Rechtsinformation benötigt bezüglich Rechtsfahrgebot missachtet!
Hallo,
ich habe diesen Monat einen Termin vor Gericht und würde gern vorab hier paar Infos bekommen.
Zur Sachlage:
-30er Zone
-auf meiner Seite der Straße steht eine Reihe geparkter KFZs auf meiner Fahrspur
-auf der andere Seite der Straße stehen Fahrzeuge in Parkbuchten
- Resultierende Straßenbreite ca. 4,5- 5m
Unfallhergang:
Ich komme mit meinen KFZ an die Engstelle und sehe das ein Astra mir entgegenkommt, da der Astra schön rechts auf seiner Spur fährt, fahre ich ebenfalls rechts orientiert in die Engstelle ein und passiere den Astra.
Einige Tage später bekomme ich eine Anklage das der Astra wegen mir in ein geparktes Fahrzeug, was in der Parkbucht gestanden ist, gefahren ist und ich für den Schaden (100Euro) aufkommen soll plus Ordnungswidrigkeit plus 1Punkt, da ich das Rechtsfahrgebot nicht beachtet haben soll.
Da ich eine Rechtsschutzversicherung besitze habe ich Einspruch eingelegt und nun kommt es zur Verhandlung.
Wie seht Ihr diesen Fall?
Gibt es eine Mindestbreite für Straßen wo ich warten muss?
Er hat mein Fahrzeug nicht berührt somit kann ich doch nichts dafür wenn er sein KFZ nicht richtig abschätzen kann?
Wäre um qualifizierte Antworten sehr Dankbar!
Gruß
Akkuwechsler
Beste Antwort im Thema
@Akkuwechsler
Ich verstehe ueberhaupt nicht, was Du damit bezwecken moechtest? - Entweder hattest Du "freie Fahrt", oder, wie Deiner konkreten Beschreibung der Situation schon zu entnehmen ist, eben nicht!
Wenn, wie Du es schon beschrieben hattest, "Deine" Seite zugeparkt war, warst Du in dem Fall der "Wartepflichtige" und eben nicht im Recht!
Mich nerven mittlerweile solche VT, die meinen, immer im Recht zu sein, wenn Sie das tun, was sie fuer richtig halten und das gnadenlos durchsetzen, ohne auf andere VT zu achten, die evtl. tatsaechlich "bevorrechtigt" gewesen sind (oder "waeren"😉, um diese "Weicheier" dann einfach zu ignorieren ...
Momentan fehlen mir die Worte zu so einem Verhalten im Strassenverkehr! - Und "schuld" ist dann der, der dieses (Dein) Verhalten dann nicht akzeptierte, oder, durch Dich provoziert, dabei einen Fahrfehler gemacht hat?
Seltsame Auffassung von "miteinander im Strassenverkehr" Deiner seits 😠
90 Antworten
Ok, es ist schon alles geschrieben, trotzdem ... mein Senf fehlt noch.
Fast jeden Tag erlebe ich das an Engstellen, z.Z. fahre ich einen VW-Bus mit Behinderten! Ich fahre an einem Hindernis vorbei, können auch mehrere geparkte Fahrzeuge sein, und der Gegenverkehr geht nicht mal vom Gas. Watt nu'??? In Luft auflösen? Kollision riskieren? Anhalten? Oder, wie die Tage in einer engen Straße ... fahre an geparkten Autos vorbei. Mir kommt ein Benz entgegen und besteht auf seine Vorfahrt. KEINE Lücke zum ausweichen für mich, für IHN schon! Nein, wir sind stur und bleiben stehen. Eine Sekunde, ich wiederhole EINE ... Sekunde hätte gereicht und ich hätte ausweichen können!!! NEIN! Er MUSS mich blockieren ... solange bis meine Hinterleute die Geduld verlieren. Da erst setzt er zurück und lässt mich vorbei. ALLTAG in Deutschland! 😠
Andere Straße, gleiche Situation wie beim TE, es ist verdammt eng und 2 "normale" PKW passen bequem aneinander vorbei ... auch ein PKW und ein VW-Bus. Niemand hält an, einige weichen aus ... und ich "brettere" durch. Ok, ist nicht eben fein ... Nur, wenn ein PKW in DER Situation meint weiter fahren zu müssen, obwohl ER/SIE sehen kann: Das passt nicht ... PECH!
