Radmuttern lose - nach 2000 km?!
Hallo,
ich habe im Oktober meine Winterreifen umstecken lassen (bei meiner Mitsubishi-Werkstatt). Am letzten Freitag (rund 4 Wochen und 2000 km später!) hörte ich ein immer lauteres Schlagen, Schleifen und Knarzen, das schließlich so laut wurde, dass ich zur nächsten Werkstatt fuhr. Die stellte dann fest, dass die Muttern von 3 Rädern lose waren! Als ich mich bei Mitsubishi beschwerte, sagte man mir, dass das eigentlich nicht sein könne, da ich diese Geräusche bereits nach wenigen Tagen hätte hören müssen, wenn beim Radwechsel etwas falsch gemacht worden wäre.
Was meint ihr? Kann es sein, dass sich Muttern erst nach ca. 2000 km lösen oder hat vielleicht jemand die Radmuttern absichtlich gelöst...?!
Danke für eure Meinungen!
Beste Antwort im Thema
Man sollte sich nicht so sehr in das Drehmoment reinsteigern. Das Risiko, dass sich Radschrauben lösen, liegt ganz woanders begründet, nämlich in unsauberem, handwerklich mangelhaftem Arbeiten. Jeder KFZ-Mechaniker, sofern nicht strunzdämlich, und jeder handwerklich Begabte kann bei vernünftiger, sachgemäßer Vorgehensweise Radschrauben auch ohne Drehmomentschlüssel so anziehen, dass sie sich unter normalen Bedingungen nicht von selbst lösen, später aber auch ohne 3-m-Verlängerung wieder gelöst werden können. Hier wird mal wieder so getan, als flögen einem Räder, deren Schrauben mit 105 anstatt 120 Nm angezogen wurden, nach der dritten Kurve weg.
82 Antworten
Interessant wäre da ja mal mit wieviel Nm ich eine "normale" Radschraube anziehen müsste um eben solche 3t Zugkraft zu erreichen.
ich hab mal ne bremssattelschraube abgerissen beim anziehn. die kann mit ner radschraube nich mithalten, aber dünn war die auch nich. hab den fehler gemacht mich mit dem oberkörper wo gegen zu lehnen beim festziehn, dann fehlt einfach jedes gefühl für anzugskraft und die reisst ohne wirklichen kraftaufwand schon ab.
Zitat:
Naja zu 99,9% ist dies ein Fehler eines Privatmenschen, welcher die Räder immer selber tauscht und das natürlich seid so vielen Jahren so macht 🙄
Es gibt einfach zu viele "private" Stümper, die davon keine Ahnung haben und so gut wie alles beim Wechsel falsch machen was man nur falsch machen kann. Hier ist man zu geizig, die 10-15 EUR für den Wechsel zu investieren. Es wird dann sehr sehr oft auf die Werkstatt geschoben, so ist es leider...
Deine Behauptung trifft evtl. einen von hundert Händler...
Privat wird da mit absoluter Sicherheit viel mehr Mist gebaut 😉
Ich muss Dich an dem Punkt leider enttäuschen. Die letzten, die die Reifen montiert hatten war ein großer Reifenhändler hier bei uns im Ort. HIer ist es einfach nur Faulheit. Die Radschrauben werden mit dem Schlagschrauber angezogen und gut. Oft genug habe ich auch schon die "Profis" gesehen, wie sie die Radschrauben mit dem Schlagschrauber ansetzen. ZUr Not werden die Schrauben dann reingewürgt. Im nächsten Jahr kommt dann das große Erwachen.
Wenn man privat ein bischen Ahnung vom Reifenwechsel hat, dann wird hier eher sorgfältiger gearbeitet, schließlich hat man keinen Chef im Nacken sitzen, der den Hof leer kriegen will. Trotzdem gibt es auch privat genügend Stümper, die es besser lassen sollten.
Gruß Andreas
Hi,
ja Festigkeitsklassen sagen mir was😁 Meine Industriemechaniker Ausbildung ist zwar schon ne weile her und im Alltag vergisst man viel von der grauen theorie aber die Grundlagen bleiben doch hängen😁
Ich ziehe auch regelmäßig schrauben mit deutlich mehr als den für Felgen üblichen 120-140Nm an.
Gerade die Woche mußte ich wieder 2 M14 Schrauben ausbohren die ein Spezi bei und abgerissen hat🙄
Die Radschrauben und Muttern die im PKW bereich eingesetzt werden sind oft von erschreckend schlechter Qualität. Laien die net regelmäßig schrauben und dann noch Verlängerungen benutzen schaffen darum öfter Schrauben oder Stehbolen abzureißen.Oder eben "Profi´s" die meinen man könnte die Schrauben mit den Schlagschrauber reindonnern. Wobei das problem eher beim lösen auftritt. beim Einbau zu fest reingedreht und wenn dann noch etwas rost dazukommt sitzen die beim ausbau so fest das nix mehr geht.
