Rechtsfahrgebot. Übertriebene Auslegung?

Hallo V&S-Forenten.

Gestern hatten wir auf der A9 einen interessanten Verkehrsteilnehmer vor uns.
Wir fuhren links hinter einem Audi. Mittig war teilweise frei. Ganz rechts z.T. auch.
Geschwindigkeit >200. Ich bin auf die mittlere gewechselt wenn frei, da ganz rechts doch mehr langsame Fahrzeuge unterwegs waren.
Der Audi-Fahrer hingegen zog vor mir immer über alle Spuren nach ganz rechts, um dann kurz darauf wieder über alle Spuren vor mich auf die Linke zu ziehen.
Ein hin und her als hätte der Spaß da dran.

Also Rechtsfahrgebot o.k. Aber das fand ich dann doch übertrieben. Vor allem wg. der Geschwindigkeit und weil der nahezu jede Lücke auf der rechten Spur nutzte um dann gleich wieder zurück zu ziehen.

Was meint Ihr?
Gruß Andy

Beste Antwort im Thema

Hallo, AndyW211320,

Zitat:

@AndyW211320 schrieb am 4. September 2016 um 16:09:17 Uhr:


Was meint Ihr?

so, wie Du es beschreibst, wollte der Audifahrer anderen zeigen, dass man auch bei höheren Geschwindigkeiten den rechten Fahrstreifen nutzen kann und hat sich somit vorbildlich verhalten.

Würden andere Fahrer, insbesondere dauerhafte Mittelspurfahrer, sich davon eine Scheibe abschneiden, müsste jemand wie der Audifahrer nicht mehr immer ganz nach rechts wechseln, denn da wären ja schon die anderen.

Viele Grüße,

Uhu110

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Wenn die Autobahn leer ist fahre ich auch mittig. Aber nach rechts nicht oder nur wenns wirklich gänzliche leer ist.

Zitat:

@alex.miamorsch schrieb am 6. September 2016 um 14:04:55 Uhr:


Das Problem ist, dass gerade in den allerwenigsten Fällen wirklich die vollständige Wahrnehmung erfolgen kann. Niemand schaut bei >200 für mehrere Sekunden in den Rückspiegel (das bedeutet schließlich ca. 50m "Blindflug", jedenfalls aber Ablenkung vom vorderen Verkehrsgeschehen pro Sekunde), nur um festzustellen, ob etwas kommt, wenn ja, wie schnell es näher kommt oder gar welches Spurtvermögen dieser Verkehrsteilnehmer hat. Befindet sich der schnellere gar noch rechts, wird er noch weniger wahrscheinlich wahrgenommen.

Mehrere Sekunden? Ein kurzer Blick reicht doch aus, um zu sehen, ob sich ein Fahrzeug hinter einem auf der linken Spur befindet, auch dann, wenn es noch weit weg ist.

Geschwindigkeiten im Rückspiegel schätzt man nicht durch langes Blicken ab, sondern indem man zweites Mal kurz in den Rückspiegel schaut, denn dann kann man ganz leicht erkennen, ob sich das Fahrzeug nähert und kann ganz grob abschätzen, wie schnell.

Zitat:

@alex.miamorsch schrieb am 6. September 2016 um 14:04:55 Uhr:


Die ein, zwei oder drei Kilometer Sichtweite hat man auch nicht immer. Stellenweise sind es keine 0500-700m, da leichte Kurven oder ähnliches durchaus vorkommen.

Ja und, was ist vor der Kurve? Das schnelle Fahrzeug wird ja nicht vom Himmel gefallen sein. Wenn es vor der Kurve mehrere km entfernt war, wird es, wenn man durch die Kurve fahre, nicht nur noch 500 m entfernt sein.

Wohlgemerkt, ich spreche davon, wenn man selber mit 200+ unterwegs ist, denn da werden sich wohl kaum Fahrzeuge mit einer Differenzgeschwindigkeit von mehr als 100 km/h annähern.