Ok, wenn ich sehe das es eng wird, halte ich an, auch wenn ich Vorfahrt hätte. Soll ich wirklich wegen weniger Sekunden - und mehr sind es wirklich nicht - das Risiko eines Unfalls eingehen?
DAS ist es was auch der TE anspricht. NIEMAND will auf den Hauch einer Sekunde verzichten und will sein vermeintliches Recht durchsetzen, koste es was es wolle! Auf den Fall des TE bezogen: Hätte ich als entgegen kommender angehalten, obwohl ich (vermeintlich) Vorfahrt hatte, um genau DIE Situation zu vermeiden, die dann entstand.
Was MICH ständig aufregt ist diese ICH HABE ABER VORFAHRT Mentalität. Bloss nicht nachgeben, es könnte mich ja eine Sekunde meine Lebens kosten. Lieber stehe ich dafür lange an irgeneiner Supermarktkasse ... Man oh man ... Toleranz und Miteinander kennen nur noch wenige ...
Bin gespannt wie das ganze ausgeht. Wahrscheins, wie es bereits geschrieben wurde, mehr Unkosten und vermeidbarer Aufwand als der Sache gerecht würde und nötig wäre, hätte einer der Kontrahenten mal EINE Sekunde auf sein (vermeintliches) Recht verzichtet!
Bisschen Offtopic mal.
Warum klappen die Leute an so einer Straße eigentlich nicht ihre Spiegel ein?
Ich fahre fast jeden Tag durch eine Straße, die je nach Fahrzeugbreite, eng sein kann.
Straße ist eigentlich breit, 50km/h sind erlaubt.
Das Problem ist, auf beiden Seiten parken Autos. Teilweise auf der Straße, teilweise in so Parkbuchten
Allerdings kann man durch die Straße fahren, ohne hinter einem geparkten Fahrzeug anzuhalten.
Je nachdem wie breit das Fahrzeug ist, kommt es allerdings schnell zum Seitenspiegel Kontakt.
Da wird sehr oft ein Spiegel abgefahren. Viele begehen allerdings Fahrerflucht, kaum einer hält an.
Man könnte vorbeugen, indem man die Seitenspiegel einklappt. Macht aber kaum einer.
Auf der Straße steht öfters mal ein roter 3er Golf. Dem ist mal irgendwer gegen den Seitenspiegel gefahren, Spiegelgehäuse und Glas waren gebrochen. Eine Woche später hatte der Wagen nun auf der linken Seite einen grünen Seitenspiegel.
Zwei Wochen Später war der Spiegel komplett ab. Seitdem hat der Wagen einen schwarzen Seitenspiegel.
Der Besitzer klappt allerdings noch immer nicht den Seitenspiegel ein.
Da stehen aber auch viele andere Fahrzeuge, die bestimmt schon den dritten oder vierten Seitenspiegel dranhaben.
Weil ein Vollhonk bei meinem ersten Wagen den Spiegel zerbröselt hat, hab ich meinen zweiten Wagen mit elektr. anklappbaren Ohren bestellt - ein IMHO sehr praktisches Gimmick…
Noch keiner hat hier die Frage gestellt, warum man eigentlich in mm-Abstand an parkenden Fahrzeugen vorbeifahren muss. Ist es da manchmal so knapp, dass man zwecks Kontakt mit dem Gegenverkehr lieber den ruhenden Verkehr rasiert🙄 Den Fall hatte ich persönlich eigentlich noch nie!
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Zitat:
Original geschrieben von Pepperduster
Man sollte mal bedenken das dort 30 km/h erlaubt sind theoretisch dürften beide diese Geschwindigkeit fahren, sie bewegen sich also mit mindestens 60km/h aufeinander zu.Zitat:
Original geschrieben von Akkuwechsler
Auch ein gutes Argument was sicherlich vor Gericht kommen wird. Naturlich bin ich nicht plötzlich in ihn reingezogen sondern bin auf meiner Fahrspur weitergefahren. Ich denke es hängt sich alles an dem Rechtsfahrgebot auf, was ich missachtet haben soll.
Sicherlich hat der Astra Fahrer behauptet ich wäre plötzlich oder wie auch immer zu weit links gefahren.Wenn du dir mal dein Bild anschaust und den blauen Toyota als stehendes Fahrzeug sehen würdest. Würdest du als Fahrer des schwarzen Vectras mit mindestens 60km/h diese Stelle so passieren ????
