Radschraube hat sich gedehnt :(

VW Passat B7/3C

Mir ist gestern beim nachziehen meiner Winterräder ein kleines "ups" passiert.

Eine Radschraube ist nicht fest geworden. Trotz Verwendung eines Drehmomentschlüssel der auf 120Nm eingestellt war konnte man immer weiter drehen.

Ich habe dann nach ein paar Umdrehungen aufgehört und den Schlüssel erst mal an einer anderen Schraube getestet. Wie erwartet "knackte" er beim Drücken da ich die Schraube kurz vorher schon nachgezogen hatte.

Da beim rausdrehen der Besagten Schraube die Nuss komisch "eierte" ging ich schon vom Schlimmsten aus. Doch zum glück ist das Gewinde noch Heil und unversehrt. Um so erstaunter war ich aber beim betrachten der Radschraube. Diese ist nun 3,5mm länger als Original und hat eine Verjüngung mit kleinen Rissen bekommen. 🙁 Anbei ein Bild wie sie nun aussieht. Das ist ein Original Bild unbearbeitet!

Nun bin ich natürlich etwas verunsichert, nicht das ich irgend wann mal ein Rad verliere weil die Schrauben einfach aufgeben.

Hatte schon mal jemand so was gehabt?

Ich habe mir auf jeden fall fest vorgenommen schnellstmöglich alle 20 zu Tauschen. Reine für das gewissen.

17 Antworten

Das schaut ganz spontan für mich aber eher "Serienmäßig" aus. Da hast du wohl die Schraube aus der Lieferung erwischt die für die PPM-Rate zuständig ist.
Da das Gewinde weder beschädigt noch verformt zu sein scheint kann das fast nicht an deinem Fahrzeug entstanden sein.

War das dein erster Wechsel mit dem Fahrzeug?

Ich würde diese eine Schraube ersetzen (alle zu tauschen bringt ja nix wenn sie noch gut aussehen, hat eher die (zugegeben extrem geringe) Chance dabei wieder eine schlechte zu erwischen), markieren und beim Nachziehen nach ein paar Kilometern kontrollieren.
Zu Beginn häufiger, wenn nix mehr passiert alles gut.

Das Rad hält auch mit einer Schraube weniger noch.
Was mir allerdings kommt - könnte das den ganzen Sommer so gewesen sein? Wenn ja, dann würde ich vorsichtshalber alle Schrauben an diesem Rad austauschen. Es besteht die Chance, dass diese eine kaum noch Kraft aufgenommen hat und daher die anderen über das gewöhnliche Maß hin beansprucht worden sind.

Das war inzwischen der 5. Reifenwechsel bei dem Wagen. Das ganze scheint auch erst beim nachziehen passiert zu sein. Denn das eiern der Schraube währe sonst schon ehr aufgefallen.

Ich würde da keine Kompromisse eingehen: An dem Rad alle fünf Schrauben wechseln. Die anderen Schrauben würde ich in Jedem Fall ebenso ersetzen bzw. kontrollieren.

Wenn sich ein Schraube derart längt (die Verjüngung unter dem Schraubenkopf ist ja wohl offensichtlich auf die Längung zurückzuführen), muss man schon deutlich mehr Kraft als 120 Nm aufwenden. Evtl. mal mit einem Pressluftschrauber zu lang darauf herumgenudelt?

Hi
Eine Radschraube ( wohl M14x1.5 ) mit der Festigkeit 10.9 so zu dehnen bedarf schon ziemlicher Gewalt.
Die Streckgremze wir erst bei >900N/mm2 ( erste Zahl mal zweite Zahl x10 also 10x9x10) überschritten. Das ist mit nem normalen Schlagschrauber bzw Drehmoment Schlüssel eigentlich nicht zu machen und "versehentlich " schon gar nicht. Da müsste auf den Drehmoschlüssel noch ein langes Rohr drauf.

Ich war vorhin bei VW und habe mir eine neue Schraube geholt. Beim eindrehen das gleiche Spiel wieder. Man kann drehen und drehen und drehen. Sie wird nicht fest aber länger. 🙁

An dem Punkt wo ich eigentlich das "knack" vom Drehmomentschlüssel erwarte passiert nichts. Man kann locker weiter drehen. Bei den anderen 19 braucht man nur leicht auf den Schlüssel drücken und es Knackt. Was ja auch logisch ist, weil sie sind ja fest.

Ich bin hier gerade etwas am verzweifeln. Auch die Aufnahme in der Felge schaut normal aus.

Der Schlüssel ist übrigens ~40cm lang und ich nutze kein Rohr oder sonstige Hilfsmittel zum drehen.

Was sagt denn der VW-Fachmann dazu? Auch wenn es Kosten verursacht, lass den doch mal so eine Schraube eindrehen. Dann siehst du ob das Problem weiterhin auftaucht.

Hast du zufällig mal Fett an das Gewinde oder an die Halbkugel gemacht? Solche Dehnungen entstehen normalerweise, wenn das Reibmoment durch Fett verringert wird. Und dann reichen auch die 120Nm des Drehmomentschlüssels locker zum Strecken der Schrauben.

