Rechtsfahrgebot
Wer kennt sie nicht, unsere lieben Freunde: Die Mittelspurschleicher.
Es scheinen wohl einige Leute immer noch zu denken, dass die rechte Spur auf der BAB nur für LKWs gedacht ist, oder dass man nur weil man ein dickes Auto hat, nicht rechts fahren muss.
Heute hatte ich wieder so einen Extremfall vor mir. Ich fahre hinter nem Lupo die Autobahnauffahrt her. Das war eine dieser Auffahrten, die zur dritten Spur wird. Und dieser Volltrottel zieht einfach mit 80km/h, ohne zu blinken, auf die linke Spur der völlig freien Autobahn. Die Geschwindigkeitsbegrenzung war an dieser Stelle der Autobahn aufgehoben und der fährt einfach mit knapp 100km/h weiterhin auf der linken Spur. Ich war hinter ihm und wollte eigentlich schneller fahren und signalisierte ihm das mit Lichthupe und Blinker - natürlich ohne dabei dicht aufzufahren. Aber er blieb stur. Bin ein paar Kilomerter hinter ihm hergekrochen und hab ihn dann schließlich auf der ganz rechten Spur überholt. Normalerweise mach ich sowas nicht, aber in dem Fall hat es mir einfach gereicht.
Wenn jemand auf der Mittelspur fährt, weil es ihm sicherer erscheint, dann kann ich das ja verstehen - solange er Platz macht, wenn ein schnelleres Fahrzeug von hinten kommt.
Muss diesen Volltrotteln erst einer mit 250 hinten rein fahren, damit sie endlich merken, was für ein Risiko sie durch dieses Verhalten eingehen? Die viel zu geringen Geldstrafen scheinen ja niemanden abzuschrecken. Das sollte richtig Geld kosten und vorallem Punkte und im Wiederholungsfall: Fahrverbot wegen Gefährdung des Straßenverkehrs und Nötigung.
Vieleicht traut sich ja einer, sich hier als Mittelspurschleicher zu outen. Würd mich echt mal interessieren, was denen so durch den Kopf geht.
102 Antworten
Die Erfahrung zeigt aber, dass man an AB-Auffahrten mit solchen Reaktionen rechnen muss.
Gruß Meik
Zitat:
Original geschrieben von Bleman
Ich sehe zwei hauptsächliche Gründe für den Verstoß gegen das Rechtsfahrverbot:
- Angst vor einem Spurwechsel (ist sicherlich auch der Grund für den frühen Fahrspurwechsel, man könnte ja nicht mehr reingelassen werden)
- Schlafen bzw. Ablenkung durch Beifahrer, Radio, Handy usw. (sie bekommen es einfach nicht mit)
und vielleicht noch ein dritter Punkt:
- Absicht (hier ist eine Geschwindigkeitsbegrenzung, da hat keiner schneller zu fahren)
´
Einen Punkt möchte ich noch ergänzen:
- Faulheit/Bequemlichkeit (Warum soll ich denn die Spur wechseln, in 500 m kommt eh wieder ein Lkw.)
Das Hauptproblem wurde ja schon genannt: Die Befürchtung, nicht auf die mittlere/linke Spur gelassen zu werden und dann hinter dem Lkw bremsen zu müssen, ist leider nicht abwegig.
Allerdings passieren natürlich manchmal auch Fehler, oder die Situation ist einfach unübersichtlich. Mir neulich passiert am AK Leonberg (Richtung München): Zwei mal zwei Spuren vereinigen sich zu vier Spuren, ich kam von rechts. Von links kamen ein Lkw und dahinter ein Bus. Ich hätte rechts am Lkw vorbei ziehen und dann die Spur halten können, aber der Lkw hatte mich wohl nicht gesehen und wechselte bereits nach rechts. Ich musste somit nach links und brachte dadurch den Bus etwas in Schwierigkeiten --- ließ sich in dieser Situatioinn einfach nicht vermeiden.
