Reifen beschädigt - angeblich vom Bremsenprüfstand und "normal"
Hallo zusammen,
ich habe mir kürzlich einen Jahreswagen von einer Mercedes Niederlassung gekauft. Das Fahrzeug stand bei der Abholung auf Winterrädern, Sommerräder waren schön verpackt im Kofferraum.
Zuhause beim Auspacken musste ich an den beiden hinteren Rädern eine Beschädigung feststellen. Habe das auch direkt reklamiert. Die Rückmeldung war direkt: Kostenvoranschlag vom lokalen MB Händler schicken und der wird genehmigt (Der Händler, bei dem das Fahrzeug gekauft wurde, ist 500km von meinem Heimatort entfernt)
Nun scheint sich das Blatt gedreht zu haben, lt. Verkäufer ist es nun eine normale Gebrauchsspur, die vom Bremsenprüfstand kommt und so üblich ist.
Der Reifen ist ja an sich verkehrssicher, jedoch offensichtlich beschädigt. Die Furchen gehen nicht bis auf die Karkasse, sondern sind in den Profilblöcken.
Wie ist hier die Expertenmeinung? Sind die Schäden als "normale Spuren vom Bremsenprüfstand" zu sehen? Oder ist das ein Mangel?
Gruß
Al
59 Antworten
Diese Reklamation mit der Begründung "ist normal" oder "kommt vom Prüfstand" abzulehnen finde ich persönlich eine absolute Frechheit.
Natürlich würde zwar hier das Gewährleistungsrecht greifen, doch wenn sich das Autohaus so permanent quer stellt kann man leider nur Abwegen ob man sich den Stress machen will, den Rechtsweg zu gehen.
Versuche einfach nochmal mit deinem Verkäufer zu reden, schildere ihm dass du der Ansicht bist, dass hier definitiv ein Mangel vorliegt und du damit nicht zu Frieden bist. Oft ist es ja so dass viele Reklamationen erstmal grundsätzlich abgelehnt werden um zu gucken wie zäh der Kunde ist. Im Nachhinein wird dann ekngeknickt und und der Schaden wird übernommen.
"Weil wir ja so ein kulantes Unternehmen sind und blahblahblah"
Noch ein Gedanke: sollte sich der Verkäufer komplett quer stellen, es gibt auf der Seite von MB eine Telefonnummer als AP für die JS Garantie. Dort würde ich anrufen und mich über die Abwicklung beschweren. Parallel melde Dich beim Customer Assistant Center (CAC - mal in den Mercedes Foren suchen) und schildere Deinen Unmut.
Zitat:
@jaro66 schrieb am 30. Januar 2025 um 17:37:09 Uhr:
Könnte auch von einer Notbremsung stammen.
Ich glaube, seit einiger Zeit ist ABS am Auto vorgeschrieben. Solche Schäden an nur einer Stelle am Reifen stammen ganz sicher nicht vom Bremsen.
Woher die Beschädigungen sind kann dem TE egal sein.
Das die Reifen "mangelhaft" sind, steht außer Frage.
Jetzt liegt es am TE es schriftlich dem Verkäufer mitzuteilen und eine Frist setzen, den Mangel zu beheben. Bei einem Sachmangel muss der TE auch keine 500km zum Händler fahren, sondern der Händler ist in der Pflicht.
Wie er das belegt, da gibt es mehrere Möglichkeiten:
-Statement von: Reifenfachhandel, Gutachter etc
- oder mal die MB AG auf ihr Versprechen hinweisen, dass ihre Gebrauchtwagen "ja so toll überprüft werden" vor Auslieferung
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Kannst du den Verkäufer mal fragen ob er die Reifen so akzeptieren würde wenn das ein Leasingwagen bei der Rückgabe wäre?
Zitat:
@onzlaught schrieb am 31. Januar 2025 um 08:36:30 Uhr:
Kannst du den Verkäufer mal fragen ob er die Reifen so akzeptieren würde wenn das ein Leasingwagen bei der Rückgabe wäre?
Vielleicht war es das sogar und es wurde bei Abgabe bemängelt und in Rechnung gestellt.
Aber der Gewinn ist natürlich höher, wenn man dann keine neuen Reifen kauft, sondern die alten weitergibt.
