Radschrauben kontrollieren tatsächlich notwendig ?

Jedes Jahr zweimal die gleiche Leier:
Termin in der Reifenwerkstatt, Räder gewechselt, und zum Schluss kommt der Hinweis, daß nach 50 bis 250 km der feste Sitz der Radschrauben erneut zu kontrollieren sei.
Meistens ist mir das zu viel Stress, und ich halte mich nicht an diese Empfehlung.
Beim letzten mal habe ich selbst - ohne Drehmomentschlüsel - einfach nach Gefühl kontrolliert ob alle Schrauben noch fest sind.

Wie sind eure Meinungen dazu?
Sollte man die Radschrauben auf jeden Fall erneut in der Reifenwerkstatt kontrollieren lassen, wenn man nicht selbst einen Drehmomentschlüssel besitzt? Oder kann man sich das schenken?

Gruß aus Berlin,
FRED.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von Fred.S.


Ich habe gerade mal kurz bei Amazon reingeschaut:
Für rund 30,- Euro ist ein solches Gerät für den Hausgebrauch wohl zu bekommen.

Andere Frage: Mit wieviel Nm werden die Schrauben bei Leichtmetallfelgen denn eigentlich angezogen?

Hier ist ne Liste:

http://www.cokis-online.de/.../anzugsmomente.pdf

eine neuere habe ich bisher nicht gefunden.

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Zitat:

Original geschrieben von Provaider


Das kommt auf den Hersteller an die Werte sind zwischen 100 und 120NM. steht aber in Handbuch unter Selbshilfe oder Technische Daten.

Zwischen

50NM

bis

180NM

...😁

Deshalb unbedingt im Bordbuch nachschauen, oder die Werkstatt seines vertrauens fragen.

Meine Erfahrung hat gezeigt, daß NAGELNEUE Alu- Felgen nach der ersten Montage auf jeden Fall nochmal ganz ordentlich nachgezogen werden MÜSSEN !

Im zweiten Winter scheinen sie dann nicht mehr nachzugeben, sind bei der zweiten Kontrolle immer noch fest.

Bei Stahlfelgen wiederum hab ich bisher noch jedesmal und bei verschiedenen Autos immer mal wieder ein paar Muttern pro Auto gefunden die noch nachgezogen werden mussten. Und das auch bei altgedienten Felgen !

Ich denke aber auch, daß der Hinweis von den Autowerkstätten vor allem der rechtlichen Absicherung dient und wahrscheinlich sogar in irgendeiner Verordnung so festgelegt ist.

Man stelle sich nur mal vor das ein gestresster Mechaniker nur drei von vier Rädern nach der Pressluftschraubermontage nochmals auf Drehmoment nachzieht, weil er schon 30 Fahrzeuge am selben Tag vor sich hatte.....und dann fällt einem Kunden auf der Autobahn plötzlich ein Rad ab....

Durch die Pflicht zur Nachkontrolle ist die Werkstatt aus dem Schneider, da die Verantwortung nun beim Fahrer liegt !

Viel wichtiger als nachziehen ist bei Räderwechsel die Radnabe und die Anlagefläche an der Felge ordentlich sauber zu machen. Wenn da der ganze Rost und Gammel draufgelassen wird kanns tatsächlich passieren dass das Rad sich beim montieren leicht verkantet und sich dann mit der Zeit noch ein wenig setzt und sich die Schrauben so lösen, erst recht wenn dann nicht sorgfältig angezogen wird (1x über Kreuz und noch min 1x im Kreis rum zur Kontrolle). Wer schon mal ne richtige vergammelte Felge auf ner richtig vergammelten Radnabe anzuziehen versucht hat weiß was ich mein, da kann man 5x im Kreisrum nachkontrollieren und die bei jeder Runde ist mindestens eine Schraube wieder locker.
Und KEIN Fett auf die Schrauben oder die Anlagefläche, die Dinger halten durch Reibung. Wenn dann höchstens dünn auf die Zentrierbohrung in der Felge oder eben den Bund an der Radnabe, da gammelts auch meist fest.

Wenn man das alles ordentlich macht löst sich da nix, ich zieh die Radschrauben nie nochmal nachn paar km nach und bisher hat sich noch nie was gelöst. Weder bei meinem eigenen Auto noch bei den hunderten Autos denen ich bei der Arbeit die Räder gewechselt hab.

Wenn du ganz sicher gehen willst kannst du aber auch einfach nach ein paar Tagen nochmal zur Werkstatt fahren und die Schrauben nochmal kontrollieren lassen. Das sollte dich bei einer seriösen Werkstatt außer nem kleinen Trinkgeld für den Lehrling der dir das schnell erledigt nichts kosten.

