Radarfallen und ziviler Ungehorsam

VW Phaeton 3D

Nachdem in unserer Kommune zur Haushaltssanierung die Radarfallen gezielter einzusetzen, möchte ich einmal folgenden Satz aus dem Verwarnungsgeldkatalog zur Diskussion stellen:

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Einer Vorschrift über amtliche oder rote Kennzeichen oder über Kurzzeitkennzeichen an Fahrzeugen zuwidergehandelt mit Ausnahme des Fehlens der (ACHTUNG-Wichtig = der = beide Kennzeichen) vorgeschriebenen Kennzeichen zuwiederhandelt, muss 20 Euro berappen.

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Aufgrund der wahnsinnigen Polizeidichte in unserem Land dürfte das Anhalten wegen eines fehlenden Kennzeichens kaum vorkommen. Und wenn, dann riskiert man 20 Euro.

Wäre es dann nicht ein kalkulierbares Risiko das vordere Kennzeichen zu demontieren ??

Ich möchte klarstellen, dass ich für Geschwindigkeitsüberwachung bin. Aber auf diese Art zur Haushaltskonsolidierung beizutragen, finde ich einfach widerlich.

peso

Beste Antwort im Thema

Wer technische Hilfsmittel benötigt, um Radarfallen zu umgehen, beweist doch nur, daß er ein Problem mit seinem Gaspedal hat....

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Zitat:

Original geschrieben von Cruiser-Benz


In den seltenen Fällen hat es auch seine positiven Seiten, in Deutschland zu leben.

Vor allem als Besserverdienender, der im Europa- und US-Vergleich hierzulande im Steuerparadies lebt.

Zitat:

Original geschrieben von Phaetosoph



Zitat:

Original geschrieben von Cruiser-Benz


In den seltenen Fällen hat es auch seine positiven Seiten, in Deutschland zu leben.
Vor allem als Besserverdienender, der im Europa- und US-Vergleich hierzulande im Steuerparadies lebt.

Steuerparadies ist wohl etwas überformuliert...

 Steuerparadies?

Die einen sagen so - die anderen sagen so!

In keinem Fall bewegt sich so ein Gemeinwesen von allein.

Nee, nee, Cruiser-Benz, das ist nicht "überformuliert", schon gar nicht nach den Steuersenkungsorgien der Schröder-Regierung, und danach ging's grade weiter. Die Besteuerung von Unternehmen, Hochverdienenden und Vermögenden liegt nach allen Zahlen, die die OECD und Destatis (Stat. Bundesamt) regelmäßig vorlegen, weit unter EU-Durchschnitt. Die Masse der EU-Länder bewegt sich in einem Korridor zwischen 27 und 32%. In D sind es etwas über 20%. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.

Ikea zahlt (Zahl von Ikea offiziell bestätigt) 17%. Siebzehn! Glaubt denn jemand, die würden in D ihre Zelte abbrechen, wenn sie die weit über 20% zahlen müßten, die sie an ihren anderen europäischen Verkaufsstandorten löhnen?
Vor ein paar Jahren hat Mercedes den Kommunen Stuttgart und Mannheim freiwillig einen 7- bzw- 8-stelligen Betrag überwiesen, als in der Öffentlichkeit rumging, dass sie weniger Steuern zahlen als eine Putzkraft, die bei ihnen die Büros saubermacht, nämlich Null Euro.

In der Kohl-Ära, als diese Steuern noch deutlich höher waren, waren wir (damit meine ich jetzt die in diesem Forum überwiegend vertretene Klientel) doch auch nicht arm.
Und wieso regt sich darüber einer auf, der davon profitiert? Weil "Sollen die anderen doch verrecken, Hauptsache mir geht's gut!" nicht meine Haltung ist.

Dabei ist das noch geschmeichelt und keineswegs überformuliert:

Siehe hier: Umverteilung

und hier: Steuerschere

Und da soll man als arbeitender abhängig Beschäftigter Mensch noch Ruhe bewahren.....

Beste Grüße

Rainer

Zitat:

Original geschrieben von Cruiser-Benz



Zitat:

Original geschrieben von Gast250


Hallo zusammen.

Alles in Maßen.
Dann wird es auch nicht so teuer.

www.bild.de/.../170-kmh-zu-schnell.html

Gruß

Steff

In den seltenen Fällen hat es auch seine positiven Seiten, in Deutschland zu leben.

Für ähnliche Übertretungen gibt es in DE 3 Monate Fahrverbot und EUR 800; bei einem

Wiederholungstäter 😉

So viel zum Thema...

