Radarfallen und ziviler Ungehorsam
Nachdem in unserer Kommune zur Haushaltssanierung die Radarfallen gezielter einzusetzen, möchte ich einmal folgenden Satz aus dem Verwarnungsgeldkatalog zur Diskussion stellen:
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Einer Vorschrift über amtliche oder rote Kennzeichen oder über Kurzzeitkennzeichen an Fahrzeugen zuwidergehandelt mit Ausnahme des Fehlens der (ACHTUNG-Wichtig = der = beide Kennzeichen) vorgeschriebenen Kennzeichen zuwiederhandelt, muss 20 Euro berappen.
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Aufgrund der wahnsinnigen Polizeidichte in unserem Land dürfte das Anhalten wegen eines fehlenden Kennzeichens kaum vorkommen. Und wenn, dann riskiert man 20 Euro.
Wäre es dann nicht ein kalkulierbares Risiko das vordere Kennzeichen zu demontieren ??
Ich möchte klarstellen, dass ich für Geschwindigkeitsüberwachung bin. Aber auf diese Art zur Haushaltskonsolidierung beizutragen, finde ich einfach widerlich.
peso
Beste Antwort im Thema
Wer technische Hilfsmittel benötigt, um Radarfallen zu umgehen, beweist doch nur, daß er ein Problem mit seinem Gaspedal hat....
326 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Stennic
Ich geb dir ja in vielem Recht. Aber man kann doch nur geblitzt werden wenn man zu schnell gefahren ist, oder ?
Also warum einigen wir uns nicht darauf das wir uns alle an das Tempolimit halten. Was meinst du wie schnell die "Strassenräuber" dann frustriert aufgeben. 😁
Gruß
Stefan
Lieber Stefan,
Das Problem sind nicht (nur) die Begrenzungen der Geschwindigkeit, sondern auch die ständigen Änderungen der Geschwindigkeitsvorschriften (die keinen Bezug zu irgendeiner Gefährdung haben). Gutes Beispiel die A3 Frankfurt-Köln oder die Kombination A5/A7 Frankfurt-Hannover.
Die ständigen Geschwindigkeitsbegrenzungsänderungen machen die Fahrt zur Hölle für die Aufmerksamkeit. Da kann man sich anschließend erstmal überlegen, welchen Prozentsatz der Aufmerksamkeit der Verkehr, und welchen Prozentsatz der Aufmerksamkeit die Wildgewordenen in den Ämtern mit ihrem sinnlosen Schilder-Wechsel-Wald kosten.
Dein Denkfehler ist dort zu finden, wo Du annimmst, daß Geschwindigkeitsbegrenzungen genau dort und nur dort stehen, wo sie notwendig und sinnvoll sind. Das ist aber leider nicht der Fall - im Gegenteil. Die Schilder werden zur Kassenlageverbesserung positioniert.
Daher ist Deine Überlegung nicht richtig. Die Straßenräuber finden einfach neue Abräumtricks.
Bis zu dem Punkt, wo die Regelungen gefährlicher sind, als der Verkehr selbst.
Zitat:
Original geschrieben von Stennic
Tut mir leid wenn ich da kein Mitleid habe, aber wenn man sich an die Strassenverkehrsordnung hält, besteht gar keine Gefahr für deine Fahrerlaubnis.Zitat:
Original geschrieben von velv8ag8c
Um das Geld reut es mich nicht. Was allerdings die Schildbürgerei für meinen Punktekontostand und die Auswirkungen auf meine Verdienstfähigeit bedeutet, treibt mir die Zornesröte ins Gesicht.
Genau das habe ich in meinem Post gemeint, irgendjemand im Netz wird es geben, der nicht begreift, daß es sich nicht um die Frage handelt, ob man sich an die STVO hält, oder nicht (das man das tut, ist Bedingung für den Erwerb des Führerscheins und steht in meinem Post überhaupt nicht zur Debatte).