Gruß Tobias
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es ist UNMÖGLICH eine neue radschraube abzureisen, egal ob mit prsssluft oder von hand.. das problem ist eben nur das die schrauben über die jahre einfach überdehnt werden und somit extrem an stabilität verlieren...
in meiner ausbildung habe ich nebenher noch abends lkw´s repariert und kundendienste gemacht. da war es an der tagesordnung das man einen radbolzen abgerissen hat. die schrauben wurden täglich nachgezogen mit dem drehmoment und einmal im jahr is dann halt so n bolzen gerissen. wen den nie anfassen würde dann würde der auch ewig halten. 😉
Zitat:
Original geschrieben von johannes260875
ärgerlich, aber kein Grund zur Panik.
Bevor das Rad abfällt, merkt das jeder Depp. Wenn die Schrauben alle nur um eine 1/4 Drehung offen sind, klackert und eiert das schon wie verrückt...
Wo ich mehr Angst hätte ist, dass bei den oft gnadenlos angeknallten Schrauben mal Schraubenköpfe abreißen. Das wär übel.
Hat schon mal einer von sowas gehört?
Ja,mir ist beim Reifendienst mal eine Radmutter abgerissen worden.
Die war so festgeknallt (oder festgefressen) das sie beim lösen dann abgerissen ist.
Die anderen Schrauben gingen zu Glück normal lose.
Da nur der Schraubenkopf abgerissen war,konnte der Reifenfuzzi den Restbolzen dann mit einer fetten Zange lösen.
HI,
mit einem entsprecheden Hebel udn Hauruck kriegt man jede Schraube am Auto abgerissen...
Das schlimme ist ja, dass man dann auch noch ruckartig am Hebel rumreisst bis die Schraube abreisst, anstatt sachte und langsam gleichmässig den Druck / Zug zu erhöhen, bis die Schraube aufgibt und sich dreht.
@Vaneo
Dass sowas passiert ist überhaupt nicht unwahrscheinlich. Lies meinen ersten Post...
Gruß cocker
Zitat:
Original geschrieben von onkel-howdy
es ist UNMÖGLICH eine neue radschraube abzureisen, egal ob mit prsssluft oder von hand..
Komm mal vorbei, dann zeig ich dir das an deinem Auto 😛
LKW-Schlagschrauber oder langer Hebel - kein Thema.
Lustig sind hier auch die tollen Rechnungen mit der Festigkeit. Das was an der Schraube angegeben ist ist die reine ZUGfestigkeit. Beim Andrehen oder Lösen ist die Zugbelastung jedoch das kleinere Problem, hierbei führen die hohen Scherkräfte besonders in Verbindung mit der Kerbwirkung zum Abreißen des Schraubekopfes. Wobei er genaugenommen so gut wie nie abreißt sondern abgedreht/abgeschert wird. Durch eine Zugbelastung geht eine Schraube so gut wie nie kaputt.
Das ist auch das Problem bei zu lose angedrehten Radmuttern. Bremskräfte sollen rein über Reibung an der Nabe übertragen werden da die Schrauben nicht für die dauerhafte wechselnde Scherbelastung ausgelegt sind. D.h. eine zu lose Schraube kann schlicht abreißen! Mit korrektem Anzugsmoment herrschen in einer Schraube reine Zugkräfte und damit gibt es auch kaum Materialermüdung.
Gruß Meik
Zitat:
Original geschrieben von Destructor
erfahrungsgemäß hat noch niemand ne M12er schraube per hand abgerissen 😁
und ich weiss ja nicht ob dir festigkeitsklassen was sagen, die meisten radschrauben haben eine 10.9
das heisst eine streckgrenze von 1000N/mm² zulässig bis 900N/mm² belastung
ich hab mit 370 gerechnet damit sind die 3 tonnen noch weit untertrieben
eine radschraube hält viel viel mehr.
bei diesem werten sind übrigens die kerbwirkungen des gewindes schon berücksichtigt.
rost hat so gut wie keinen einfluss da nur oberflächlich,
und die ständige dehnbelastung ist auch zu vernachlässigen, da eher statisch dank konstanter vorspannkraft.
die 3 tonnen zugkraft hält die schraube in jedem fall.
und bevor diese 3 tonnen erreicht werden zerbröselt dir die felge, da kannste sicher sein.
hab in Materialkunde wohl nicht aufgepasst, aber gut zu hören das von nem Fachmann. Da bin ich ja beruhigt.
Bei meinem Audi sind nämlich die Sechskante der Schraubenköpfe schon nicht mehr gerade sondern von früheren Versuchen schon spiralförmig verbogen...
