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Regelung, Lamba / Luftmassenmesser, leichtes Nicken des Motors

Themenstarteram 28. März 2020 um 8:32

Hallo,

ich habe mal ein pauschale Frage, ob ich es so richtig verstanden habe.

Wenn der Motor (Benziner) im Closed Loop läuft, regelt er die benötigte Einspritzmenge über die Stellung Drosselklappe und durchströmende Luft bei den Luftmassenmessern.

Wenn der Wagen in Teillast bei sagen wir mal 100km/h vor sich hin fährt, wird über die Lambdasonde ermittelt, ob der Wagen ein stöchiometrisches Gemisch hat, und dann wird ggf. über STFT / LTFT nachgesteuert um das Gemisch zu erreichen.

Beim stärkeren Beschleunigen werden die Lambdas in sofern ignoriert, da das Gemisch angefettet werden muss, und somit nicht das Verhältnis von rund 14,7:1 eingehalten werden kann.

Ich hoffe das so richtig verstanden zu haben, oder?

Demnach muss die Lambdasonde aus meinem Verständnis her über ihre Alterung auch sehr genau sein, während eine Alterung des LMM im gewissen Grad durch die Lambdas und LTFT ausgeglichen werden kann.

Meine Fragen: Sind die Regelkreise korrekt wiedergegeben? Wer reagiert schneller Lambda oder LMM?

Hintergrund ist, dass ich einen Wagen habe, der nach einer Teillastfahrt beim leichten Beschleunigen, einmal sehr kurz einnickt. Da Falschluft und andere Parameter ausgeschlossen wurden, der Fehler aber selbst von der Hersteller-Fachwerkstatt nicht gefunden wurde, bemühe ich mich selber daran. Ich würde das Verhalten so assoziieren, dass der Wagen bis zum Beschleunigen nicht im optimalen Gemischverhältnis gelaufen ist und durch die leichte Betätigung dauert es ein wenig, bis er wieder auf die Luftmassenmesser zurück greift und anfettet. Ich denke, er läuft einen Tick zu mager, und die Vorkat-Lambdasonde ist gealtert.

Ist der Gedanke abwägig, oder denkbar? Ich habe extra nicht den Wagen angegeben, da ich keinen auf eine falsche Spur lenken möchte, ich möchte nur verstehen, wie die Regelkreise ineinander greifen und wann.

Danke für Eure Gedanken

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34 Antworten

P.S.: Es gibt Motoren, die komplett ohne LMM funktionieren. Das Gemisch wird nur über die Lambdasonden gesteuert. Geht je nach Abgasnorm auch und spart Kosten.

 

Naja , ganz so einfach geht das nun auch nicht , da ist in der Regel dann ein MAP Sensor verbaut , der da auch mitmischt .

Ansauglufttemp und Wassertempsensor sind ja auch noch vorhanden .

In verbindung mit vollseq. Einspritzung ist Euro 5 möglich .

Themenstarteram 29. März 2020 um 10:48

Zitat:

@Rael_Imperial schrieb am 29. März 2020 um 12:29:10 Uhr:

 

Da das hier der bislang technisch fundierteste Beitrag war, schließe ich mich mal daran mit ein paar Ergänzungen an.

Die Ausmagerung beim Beschleunigung kommt dadurch zustande, dass durch den gestiegenen Saugrohrdruck mehr Kraftstoff an der Wand des Saugrohres angelagert wird, der somit der Verbrennung nicht zur Verfügung steht. ABER: Diesen Effekt gibt es nur bei Saugrohreinspritzern, deshalb war die Frage nach dem Einspritzsystem sehr wichtig. Da wir es hier mit einem DI zu tun, gibt es keinen Wandfilmaufbau und deshalb auch keine Ausmagerung beim Beschleunigen.

Zu langsame (gealterte) Lambdasonden können natürlich bei Instationärvorgängen zu Gemischabweichungen führen. OBD sollte dazu aber Auskunft geben können.

Ein beliebter Störfaktor ist tatsächlich die Zündung. Mit steigendem Zylinderdruck steigt die benötigte Zündspannung. Wenn hier der Elektrodenabstand etwas zu groß ist und/oder die Zündspulen schwächeln, dann könnte es zu einzelnen Verbrennungsaussetzern kommen.

Nächster Punkt: Hat der Motor ein AGR-Ventil? Wenn dieses beim Beschleunigen nicht schnell genug geschlossen wird, dann fehlt es im Zylinder an Sauerstoff. Folge können widerum Aussetzer sein.