Wie schon gesagt, ich bin auch niemand der stur links fährt, bloß in manchen Situationen ist es besser, links zu bleiben, auch wenn die mittlere Spur frei ist. So ermöglicht man Fahrzeugen auf der rechten Spur das Überholen und wenn man selber auf der mittleren Spur fährt, muss man ja wohl die Geschwindigkeit deutlich reduzieren, denn es könnte ja immer einer unachtsam von der rechten Spur zum Überholen ansetzen. Wenn man sich dann mit einer Differenzgeschwindigkeit von 100 km/h oder mehr nähern würde, so wäre das nicht ganz unkritisch.

Gruß

Uwe

Zitat:

@metalhead79 schrieb am 6. September 2016 um 14:46:25 Uhr:


Warum fährt man links wenn man in der Mitte bzw. ganz rechts um sich herum viel mehr Luft hat als auf der linken Spur (wenn links eine Leitplanke ist) und fühlt sich dabei noch sicherer?
Ich kann das einfach nicht nachvollziehen.

Ganz einfach. Keine unnötigen Spurwechsel wenn doch mal einer mittig fährt und dir kann keiner vor die Karre ziehen von den beschränkten Ost-LKWs die ihre Spiegel nur zum putzen an den Fahrzeugen haben.

Man ist halt immer eine Spur weg vom Geschehen.

Eine Leitplanke macht in der Regel keine unüberlegten Fahrmanöver. Autos auf der rechten Spur schon.

Zitat:

@zille1976 schrieb am 6. September 2016 um 15:24:59 Uhr:


Eine Leitplanke macht in der Regel keine unüberlegten Fahrmanöver. Autos auf der rechten Spur schon.

Das ist der Hauptgrund.
Distanz legen zu anderen Verkehrsteilnehmern, denn die sind im Zweifel die Gefahr.

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Zitat:

@zille1976 schrieb am 6. September 2016 um 14:33:12 Uhr:


[...]Ich weis nicht ob du schon mal 200 gefahren bist. Ich fahre sie jede Woche zwei Mal wenn ich die A1 von Buchholz nach Münster fahre.

Und auf 270km - das kannst du jetzt glauben oder sein lassen - ist es mir Gestern genau 2 mal passiert, dass einer mich überholen wollte.

In den letzten 3 Monaten habe ich genau 1 Fahrzeug übersehen weil vorne gerade etwas durcheinander war. Der hat dann kurz Lichthupe gegeben und ich bin bei nächster Gelegenheit rüber.

Am Donnerstag Abenb bin ich von Gelderland nach Berlin gefahren. Ein paar LKWs und PKWs in der Mitte. Trotzdem war ich die meiste Zeit links, weil ich dadurch weniger Fahrzeuge behindere. Das Rechtsfahrgebot hat nicht immer Sinn. Gerade wenn wenig los ist es bei 200 plus schon reiners Selbstschutz nicht in der Mitte zu fahren wenn es nicht notwendig ist.

Die Polizeistreifen die ich dabei ab und zu überhole sehen das anscheinend ähnlich.

Ob du es glaubst oder nicht, aber das mache ich äußerst regelmäßig. Denn 200-220 ist für mich ein angenehmes Reisetempo.

Ändert aber nichts daran, dass ich das auch unter Wahrung des Rechtsfahrgebotes, wie ganz am Anfang bereits erwähnt, fahren kann und auch weiterhin fahren werde. Denn selbst bei 250+ wurde ich schon mehr als 2-3x überholt.

Der Selbstschutz sollte eigentlich dafür sorgen, dass man versucht nach rechts und links Ausweichfläche zu schaffen. Links hast du vielleicht einen Meter und danach ist Leitplanke, Betontrennung oder ein Brückenpfeiler. Und 1m verbrauchst du locker als "Spielfeld", falls dir mal bspw. ein Reifen flöten geht.
Warum also unnötig lange eine höhere Gefahr hinnehmen?

Die Polizei interessiert das Rechtsfahrgebot nicht. Für 20€ Bußgeld füllt kaum jemand Zettel aus. Genau das ist das Problem. Stell dir mal vor es wären 200€, 1 Punkt und 1 Monat Fahrverbot als mögliche Strafe. Da werden die Damen und Herren auch rasch aktiv.

Zitat:

@PHIRAOS schrieb am 6. September 2016 um 14:35:18 Uhr:



Zitat:

...