Es heißt ja immer, jaa nicht den Konus einfetten. Das hab ich lange gemacht. Aber selbst bei den Sommerreifen rosten die so hartnäckig fest, dass sie oft nur mit ellenlanger Verlaängerung und fürchterlichen Geknarze aufgehen.
Seit längerem fette ich nun wieder
ich will keinem azubi etwas unterstellen, aber :
gerade in fachwerkstätten lassen die meister die azubis oder die jungs die nicht so ganz fit sind in der werkstatt die reifen montieren. weil es angeblich "kein akt ist" reifen auf ein auto zu schrauben. manchmal nimmt man die falschen schrauben manchmal zieht man zu fest oder zu wenig an usw. ......
das ist schon lebensgefährlich.
ich hatte mal so ähnlichen fall aus meiner "fachwerkstatt". alle 4 reifen, die neu aufgezogen wurden, hatten unterschiedlichen reifendruck. das ist auch lebensgefährlcih, wenn da zu viel und da zu wenig luft drinnen ist.
wie erwähnt, da es "kein hexenwerk" sein soll, lassen die meister gerne unerfahrene "fachmänner" an die reifen dran. gerade bei hochsaison ruck zuck gemacht, der nächste bitte.
heute muss man schon alles nachkontrollieren und das selber !
Zitat:
Original geschrieben von johannes260875
Seit längerem fette ich nun wieder
Fett gehört da nicht dran, hilft auch nicht wirklich dauerhaft gegen festrosten. Bessere Alternative wäre Keramik- bzw. Bremsenpaste. Reduziert den Reibwert nicht so stark und hilft dauerhafter gegen festgammeln als Fett. Zudem besteht dann nicht die Gefahr dass das Fett bei Hitze (starke Bremsung) flüssig wird und auf die Bremsscheibe gelangen kann.
-> Auf Schrauben gehört kein Fett.
Wenn die Sechskante schon verbogen sind mal mit gutem Werkzeug und ggf. neuen Schrauben probieren. Gute Sechskanteinsätze greifen flächig an und nicht an den Ecken, dadurch ist die Gefahr die Schraube rund zu drehen oder zu verformen erheblich geringer.
@dr schiwago: Stimmt, echt traurig. Aber ich kontrolliere mittlerweile auch fast alles nach oder mache gewisse Dinge wie Reifenwechsel gleich selber. 🙁
Gruß Meik
Zitat:
Fett gehört da nicht dran, hilft auch nicht wirklich dauerhaft gegen festrosten. Bessere Alternative wäre Keramik- bzw. Bremsenpaste. Reduziert den Reibwert nicht so stark und hilft dauerhafter gegen festgammeln als Fett. Zudem besteht dann nicht die Gefahr dass das Fett bei Hitze (starke Bremsung) flüssig wird und auf die Bremsscheibe gelangen kann.
-> Auf Schrauben gehört kein Fett.
naja auch hier kann man geteilter meinung sein. meiner meinung nach ist fetten nicht unbedingt falsch. wen deine bremsscheibe so heiss wird das sie die hitze an die radschrauben und somit an das fett weitergibt dann is die eh verzogen und die beläge glass hart geglüht. das zum ersten. zum zweiten, wir im werkzeugmaschinenbau wo lose schrauben wohl der supergau ist fetten auch schrauben ein. bisher is da noch nie eine aufgegangen.
der entscheidende punkt wäre das du die schraubverbindung bei einfetten neu berechnen musst, du bekommst ein ganz anderes anzugsmoment heraus, denn der reibwert des gewindes ändert sich maßgeblich.
die anzugsdrehmomente für radschrauben sind für saubere, maximal leicht eingeölte schrauben.
bei mir kommt nur nen spritzer rostlöser auf die schraube, abgebürstet damit dreck und rost runter kommen und dann kommt se wieder rein.
Zitat:
Original geschrieben von onkel-howdy
wen deine bremsscheibe so heiss wird das sie die hitze an die radschrauben und somit an das fett weitergibt
Womit wird die Bremsscheibe denn befestigt? 😉
Gruß Meik
Unhmöglich ne schraube abzureißen?? Glaube ich nicht. Habe es schon ma Erlebt genauso wie es leute schaffen den "Bolzen" in der Tromel los zu machen so das es dadrine schön rabts macht weil man net mal mehr sie Mutter draufbekommt.
Das mit der Qualität den stimme ich voll und ganz zu . Habe teilese hier Lieferungen die ich gleich wieder zurückgehen lassen😉
wenn man fett dran macht wird das Drehmoment verfälscht das kann böse enden. Aber gut jeden das seine.
Habe schon radschrauben erlebt da staunt man nicht schlecht. Der schlagschrauber der schon nen hohe Schlagzahl hat un die Anlage mit 14 Bar läuft hat es net geschaft die radschrauben zu lösen nix ging. Sowas reißt den mal ab. wenn se noch ein wenig fester sind.
P.s max löse moment waren ca 800nm