Moin,
für alle zwanghaften Oberlehrer und Dauernötiger auf der Mittel-/ganz linken Spur:
Zitat:
Zuwiderhandlungen gegen § 24 StVG
1. Gegen das Rechtsfahrgebot verstoßen...
1.1 bei Gegenverkehr, beim Überholtwerden, an Kuppen, in Kurven oder bei Unübersichtlichkeit und dadurch einen anderen gefährdet:
Regelsatz 40,- € und 2 Punkte
1.2 auf Autobahnen oder Kraftstraßen und dadurch einen anderen behindert:
Regelsatz 40,- € und 1 Punkt
Mich kotzt dieses Verhalten einiger (es werden leider immer mehr... 🙁) "Mitmenschen" gewaltig an, denn wenn was passiert sind natürlich wieder die bösen, bösen Drängler schuld... 😠
Ein guter Freund von mir ist bei der Autobahn-Polizei, vor ein paar Monaten durfte ich mal für einen Tag bei ihm und seinem Kollegen mitfahren. Was soll ich sagen: Selbst einem Streifenwagen mit blinkendem Fernlicht, Tatütata und Bluelight wurde nur ungern Platz auf der linken Spur gemacht. Der sarkastische Kommentar meines Freundes dazu:" Wir fahren leider Mercedes, kaum sehen die Leute nen Stern im Rückspiegel schalten sie auf stur um die Protzkarre ja nicht vorbei zu lassen...".
Das durch dieses Verhalten künstlich Staus provoziert werden, deswegen unserer Wirtschaft jährlich Milliarden Euro verloren gehen, Unfälle passieren (Zieharmonika-Effekt der immer stärker bremsenden Autos die nachfolgen) interessiert diese Deppen nicht...
Ich habe schon mehrere notorische (ab 5 km und mehr) Linksfahrer angezeigt. Warum? Weil mir wenn ich sie auf ihr Fehlverhalten per Lichthupe oder kurzes links Blinken aufmerksam gemacht habe entweder ein Vogel gezeigt, mit der Faust gedroht oder wild auf die V-Max Schilder gezeigt wurde. Und das lasse ich mir nicht mehr bieten! Seit Jahren wird eine regelrechte Hetzjagd auf Raser und Drängler veranstaltet (z.T. sicher auch zu Recht), aber ich lasse mich als normaler Autofahrer der einfach nur überholen möchte nicht in diese Schublade stecken. Fährt so ein "linker Schnösel" zur Polizei und zeigt Dich an weil Du angeblich gedrängelt hast, kriegst Du garantiert Post vom Staatsanwalt. Denn die Strafen dafür kennt fast jeder Autofahrer. Aber das ein Rechtsfahrgebot existiert und auch eingehalten werden muss, das es für die Nichtbeachtung ebenfalls Punkte gibt weiß so gut wie keiner.
Gestern tuckerte zur Krönung ein Fahrschulwagen gemütlich mit 120 auf der Mittelspur rum, rechts war aaaaalles frei... Noch Fragen?!
Gruß
Andre
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Das mit dem Anzeigen ist ja schön und gut, aber wie soll man das bitte beweisen? Zeugen zu finden stelle ich mir bei über 100 auf der Autobahn recht schwer vor. Letztenendes steht es dann Aussage gegen Aussage und das Verfahren - wenn es überhaupt eins gibt - wird eingestellt und der Linksfahrer fühlt sich dadurch nur darin bestätigt, dass er nichts falsch macht.
Zitat:
Original geschrieben von Farmah
Das mit dem Anzeigen ist ja schön und gut, aber wie soll man das bitte beweisen? Zeugen zu finden stelle ich mir bei über 100 auf der Autobahn recht schwer vor.
Richtig, deshalb habe ich auch nur mit einem Beifahrer so eine Aktion gestartet, 2 Linksfahrer durften blechen und haben einen Punkt kassiert... 😉
Gruß
Andre
Zitat:
Original geschrieben von tchibomann
Richtig, deshalb habe ich auch nur mit einem Beifahrer so eine Aktion gestartet, 2 Linksfahrer durften blechen und haben einen Punkt kassiert... 😉
Fährst Du etwa extra Streife?