Ich bin mir nicht ganz sicher, wie die Klauseln bei JS aktuell sind.
Ich meine, man hat das Recht den Wagen innerhalb einer Frist (10 Tage ?) ohne Begründung zurückzugeben - aber das heißt nicht: "Es gibt Geld zurück" - Du kannst Dir dann nur ein anderes Auto aussuchen.
Wenn man den Kauf rückabwickelt wird der quasi ungeschehen gemacht. Geld zurück, Auto zurück, ggfs. angelaufene Kilometer werden verrechnet, Aufwand für Zulassung etc. ebenfalls.
Aber einer Rückabwicklung muss mWn. ein zweimaliger erfolgloser Reparaturversuch vorgelagert sein. Und das ist hier nicht passiert.
Ich würde mit dem Verkäufer ein offenes Gespräch suchen und führen. Mit sowas habe ich normalerweise eine ordentliche Lösung hinbekommen.
Ob die "Kratzer" tatsächlich eine relevante Beschädigung des Reifens darstellen oder wie gravierend das ist ... da möchte ich mich nicht zu äußern.
Zitat:
@Hyperbel schrieb am 31. Jan. 2025 um 09:40:09 Uhr:
Ich würde mit dem Verkäufer ein offenes Gespräch suchen und führen. Mit sowas habe ich normalerweise eine ordentliche Lösung hinbekommen.
Ich bin auch ein Freund eines freundlichen Vorsprechens beim Verkäufer, zumal es kein Kiesplatzhändler ist und ich dann einen freundlichen Umgangston erwarte.
Tatsächlich würde ich mich vorab bei einer Prüforganisation kundig machen und wäre auf Diskussionen innerlich vorbereitet.
Die "auf die Kacke hauen"-Nummer gleich zu Beginn und die Anwaltsdrohung wäre auch nicht meins.
Richtig. Und klarstellen, dass das hier kein Verschleiß ist, sondern ein Schaden.
Auch Verschleißteile können Schäden aufweisen.
Für einen gleichwertigen (dafür aber umbeschädigten) Ersatz von einem anderen Lagerfahrzeuge wäre ich jederzeit offen. Ob die da dann die Reifen umziehen oder gleich einfach mit Felgen umstecken, wäre mir fast egal, wenn die Optik gefällt.
Zitat:
@Gummihoeker schrieb am 30. Januar 2025 um 12:57:30 Uhr:
Dass Dein Verkäufer lügt und derartige Defekte üblicherweise nicht bei der Nutzung eines Bremsenprüfstands entstehen und der Norm entsprechen, ist Dir bekannt.
Vielleicht ist das Ganze nur ein Missverständnis und es war kein Bremsenprüfstand, sondern ein Messerprüfstand?
Sieht fast so aus, als wäre jemand in die falsche Richtung über so eine Sperre gefahren, die Geisterfahrer verhindern soll und nur in eine Richtung freigibt, in die andere die Reifen aufschlitzt.
Im letzten Moment gemerkt, als der Reifen schon Kontakt hatte aber noch nicht weit genug war.
Und diese Sperre, die Geisterfahrer aufhalten soll, macht nur 2-4mm tiefe und einige cm lange Ratscher in's Profil, auch wenn man noch gar nicht 'weit genug' war ?
Noch jemand eine weitere absurde Theorie ?
Vor allem sind diese Krallen VIEL breiter, um nicht zu brechen. Ich tendiere zu einem Beschuss durch Aliens.
Vorab: als TÜV Prüfer hab ich einige zehntausende Autos auf dem BPS gebremst und kenne sowas nicht.
Aber vielleicht ist das trotzdem die wahre Ursache? Vielleicht sind die Rollen des Prüfstands, warum auch immer mit einer Art Riffelung in Längsrichtung versehen?
Wenn man dann bis zur Blockiergrenze abbremst, daß dann kurz vor dem Stillstand so ein Muster reingeritzt wird?
Das würde auch dazu passen, daß es nur die Hinterräder betrifft.
Hat das Auto eine elektrische Feststellbremse? Diese hat vielleicht bis zum Stillstand der Räder blockiert, und sie ist zusätzlich vom Benutzer nicht schnell genug gelöst worden, sodaß die erneut anlaufenden Rollen nochmals tiefere Rillen in die Reifen geschnitten haben?