Schon sehr Merkwürdig.
Hab versucht das nachzurechnen.
Angenommen ne gängige Schraube für Radbefestigungen , Feingewinde M14x1,5 in der Festigkeitsklasse 10.9
Die Schraube hat ne Zugfestigkeit von 10x9x10= 900N/mm2
Der Spannungsquerschnitt der Schraube ( also dem Kernquerschnitt der Schraube ohne Gewinde, der die auftretende Spannung aufnehmen kann ) sind 125mm2 bei M14x1.5 ( Tabelle DIN )
Ergibt also als Festigkeit 900N/mm2 x 125mm2 =112 500 Newton.
Für ein besseres Gefühl also in kg umgerechnet 112 500 N / 9.8N/kg = ca. 11 479 kg als maximale Kraft an der Streckgrenze der Schraube.
Das ist schon enorm denke ich , allerdings alles angenommen bei einer Reibzahl von 0,14.
Der Hinweis von @j.sir mit Fett im/am Gewinde ist nicht von der Hand zu weisen, damit sind die Drehmomente völlig
Unberechenbar. Das würd ich als erstes Prüfen.

Fett oder ähnliches ist weder an der schraube noch an Felge oder Gewinde. Ich war heute Nachmittag noch mal unterwegs um eine Lösung zu finden. dabei hat sich herausgestellt das mein Drehmomentschlüssel nicht mehr das eingestellte Drehmoment erreicht, sondern ein weit höheres.

Denn meine schon nachgezogenen schrauben haben sich mit einem Geeichten auf 200Nm gestellten Schlüssel nicht lösen lassen. 🙁

Von daher kommt das Problem scheinbar einfach nur von zu viel Kraft auf einen zu langen Hebel. Ich war selbst etwas erschrocken wie wenig 120Nm doch eigentlich sind als ich mit dem geeichtem Schlüssel eine neue Schraube nachgezogen habe

Die Original Schrauben haben übrigens eine Festigkeit von 8.8. So "zerlegt" es zum glück erst die schraube bevor man das Gewinde aus der Radnabe zieht.

Ein Aspekt aus diesem Schwank sollte man dennoch überlegen: Das Thema Fett auf den Radschrauben.

Bei neuen Gewinde und Schrauben ist ein direkter Zusammenhang zwischen Anzugsmoment und Vorspannung der Schraube gegeben. Sobald aber der Zahn der Zeit angesetzt hat, wird der Zusammenhang eher zum Zufallsgenerator, denn Rost und Schmutz an den reibenden Flächen verfälschen die Vorspannung dramatisch.
Aus diesem Grund ist es durchaus sinnvoll, das Gewinde und die Kalotte mit etwas Fett gegen Korrosion zu schützen und die Reibwerte der einzelnen Schrauben auf ein ähnliches Niveau zu bringen.

Wenn man sich die Reibwerte gefettet und trocken ansieht, die in der Radbefestigung vorliegen, ist die Verwendung von geeignetem Fett deutlich besser als ohne.
Ich schmiere alle meine Radschrauben, egal ob Daily Ride oder Sportwagen. Ich hatte noch nie eine gelöste oder eine festgegammelte Schraube.

Greetz

Nochmals,
kein Fett an Radschrauben.
Vergammelte Gewinde trocken mit der Drahtbürste reinigen und gut ist.
Die Drehmomente sind eben ohne Schmiermittel auf dem Gewinde berechnet worden.
Kann ja sein das es mal mit Fett klappt, das ändert aber nichts am Grundsatz !
Außer es ist in der Bedienungsanleitung etwas anderes beschrieben, dann wurde das aber beim Berechnen der Drehmomente berücksichtigt. Und genau dann sind die angegebenen Werte aber auch peinlichst einzuhalten.

Zurück zu, Problem. Ich kann mir das mit der einen gelängten Schraube nicht wirklich erklären.
Selbst wenn der Drehmomentschlüssel nicht stimmt , warum Längen sich die anderen Schrauben dann
Nicht auch?
Und ne zweite, neue Schraube zeigt das gleiche Verhalten,
Sollte es wirklich am Drehmoschlüssel gelegen haben, könnten Du die anderen Schrauben auch beschädigt sein und sollten vorsorglich auch ausgewechselt werden.

Ich habe inzwischen 20 neue Schrauben und einen neuen Drehmomentschlüssel geordert. Wer weis wie viele Schrauben schon einen Schaden haben vom Anziehen.

ich hab etwas Kupferpaste an die Schrauben gemacht und sie mit 120 nM angezogen. Das war dann auch wohl falsch 🙁

Ich mach immer Silberspray drauf, so eine Art flüssiges Metall. Das muss doch passen, oder?

Am Rennrad macht man doch auch an allen Teilen Carbonpaste drauf, damit man für die gleiche Festigkeit weniger Anzugsdrehmoment braucht und das Material nicht überbelastet.

Man muss also nur so eine Paste oder Spray mit Metallpartikeln drin nehmen, Fett würde ich persönlich nicht verwenden.

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