Range Rover Sport Bremsscheiben defekt?
Grüß Euch,
heuer im Sommer fuhr ich auf der Autobahn und bremste bei 140 km/h, durch den Wagen ging eine sehr starke Vibration und ich erschrak. Ein Händler am Ankunftsort meinte, es wären die Bremsscheiben hinten unwuchtig, weil man im Lenkrad nichts spürt. Mein Vertragshändler sagt, das ist in der Garantie nicht beinhaltet, weil es ein Verschleißteil ist.
Nach nicht mal 22.000 km und knapp 2 Jahren Bremsscheiben austauschen??
Man muss beide Scheiben inkl. Bremsklötze austauschen, meint mein Händler. Habt Ihr so etwas schon gehabt oder könnt Ihr mir dazu was Sachdienliches sagen? Warum sind die plötzlich unwuchtig?? Mein ganzes Autoleben hatte ich sowas noch nie. Ich fahre völlig unsportlich und gleite lediglich dahin.
Vielen Dank für Eure Erfahrung!
34 Antworten
Zitat:
@jema23 schrieb am 7. November 2020 um 22:41:33 Uhr:
Hi.
Auch ich habe ein deutliches Vibrieren beim Bremsen bemerkt.
Bei der letzten Inspektion (22000 km) wurde gesagt, die vorderen Bremsscheiben hätten eine Unwucht. Dies sei ein „Gewaltschaden“ durch Überhitzung durch massives Bremsen bei sehr aggressiver Fahrweise, daher keine Garantieleistung ??. Habe vorher zwei Generationen Q7 gefahren, in gleicher Weise, hier keine Auffälligkeiten. Werd wohl nun bei nächster Inspektion die Scheiben und Klötze tauschen lassen.
Ich finde es schon sehr gewagt, einem Kunden einen Gewaltschaden durch aggressive Fahrweise zu unterstellen, ohne seine Fahrweise zu kennen. Bei mir ist es auch etwa bei dieser Kilometerleistung aufgetreten und ich kann Dir versichern, dass ich wie ein Opa dahingleite und sicher nichts heißgebremst habe, weshalb ich mir als nächsten Wagen vermutlich einen Range Rover und keinen Sport mehr nehmen werde, der meiner Fahrweise von der Fahrwerksabstimmung mehr entspricht.
Ich habe zwei Landrover-Händler dazu befragt, der eine meinte nach der Untersuchung der Bremsscheiben, es sei ein Materialproblem, mein Händler wunderte sich auch sehr, sagte aber, Land Rover sei hier zu keinerlei Kulanz bereit, man beruft sich kühl auf "Verschleißteile".
Das größte Ärgernis bei der ganzen Sache war Land Rover Austria in Salzburg. Ein derart unprofessionelles Unternehmen, dessen "Customer Service" dümmliche Textbausteine versendet und Unwahrheiten schreibt, habe ich noch nicht erlebt. Man teilte mir mit, dass mein Händler bei der Untersuchung keinerlei Materialprobleme entdeckt hätte, während mein Händler ehrlicherweise schrieb, sie könnten mir nicht mal sagen, auf welcher Seite die defekte Scheibe war, da sie diese gar nicht untersucht, sondern gleich weggeworfen haben. Die beiden Worte "Dienstleistung- und Servicementalität" haben die bei Landrover bis heute nicht gegoogelt.
Nun wird vorne auch noch ein Stoßdämpfer ausgetauscht. Direkt verwunderlich, dass das nicht auch auf meine "aggressive Fahrweise" geschoben wird ;-)
Korrigiert mich.....aber werden Stoßdämpfer nicht immer paarweise getauscht?
Ein Gebrauchter und ein neuer Vorne ist das sinnvoll?
Soweit mir bekannt und wie unten von unserem Moderator beschrieben ist ein Tausch nur eines Dämpfers wieder ein Beispiel für deine kompetente Werkstatt!
Gibt's eigentlich noch Werkstätten die den Kunden nicht veräppeln?
--------
Unsere wird sich wegen dieser Ölwechselgeschichte noch einen Text anhören dürfen. (Ist aber ein anderes Thema)
Zitat:
@Buchener74722 schrieb am 8. November 2020 um 10:42:24 Uhr:
Korrigiert mich.....aber werden Stoßdämpfer nicht immer paarweise getauscht?Ein Gebrauchter und ein neuer Vorne ist das sinnvoll?
Moinsen
Jap,so macht man es
Schönen Sonntag allen
Zitat:
@Lordschaft schrieb am 8. November 2020 um 10:43:58 Uhr:
Zitat:
@Buchener74722 schrieb am 8. November 2020 um 10:42:24 Uhr:
Korrigiert mich.....aber werden Stoßdämpfer nicht immer paarweise getauscht?Ein Gebrauchter und ein neuer Vorne ist das sinnvoll?