( Wobei der blaue Toyota ja schon mit den linken Reifen in der Borsteinrinne steht) normal würde er 20cm weiter rechts stehen.....)
Du hast mich zwar nicht gefragt, ich antworte aber mal für mich: Ja, als Fahrer des schwarzen Vectra würde ich dort auch mit mindestens 60 km/h durchfahren
können. Als Fahrer des blauen Toyota ebenso. Aus diesem Grund wünsche ich dem TE viel Glück und einen Richter, der ebenfalls Auto fahren
kann.
Nur für Dich Du und andere hier im Thread, die sich das offenbar nicht vorstellen können und den TE am liebsten brennen sehen wollen, sei gesagt: Es gibt Autofahrer, die wissen, wie breit ihr Fahrzeug ist. Und es gibt andere, die wissen das nicht.
Und mein Rechtsempfinden sagt: in dieser Situation hat nicht derjenige Schuld, der fährt, weil er weiß, daß 2 Autos durchpassen, sondern der, der fährt, von der Breite seines Autos keine Ahnung hat und prompt einen Unfall baut. Sich daraufhin ans Gericht zu wenden statt an die Fahrschule ist in meinen Augen asozial. Der "Gegner" des TE hätte auch stehenbleiben können und hätte dann gesehen, wieviel Platz noch es noch gab- erster Schritt zur Erkenntnis und zum Lernerfolg. Sein Weiterfahren überforderte wohl seine fahrerischen Fähigkeiten, ich hoffe er passt zukünftig sein Tempo daran an und bleibt notfalls stehen.
Es gibt Straßen, die sind auch ohne parkende Autos baulich nicht breiter als die fotografierte Stelle. Wenn dort zwei Autos durchpassen können auch beide fahren- wenn die Fahrer es können. Können sie es nicht, dann sollten sie es lernen oder warten.
Auch wenn mein Text das Gegenteil suggerieren mag, fahre ich durch enge Straßen durchaus rücksichtsvoll und verzichte auf meine Vorfahrt, wenn es dem Verkehrsfluß dient UND wenn ich sehe: es wird zu eng für zwei. Dann warte ich gern, selbst ohne es zu müssen. Wenn es aber passt, dann warte ich nicht. Worauf auch?
Bin sehr gespannt auf das Ergebnis der Verhandlung, dem TE viel Glück dazu.
Naja, das Problem besteht ja im Grunde darin, daß die StVO Situationen wie die hier vorgestellte genau regelt und nach diesen Regeln wäre der TE wartepflichtig gewesen.
Der Entgegenkommen bezieht sich ja praktisch nur auf die gesetzliche Regelung.
@ghostrider
Wird denn nicht mehr in der Fahrschule gelehrt, dass bei "unklarer" Verkehrslage wie im vorliegenden Fall das Anhalten des Fahrzeugs angezeigt ist? Oder weiss das nur noch der, welcher bei der BW den Führerschein erworben hat?
Stehen bleiben geht heute nicht mehr - der "angeborene" Vorwärtsdrang verhindert es!
Zitat:
Original geschrieben von ghostrider78
Ja, als Fahrer des schwarzen Vectra würde ich dort auch mit mindestens 60 km/h durchfahren können. Als Fahrer des blauen Toyota ebenso.
Fahrkönnen berechtigt aber IMHO nicht zu verantwortungsloser Fahrweise.
Ja, das übliche Märchen: Jemand, der langsam/umsichtig fährt, ist zu doof und kann es nicht. Vielleicht hat man auch keine Lust auf täglichen Stress?
Ich sag mir da immer, lass uns auf eine Rennstrecke gehen, stell den Sitz hoch, gurt' dich an, beide Hände ans Lenkrad und dann lass mal was sehen... aber das können sie dann nicht. Das muss man ja im normalen Straßenverkehr zeigen, die Luschen...
cheerio
Zitat:
Original geschrieben von Bootsmann22
DAS ist es was auch der TE anspricht. NIEMAND will auf den Hauch einer Sekunde verzichten und will sein vermeintliches Recht durchsetzen, koste es was es wolle! Auf den Fall des TE bezogen: Hätte ich als entgegen kommender angehalten, obwohl ich (vermeintlich) Vorfahrt hatte, um genau DIE Situation zu vermeiden, die dann entstand.