Dieser Satz beweist, dass es dir nur um freie Fahrt geht. Und ich sage, dass du als schnellerer von hinten kommender in der Pflicht bist zu reagieren. Aber es scheint für dich ja unzumutbar zu sein zu reagieren auch bzw. obwohl du wie beschrieben die Lage viel besser im Blick hast als der VT vor dir.

Dieser Kommentar beweist nur, dass du nicht in der Lage bist, etwas zu lesen und zu verstehen. 😉

Der Hintermann reagiert bereits, wenn du noch überlegst, wo er beim Blick zuvor gewesen sein könnte. Damit behinderst du ihn bereits, während er auf dich rücksichtslosen und egozentrisch agierenden Verkehrsteilnehmer Rücksicht nimmt und Nachsicht übt.
(Vielleicht klappt es mit Polemik etwas besser, wenn es sachliche Darstellungen nicht schaffen.)

Zitat:

@metalhead79 schrieb am 6. September 2016 um 14:46:25 Uhr:


[...]
Ich hab die Frage schon mal gestellt:
Warum fährt man links wenn man in der Mitte bzw. ganz rechts um sich herum viel mehr Luft hat als auf der linken Spur (wenn links eine Leitplanke ist) und fühlt sich dabei noch sicherer?
Ich kann das einfach nicht nachvollziehen.
...

Das sind alles Leute, denen noch nie etwas passiert ist und hoffen, dass es immer so bleiben wird.

Zitat:

@Uwe Mettmann schrieb am 6. September 2016 um 14:54:05 Uhr:


[...]Mehrere Sekunden? Ein kurzer Blick reicht doch aus, um zu sehen, ob sich ein Fahrzeug hinter einem auf der linken Spur befindet, auch dann, wenn es noch weit weg ist.

Geschwindigkeiten im Rückspiegel schätzt man nicht durch langes Blicken ab, sondern indem man zweites Mal kurz in den Rückspiegel schaut, denn dann kann man ganz leicht erkennen, ob sich das Fahrzeug nähert und kann ganz grob abschätzen, wie schnell.

Das ist die Theorie. Die Praxis hat mir oft genug bewiesen, dass Theorie und Praxis, wie allzu oft, zwei gänzlich verschiedene Dinge sind.

Zitat:

@Uwe Mettmann schrieb am 6. September 2016 um 14:54:05 Uhr:


[...]Ja und, was ist vor der Kurve? Das schnelle Fahrzeug wird ja nicht vom Himmel gefallen sein. Wenn es vor der Kurve mehrere km entfernt war, wird es, wenn man durch die Kurve fahre, nicht nur noch 500 m entfernt sein.

Wohlgemerkt, ich spreche davon, wenn man selber mit 200+ unterwegs ist, denn da werden sich wohl kaum Fahrzeuge mit einer Differenzgeschwindigkeit von mehr als 100 km/h annähern. ...

Vom Himmel fällt es nicht, aber es kommt dennoch im Kurvenradius immer näher, ohne dass du es derweil sehen kannst. Und zwar so nah, dass der Schnellere bereits reagieren muss, selbst wenn du noch ausweichen möchtest. Und dafür reichen auch schon 50-80km/h Differenz vollkommen aus.

Zitat:

...
Wie schon gesagt, ich bin auch niemand der stur links fährt, bloß in manchen Situationen ist es besser, links zu bleiben, auch wenn die mittlere Spur frei ist. So ermöglicht man Fahrzeugen auf der rechten Spur das Überholen und wenn man selber auf der mittleren Spur fährt, muss man ja wohl die Geschwindigkeit deutlich reduzieren, denn es könnte ja immer einer unachtsam von der rechten Spur zum Überholen ansetzen. Wenn man sich dann mit einer Differenzgeschwindigkeit von 100 km/h oder mehr nähern würde, so wäre das nicht ganz unkritisch. ...

Die Verkehrsteilnehmer vor einem fallen doch auch nicht vom Himmel, oder? Hier sieht man doch vielmehr, wie diese agieren und kann abschätzen, wer in etwa was machen wird.