Vom Prinzip her hast Du recht, man müsste viel mehr Fahrer anzeigen, sonst merken die es nie.
Manchmal wär man schon gerne Autobahnpolizist in Zivil...
Erst am Sonntag auf meiner standard Strecke gehts gute 15km auf einer zweispurigen "Autobahn" mit Tempo 120 schnur gerade aus. Keine LKW und so (ist ja Sonntag), also richtig schön leer.
Ich fahr auf, gebe Vollgas bis 120 und dösel mit so 100m Abstand hinter nem alten Wagen hinterher.
Aufeinmal setzt der Blinker links und zieht rüber..
Erst dachte ich da fährt einer aber als er denn drüben war konnte ich Kilometer weit sehen das da keiner war (hab ich mich schon das erste mal aufgeregt). Nachdem er dann ca 5 min so fuhr kam von hinten der neue Passat (in so nem hellen Blau) "ziemlich schnell" an (denke so 150 - 160) und wollte natürlich überholen. Geschlagene 6 minunten (ja ich hab auf die Uhr geschaut 😉) blieb der Wagen links, der Passat hat natürlich Lichthupe und Blinker links gemacht (fand ich auch berechtigt).
Mich hats auch aufgeregt!
Als der Passat dann endlich vorbei war fuhr der Volldepp direkt wieder auf die Linke und fuhr dann mit lustigen 130 dreist auf der Linken weiter.
Als es dann auf unbegrenzt zu ging wollte ich den Wagen natürlich überholen, aber er hat mich auch 3-4 Minuten warten lassen (dabei hab ich nichtmal Lichthupe gemacht, dicht aufgefahren oder geblinkt etc..).
Den hätte ich sooo gerne rausgewunken und ihm saftige Strafen für 2x Rechtsfahrgebot misachten rein gedrückt...
Schöne Grüße
*edit*
p.s.: Ich wechsel gerne von rechts nach links und wieder zurück, das bringt etwas abwechslung in das Sture gerade aus, man hat ja nicht umsonst ein Lenkrad...
Zitat:
Original geschrieben von Bleman
Fährst Du etwa extra Streife?
Vom Prinzip her hast Du recht, man müsste viel mehr Fahrer anzeigen, sonst merken die es nie.
Ich bin eigentlich der letzte, der jemanden anschwärzen würde, aber manchmal komm ich auf ähnliche Ideen. Fahre täglich mind 2 X 80km BAB, wenn man jeden Morgen auf die gleichen (!) Leute aufläuft und von denen minutenlang aufgehalten wird ist das extrem nervig.
Ich müsste nur die Cam aufm Stativ mitlaufen lassen und jeden Abend das Band einschicken. Da würde es Punkte wegen Gefährdung/Behinderung im Kombination mit einem Verstoss gegen das Rechtsfahrgebot hageln.
Ich könnte ja auf Provisionsbasis arbeiten, dann würde ich reich werden....
Gruß
Christian
Zitat:
Original geschrieben von Bleman
Fährst Du etwa extra Streife?
*lach* Nee, ich bin beruflich nur viel auf der AB unterwegs, teils mit Begleitung (Kunde/Mitarbeiter). Irgendwann ist der Frust über solche Deppen so groß das man halt zur nächsten Wache fährt und die Paragraphen-Keule rausholt... Eigentlich widerstrebt mir so was, aber wie sollen die Drömel das sonst lernen...?!
Gruß
Andre
@ Toby
Ich verstehe deine Aufregung nicht so ganz. Zu kritisieren ist hier das Verhalten des Passat-Fahrers, der das Tempolimit erheblich überschritt.
Zitat:
Original geschrieben von tchibomann
Das durch dieses Verhalten künstlich Staus provoziert werden, deswegen unserer Wirtschaft jährlich Milliarden Euro verloren gehen, Unfälle passieren (Zieharmonika-Effekt der immer stärker bremsenden Autos die nachfolgen) interessiert diese Deppen nicht...