Was MICH ständig aufregt ist diese ICH HABE ABER VORFAHRT Mentalität. Bloss nicht nachgeben, es könnte mich ja eine Sekunde meine Lebens kosten. Lieber stehe ich dafür lange an irgeneiner Supermarktkasse ... Man oh man ... Toleranz und Miteinander kennen nur noch wenige ...
Jo.
Nicht links gucken, nicht rechts gucken, vorher war eine breite Stelle, ach egal, fahren beide von der Bankette runter und durch die Pampa in die riesen Löcher. Ist auf dem Land dasselbe.
Wenn man schon sieht, dass einer auf Stress aus ist oder Mutti da wie ein Klammeraffe am Lenkrad sitzt, lieber anhalten und sich seinen Teil denken.
Die Lauferei hinterher ist es nicht wert. Also mir nicht. Die Leute raffen es halt einfach nicht.
cheerio
Zitat:
Original geschrieben von där kapitän
Die Lauferei hinterher ist es nicht wert. Also mir nicht.
Mir ebenfalls nicht. Da wird dann nämlich jegliche "Zeitersparnis" zur Makulatur.
Zitat:
Original geschrieben von freddi2010
@ghostriderWird denn nicht mehr in der Fahrschule gelehrt, dass bei "unklarer" Verkehrslage wie im vorliegenden Fall das Anhalten des Fahrzeugs angezeigt ist? Oder weiss das nur noch der, welcher bei der BW den Führerschein erworben ha?
Stehen bleiben geht heute nicht mehr - der "angeborene" Vorwärtsdrang verhindert es!
Also ich bin seit der Jugend in der blauen Feuerwehr, 31, und kenne die Bundeswehr nur aus Erzählungen (obgleich ich schon gedient hätte, aber musste halt nicht).
Das Problem ist eben, dass man ständig zwei, drei Schippen drauflegt, sich seinen Ausweich- und Reaktionsbereich extrem verkleinert und wenn dann etwas Unklares passiert, argumentiert man dann mit "ja nun, daaa konnte ich ja nicht mehr anhalten!".
Auf Fahrzeugbreiten hat man keinen Einfluss. Auf den Verkehrsraum vor sich aber sehr wohl.
cheerio
Zitat:
Original geschrieben von ghostrider78
Du hast mich zwar nicht gefragt, ich antworte aber mal für mich: Ja, als Fahrer des schwarzen Vectra würde ich dort auch mit mindestens 60 km/h durchfahren können. Als Fahrer des blauen Toyota ebenso. Aus diesem Grund wünsche ich dem TE viel Glück und einen Richter, der ebenfalls Auto fahren kann.
Augen zu und durch? Jeder andere würde dort auf ca 20 km/h abbremsen und mit angepasster Geschwindigkeit an dieser Engstelle ca 3 m breit durchfahren.
Womit ich hinauswollte ist das man alleine ca 20 km/h fährt um dort vorbeizukommen, demzufolge müssten die beiden sich begegnenden Fahrzeuge ihre Geschwindigkeit auf jeweils 10 km/h reduzieren.
Zwischen durchfahren können und es dann machen gibts aber einen Unterschied.
Wenn es wirklich so eng an der Stelle war und nicht geklärt werden kann, wer nun hätte warten müssen, haben beide nicht rücksichtsvoll gehandelt und müssten demnach beide eine Ordnungswidrigkeit erhalten.
Das wäre dann auch genau mein Ziel, dass auch der andere eine Owig bekommt. Also zeige ihn doch auch an. Sei Dir aber vorher sicher, dass Du nicht wirklich hättest warten müssen.
Der andere hat dies so dargestellt ,dass ihn keine Schuld trifft. Wenn es bei einer unklaren Verkehrssituation zu einem Unfall kommt, hätte man sicherlich zuerst eine Anhörung zu die zustänge Bußgeldstelle durchgeführt.
Ich wünsche Dir viel Erfolg. Gruß Rolf
Zitat:
Original geschrieben von derbeste44
Wenn es wirklich so eng an der Stelle war und nicht geklärt werden kann, wer nun hätte warten müssen...
Wer hier die Wartepflicht hatte, ist ja nach der StVO sonnenklar...