Problematisch wird es doch erst dann, wenn du einem schnelleren Verkehrsteilnehmer Platz machst, ein anderer von ganz rechts kurz darauf in die Mitte wechselt, weil er die ganze Zeit mitgekriegt hat, dass du sowieso stur links fährst. Das ist doch viel gefährlicher als einfach möglichst weit rechts zu fahren und bei Bedarf und Notwendigkeit eine Spur weiter nach links zu wechseln. So weiß doch jeder woran er ist. Ein leerer Platz in der Mitte, den beide zugleich nutzen möchten, das klappt dagegen nicht.

Umgekehrt kannst du in der Mitte sehrwohl den vorderen Verkehr beachten und noch immer ungehindert nach links wechseln, wenn du nicht gerade selbst überholt wirst. Aber das siehst du ja rechtzeitig, wenn du den nachfolgenden Verkehr hinreichend beobachtest.

Und noch einmal zur Klarstellung:
Es geht nicht um "Lückenspringen", sondern um überwiegend freie Mittelspuren. Ist diese belegt und man überholt hinreichend zügig, dann verstößt man auch nicht gegen das Rechtsfahrgebot.

Wenn dir wirklich mal ein Reifen flöten geht und der Wagen ausser Kontrolle gerät ist der Einschlagwinkel von der linken Spur in die Leitplanke nach links aber kleiner und damit auch die Aufprallenergie.

Tja und bei leerer Autobahn sind also die 200 Fahrer die links mal länger bleiben das große Problem?😕

Sorry, 200 durchgehend ist schon sehr schnell und damit sollte jeder einigermassen vernüftige Fahrer zufrieden sein.

Ich gehöre nicht zur Blockiererfraktion aber dann kann man halt mal keine 220 plus durchgehend fahren.

Davon geht die Welt auch nicht unter.
Es gibt Schlimmeres.

Viel mehr nervt es wenn so ein Träumer mit 120 oder 140 links rumeiert.

Das nervt wirklich und hält alle auf.

Aber, 200 durchgehend freut mich eher🙂 als dass ich mich darüber aufrege "ich könnte noch schneller."

Weil mir wirklich schon mal ein (eigentlich waren es sogar zwei) Reifen flöten gegangen ist (resp. sind), war ich froh, dass ich rechts UND links Platz hatte, so dass es gar keinen Einschlagwinkel oder Aufprallenergie gab. 😉

(Geschwindigkeit zum Schadensereignis waren über 240 km/h.)

Und nun kann jeder noch einmal überdenken, was besser ist.

EDIT wegen Überschneidung:

Ich rege mich doch nicht auf, wenn jemand mit 200 links fährt. Es stört halt nur, wenn er das tut, obwohl rechts auch Platz wäre. So muss man in aller Regel erst abbremsen, aufblenden und hoffen, dass er in die Mitte wechselt. Denn wer selber mit 200 dauerhaft links fährt, der rechnet wohl kaum damit, dass jemand mit 250 von der rechten Spur näher kommen könnte.

Ist die Verkehrsdichte zu hoch, so dass rechts/in der Mitte kein Platz vorhanden ist, gibt es doch sowieso kein Problem. Dann sind halt 200 das fahrbare Optimum und gut ist es.

Was auf den letzten 10 Seiten (soweit ich das mitbekommen hab) auch noch nicht angesprochen wurde: bei mehr wie 200 Sachen würde ich, egal wie groß die Lücke ist, niemals auf die ganz rechte Spur wechseln, da die öfters durch LKWs derart beschädigt ist, dass man da durchaus auch mit Schäden am eigenen Fahrzeug (Reifen, Felgen, Spurstangen usw.) rechnen muss. Bei 100 merkt man noch nix, oft auch bei 130 noch nicht. Spätestens bei >160 tuts dann manchmal bei Querfugen Schläge, das man denkt die Querlenker fallen gleich unten raus. Und mein Fahrwerk ist sonst absolut ruhig und flüsterleise.

Zitat:

@alex.miamorsch schrieb am 6. September 2016 um 17:51:40 Uhr:



Und noch einmal zur Klarstellung:
Es geht nicht um "Lückenspringen", sondern um überwiegend freie Mittelspuren. Ist diese belegt und man überholt hinreichend zügig, dann verstößt man auch nicht gegen das Rechtsfahrgebot.