Und auf einer 3-spurigen leeren Autobahn auf gerader Strecke ist das auch nichts weltbewegendes.

Aber das Schild 130 steht halt trotzdem da. Wer sich nicht dran hält muss mit so was
rechnen. Ist ja nix neues, das mit den Verkehrsschildern....

Zum Gegensatz dazu in der Schweiz: Fahrzeug konfisziert, TEUR 780 Geldstrafe😰

Und wir in Deutschland jammern....

Der Schwede braucht sich m.E. auch nicht wundern. Das die Schweizer ein Rad ab haben
ist ja bekannt.

Selbst zu meinen Glanzzeiten bin ich in der Schweiz geschlichen wie ein 80-jähriger Opa.

In Deutschland nicht. Was sagt uns das? Hohe Strafen disziplinieren😉

Das nicht jedes Schild Sinn macht lasse ich mal aussen vor.

Sorry, hat hat doch glatt der Link nicht funktioniert (bzw. ich habe ihn unter Email eingetragen)

Hier ist er aber nun:

Steuerschere

Beste Grüße

Rainer

Zitat:

Original geschrieben von Phaetosoph


Und wieso regt sich darüber einer auf, der davon profitiert? Weil "Sollen die anderen doch verrecken, Hauptsache mir geht's gut!" nicht meine Haltung ist.

Ich gehe davon aus, dass du dies dann auch in reger Spendenbereitschaft zeigst...? 😉

Es geht mir nicht um die Großkonzerne um Daimler & Ikea (das ist eine andere Geschichte 😠), vielmehr betrifft diese sog. Reichensteuer wie vielmals gefordert vorrangig die gepriesene Mittelschicht. Aus meinem persönlichen Umfeld (BaWü) kenne ich viele, hauptsächlich Selbstständige, die ihr Geschäft in die Schweiz verlagert haben. Und das nicht, weil die Schweiz symphatischer ist. Es waren eben finanzielle Gründe, die vorallem kleinere Unternehmer stark treffen.

Pauschal der Ruf nach höheren Steuern als Allheilmittel ist schlichtweg so unsinnig, wie als Unternehmen per se die Preise zu erhöhen. Es gibt die Einnahmenseite und die Ausgabenseite. Speziell in der Ausgabenseite könnten wir, meiner Meinung nach, in Deutschland noch einiges bewegen. Brauchen wir beispielsweise eine Bundeswehr in diesem Umfang so dringend? Das sind die Punkte, an denen ich ansetzen würde. Ein vereinfachtes Steuersystem wäre ein Bonbon, nach dem Laffertheorem sorgen niedrigere Steuersätze für ein erhöhtes Steuereinkommen.

In einer Zeitung stand mal, dass alle Leute, die mehr als 1800 Euro netto verdienen als "Besserverdienende" gelten. Damit dürfte 80 % der arbeitenden Bevölkerung die Melkzielgruppe sein.

peso

Wenn mal wieder die Steuern erhöht werden, mache ich es wie der Bund, die Länder oder die Kommunen es machen.
Einfach eine Gegenfinanzierung aufmachen.
Die Gegenfinanzierung funktioniert bei mir immer nach der selben Methode. Ich übe mich in Konsumverweigerung des abgeführten Steuerbetrages.
Dadurch wird die Steuererhöhung wieder ausgeglichen. Der Staat ist zufrieden, ich bin zufrieden, nur der Händler ist dann nicht zufrieden. Die Steuer, die der Staat also vorher eingetrieben hat, verliert er in gleicher höhe beim Händler. Hat also nicht viel gewonnen. Der Binnenmarkt kommt nicht wirklich in Gang und der Export muß es einmal mehr wieder richten.
Tolle Politik. Clever !!!

Ich kann einen Euro nur einmal ausgeben. Entweder für Steuern oder Konsum. So einfach ist das!
Rechtskurve.

Zitat:

Original geschrieben von Cruiser-Benz


...nach dem Laffertheorem sorgen niedrigere Steuersätze für ein erhöhtes Steuereinkommen.

Das Problem ist, daß die Verantwortlichen dies nicht verstehen (können), da deren Denkmuster nur von der Tapete bis zur Wand reichen.

Zitat:

Original geschrieben von Cruiser-Benz



Zitat:

Original geschrieben von Phaetosoph


Und wieso regt sich darüber einer auf, der davon profitiert? Weil "Sollen die anderen doch verrecken, Hauptsache mir geht's gut!" nicht meine Haltung ist.
Ich gehe davon aus, dass du dies dann auch in reger Spendenbereitschaft zeigst...? 😉

Ich verstehe Deine Ironie nicht. Schließe nicht von Dir auf andere!

