Rattern beim Bremsen unerklärlich
Hallo zusammen, ich habe seit kurzem das Problem, dass es beim Bremsen rattert, so ab 50 Km/h, je schneller desto intensiver auch das Rattern.
Ich hatte auf der Fahrerseite leider eine kleine Begegnung mit dem Bordstein (auf Glatteis mit ca. 20-30 km/h gegengerutscht), bei anschliessender Weiterfahrt hatte ich ab ca. 80 km/h ein vibrieren im Lenkrad allerdings war beim Bremsen alles ok, also Sommerräder drauf und zur Achsvermessung.
Achservemessung wurde durchgeführt, es war nichts vertsellt/verzogen.
Die Felgen vorn und hinten links ,vordere + hintere Radflansche links und 4 Radlager wurden erneuert.
Der Austausch wurde in einer freien Werkstatt durchgeführt, die Jungs verstehen aber ihr Handwerk.
Das Auto (E43) stand ein paar Tage bis die Teile da waren und es repariert wurde.
Als ich den Wagen dann abgeholt habe und beim ersten Bremsen das Rattern bemerkte habe ich gedacht dass es sich lediglich um Flugrost handelt der durch Streusalz und aktuelle Witterung entstanden war.
Am nächsten Tag ist es bei Stadtverkehr nicht besser geworden, also auf die Autobahn und bei höheren Geschwindigkeiten runtergebremst. Nach ein paar Kilometern war das Rattern dann weg, ich war beruhigt und habe das Auto in der trockenen Garage abgestellt.
Am nächsten Morgen auf dem Weg zur Arbeit war das Rattern wieder da, ich habe die Prozedur wiederholt bis das Rattern wieder verschwand aber das Rattern fängt nach jedem längeren Abstellen wieder an.
Es kann doch nicht sein, dass sich so schnell rost bildet oder ?
Jemand eine Ahnung woran das liegen kann ?
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15 Antworten
Hallo
Evtl. hat die Werkstatt doch nicht so viel Kenntnis.
Warum hast Du denn so viel gewechselt wenn es nicht so schlimm war und die Vermessung nichts ergeben hat? Scheiben bei der Montage verzogen? Weil beim anziehen der Radschrauben die richtige Reihenfolge und Anzugsmomente nicht eingehalten werden. Da können Geräusche entstehen.
Also dass die Felgen hin waren war zu sehen. Bei der Fahrt zur Achsvermessung auf Sommerrädern waren die Vibrationen fast weg aber etwas war noch immer spürbar. Meine Vermutung lag bei Radlager oder Radflansch. Bevor ich alles nacheinander austausche und beim letzten Teil feststelle dass es das defekte war, lasse ich gleich alle in frage kommenden Teile wechseln. Des Weiteren zeigt eine Vermessung mir nicht dass ein Radlager defekt ist.
Die Reihenfolge in 3 Schritten zum Anziehen der Radbolzen wurde eingehalten.
Wenn die Scheibe/Scheiben dennoch aus irgendeinem Grund verzogen sein sollten, warum verschwindet das Rattern nach einigen Bremsungen auf der Bahn ? Das ist ja das was ich nicht begreife
TE
kannst du mal Rattern definieren?
Nur Geräusch?
Anregung am Auto?
Anregung am Lenkrad?
Drehschwingungen Lenkrad?
Längsanregungen beim Bremsen ähnlich Rubbeln bei verbrannten Scheiben?
Die Bremsscheiben 2-teilig sind sehr sensibel.
Wenn die Werkstatt die Lenkung über die Bremsscheibe geradestellt ist die Scheibe krumm.
Das muss und sollte man wissen.
Vibrationen am Lenkrad als wär tatsächlich millimeterdicker Rost auf der Scheibe oder die Beläge der Klötze extrem abgenutzt. Die Scheiben sehen aber gut aus. Geräusche sind auch zu hören.
Die Achsvermessung wurde bei Mercedes durchgeführt, die sollten das wohl wissen. (Hoffentlich)
Ich habe lediglich den Tausch der Radlager und Flansche in der freien Werkstatt durchführen lassen.
Ich kann dir nur sagen, dass die Bremsscheiben sehr sensibel sind und bei der Montage besonders sorgfältig behandelt werden müssen.
Selbst die Lagerung und der Transport der Teile erfolgt in speziellen Styroporringen.
Da ist schnell was falsch gemacht.
Ok danke. Ich werde die Scheiben die Tage mal mittels Messuhr auf Seitenschlag prüfen. Kennt jemand die zulässigen Toleranzen ?
Es wird wahrscheinlich darauf hinauslaufen, dass neue Scheiben her müssen, hat da jemand Erfahrung bzgl. der Scheiben. Kann ich auf Brembo/Ate zurückgreifen oder lieber original MB ?
Die angebotenen Scheiben von Brembo sind einteilig. Ich fahre die Scheiben schon ca.30tkm und kann nichts negatives sagen. Ob es die Scheiben für den E43 gibt weis ich nicht.
Zitat:
@Pete2111 schrieb am 14. Februar 2021 um 17:12:02 Uhr:
Ok danke. Ich werde die Scheiben die Tage mal mittels Messuhr auf Seitenschlag prüfen. Kennt jemand die zulässigen Toleranzen ?
Der zulässige Taumelschlag der Bremsscheibe liegt bei 0,05mm
Danke. Woher hast du den Wert? Kann man das irgendwo nachlesen ?
Zitat:
@Pete2111 schrieb am 15. Februar 2021 um 12:20:58 Uhr:
Danke. Woher hast du den Wert? Kann man das irgendwo nachlesen ?
Das ist nicht Mercedes spezifisch sondern allgemein so bei Bremsscheiben.
Ich denke bei Ate oder Bosch wird das auch irgend wo stehen.
Google mal nach Taumelschlag dann findest du die angaben.
Zusätzlich würde ich noch den Zusammenbau der Bremssättel kontrollieren lassen - aber bei MB. Die Klötze müssen exakt sitzen und der Sattel in axialer Richtung der Radnabe schwimmen können, damit der Innen- und Aussenklotz gleichmässig auf die Bremsscheibe einwirken können. Sonst gibt es starke Verspannungen, was sich durch Rattern und Lenkradvibrationen bemerkbar macht. Bin ja kein Freund vom vorschnellen Teiletausch. Aber auf einem E43 würde ich empfehlen, gleich bei MB die Scheiben vo und Klötze vo machen zu lassen. Ist vermutlich auch auch ökonomisch das Beste, wenn die Fachwerkstatt eh schon die Räder demontiert. Auf Verschleissteile sind Vertragswerkstätten manchmal bereit 10-15% Nachlass auf die Teile zu geben. Allerdings würde ich nicht erwähnen, dass Du vorgängig in der freien Werkstatt warst - das hört keine MB-Werkstatt gern...