Da verwechselst du etwas: Der Ziehharmonika-Effekt entsteht durch die unterschiedlichen Geschwindigkeiten und damit unterschiedlichen (Sicherheits-)Abstände der Fahrzeuge im normalen Fahrzustand.
Deswegen sinkt die Durchlassfähigkeit der Fahrspur nicht in dem selben Maß wie die Geschwindigkeit, wenn langsamer gefahren wird.
Jetzt aber kommt der Bremsvorgang: Je größer die Geschwindigkeitsdifferenz zu dem vorausfahrenden Fahrzeug ist, umso schwerer wird sie abzuschätzen. Zur Sicherheit wird stärker gebremst als erforderlich. Das ist ja auch richtig, aber wenn z.B. 5 Wagen - vielleicht noch mit zu geringem Abstand, und das ist bei höheren Geschwindigkeiten und "Kolonnenfahrt" fast immer der Fall - hintereinander fahren und alle machen eine Vollbremsung, dann geht die Geschwindigkeit sogar noch stärker runter als durch das vorausfahrende Fahrzeug erforderlich - die Nachrückenden bremsen auch und beschleunigen dann nur zögerlich und dahinter baut sich der Stau auf.
Zu den Auflaufenden: Aus eigenen Beobachtungen (ich fahre nur zu Überholzwecken links) sehe ich häufig, das das schnellere Fahrzeug seine Geschwindigkeit erst spät ermäßigt. Scheint's, als kennen manche Fahrer nur die Betriebsarten Vollgas und Bremse. Ein längeres Ausrollen zur Geschwindigkeitsanpassung würde den Verkehr fließen lassen. So mache ich das immer - und sehe dann und wann die Lichthupe oder den Blinker links, weil der Hintermann partout nicht einsehen will, das ich ohnehin gleich auf die Bremse muss.
Zu den Langsamen auf der linken Spur: Da gibt es die Blockierer, die ich auch nicht mag, und diejenigen, die nur dazu gemacht werden, weil sie u.U. nur "vorschriftsmäßiger" fahren, was noch lange nicht heißt, das sie wirklich vorschriftsmäßig fahren. Ich kann's nicht ab, wenn ich schon schneller als erlaubt überhole und sehe 'ne Lichthupe...
Zitat:
Original geschrieben von ubc
..Das Hauptproblem wurde ja schon genannt: Die Befürchtung, nicht auf die mittlere/linke Spur gelassen zu werden und dann hinter dem Lkw bremsen zu müssen, ist leider nicht abwegig...
Ist das nicht der Horror?
*ironie an*
Bremsen?? Ich bin doch auf der BAB 😉
*ironie aus*
So scheinen wohl wirklich manche zu denken, aber ich möchte auch noch sagen, dass der der wirklich Angst hat einen Spurwechsel nicht vollziehen zu können, nicht auf eine BAB gehört.
Hoffe das versteht keiner falsch.
Wenn jemand Angst hat an dem Verkehr auf einer BAB teilzunehmen aus dem Grund das er sich überfordert fühlt, bitte bleib zu Hause !!
Oder nimm einen anderen Weg ans Ziel.
Zitat:
Original geschrieben von ubc
@ Toby
Ich verstehe deine Aufregung nicht so ganz. Zu kritisieren ist hier das Verhalten des Passat-Fahrers, der das Tempolimit erheblich überschritt.
Das eine zu kritisieren (die überschreitung des Tempolimits) ist ja ok, sollte uns aber nicht davon abhalten auch das andere zu kritisieren -> beide Fahrer sollten sich gedanken machen ob sie wirklich fähig sind noch am Strassenverkehr teilzunehmen
Manche scheinen wohl zu glauben, der Autoverkehr, speziell auf der BAB, ist so eine Art sportlicher Wettbewerb.
Ist er aber nicht!
Der Autoverkehr dient zumindest noch nach meiner vielleicht etwas konservativen Auffassung dazu, möglichst alle Teilnahmer sicher von A nach B oder nach Z zu bringen.
Aber eigentlich ist dieser Kommentar völlig überflüssig.