Nun bist Du also derjenige, der es nicht verstanden hat. Gratuliere. Also hier noch einmal zum langsam mitlesen: Beamte, die (unnötige!) Begrenzungen beschließen, tun dies mit dem Gedanken an die Einnahmen, die die Kommune/Behörde mit Kontrollen generieren kann, nicht mit dem Gedanken an die Sicherheit der Bürger im Kopf.
Gut, wenn wir uns soweit verstanden haben, dann zum nächsten Punkt. Ist die Kritik an dieser Praxis erlaubt? Meines Erachtens ja, auch wenn man sich weiterhin an die STVO hält.
Also, dann der nächste Punkt: Was ist zu tun, wenn die Fallensteller mit ausbeuterischer Absicht an unnötigen Stellen unnötig oft sinnvoll fahrenden Verkehrsteilnehmer (im Sinne der Miteinanders, des Wetters und der Verkehrslage) auflauern?
An diesem Punkt kommt der Vorschlag des Themenerstellers ins Spiel, der ein wenig plastisch einen zivilen Ungehorsam vorschlägt. Dieser entspricht NICHT der STVO. Ist allerdings bei Weitem kein so großer Verstoß wie eine Tempoüberschreitung.
Dieser Vorschlag steht zu Debatte, und wir können ihn kommentieren, auch ohne ihn umzusetzen (das Diskutieren widerspricht der STVO zumindest nicht, sondern diese Freiheit ist als Bürgerrecht verfassungsmäßig garantiert).
Meine Aussage hierzu war, daß die Deutschen zu schlaff sind, um zivilen Ungehorsam durchzuführen. Vielen Dank für den Beweis für meine Aussage, den Du zuverlässig erbracht hast. Gratuliere noch einmal. Du hast es nicht aufmerksam gelesen, oder einfach nicht verstanden. Also ein wunderbares Beispiel für einen guten Deutschen, so wie ihn unsere Regierung sich ihn vorstellt. Gratuliere ein letztes Mal.
Und hier nochmal der Teil meines Post, den Du überlesen, ignoriert oder schlicht nicht verstanden hast, weil genau Du damit gemeint warst (das wußte ich beim Schreiben jedoch noch nicht):
"Nun sind wir Deutsche aber kein revolutionsfreundliches Volk, eher stelle ich mir den vorauseilenden Gehorsam der flachen Mehrheit in "Schland" vor, der laut sagt: "Ach, wer sich an die Gesetze nicht halten kann, der hat´s doch gar nicht anders verdient"."
Dann beschreib mir Vollidioten doch mal bitte wie du das anstellen möchtest mit dem Zivilem Ungehorsam. Bin ich echt gespannt drauf.
P.S. Dein "Lieber" bin ich definitv nicht ! So intim sind wir nicht.
Das kann ich, zumindest teilweise, beispielieren:
1. Vorderes Kennzeichen verschmutzen lassen
2. Anhörungsbögen, die mittels einfacher Post kommen - wegwerfen
3. Wenn ein Bußgeldbescheid ohne weitere Ermittlungen erlassen wird, mit einer Strafanzeige wegen "Verfolgung Unschuldiger" kontern.
**konkret = schon bei Erlass des Bescheides steht fest, dass der Halter nicht der Fahrer sein kann.**
4. Wenn eine Messstelle als nicht "koscher" erscheint, mittels Dienstaufsichtsbeschwerde um Begründung ersuchen - Presse auf CC legen.
5. Wenn man Mitglied einer Partei ist, diese auch auf CC legen.
6. Gegen jeden Bußgeldbescheid Widerspruch einlegen. Den kann man kurz vor der Verhandlung ja widerrufen.
Mir fallen noch jede Menge weitere Möglichkeiten ein, die für den Einzelnen wenig Aufwand bedeutet, für die Straßenräuber um so mehr.
Nicht ohne Grund kommt es immer wieder zu massenhaften Verfahrenseinstellungen, weil die die Fristen nicht einhalten können. Es muss einfach so sein, dass der "Gewinn" durch Mehraufwand zum "Verlust" wird.