Moinsen
Jap,so macht man es
Schönen Sonntag allen
Also wie macht man es?
Ähnliche Themen
Stoßdämpfer werden immer achsweise getauscht und eigentlich neu.
Wenn man ein Sportfahrwerk nachrüstet, kann man auch mal auf gebraucht setzen, weil die ewig halten.
Vorweg: es gibt keine verzogene Bremsscheiben, eine Erklärung warum liefere ich unten, kopiert von der Zimmermann website. Diese untenstehende Erklärung ist richtig. Abhilfe schaffen einzig und alleine härtere Bremsbeläge von Herstellern wie Ferodo, Pagid, BDC brakes etc. Ich hatte das bei meinem RRS I und beim jetzigen. Harte Beläge drauf und weg ist es, allerdings wird die Scheibe entsprechend schnell gefressen. Die serienmäßigen beläge sind bei weitem zu weiche, die Ablagerungen verschmelzen unsichtbar mit der Scheibe und das Phänomen ist da.
Treten bei thermischer Belastung Vibrationen auf, wird häufig als Ursache eine „verzogene Bremsscheibe" genannt. Erhält man zudem beim Messen der Bremsscheiben-Dicke unterschiedliche Messwerte, scheint folgende Diagnose bestätigt: Bremsscheibe krumm, Bremsscheibe „eiert", Bremsscheibe unrund, Bremsscheibe verzogen etc.
Die eigentliche Ursache des oben genannten Phänomens ist jedoch eine andere:
Bremsbeläge der aktuellen Generation sind für adhäsive Reibung konzipiert. Beim korrekten Einbremsen des Systems Bremsscheibe / Bremsbelag bildet sich aufgrund von Diffusionsvorgängen eine sehr dünne, homogene Schicht aus Belagswerkstoff auf den Reibflächen der Bremsscheibe. Somit bestehen beide Reibflächen (Scheibe und Belag) in den Randzonen mehr oder weniger aus demselben Material; es kann ein Übergang von Werkstoffpartikeln (Diffusion) in beide Richtungen erfolgen. Dadurch können die chemischen Bindungen zwischen Guss- und Belagswerkstoff aufbrechen oder neu entstehen. Dieser Vorgang findet kontinuierlich statt, da der Übergang an der Grenze zwischen den Reibflächen von Bremsscheibe und Bremsbelag fließend ist.
Bei Nichtbeachtung der Einbremsprozedur sowie Nichteinhaltung der Einfahrphase bilden sich unkontrollierbare und ungleichmäßige Ablagerungen des Reibwerkstoffes auf den Bremsflächen, die eine partielle thermische Überbeanspruchung der Bremsfläche zur Folge haben; die ungleichmäßigen Ablagerungen, welche aus der Oberfläche der Scheibe herausstehen, werden wärmer, als das sie umgebende Gusseisen. Bei jedem Kontakt (pro Umdrehung einmal) des Belages mit der vorderen Kante einer Ablagerung erhöht sich die Temperatur an dieser Stelle. Bei einer Temperatur von 650° C bis 700° C wandelt sich das Gusseisen unter einer solchen Ablagerung in Zementit um, im Kristallgitter des Gusseisens bilden sich Einlagerungen von sehr hartem Eisenkarbid (Fe3C). Bei sehr starker mechanischer und somit auch thermischer Beanspruchung der Bremse wird dieser Prozess immer weiter unterstützt – er schaukelt sich auf. Mit steigender Temperatur dringt der Zementit bei gleichzeitiger Zunahme der Menge tiefer in das Bremsscheibenmaterial ein. Letztendlich führt dieser Vorgang zu den oben genannten Symptomen wie Rubbeln, Pulsieren oder Schlagen der Bremse. Abhilfe kann dann nur ein Erneuern der Bremsscheiben und Bremsbeläge bringen.
Festzuhalten ist, dass die eigentliche Ursache nicht in einer fehlerhaften Bremsscheibe begründet ist. Der oben beschriebene Prozess wird aufgrund von Montagefehlern, Nichtbeachten der Einfahrvorschriften etc. in Gang gesetzt und die ursprünglich einwandfreie Bremsscheibe geschädigt.
