Rechtsfahrgebot
Wer kennt sie nicht, unsere lieben Freunde: Die Mittelspurschleicher.
Es scheinen wohl einige Leute immer noch zu denken, dass die rechte Spur auf der BAB nur für LKWs gedacht ist, oder dass man nur weil man ein dickes Auto hat, nicht rechts fahren muss.
Heute hatte ich wieder so einen Extremfall vor mir. Ich fahre hinter nem Lupo die Autobahnauffahrt her. Das war eine dieser Auffahrten, die zur dritten Spur wird. Und dieser Volltrottel zieht einfach mit 80km/h, ohne zu blinken, auf die linke Spur der völlig freien Autobahn. Die Geschwindigkeitsbegrenzung war an dieser Stelle der Autobahn aufgehoben und der fährt einfach mit knapp 100km/h weiterhin auf der linken Spur. Ich war hinter ihm und wollte eigentlich schneller fahren und signalisierte ihm das mit Lichthupe und Blinker - natürlich ohne dabei dicht aufzufahren. Aber er blieb stur. Bin ein paar Kilomerter hinter ihm hergekrochen und hab ihn dann schließlich auf der ganz rechten Spur überholt. Normalerweise mach ich sowas nicht, aber in dem Fall hat es mir einfach gereicht.
Wenn jemand auf der Mittelspur fährt, weil es ihm sicherer erscheint, dann kann ich das ja verstehen - solange er Platz macht, wenn ein schnelleres Fahrzeug von hinten kommt.
Muss diesen Volltrotteln erst einer mit 250 hinten rein fahren, damit sie endlich merken, was für ein Risiko sie durch dieses Verhalten eingehen? Die viel zu geringen Geldstrafen scheinen ja niemanden abzuschrecken. Das sollte richtig Geld kosten und vorallem Punkte und im Wiederholungsfall: Fahrverbot wegen Gefährdung des Straßenverkehrs und Nötigung.
Vieleicht traut sich ja einer, sich hier als Mittelspurschleicher zu outen. Würd mich echt mal interessieren, was denen so durch den Kopf geht.
102 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von qniss
nur eine wirklich ernst gemeinte frage zum topic:
wie würdet ihr einem 45ps - auto empfehlen die autobahn zu benutzen?
Ich bin 9 Jahre lang mit einem 45-PS-Auto (VW Polo) insgesamt 160.000 km gefahren und kann eigentlich nicht behaupten, mich auf der Autobahn im Rahmen eines Interessenkonfliktes fortbewegt zu haben.
Mit einem derartigen Fahrzeug muß man eben etwas mehr Ruhe beim Fahren mitbringen.
Wenn möglich, habe ich LKW's überholt, jedoch ohne den Schnellfahrern auf der linken Spur mehr als nötig Zeit gestohlen zu haben. Wenn ich gesehen habe, daß da einer mit >180 km/h auf der linken Spur herangeschossen kam, habe ich eben meinen Überholvorgang um einige Sekunden verschoben... Das ich dadurch einen Zeitverlust in Kauf genommen habe, ist mir eigentlich nie bewußt geworden...
.....Eigentlich wurden die 45 PS Autos auch ausschliesslich für die Stadt Konzipiert 😉
Allerdings hatte bis 1970 auch jeder 2te nen Käfer,der nur Maximal 50 PS hatte,aber da waren Sie Alle so "Lahm" unterwegs 😉
Egal welche Geschwindigkeit ich fahre,
schaue ich in den Rückspiegel und beachte das Rechtsfahrgebot.
Auch bei 2xx km/h.
Dem 33 kw Corsa kann man das gleiche empfehlen.
Einfach ordnungsgemäß fahren und dann passt es.
Wenn Du bein Fahren häufig Interessenkonflikte feststellst, dann machst Du definitiv etwas falsch.
Wenn Du überholst gehört die genutzte Spur Dir.
Dannach solltest Du wieder zügig nach Rechts fahren.
Stärkere Autos sind sehr schnell an Dir vorbei und wenn Du den Blinker rechtzeitig setzt, so kommst Du auch problemlos wieder auf die Überholspur zurück.
