Rechtsfahrgebot heute noch zeitgemäß?
Ich wollte jetzt nicht im Aufreger thread darüber diskutieren.
Ich habe ein wenig das Gefühl, dass das Gesetz mit dem Rechtsfahrgebot aus einer Zeit stammt, als die Straßen noch wesentlich leerer waren. Da war es auch noch wesentlich leichter umsetzbar, schön rechts fahren, für schnellere mal kurz nach rechts gehen und dann gleich wieder nach links...
Mittlerweile habe ich eher das Gefühl man sollte ab einer gewissen Verkehrsdichte mehr auf die gleichmäßige Auslastung aller Fahrspuren achten anstatt die linke(n) Spuren nur für Überholvorgänge freizugeben.
Wäre es nicht besser den Verkehr auf zwei oder drei Spuren mit gleichmäßiger Geschwindigkeit durvhzubringen als das heute übliche immer mal wieder ein paar überholen weil man meint auf der anderen Spur, etwas schneller zu sein, was sich meistens eh nur als kurzes Glück herausstellt.
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Zitat:
@PHIRAOS schrieb am 6. Mai 2021 um 12:51:45 Uhr:
Meine "Idee" war nicht, das Rechtsfahrgebot komplett aufzugeben, sondern je nach Verkehrsdichte beide Spuren gleichmäßig auszulasten.
Ich meinte damit noch nicht mal unbedingt die Autobahn sondern einfach nur eine mehrspurige Straße außerorts. Wenn ich die StVO richtig verstehe, müssten dann ja streng genommen alle rechts fahren, außer denen die andere Fahrzeuge überholen oder sich zum links abbiegen links einordnen. Ich habe da halt immer ein Bild vor Augen, in dem die rechte Spur sehr voll ist und auf der linken Spur außer den Überholern und Linksabbiegern fast nichts los sein dürfte.
Gut in der Praxis verteilt sich der Verkehr eh automatisch und meine Idee war eher theoretischer Natur.
Wer definiert dann diesen genauen Zustand, ab wann es gelten soll? Muss ich dann zukünftig Auswertungen während der Fahrt machen? Oder sollen Überall Schilderbrücken stehen und das anzeigen... aber selbst das funktioniert schon nicht. "Standstreifen als Fahrspur freigegeben" und trotzdem sind dort die wenigsten Fahrzeuge unterwegs.
Der Verkehr verteilt sich trotz Rechtsfahrgebot gleichmäßig, schon jetzt eigentlich. Sonst müsste im Stau auf der Autobahn ja immer nur die rechteste Spur belegt sein und auf den anderen Spuren nicht ein einziges Fahrzeug. 😉
Zitat:
@Teksaz schrieb am 6. Mai 2021 um 17:17:09 Uhr:
Der Verkehr verteilt sich trotz Rechtsfahrgebot gleichmäßig, schon jetzt eigentlich.
Dieser Eindruck kann durchaus entstehen, wenn man nur Fahrerfahrungen in Ländern gesammelt hat, in denen es ein Rechtsfahrgebot gibt.
Zitat:
@Timbow7777 schrieb am 6. Mai 2021 um 18:05:56 Uhr:
Dieser Eindruck kann durchaus entstehen, wenn man nur Fahrerfahrungen in Ländern gesammelt hat, in denen es ein Rechtsfahrgebot gibt.
Wohl eher nicht. Denn entweder verteilt sich der Verkehr gleichmäßig oder eben nicht. Wo ich meine Verkehrserfahrungen gesammelt habe, spielt für diese tatsächliche Beobachtung wohl keine Rolle.
Grüße vom Ostelch
Der Unterschied besteht darin, daß bei bestehendem Rechtsfahrgebot oftmals ein "Ziehharmonika-Effekt" eintritt - die Verteilung ist zwar gleichmäßig, aber nicht der Verkehrsfluß. Für eine gute Auslastung der Straße ist aber beides wichtig.