Zusätzlicher Hinweis:
Will man Ablagerungen, welche ohne optische Hilfsmittel in der Regel kaum bzw. gar nicht sichtbar sind, durch abrasive Maßnahmen (z. B. Schmirgelleinen, Schmirgelpapier o. ä.) entfernen, würde sich der Zustand der Bremsscheibe zusätzlich verschlechtern, da hierdurch Partikel der Schleifkörper (vornehmlich Aluminiumoxid) in die Randschichten der Reibfläche der Bremsscheibe eindringen. Aus gleichem Grund sollten diese Ablagerungen auch nicht mittels Sandstrahlen entfernt werden.
Zitat:
@J.R.R. schrieb am 9. November 2020 um 15:41:35 Uhr:
Vorweg: es gibt keine verzogene Bremsscheiben, eine Erklärung warum liefere ich unten, kopiert von der Zimmermann website. Diese untenstehende Erklärung ist richtig. Abhilfe schaffen einzig und alleine härtere Bremsbeläge von Herstellern wie Ferodo, Pagid, BDC brakes etc. Ich hatte das bei meinem RRS I und beim jetzigen. Harte Beläge drauf und weg ist es, allerdings wird die Scheibe entsprechend schnell gefressen. Die serienmäßigen beläge sind bei weitem zu weiche, die Ablagerungen verschmelzen unsichtbar mit der Scheibe und das Phänomen ist da.Treten bei thermischer Belastung Vibrationen auf, wird häufig als Ursache eine „verzogene Bremsscheibe" genannt. Erhält man zudem beim Messen der Bremsscheiben-Dicke unterschiedliche Messwerte, scheint folgende Diagnose bestätigt: Bremsscheibe krumm, Bremsscheibe „eiert", Bremsscheibe unrund, Bremsscheibe verzogen etc.
Die eigentliche Ursache des oben genannten Phänomens ist jedoch eine andere:
Bremsbeläge der aktuellen Generation sind für adhäsive Reibung konzipiert. Beim korrekten Einbremsen des Systems Bremsscheibe / Bremsbelag bildet sich aufgrund von Diffusionsvorgängen eine sehr dünne, homogene Schicht aus Belagswerkstoff auf den Reibflächen der Bremsscheibe. Somit bestehen beide Reibflächen (Scheibe und Belag) in den Randzonen mehr oder weniger aus demselben Material; es kann ein Übergang von Werkstoffpartikeln (Diffusion) in beide Richtungen erfolgen. Dadurch können die chemischen Bindungen zwischen Guss- und Belagswerkstoff aufbrechen oder neu entstehen. Dieser Vorgang findet kontinuierlich statt, da der Übergang an der Grenze zwischen den Reibflächen von Bremsscheibe und Bremsbelag fließend ist.
Bei Nichtbeachtung der Einbremsprozedur sowie Nichteinhaltung der Einfahrphase bilden sich unkontrollierbare und ungleichmäßige Ablagerungen des Reibwerkstoffes auf den Bremsflächen, die eine partielle thermische Überbeanspruchung der Bremsfläche zur Folge haben; die ungleichmäßigen Ablagerungen, welche aus der Oberfläche der Scheibe herausstehen, werden wärmer, als das sie umgebende Gusseisen. Bei jedem Kontakt (pro Umdrehung einmal) des Belages mit der vorderen Kante einer Ablagerung erhöht sich die Temperatur an dieser Stelle. Bei einer Temperatur von 650° C bis 700° C wandelt sich das Gusseisen unter einer solchen Ablagerung in Zementit um, im Kristallgitter des Gusseisens bilden sich Einlagerungen von sehr hartem Eisenkarbid (Fe3C). Bei sehr starker mechanischer und somit auch thermischer Beanspruchung der Bremse wird dieser Prozess immer weiter unterstützt – er schaukelt sich auf. Mit steigender Temperatur dringt der Zementit bei gleichzeitiger Zunahme der Menge tiefer in das Bremsscheibenmaterial ein. Letztendlich führt dieser Vorgang zu den oben genannten Symptomen wie Rubbeln, Pulsieren oder Schlagen der Bremse. Abhilfe kann dann nur ein Erneuern der Bremsscheiben und Bremsbeläge bringen.
Festzuhalten ist, dass die eigentliche Ursache nicht in einer fehlerhaften Bremsscheibe begründet ist. Der oben beschriebene Prozess wird aufgrund von Montagefehlern, Nichtbeachten der Einfahrvorschriften etc. in Gang gesetzt und die ursprünglich einwandfreie Bremsscheibe geschädigt.