Genau darum geht es aber in diesem Thread und alle reden darüber.
Du hingegen willst dich eigentlich nur über die auskotzen, die links fahren, obwohl rechts frei ist und schnellere behindern. Aber irgendwie will keiner mitmachen, weil das nicht das Thema ist. Also redest du lieber seitenlang am Rest vorbei.

Juppi, das war jetzt pöse 😁

Zitat:

@Jupp78 schrieb am 6. September 2016 um 20:51:57 Uhr:



Zitat:

@alex.miamorsch schrieb am 6. September 2016 um 17:51:40 Uhr:



Und noch einmal zur Klarstellung:
Es geht nicht um "Lückenspringen", sondern um überwiegend freie Mittelspuren. Ist diese belegt und man überholt hinreichend zügig, dann verstößt man auch nicht gegen das Rechtsfahrgebot.

Genau darum geht es aber in diesem Thread und alle reden darüber.
Du hingegen willst dich eigentlich nur über die auskotzen, die links fahren, obwohl rechts frei ist und schnellere behindern. Aber irgendwie will keiner mitmachen, weil das nicht das Thema ist. Also redest du lieber seitenlang am Rest vorbei.

Wie gut, dass du dann seitenlang mitdiskutieren musstest. Ach nein, du warst es ja sogar, der unbedingt eine Klarstellung kritisieren musste. 🙄

Und auch im Eingang geht es nicht ums Lückenspringen, sondern um die konsequente Anwendung des Gesetzes. Umso erschreckender, dass dieser eigentlich löbliche Umstand seitenlang diskutiert und auch noch kritisiert werden muss. Stattdessen wird das rechtswidrige Verhalten versucht zu rechtfertigen.

Ja, und du bist genau einer dieser Spezies! 😉

Zitat:

Dieser Kommentar beweist nur, dass du nicht in der Lage bist, etwas zu lesen und zu verstehen. 😉

Der Hintermann reagiert bereits, wenn du noch überlegst, wo er beim Blick zuvor gewesen sein könnte. Damit behinderst du ihn bereits, während er auf dich rücksichtslosen und egozentrisch agierenden Verkehrsteilnehmer Rücksicht nimmt und Nachsicht übt.
(Vielleicht klappt es mit Polemik etwas besser, wenn es sachliche Darstellungen nicht schaffen.)

Ich verstehe sehr wohl und wieder geht es dir nur um frei Fahrt, weil es deiner Meinung nach den schnelleren nicht zuzumuten ist, "zu reagieren" und Rücksicht und Nachsicht zu üben. Da die schnelleren VT aufgrund ihrer höheren Geschwindigkeit eher ein Gefahrenpotential sind, haben sie sich entsprechend rücksichtsvoll zu verhalten.

Das was du verlangst, dass dir jeder langsamere um jeden Preis Platz zu machen hat, kann bei der heutigen Verkehrsdichte nicht unbedingt ohne weiteres angewandt werden. Ich rede jetzt nicht von Situationen wo jemand bei FREIER rechter Spur die Mittelspur "blockiert", aber bei Lücken auf der rechten Spur gucke ich in den Rückspiegel ob einer von hinten kommt. Ich habe nichts davon pauschal nach rechts zu wechseln, nur um dann kurz darauf per Rückspiegel die Möglichkeit eines erneuten Spurwechsels zurück auf die Mittelspur zu überprüfen.

Wenn ich auf der Mittelspur mit 140-150km/h fahre und dabei eine Reihe von LKW auf der rechten Spur überhole, bin ich im Überholvorgang bei dem ich genügend schneller bin als die LKW und ich gehe erst wieder nach rechts wenn ich den Überholvorgang abgeschlossen habe wenn eine FÜR MICH ausreichend große Lücke vorhanden ist. Ich gehe nicht in jede Lücke die passen könnte und fahre dann mit 90km/h zwischen den LKW. Weil mich dann nämlich Kandidaten wie Du (Geschwindigkeit ist alles) mich nicht wieder rauslassen bzw. sich dann aufregen, wenn ich ihnen in den Sicherheitsabstand ziehe. Ist nicht beabsichtigt oder bösartig gemeint, aber manchmal muss man einfach mal rausziehen. Dann habe ich aber schon recht lange vorher den Blinker gesetzt und trete aufs Gas wenn der letzte mich Überholer auf Höhe meiner A-Säule ist und ziehe somit direkt hinter ihm raus. Und glaube mir ich bin eher zu vorsichtig als umgekehrt.