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Zitat:
@Timbow7777 schrieb am 6. Mai 2021 um 18:54:32 Uhr:
Der Unterschied besteht darin, daß bei bestehendem Rechtsfahrgebot oftmals ein "Ziehharmonika-Effekt" eintritt - die Verteilung ist zwar gleichmäßig, aber nicht der Verkehrsfluß. Für eine gute Auslastung der Straße ist aber beides wichtig.
Der "Ziehharmonika-Effekt" ist wohl nicht Folge des Rechtsfahrgebots, sondern der Tatsache geschuldet, dass der Verkehr auf einer Fahrspur nie über lange Strecken mit gleichbleibender Geschwindigkeit fließt. Je dichter der Verkehr, desto deutlicher der Effekt. Daraus resultieren letztlich alle Staus infolge hoher Verkehrsdichte.
Grüße vom Ostelch
Zitat:
@Rainer_EHST
Zitat:
Sowas wird man wohl auf mehrspurigen Richtungsfahrbahnen außerorts, deutlich seltener bis fast gar nicht antreffen.
Hat es aber, da ist hier in der Umgebung erst letztens ein Pkw in einen auf dem Standstreifen stehen Lkw reingekracht. Warum, wieso, weshalb auch immer; Details konnten noch keine gelesen werden.
@Wauhoo, der LKW stand dann aber nicht auf der Fahrspur. Und was bitteschön hat der PKW rechts neben der Fahrspur zu suchen, um gegen einen, auf dem Standstreifen, stehenden LKW zu krachen?
Hier reicht es ganz normal auf der eigentlichen Fahrspur zu fahren. Dafür muss man nicht die Trennlinie von zwei Fahrspuren zw. den Rädern haben. 😉
Zitat:
@Dr.OeTzi schrieb am 06. Mai 2021 um 12:3:54 Uhr:
Ohne den kompletten Thread gelesen zu haben:
War eine gute Idee! 😁
Zitat:
@PHIRAOS schrieb am 6. Mai 2021 um 12:51:45 Uhr:
... Weiterer Hintergedanke war auch ein Video einer Fahrt aus den 80ern. Dort war noch deutlich weniger auf den Autobahnen los und das Rechtsfahrgebot klappte bilderbuchmäßig, inkl auch dem hier viel geforderten "mal eben rechts rüber" um schnellere vorbeizulassen. Ob es am generell geringeren Verkehrsaufkommen oder den damals noch nicht so hohen Vdiff lag, weiß ich leider nicht.
Das muss ein seltenes Dokument aus den 80ern sein. Auch damals hat das Rechtsfahrgebot schon nicht richtig funktioniert. Auf der A5 zwischen Darmstadt und Freiburg i.B. war nur die linke Spur voll. Rechts war gähnende Leere. In der Mitte (sofern schon ausgebaut) halbvoll. Dies war ein regelmäßiger Zustand. 😠
War lehren die Fahrschulen im Südwesten ihren Schülern?!?
Zitat:
@Glg11 schrieb am 06. Mai 2021 um 23:42:15 Uhr:
War lehren die Fahrschulen im Südwesten ihren Schülern?!?
Das Rechtsfahrgebot, nehme ich an. So wie man in der Fahrschule lernt, Tempolimits zu beachten, "vergisst" das leider mancher mit wachsender Fahrpraxis.
Grüße vom Ostelch
Wenn die Fahrlehrer solchen bösartigen Unfug wie die "20 Sekunden Regel" lehren bringt das selbst direkt nach der Fahrschule nicht viel.
Dass "die Fahrlehrer", also alle, irgendwelchen oder sogar nur Unfug lehren, halte ich für ausgeschlossen.
Grüße vom Ostelch
Die 20s Regel wird höchstwahrscheinlich nicht gelehrt. Als ich 1997 den Führerschein machte war davon keine Rede und auch bei den heutigen auf Youtube sichtbaren Autobahn Fahrstunden habe ich davon auch nichts gesehen.