Der Apparat muss einfach richtig beschäftigt werden.
peso
Da noch mal mein Einwand. Wenn wir alle so fahren würden, das die gar keine Einnahmen mehr haben, wäre das nicht die effektivste möglichkeit ?
Selbst dann, würde bald was Neues kommen.
Ich behaupte, dass 90% aller Radarmessstellen nicht der Verkehrssicherheit dienen, sondern nur dem Straßenraub. Bei Verkehrssicherheit würde man die Kontrollen deutlich sichtbar ankündigen. Und wer denn zu schnell fährt, sollte ein Vielfaches an Bußgeld zahlen.
Das Problem dürfte dann nur sein, dass es bald von Radarwarnungsschildern wimmeln würde und der erstrebte Effekt weg wäre.
Solange, wie die meisten Geschwindigkeitsbeschränkungen nicht oder nicht mehr stimmen, wird weiter geräubert.
peso
Zitat:
Original geschrieben von tcsmoers
Das kann ich, zumindest teilweise, beispielieren:...
Mir fallen noch jede Menge weitere Möglichkeiten ein, die für den Einzelnen wenig Aufwand bedeutet, für die Straßenräuber um so mehr.
Nicht ohne Grund kommt es immer wieder zu massenhaften Verfahrenseinstellungen, weil die die Fristen nicht einhalten können. Es muss einfach so sein, dass der "Gewinn" durch Mehraufwand zum "Verlust" wird.
...peso
Moin, moin,
wenn die Behörden dadurch immer mehr Geld brauchen, bauen die dann nicht immer mehr Kontrollen, um das Geld hereinzubekommen?
Die Rechnungsstelle, oder wie das auch immer bei den Behörden heißen mag, merkt doch nur, dass zu wenig Geld in der Kasse ist, oder meinst Du die machen eine Kostenanalyse für jeden Vorgang. Hatte nicht mal jemand vorgerechnet, dass die Parkknöllchen die, durch sie verursachten, Verwaltungskosten nicht decken? Das hat doch auch zu keinen Änderungen geführt.
Gruß,
tottesy
Zitat:
Original geschrieben von tcsmoers
Es muss einfach so sein, dass der "Gewinn" durch Mehraufwand zum "Verlust" wird.
Der Apparat muss einfach richtig beschäftigt werden.peso
Genau. Danke für die Beschreibung zulässigen zivilen Ungehorsams. Man kann wunderbare und komische Schriftwechsel mit wenig Aufwand produzieren.
Zum Beispiel, in dem man Leute, die auf "Lieber" allergisch reagieren z.B. mit "Allerwertester" anredet.
Gelöscht
Zitat:
Original geschrieben von velv8ag8c
Genau. Danke für die Beschreibung zulässigen zivilen Ungehorsams. Man kann wunderbare und komische Schriftwechsel mit wenig Aufwand produzieren.Zitat:
Original geschrieben von tcsmoers
Es muss einfach so sein, dass der "Gewinn" durch Mehraufwand zum "Verlust" wird.
Der Apparat muss einfach richtig beschäftigt werden.peso
Zum Beispiel, in dem man Leute, die auf "Lieber" allergisch reagieren z.B. mit "Allerwertester" anredet.
Das ist Klasse. Erinnert mich an einen ehemaligen Vorgesetzten, der auf den Hinweis, dass er "Fehllos" sei , dass mit den Worten bestätigte, dass er keine Fehler mache.
peso
An die Tempolimiteinhaltungsfetischten, Oberfahrlehrer und Verkehrsrichterlaiendarsteller dieser Welt:
Es war einmal ein tyrannischer Landvogt, Gessler sein Name, der ließ seinen Hut auf dem Marktplatz aufstellen und verlangte von den Untertanen, dass sie diesen Hut grüßen. Wer den Hut nicht grüßte, wurde bestraft. Die leidlich Gebildeten in diesem Forum kennen die Geschichte. Wer nicht, der google nach "Wilhelm Tell".