Effektives Fahren funktioniert miteinander, nicht gegeneinander.
Ich fahre auch nur mit 65 PS! Trotzdem verlasse ich die rechte Spur nur zum Überholen oder um für auffahrende Fahrzeuge Platz zu machen. Wenn gerade keine passende Lücke da ist, dann warte ich eben ein paar Sekunden, ist doch kein Problem. Das finde ich immer noch besser, als Andere zum Bremsen zu zwingen.
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Zitat:
Original geschrieben von J.Ripper
Ein Freund von mir hatte mal einen Fiat Uno mit Turbolader, das Auto war tagsüber nicht sicher fahrbar, weil es dauernd von den anderen Verkehrsteilnehmern unterschätzt wurde; nachts ging es dann
Wie soll ich das verstehen?
Tagsüber nicht sicher fahrbar?
Mit Licht wird man ab einer gewissen Geschwindigkeit sehr wohl wahrgenommen, die Leute sehen im Rückspiegel etwas heranfliegen und achten durchaus darauf.
Verlassen darf und sollte man sich darauf aber nie.
Gute Bremsen und ggf. auch ein vorsorgliches Lupfen des Gaspedals gehören zu solchen Fahrten dazu, immerhin bekommt man bereits ab 160 km/h ein Mitverschulden angerechnet.
Der Uno Turbo hat letztendlich Golf I Format.
750 kg und 111 PS garantieren Tempo 200.
Zitat:
Original geschrieben von madcruiser
750 kg und 11 PS garantieren Tempo 200.
Wie soll man das verstehen?
Zitat:
Original geschrieben von Farmah
Ich fahre auch nur mit 65 PS! Trotzdem verlasse ich die rechte Spur nur zum Überholen oder um für auffahrende Fahrzeuge Platz zu machen. Wenn gerade keine passende Lücke da ist, dann warte ich eben ein paar Sekunden, ist doch kein Problem. Das finde ich immer noch besser, als Andere zum Bremsen zu zwingen.
Jepp, ich warte ein paar Sekunden, lupfe rechtzeitig. Sowohl, wenn ich ökologisch 120 fahre, als auch, wenn ich alle 75PS voll ausspielen will und mit 185 daherbrause und jemand anders eben mit 120 überholen will.
Aber ich fahre nicht 30km 80, nur weil links alle 130 fahren und mich mit 120 nicht reinlassen - dann sollen auch mal andere lupfen. Ich geb dann auch zum Überholen ein bisschen mehr Gas, klar.
MfG, HeRo
P.S: Das Wichtigste: Frühzeitig und deutlich blinken. Dann kann z.B. auch auf dreispurigen Autobahnen noch jemand von der Mitte nach links wechseln (wenn da kein anderer ist) und ich brauche nichtmal zu lupfen, sondern kann mit 120 überholen. Mal sehen, ob sich mit neuen Zündkerzen und neuem Luftfilter das Durchzugsverhalten und der Verbrauch von meinem Auto ändern... vielleicht kann ich dann ökonomisch auch mal wieder etwas flotter Autobahn fahren...
Der Fiat Uno Turbo meines Freundes war tagsüber seinen Leistungen entsprechend nicht sicher fahrbar, weil er von den übrigen Verkehrsteilnehmern nicht als schnelles Auto wahrgenommen und verstanden wurde.
Kein Taxifahrer biegt auf die Vorfahrtsstraße ein, wenn da noch ein dicker schwarzer BMW mit Licht kommt, wohl aber, wenn da ‚nur‘ ein kleiner Fiat Uno oder Seat Ibiza ankommt.
Die meisten Autofahrer haben große Probleme mit sog. ‚Sleepern‘, also Autos, die mehr sind, als sie von außen üblicherweise aussehen, z.B. alter Opel Kadett mit heißer Maschine – lebensgefährlich deshalb, weil unterschätzt!
Ich fahre einen Ka mit 60 PS und wenn ich sehe, wie oft ich von anderen Verkehrsteilnehmern unterschätzt und deshalb behindert oder sogar gefährdet werde, dann mag ich mir gar nicht vorstellen, in welche Situationen ich geraten könnte, wenn mein Ka – äußerlich unverändert – auf einmal 150 PS hätte und ich auch dementsprechend fahren könnte.