Zusätzlicher Hinweis:
Will man Ablagerungen, welche ohne optische Hilfsmittel in der Regel kaum bzw. gar nicht sichtbar sind, durch abrasive Maßnahmen (z. B. Schmirgelleinen, Schmirgelpapier o. ä.) entfernen, würde sich der Zustand der Bremsscheibe zusätzlich verschlechtern, da hierdurch Partikel der Schleifkörper (vornehmlich Aluminiumoxid) in die Randschichten der Reibfläche der Bremsscheibe eindringen. Aus gleichem Grund sollten diese Ablagerungen auch nicht mittels Sandstrahlen entfernt werden.
Danke, das ist sehr interessant.
Für mich als stolzer Besitzer zweier neuer Bremsscheiben stellt sich nur die Frage, wie ein derartiges Einbremsen erfolgen soll und ob man darauf vom Hersteller in geeigneter Form hingewiesen wird. Bei allen bisherigen Fahrzeugen habe ich jedenfalls diesbezüglich keine Probleme gehabt.
Weiteres stellt sich die Frage, ob dies nun ein Verschleiss ist oder nicht bzw. ob man die Ursache dieser "Verformung" feststellen kann, denn rein theoretisch könnte das ganze ja neuerlich in 20.000 km geschehen.
PS.:
Wenn dem so ist wie oben beschrieben, wäre es letztendlich doch ein Materialproblem bzw. ein Problem der mangelnden Hinweispflicht. Ich möchte aber auch kein Studium des Einbremsens von Belägen machen, wenn ich einen RR in Betrieb setzen will.
Wenn man direkt auf einen Beitrag antwortet, braucht man aber keine halbe Rolle Erfurter quoten, das nur als Hinweis.😉
Beim Range entsteht das nicht durch falsches Einbremsen, sondern weil einfach viel Energie durch die große Masse da ist und das die billigen OEM Beläge nicht packen. Beim alten Sport mit 2,7 to habe ich EBC gelb genommen und es war sofort Ruhe, bremsen ohne Rubbeln bis es raucht, nur war halt die Scheibe recht schnell hin, aber das war in Kauf zu nehmen.
Jedenfalls ist die Geschichte mit den verzogenen Scheiben einfach Unsinn.
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 9. November 2020 um 15:59:10 Uhr:
Wenn man direkt auf einen Beitrag antwortet, braucht man aber keine halbe Rolle Erfurter quoten, das nur als Hinweis.😉
Danke. Ich fühle mich schuldig ;-)
Zitat:
@J.R.R. schrieb am 9. November 2020 um 17:40:06 Uhr:
Jedenfalls ist die Geschichte mit den verzogenen Scheiben einfach Unsinn.
Also ist es das, was mir der erste Land Rover Händler bei seiner Kontrolle sagte:
Ein Materialproblem.
Ich bin mir nach wie vor keiner Schuld bewusst, ansonsten würde ich das ohne lang herum zu tun bezahlen und es abhaken.
Es ist nicht wirklich ein Materialproblem, es ist ein Auslegungsproblem der Materiialien : Wenn ich das Bremspedal nur streichle, werden die serienmäßigen Klötze langen. Wenn ich ambitionierter auf Landstraßen oder Autobahnen fahre, langen sie nicht.
Allerdings bin ich erstaunt, dass sie es nicht besser hinkriegen bei der Preisklasse. Da sind Porsche und BMW sicher besser, aber selbst beim 911 war der zweite Satz OEM Klötze nicht das Wahre und das Rubbeln trat nach Passabfahrten leicht auf, fahre jetzt Endless mit der Original Scheibe und keine Probleme.
Wäre der Herr J.R.R.
vielleicht so nett eine Einfahr, bzw. Einbrems Prozedur zu beschreiben.....bin gerade am Mobile und finde meinen vor langer Zeit dem Kollegen Anspruchslos (dieser hatte immer massive Probleme mit seinen Scheiben) gepostete ausführliche Information nicht.
So in der Art war diese Info:
https://www.daparto.de/info/bremsen-richtig-einfahren/
immer eingebremste Grüße von einem dessen Bikekollegen den doppelten Bremsenverschleiß haben
Grüße und Danke
Zitat:
@J.R.R. schrieb am 9. November 2020 um 18:21:02 Uhr:
Es ist nicht wirklich ein Materialproblem, es ist ein Auslegungsproblem der Materiialien : Wenn ich das Bremspedal nur streichle, werden die serienmäßigen Klötze langen. Wenn ich ambitionierter auf Landstraßen oder Autobahnen fahre, langen sie nicht.
Womit wir wieder am Anfang wären:
Ich streichle das Bremspedal, gleite auf Autobahnen wie Landstraßen wie ein Schwuler dahin und beschleunige nicht wie ein Idiot, nur um bei der nächsten Ampel wieder auf die Bremse zu hüpfen.
Es ärgert mich daher, dass ich für sowas zahlen muss.