Radschraube hat sich gedehnt :(
Mir ist gestern beim nachziehen meiner Winterräder ein kleines "ups" passiert.
Eine Radschraube ist nicht fest geworden. Trotz Verwendung eines Drehmomentschlüssel der auf 120Nm eingestellt war konnte man immer weiter drehen.
Ich habe dann nach ein paar Umdrehungen aufgehört und den Schlüssel erst mal an einer anderen Schraube getestet. Wie erwartet "knackte" er beim Drücken da ich die Schraube kurz vorher schon nachgezogen hatte.
Da beim rausdrehen der Besagten Schraube die Nuss komisch "eierte" ging ich schon vom Schlimmsten aus. Doch zum glück ist das Gewinde noch Heil und unversehrt. Um so erstaunter war ich aber beim betrachten der Radschraube. Diese ist nun 3,5mm länger als Original und hat eine Verjüngung mit kleinen Rissen bekommen. 🙁 Anbei ein Bild wie sie nun aussieht. Das ist ein Original Bild unbearbeitet!
Nun bin ich natürlich etwas verunsichert, nicht das ich irgend wann mal ein Rad verliere weil die Schrauben einfach aufgeben.
Hatte schon mal jemand so was gehabt?
Ich habe mir auf jeden fall fest vorgenommen schnellstmöglich alle 20 zu Tauschen. Reine für das gewissen.
17 Antworten
Kupfer- oder Alupaste haben immer einen gewissen Fettanteil drin, sonst würde es stauben. Beim Reinigen einer angerosteten Schraube wird die Oberfläche der Gewindegänge aufgerauht, die Gleiteigenschaften verändern sich zum Schlechten. Das bewirkt, dass beim Einhalten des Anzugsmoments die Vorspannung der Schrauben geringer wird.
Fetten von Gewinden ist eine generelle Aussage, es kommt immer noch darauf an, womit man schmiert und so die Korrosionen verhindert. Der Einfluss auf die Vorspannung ist bei weitem nicht so dramatisch wie man vielleicht glaubt, gerade bei metallischen Schmiermitteln.
Dass man in Bedienungsanleitungen etc. davon abrät, hat einen entscheidenden Grund: Die Hersteller wollen verhindern, dass Fehler gemacht werden, z.B. viel zu viel Schmierfett aufgebracht wird, welches sich bei den Bremsbelägen (Trommel oder Scheibe) sehr negativ bemerkbar macht. Am Ende kommt dann einer und sprüht den ganzen Bereich mit WD40 ein...
PS: ich bin Maschinenbauingenieur und kann die ganzen Geschichten auch durchrechnen...
Greetz
Zitat:
@Pilot69 schrieb am 29. Oktober 2015 um 12:44:50 Uhr:
PS: ich bin Maschinenbauingenieur und kann die ganzen Geschichten auch durchrechnen...
Greetz
Beeindruckend 😉 Hättest dir deinen Megatext gespart und dafür errechnete Argumente gebracht!
Bis dahin gehe ich immer noch davon aus, dass die 120Nm auf Basis von ungefetten Gewindegängen und Konus bzw. Halbkugel ermittelt und festgelegt sind.
Wer " echten" Bock darauf hat kann hier mal reinschauen.
http://www.keller-kalmbach.de/.../...pannkraefte-Anziehdrehmomente.pdf