Zitat:

Und auch im Eingang geht es nicht ums Lückenspringen, sondern um die konsequente Anwendung des Gesetzes.

Nur im Beispiel des Eingangsthread hat der VT (Audi) immer nur für sehr kurze Zeit die Möglichkeit gehabt, das Gesetz konsequent einzuhalten. Ob das nun sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln.

Zitat:

@alex.miamorsch schrieb am 6. September 2016 um 17:51:40 Uhr:



Zitat:

@Uwe Mettmann schrieb am 6. September 2016 um 14:54:05 Uhr:


Geschwindigkeiten im Rückspiegel schätzt man nicht durch langes Blicken ab, sondern indem man zweites Mal kurz in den Rückspiegel schaut, denn dann kann man ganz leicht erkennen, ob sich das Fahrzeug nähert und kann ganz grob abschätzen, wie schnell.

Das ist die Theorie. Die Praxis hat mir oft genug bewiesen, dass Theorie und Praxis, wie allzu oft, zwei gänzlich verschiedene Dinge sind.

Das ist keine Theorie sondern von mir gelebte Praxis. Wenn du hier Einschränkungen hast und das nicht beherrscht, kannst du nicht unbedingt von dir auf andere schließen und annehmen, dass diese deine Einschränkungen auch haben.

Zitat:

@alex.miamorsch schrieb am 6. September 2016 um 17:51:40 Uhr:


Vom Himmel fällt es nicht, aber es kommt dennoch im Kurvenradius immer näher, ohne dass du es derweil sehen kannst. Und zwar so nah, dass der Schnellere bereits reagieren muss, selbst wenn du noch ausweichen möchtest. Und dafür reichen auch schon 50-80km/h Differenz vollkommen aus.

Nun, das haben dir nun schon mehrere Leute vorgerechnet, dass man problemlos selbst Fahrzeuge mit einer Differenzgeschwindigkeit von 100 km/h annähern kommen sieht. Wenn du jetzt auch noch von einer Differenzgeschwindigkeit von 50 km/h redest, liegen wir bereits im Minutenbereich. Nach einer Kurve hat der schnelle Hintermann diese Minute wohl kaum aufgeholt.

Weiterhin haben ja die Fahrer auf der rechten Spur auch durch die Kurve eine eingeschränkte Sicht, umso mehr, wenn es sich um eine Rechtskurve handelt. Wenn man dann mit 200 auf der mittleren Spur fährt, dann ist eine Differenzgeschwindigkeit von 120 km/h denkbar. Butter bei die Fische, würdest du dann mit 200 auf der mittleren Spur langbrettern, oder doch nicht lieber die linke Spur vorziehen?

Zitat:

@alex.miamorsch schrieb am 6. September 2016 um 17:51:40 Uhr:



Zitat:

@Uwe Mettmann schrieb am 6. September 2016 um 14:54:05 Uhr:


Wie schon gesagt, ich bin auch niemand der stur links fährt, bloß in manchen Situationen ist es besser, links zu bleiben, auch wenn die mittlere Spur frei ist. So ermöglicht man Fahrzeugen auf der rechten Spur das Überholen und wenn man selber auf der mittleren Spur fährt, muss man ja wohl die Geschwindigkeit deutlich reduzieren, denn es könnte ja immer einer unachtsam von der rechten Spur zum Überholen ansetzen. Wenn man sich dann mit einer Differenzgeschwindigkeit von 100 km/h oder mehr nähern würde, so wäre das nicht ganz unkritisch. ...

Die Verkehrsteilnehmer vor einem fallen doch auch nicht vom Himmel, oder? Hier sieht man doch vielmehr, wie diese agieren und kann abschätzen, wer in etwa was machen wird.