Wir sind eine Gruppe von, ich sag mal, nicht gerade Armen. Wir haben einen Fond, in den am Jahresbeginn eingezahlt wird. Hieraus werden gezielt Projekte oder Einzelpersonen unterstützt, die wir persönlich kennen bzw Kontakt aufnehmen. Dadurch ist die tatsächliche Bedürftigkeit gewährleistet. Die einzige Bedingung die wir stellen, ist die absolute Verschwiegenheit über die Identität der Helfer.

Ein Beispiel:
Einer von uns, der Journalist ist, und sich auch mit Sozialthemen beschäftigt, kriegt mit, dass einer Hartz 4-Familie mit 5-jährigem Kind im Winter rechtswidrig die Zahlung der Heizkosten verweigert wird. Ich gehe da hin und überprüfe das. Ich stelle fest, dass die 18 Grad im Wohnzimmer und zwischen 6 und 10 Grad in den anderen Räumen haben. Die 18 Grad kommen daher, dass sie wie blöd mit Strom heizen (müssen), was bei der nächsten Stromrechnung dazu führt, dass sie die nicht mehr zahlen können. Und dann kriegen sie den Strom auch gesperrt.
Ein Telefonat mit der H4-Behörde ergibt, dass diese auf ihrem rechtswidrigen Standpunkt beharrt.

Daraufhin führte ich 2 weitere Telefonate: Eins mit einem Ölhändler, der dort den Tank vollmacht, ein zweites mit meinem Anwalt, der die Behörde verklagt.
Ergebnis: Familie hat warm, Behörde muß zahlen. Unser Budget wurde nicht einmal belastet. Wir haben das Geld nur vorgestreckt.

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Zitat:

Ein vereinfachtes Steuersystem wäre ein Bonbon, nach dem Laffertheorem sorgen niedrigere Steuersätze für ein erhöhtes Steuereinkommen.

Für die Lafferkurve gibt es aber keine empirische Bestätigung. Reagan hatte zuerst daran geglaubt. Dem hatte nämlich Laffer es höchstpersönlich erklärt. Dann gingen die Steuereinnahmen ins Bodenlose, und Reagan hat die Steuern wieder erhöht.

Laffer ist professoraler Elfenbeinturm ohne Realitätsbezug.

Ich jammere nicht über meine unternehmerische und/oder persönliche Steuerlast. Alles, was ich auf steuergestzlicher Grundlage zu versteuern habe, habe ich vor Steuern auch verdient.

Trefflich jammern lässt sich hingegen über viel zu hohe Lohnnebenkosten, viel zu hohe Gewerbesteuerhebesätze in meiner Stadt, über viel zu viel Steuerverschwendung im öffentlichen Sektor,
und, und, und,...

Grüße aus Hamburg

Björn

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke



Zitat:

Original geschrieben von Cruiser-Benz


...nach dem Laffertheorem sorgen niedrigere Steuersätze für ein erhöhtes Steuereinkommen.
Das Problem ist, daß die Verantwortlichen dies nicht verstehen (können), da deren Denkmuster nur von der Tapete bis zur Wand reichen.

Die von der "Masse" frei gewählten Verantwortlichen haben m.E. Denkmuster, die sehr weit reichen und sie sind für ihre im Verhältnis zur Verantwortung bescheiden bezahlten Jobs auch hinreichend qualifiziert.

Halten sie sich jedoch nicht an die Erwartungshaltung der Masse werden sie abgewählt. Das Nötige zu tun, bleibt den Verantwortlichen somit verwehrt oder sie scheitern. Da die 60+ Generation immer mehr Einfluss über Stimmen gewinnt, die 25+ Generation das aber erwirtschaften muss, ist die Zukunft in D vorhersehbar.

Gruß Peter

Moin,

bei uns in Lübeck wurde im Winter eine 4 spurige Straße durch Frostschäden so stark bschädigt, dass die Geschgwindigkeit von 70 au 40 km/h begrenzt wurde. Die stationäre Blitzanlage befand sich an einem nicht beschädigten Stück Straße. Trotzdem wurde das Aufhebungsschild erst nach der Blitzanlage aufgestellt. Zwischen dee letzten Bake und dem Aufhebungsschild waren ca. 700 Meter.
Es wurde gerade heute in unserer Regionalzeitung veröffentlicht, dass pro Tag 1000 Autofahrer geblitzt wurden. Einige hatten Einspruch eingelegt, dieser wurde jedoch von dem Gericht abgeschmettert. Ohne Worte.....

Jojo

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