Zum Thema Drehmomentschlüssel:
Ich hab auch 3 Drehmomentschlüssel, einmal 2-30Nm, einmal 10-100Nm und einmal 60-300Nm - die beiden kleineren sind dabei durchaus ernster zu nehmen, bei ner Radschraube ists nämlich im Prinzip egal ob die in der Realität 10Nm mehr oder weniger bekommt, bei ner Schraube die von vorne rein nur 8Nm bekommt nicht wirklich 😉

Gute Drehmomentschlüssel gibts von Proxxon z.B, ich hab Carolus, Zweitmarke von Gedore, nachjustierbar etc, wird mit Prüfprotokoll ausgeliefert also schon was gutes - kost so zwischen 60 und 100€.
Son 15€ Billigteil würd ich persönlich nichtmal für Radmuttern nehmen, wenn die mal n paar Jahre alt sind und vor allem wenn sie vom unwissenden Laien nicht immer nach der Arbeit schön wieder entspannt wurden dürfte die Genauigkeit verheerend sein - da kannste auch gleich nach Gefühl anziehen.

Zitat:

Original geschrieben von WACK_DONALDS



Zum Thema Drehmomentschlüssel:
Ich hab auch 3 Drehmomentschlüssel, einmal 2-30Nm, einmal 10-100Nm und einmal 60-300Nm - die beiden kleineren sind dabei durchaus ernster zu nehmen, bei ner Radschraube ists nämlich im Prinzip egal ob die in der Realität 10Nm mehr oder weniger bekommt, bei ner Schraube die von vorne rein nur 8Nm bekommt nicht wirklich 😉

Gute Drehmomentschlüssel gibts von Proxxon z.B, ich hab Carolus, Zweitmarke von Gedore, nachjustierbar etc, wird mit Prüfprotokoll ausgeliefert also schon was gutes - kost so zwischen 60 und 100€.
Son 15€ Billigteil würd ich persönlich nichtmal für Radmuttern nehmen, wenn die mal n paar Jahre alt sind und vor allem wenn sie vom unwissenden Laien nicht immer nach der Arbeit schön wieder entspannt wurden dürfte die Genauigkeit verheerend sein - da kannste auch gleich nach Gefühl anziehen.

Wenn man einen Drehmomentschlüssel nur zum Räderwechseln braucht, dann reicht so 'n Teil für 15 Euro. Hier kommt es echt nicht so auf die Genauigkeit an.

Ich habe zwei bessere von Proxxon (mit Nachweis), ist jetzt zwar nicht Gedore, Stahlwille oder Hazet, aber für den Hobbyschrauber völlig i.O. und bezahlbar.

Bei vielen Schrauben braucht man ein genaues Moment (Zylinderkopf), auch bei den Nebenaggregaten, die man mit 25Nm anziehen muss, bekommt man dies mit der Hand nur schwer hin.

Zum Festziehen:
Meist sind die Schrauben/Muttern fest. Es gibt aber Fahrzeuge, da lösen sich die Schrauben schon ganz gerne.
Was auch immer vergessen wird, wenn man die Schrauben richtig fest anknallt, dann kann man die Überdehnen und bekommt die nie wieder richtig fest (oder nur scheinbar), da diese Dehn-Spannung der Schrauben weg ist.
Ist bei den Radschrauben zwar selten, aber es gibt Spezialisten, die knallen die Schrauben mit 200Nm (und mehr fest).

Ein weiteres Argument pro Drehmomentschlüssel:
Der Auflagedruck auf die Nabe bleibt gleichmäßig.
Je nach Fahrzeigtyp kann sich die Bremsscheibe ducrh den ungleichmäßigen Druck verziehen (unser Omega ist so 'n Kandidat). Man merkt dies oft beim Bremsen, dann flattert das Lenkrad wie wild.

Gruß

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Zitat:

Original geschrieben von WACK_DONALDS


...wenn die mal n paar Jahre alt sind und vor allem wenn sie vom unwissenden Laien nicht immer nach der Arbeit schön wieder entspannt wurden dürfte die Genauigkeit verheerend sein - da kannste auch gleich nach Gefühl anziehen.

Genau.

Das Einstellen des Drehmoments direkt vor dem Anziehen und das Entlasten des Schlüssels durch Rückstellung auf Null direkt danach ist der ganz entscheidende Punkt. Sonst dehnt sich halt die Feder, sie erschlafft und die Werte sind nicht mehr korrekt.

Steht aber auch in jeder Anleitung zu den Geräten drin. Das dürfte unabhängig vom Preis sein. Der Eine kann das vielleicht länger vertragen als der Andere. Aber am Ende erschlaffen sie alle.

Ich gehe nach wie vor davon aus, dass auch ein günstiger Drehmomenter besser ist als gar keiner.

Nicht immer gehts so gut aus wie hier.

Richtig! Am Ende erschlaffen sie alle. :-)

Ja. *soifz*

😁

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