Eine Fahrschülerin fuhr auf der mittleren Spur aber etwa gleich schnell wie oder wenn nur geringfügig schneller als die rechte Spur. Der Fahrlehrer hat ihr gesagt, sie soll entweder schneller fahren oder, falls sie sich noch nicht schneller traut, auf die rechte Spur wechseln.
Sagen wir es mal so...
..alle Fahrlehrer sicher nicht.
Die Tochter vom Spezl macht den Lappen im Moment.
Wir beiden stehen bei ihm in der Werkstatt, wo sie reinkommt.
Sie sagt: Ich muss euch mal was fragen.. ..meine Fahrlehrerin sagte, die rechte Spur auf der BAB ist eig. nur für LKW und sowas.. ..stimmt das ? Ich sehe doch immer wieder Autos auf der rechten. Dürfen die das ?
Das ist nur mal ein Beispiel.
Ein anderes Beispiel ist das Verhalten vieler FZ-Führer.
Sie fahren auf die AB. Nach dem auffahren auf der rechten wird kurz danach auf die mittlere gewechselt. Und dort bleibt man. Auch dann, wenn weit und breit auf der rechten nix los ist.
Liegt das vllt auch an solchen, mal vorsichtig ausgedrückt, dummen Aussagen von Fahrlehrern ggüber ihren Schülern.. ?!?
Gruß Jörg.
Zitat:
@63er-joerg schrieb am 07. Mai 2021 um 10:48:30 Uhr:
Liegt das vllt auch an solchen, mal vorsichtig ausgedrückt, dummen Aussagen von Fahrlehrern ggüber ihren Schülern.. ?!?
Wir werden es wohl nie erfahren. Ich gehe aber davon aus, dass wenigstens Fahrlehrer die StVO kennen und entsprechend schulen. Was der Fahrlehrer erklärt muss nicht immer das sein, was der Fahrschüler versteht oder behält.
Grüße vom Ostelch
Zitat:
@towe96 schrieb am 7. Mai 2021 um 09:07:26 Uhr:
Wenn die Fahrlehrer solchen bösartigen Unfug wie die "20 Sekunden Regel" lehren bringt das selbst direkt nach der Fahrschule nicht viel.
Was bitte ist an der 20 sek Regel Unfug?
Es verhindert dass der Rechtsfahrende aufläuft wenn links wieder mal eine Schnecke ankriecht.
Kommt ja leider nicht ganz so selten vor.😉😁
Man wechselt nach rechts und der Hintermann kommt nicht vorbei.
Bei 20 sek Lücken kommen hoffentlich auch die größten Schnecken vorbei!!!
Die es dann nicht schaffen bei denen ist sowieso Hopfen und Malz verloren.
Also bleibt man Mitte oder Links.
Dann läuft halt die Schnecke auf. Aber die haben eh Zeit. Grins
Kommt einer mit ordentlich Dampf kann man eh freiwillig auch Lücken kleiner 20 sek nützen.
Selbst ich als bekennender Rechtsfahrer nütze die 20 sek Regel.
Mit Sicherheitsabständen sind das dann so 25sek. Das passt schon.
Macht das Fahren weniger hektisch.
Stimmt, im Prinzip steht in der STVO man darf in der Mitte bleiben wenn sich auch nur hin und wieder ein Fahrzeug auf der rechten Spur befindet.
Die 20 sek sind ein Richtwert. Gerichtsurteil.
Es dürfen auch 15 sek oder 30 sek sein.
Nur eben keine Minuten oder Stunden wie das manche praktizieren.
Tja liebe Schnellfahrerkollegen:
Die dürfen das, etwas Geduld ist also angesagt.
Sie dürfen uns nur nicht ausbremsen, beim Spurwechsel.
Es gibt aber keinen einzigen Paragraphen der uns das Recht gibt die anderen aus der Spur zu fegen solange sie nicht gefahrlos nach rechts können.
Das heisst nach rechts soviel Platz haben dass sie nicht stark bremsen müssen.