Wer heute behauptet, das Problem mit den Tempofallen sei gelöst, wenn man sich nur an die vorschriebene Geschwindigkeit hielte, hätte seinerzeit vermutlich auch den Hut auf dem Marktplatz von Altdorf gegrüßt.
Manchmal beschleicht mich das Gefühl, dass man ohne Hirn und Bildung viel leichter leben könnte ... (@phaetischst: das ist nicht beleidigend gemeint, sondern nur eine Überlegung auf der Metaebene, der ich gelegentlich nachhänge und die ich meinen Forumsgenossen nicht vorenthalten möchte 😉 )
Das war in meinem "gelöscht" Artikel auch drin.
Wenn ich mir schon die Baustellenbeschilderungen ansehe, wird mir schlecht. Diese Leute müssen doch einen Plan einreichen. Kontrolliert das denn keiner ?
Da stehen Schilder, die gibt es nicht oder sind völlig falsch aufgestellt.
peso
Zitat:
Original geschrieben von roboprof
An die Tempolimiteinhaltungsfetischten, Oberfahrlehrer und Verkehrsrichterlaiendarsteller dieser Welt:Es war einmal ein tyrannischer Landvogt, Gessler sein Name, der ließ seinen Hut auf dem Marktplatz aufstellen und verlangte von den Untertanen, dass sie diesen Hut grüßen. Wer den Hut nicht grüßte, wurde bestraft. Die leidlich Gebildeten in diesem Forum kennen die Geschichte. Wer nicht, der google nach "Wilhelm Tell".
Wer heute behauptet, das Problem mit den Tempofallen sei gelöst, wenn man sich nur an die vorschriebene Geschwindigkeit hielte, hätte seinerzeit vermutlich auch den Hut auf dem Marktplatz von Altdorf gegrüßt.
Manchmal beschleicht mich das Gefühl, dass man ohne Hirn und Bildung viel leichter leben könnte ... (@phaetischst: das ist nicht beleidigend gemeint, sondern nur eine Überlegung auf der Metaebene, der ich gelegentlich nachhänge und die ich meinen Forumsgenossen nicht vorenthalten möchte 😉 )
War das Altdorf ? Ich denke, es war die A31.
peso
Ooops, da ist ein Kommentar verschwunden.
Ganz zweifelsfrei ein Verschlucker des Systems, denn wenn es anders wäre, hätte mir der Moderator den Grund mitgeteilt.
Habt ihr eigentlich keine anderen Sorgen?
Jedem dem es in Deutschland so wie es ist nicht passt, kann ja auswandern!
Jeder weiß, dass es sich bei den Radarkontrollen meist um "Abzockerfallen" handelt. Na und? Da kann man doch was gegen tun. Entweder so fahren (auch wenn 30 im Dicken ebenso wie 160 durch so "Schleicher" verursacht eine echte Qual ist), dass man noch mit einem blauen Auge davon kommt (= kleine Geldbuße), den Dicken verkaufen und KÄFER fahren, da lernt man dann plötzlich wieder den Begriff "Geschwindigkeit" kennen oder eben die "dicke Geldbuße + Fahrverbot" akzeptieren und auch bezahlen und absitzen...
Durch "zivilen Ungehorsam" (hört sich eigentlich ganz schön lächerlich an) den Verwaltungsstaat aufblähen und denen soviel Arbeit zu besorgen (eben durch unnötige Eingaben) dass mehr Personal benötigt wird und somit höhere Verwaltungskosten entstehen, ist jedenfalls "ganz schön deppert....".
Letztlich bezahlen WIR alle dafür. Ehrlich gesagt, gebe ich mein Geld lieber für andere Sachen aus, als für Steuerzahlungen.
Und ja, ich bin eigentlich meist immer zu schnell unterwegs, weil der W12 halt doch zum zügigen Fahren einlädt. Ich bin aber auch Sportsmann genug, um dafür auch grade zu stehen!
Gruß
PESBOD