P.S.: Es gibt Motoren, die komplett ohne LMM funktionieren. Das Gemisch wird nur über die Lambdasonden gesteuert. Geht je nach Abgasnorm auch und spart Kosten.

Danke für Deinen Beitrag. Da es mir zunächst um die Grundlagen des Regelkreises ging, hatte ich die Direkteinspritzung nicht erwähnt, das war ungeschickt, da es ja auch ein einfacher Sauger hätte sein können.

Ich bin froh, dass sich Fachprofis, wie Ihr, dazu äußert. Mir ist bekannt, dass eine Ferndiagnose unmöglich ist, aber ich muss ja irgendwie weiter kommen und ein "Werkstatthopping" möchte ich vermeiden. Dass das PZ keine Lust hatte, ärgert mich immens. Ich hatte Fragen zur Dichtigkeitsprüfung des Ansaugstrangs (Bsp.: Nebel) oder Prüfung der Kats (mittels Propan?) gestellt, die wurden nicht weiter beantwortet. Statt dessen wurde auf die Eigendiagnose des Wagens verwiesen, die wenig aussagekräftig ist. Das war bitter.

Ist mir so bei unseren anderen Fahrzeugen noch nie untergekommen. Meine normale freie Werkstatt ist mit der Anforderung offenbar überfordert.

Mir ist nicht bekannt, dass der Wagen ein AGR Ventil hat. Ich habe bereits gezielt danach gesucht, und keines gefunden, weder in der Dokumentation (Ja, in seiner Verzweiflung, beschafft man sich so einiges ...) noch in Foren. Ich gehe davon aus, dass es nicht vorhanden ist.

Die Zündung ist in der Tat gerade bei diesen Motoren bekannt für Probleme und auch für Ruckler.

Kerzen als auch Spulen sind erneuert worden. Es waren Spulen von 3 verschiedenen Herstellern verbaut und teilweise noch von 2008. Diese sind ersetzt worden (von freier Fachwerkstatt) durch BERU. Die Verkabelung zu den Spulen habe ich zusätzlich noch mal untersucht, sie scheint in Ordnung zu sein. Fehlzündungen sind per OBD auch keine zu finden.

Themenstarteram 29. März 2020 um 11:22

Zitat:

@Alexander67 schrieb am 29. März 2020 um 12:40:03 Uhr:

Ich werde mir die Bilder mal sehr viel genauer ansehen.

Bin mir nur nicht sicher ob heute oder morgen oder...

Ich denke da kann man noch etwas mehr herauslesen. Darüber wie das System funktioniert.

Danke! Wenn Du weitere Werte brauchst, erstelle ich gerne Diagramme. Ich habe viele Werte und viele Fahrzyklen aufgezeichnet. Ich kann Dir zu den dargestellten Zeitpunkten natürlich auch andere Werte geben.

Ein Problem ist, dass über die OBD-Schnittstelle die Daten recht langsam kommen, typisch im 1-Sekunden-Takt, mit Glück alle 100 ms. Da wird das Auffinden einzelner Aussetzer zum Lotteriespiel.

Der Einbruch im MAF-Signal muss nichts mit einem Aussetzer zu tun haben, da er ja nur etwas über die Luft aussagt, nicht über Kraftstoff oder Zündung. Oder anders formuliert: Weshalb sollte die Luftmasse runtergehen, wenn kurz Kraftstoff oder Zündfunke fehlen? Interessanter wäre ein hochaufgelöstes Drehzahlsignal, da sieht man mehr. Aber wie gesagt, über OBD wird's schwierig.

Zitat:

@OHCTUNER schrieb am 29. März 2020 um 12:46:03 Uhr:

P.S.: Es gibt Motoren, die komplett ohne LMM funktionieren. Das Gemisch wird nur über die Lambdasonden gesteuert. Geht je nach Abgasnorm auch und spart Kosten.

 

Naja , ganz so einfach geht das nun auch nicht , da ist in der Regel dann ein MAP Sensor verbaut , der da auch mitmischt .

Ansauglufttemp und Wassertempsensor sind ja auch noch vorhanden .

In verbindung mit vollseq. Einspritzung ist Euro 5 möglich .

Danke für Deine Belehrungen, aber die Frage war, ob es möglich ist, das Gemisch ohne LMM vernünftig zu regeln. Und das ist es. Und soweit ich das noch im Hinterkopf habe, hat der Motor, an den ich dabei gedacht habe, weder LMM noch MAP. MAP würde bei dem nämlich nichts bringen, da der Saugrohrdruck größtenteils fix knapp unter Umgebungsdruck liegt.

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