweils RICHTIGEN Luftdruck, so ist die Auflagefläche des breiteren Reifens größer. Bei richtigem Luftdruck "beult" da nichts am Reifen, es ist auch nicht so, daß der eine Reifen "platter" auf der Straße liegt und der andere "runder" (und deswegen eine kleinere Fläche hätte).
Die Seitenführungskraft eines Reifens ist eine FESTE GRÖSSE des Reifens, die ändert sich nicht.
Das sich diese Kraft in den hier beschriebenen verschiedenen Situationen aufteilt, ist natürlich völlig richtig. Trotzdem ist die Summe aller wirkenden Kräfte immer noch die gleiche, das ändert sich auch nicht bei nasser oder trockener Straße, egal ob mit angezogener Handbremse oder ohne.
Wie sich ein breiterer oder schmälerer Reifen in einer Kurve bei Näße verhält, lasse ich hierbei mal außer Acht. Ich bin mir da ziemlich sicher, daß verschieden breite Reifen außer der Breite noch ganz andere "Verschiedenheiten" haben und man deshalb nicht alles so einfach pauschalisieren kann.
Kann natürlich auch sein, daß ich da beim Thema was mißverstanden habe.
Aber einige Aussagen hier sind sehr "schwammig" gehalten, da kann ich den dahintersteckenden Gedankensprung nicht ganz nachvollziehen.
Betrachtet man die reinen Fakten, die hier vom TE eingestellt wurden, läßt alles andere weg (und geht nicht von irgendwelchen - nicht aufgezählten - Dingen aus), dann kann ich leider manchen Argumenten und "Ergebnissen" in den Beiträgen nicht folgen.
Sorry dafür.
PS: meine Physiknoten waren immer ganz "ordentlich" 😉, ich gehe seit 25 Jahren erfolgreich einem technischen Beruf nach und glaube an das, was man mir damals in der Schule beigebracht hat 😁.
Ich hab gemeint, wenn man von einem relativ breiten Reifen auf Stahl meinetwegen 205er auf einen relativ schmalen auf Alu umsteigt kann es zu unterschiedlichen Lüftdrücken kommen. Denn ein Niederquerschnittsreifen läuft ja mit mehr Luft. Ich fahr jedenfalls bei 255/35 18 mit 3bar und bei 33,5x12,5 15 mit 1,4bar