Wenn sich auf der rechten Spur ein Fahrzeug langsam einem anderem Fahrzeug annähert, kann es in 100 m Abstand, 50 m Abstand oder erst, wenn es fast auf den Vordermann draufknallt (schon häufig beobachtet) zum Überholen ansetzen. Ich kann das nicht einschätzen und gerade wenn rechts nur 100 km/h oder gar langsamer gefahren wird, ist es mir zu gefährlich, mit dieser hohen Geschwindigkeit auf der mittleren Spur zu fahren. Daher, wenn ich mich auf der mittleren Spur fahrend dieser Situation näher, wechsele ich auf die linke Spur (das die leer ist und ich keinen behindere ist selbstverständlich vorausgesetzt). Wenn ich bereits auf der linken Spur bin und hinter mir sich kein Fahrzeug nähert, bleibe ich dort.

Machst du das anders. Würdest du mit 200 km/h auf der mittleren Spur fahren? Auch hier Butter bei die Fische.

Zitat:

@alex.miamorsch schrieb am 6. September 2016 um 17:51:40 Uhr:


Problematisch wird es doch erst dann, wenn du einem schnelleren Verkehrsteilnehmer Platz machst, ein anderer von ganz rechts kurz darauf in die Mitte wechselt, weil er die ganze Zeit mitgekriegt hat, dass du sowieso stur links fährst.

Genau zu diesem Zeitpunkt wechsle ich natürlich nicht auf die mittlere Spur. Ich bekomme doch rechtzeitig mit, wenn sich von hinten ein schnelleres Fahrzeug nähert und kann den Zeitpunkt meines Spurwechsels im gewissen Rahmen variieren. Ich wechsle zu einem unkritischen Zeitpunkt in die Mitte und wenn sich vor mir ein möglicher Überholvorgang auf der rechten Spur anbahnt, reduziere ich halt meine Geschwindigkeit.

Zitat:

@alex.miamorsch schrieb am 6. September 2016 um 17:51:40 Uhr:



Umgekehrt kannst du in der Mitte sehrwohl den vorderen Verkehr beachten und noch immer ungehindert nach links wechseln, wenn du nicht gerade selbst überholt wirst. Aber das siehst du ja rechtzeitig, wenn du den nachfolgenden Verkehr hinreichend beobachtest.

Jetzt widersprichst du dir ja aber selber gewaltig. Auf der linken Spur ist deiner Meinung nach eine hinreichende Beobachtung des rückwärtigen Verkehrs nicht möglich, so dass eine Behinderung ausgeschlossen ist, aber wenn man auf der mittleren Spur fährt, soll das plötzlich gehen?

Das musst du mir bitte erklären.

Noch mal der Hinweis, ich bin keine permanente Linksspurfahrer. Wenn ich es als unkritisch ansehe fahre ich selbstverständlich auch auf der mittleren Spur und eben auch ganz rechts. Wenn aber z.B. ein PKW auf der rechten Spur hinter einem LKW fährt, wechsele ich nach links. Sind es zwei LKWs, wechsele ich ebenso nach links. Sind mehrere Fahrzeuge rechts, wechsele ich auch nach links und bleibe dort, bis sich die Situation ändert.

Das Ganze selbstverständlich ohne Fahrzeuge auf der linken Spur zu behindern.

Gruß

Uwe

Zitat:

@PHIRAOS schrieb am 6. September 2016 um 21:43:55 Uhr:


..., kann bei der heutigen Verkehrsdichte nicht unbedingt ohne weiteres angewandt werden. …

Wir reden in diesem Thread von einer relativ leeren dreispurigen Autobahn, siehe Ausgangsbeitrag.

Zitat:

@PHIRAOS schrieb am 6. September 2016 um 21:43:55 Uhr:


Wenn ich auf der Mittelspur mit 140-150km/h fahre und dabei eine Reihe von LKW auf der rechten Spur überhole, bin ich im Überholvorgang bei dem ich genügend schneller bin als die LKW und ich gehe erst wieder nach rechts wenn ich den Überholvorgang abgeschlossen habe wenn eine FÜR MICH ausreichend große Lücke vorhanden ist. Ich gehe nicht in jede Lücke die passen könnte und fahre dann mit 90km/h zwischen den LKW.

Wir reden in diesem Thread von einem mit 200+ km/h annähernden Fahrzeug. Das bedarf es keine so große Lücke um dieses passieren zu lassen. Auf hier, siehe Ausgangsbeitrag.

Gruß

Uwe

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