Dazu kommt das Statusproblem: Ich beobachte oft, daß Fahrer großer Kisten Probleme damit haben, daß ich mit meinem Ka einen guten Parkplatz erwischt habe (Hotel, Restaurant) und sie selbst – in ihren zehnfach teureren Auto müssen kurven und weiter weg parken und dann zu Fuß zurücklatschen (ein Opa wollte mir meinen Parkplatz sogar mal abkaufen).
Sinngemäß dasselbe auf der Autobahn: Viele Fahrer großer starker schneller Autos stehen auf dem Standpunkt, daß die kleinen Schwachen, die ja sowieso nicht schnell fahren können, doch bitte hinter dem LKW herfahren sollen, bis sie selbst vorbei sind.
Ab und zu leihe ich mir bei SIXT einen großen Kombi (Mondeo Saab) und ich stelle fest: Ich bin plötzlich ‚WER‘ im Straßenverkehr und ich stelle auch fest, daß es mich auch nervt, hinter lahmen Kleinwagen herfahren zu müssen, wo ich doch jetzt so schnell fahren könnte – für teuer Geld.
@Drahke
da hat doch glatt eine 1 gefehlt, Danke.
@Ripper
die Statusfrage stellt sich nach meiner Erfahrung meist nur im Bereich der Klasse darüber.
Der Wolf im Schafspelz ist spätestens seit dem GTI bekannt.
Er hat zwar nicht das Überholimage wie größere Autos, jedenfalls nicht solange er als Biedermann im Rückspiegel auftaucht, aber das ist ja auch der Spaß an diesen Autos.
Als Sicherheitrisiko habe ich das aber nie betrachtet.
Ist ein ausreichender Geschwindigkeitsüberschuß vorhanden, wird der meist sehr wohl von den Vorfahrern bemerkt.
Das Risiko sind die wenigen, die den Überhang nicht bemerken, weil Sie nur vereinzelt in den Rückspiegel schauen und so die Geschwindigkeit nachfolgender Fahrzeuge nicht erfassen können.
versteh ich nicht:
Das Risiko sind die wenigen, die den Überhang nicht bemerken, weil Sie nur vereinzelt in den Rückspiegel schauen und so die Geschwindigkeit nachfolgender Fahrzeuge nicht erfassen können
??
Wie schnell ein nachfahrendes Auto ist, erkennt man durch die Zeitdauer des "Näherkommens".
Schaut man nur kurz in den Rückspiegel (und das machen die meisten um den Blickkontakt nach vorne nicht zu verlieren), kann man die Geschwindigkeit nachfolgender Fahrzeuge nicht erfassen.
Schaut man kurz darauf erneut in den Rückspiegel, so erkennt man das Näherkommen und kann damit die Geschwindigkeit des Näherkommenden zuordnen.
Geübte Fahrer wechseln auf der BAB ohnehin permanent zwischen Sicht nach Vorne und Rückspiegel.
Zahlt sich vor allem bei einem Einfahren in ein Stauende aus. Da kann man dem rückwärtigen Verkehr zur Not eine Gasse aufmachen. Hat mir schon dreimal den Kofferraum gerettet ...
Zitat:
Original geschrieben von ubc
Man müsste dann kritisieren, dass der Passat-Fahrer daran gehindert wurde, das Tempolimit erheblich zu überschreiten --- das kann es nicht sein.
Es ist nicht der job anderer Verkehrsteilnehmer verkehrsrecht zu erzwingen.
Wenn er meint dass der Passat zu schnell fährt soll er der Polizei bescheid geben - nachdem er ihn passieren lassen hat.
Zitat:
Original geschrieben von ]{laus
Es ist nicht der job anderer Verkehrsteilnehmer verkehrsrecht zu erzwingen.
Wenn er meint dass der Passat zu schnell fährt soll er der Polizei bescheid geben - nachdem er ihn passieren lassen hat.
so sehe ich das auch. Ansonsten macht man sich strafbar (Nötigung).
ciao